Caverna magica
Julia Biasi arbeitet und lebt interdisziplinär zwischen Europa und den USA. Sie studierte Malerei am Kunstgymnasium Cademia in St. Ulrich, Bildende Kunst an der Central Saint Martins School of Art & Design in London und schloss ihr Studium 2021 am Royal College of Art in London mit einem Master in Bewegtbild und zeitgenössischer Kunstpraxis ab. Sie erhielt ein Stipendium des Deutschen Kulturinstituts in Italien und stellte in Einzelausstellungen in der Brilliant Champion Gallery in Brooklyn, einem Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg in Südtirol und im Projektraum Bäckerei Wimmer in Wien aus. Ihre Arbeiten waren in Gruppenausstellungen wie der Triennale Ladina, „Abstract Now“ in der Galerie Doris Ghetta und „We need to talk - Artists & the public respond to the current situation in America“ in der Galerie Petzel in New York zu sehen.
Salto.bz: Du bist Auslands-Südtirolerin und warst in deiner bisherigen Karriere viel unterwegs, mit Studienaufenthalten in London und einem längeren Lebensabschnitt in New York. Aktuell lebst du in München. Wie wirkt sich die ständige Veränderung des Umfelds auf deine Arbeit aus und wo soll es als nächstes hingehen? Da war ein wichtiges Stipendium in Aussicht?
Julia Biasi: 2023 wurde ich zum zweiten mal für das einjährige Master Programm in Fiction & Entertainment auf SCIARC, Southern California Institute of Architecture in Los Angeles, eingeladen. Ich wurde für ein Zulassungsstipendium nominiert und bin derzeit am erwägen ob es für mich finanziell möglich wäre dieses Studium anzutreten. Reisen ist für mich eine Möglichkeit Neues zu entdecken, eine Alternative die ich mir schon in jungen Jahren gewußt habe zu nehmen.
Auch technisch und inhaltlich hast du immer viel experimentiert – vom klassischen Medium der Malerei, über transdisziplinäre, installative und virtuelle Arbeiten hat es dir seit einiger Zeit vor allem das bewegte Bild bzw. die Filmkunst angetan?
2017 habe ich mich das erste mal mit der Virtuellen Realität, bei einem Bootcamp an der New York University (ITP), auseinandergesetzt. 2021 habe ich meinen Master of Arts am Royal College of Arts in London, mit Schwerpunkt Moving Image abgeschlossen, meine Dissertation konzentrierte sich auf die experimentelle Nutzung von kreativer und kritischer Recherche in Kombination mit der innovativen Nutzung eines Drehbuches. Derzeit arbeite ich an der Weiterentwicklung des Drehbuchs, das die verschiedenen Technologien von Text, Moving Image und der Virtuellen Realität zu kombinieren versucht. Jedes Medium hat für mich seinen eigenen Reiz.
Bei der letzten BAW hast Du das making of unseres Main Projects „ero_e“ von Matteo Attruia zusammen mit Deinem Lebenspartner Jeffrey Hagerman zu einem eigenständigen Kunstwerk verfilmt, das wir bei unserem Pre-Opening gezeigt haben. Wie ist es mit anderen Künstler*innen an der Grenze zwischen Doku über deren Arbeit und Kunstfilm zusammenzuarbeiten ?
Bei dieser Arbeit hat mich vor allem das Material fasziniert, der Marmor und die Möglichkeit einer Kollaboration zwischen Freunden und anderen Künstlern. Jede Kollaboration ist meines Erachtens ein Versuch, die Bedingungen für einen perfect storm zu schaffen, ob dies dann möglich ist hängt von der Kollaboration und von vielen anderen Elementen ab, und das ist auch der Reiz daran.
Dich verband auch eine enge Freundschaft mit dem leider vorzeitig verstorbenen Sven Sachsalber, dem du ein noch nicht abgeschlossenes Doku-Projekt gewidmet hast.
Wir haben uns in New York kennengelernt und wir haben uns gut verstanden, es war schön in New York einen Kollegen zu haben mit dem man Dialekt reden kann. Die Idee bestand darin, Portraits von Künstlern*innen über die Jahre zu schaffen – da mich vor allem die Entwicklung der Arbeit und der Künstler*innen, mehr als eine singuläre Arbeit – interessierte. Leider wurde das Projekt mit Sven Sachsalber frühzeitig durch seinen plötzlichen Tod abgebrochen.
Du hast ladinische Ursprünge und nicht zufälligerweise warst du bei der Triennale Ladina vor einigen Jahren dabei und deine Arbeiten sind auch in der öffentlichen Sammlung des Ladinisches Museums in St. Martin in Thurn. Wirkt sich diese Kultur auf dein Schaffen aus?
Julia Biasi: Meine Familie mütterlicher Seite ist über vielen Umwegen von St. Martin im Thurn im Gadertal, nach Meran gezogen. Für mich ist es eine Kultur der ich irgendwie zugehöre, aber irgendwie auch nicht. Es war für mich als Kind schon normal daß in meiner Familie nicht alle dieselbe Sprache sprechen und daß manche drei oder mehr Sprachen fließend beherrschen und auch andere Muttersprachen haben. Ich sehe dies als Privileg.
Das Kunstwerk
Werkangaben
Künstler*in: Julia Biasi
Titel des Werks: Caverna magica
Maße: 29,7 cm x 42 cm
Material: Fine Art Print, Zeichnung aus Bleistift, digitale Bearbeitung, signiert und numeriert
Auflage: 25 Exemplare
Preis: 500,00€ (ohne Versand)
Ein Beitrag von Nina Stricker
Julia Biasi è stata mia
Julia Biasi è stata mia alunna alla Scuola d'Arte- prima che diventasse liceo- che ricordo con grande piacere. A proposito fra l'altro di famiglie che hanno due/tre madrelingue e di ragazzi creativi e internazionali. Sono molto contenta del suo percorso che qui leggo, mi informerò sull'opera. Cari saluti!
Antwort auf Julia Biasi è stata mia von Simonetta Lucchi
Ciao Simonetta, che sorpresa!
Ciao Simonetta, che sorpresa! Sono lieta di leggere il tuo commento e apprezzo il tuo interesse per il mio lavoro. Ho dei bellissimi ricordi del mio tempo all' Istituto d'Arte a Ortisei, una scuola con studenti e insegnanti davvero unici e eclettici.