Wirtschaft | Stadtgestaltung

Rudi Benedikter: Endlich ein Virglprojekt!

Hammernachricht war es für Rudi Benedikter keine: Dass Benko mit den Virgl-Eigentümern im Geschäft ist, weiß der Bozner Virgl-Beauftragte seit längerer Zeit. Es sei höchst an der Zeit, den Bozner Haushügel endlich aufzuwerten.

Herr Benedikter, was sagen Sie zur "Hammernachricht" vom Kauf des Virgls durch Benko?

Rudi Benedikter: Für mich war es keine überraschende Nachricht, als offizieller Virgl-Beauftragter wusste ich natürlich von den Kaufabsichten bzw. von den Plänen zwischen der Signa Gesellschaft und der BBG-Eigentümergesellschaft. Ich bin mit allen Parteien zum Projekt Busbahnhof bzw. Verkehrsstrukturen auf den Virgl im Gespräch, mit René Benko genauso wie mit den Machern des Oberrausch-Erlebniskaufhausprojekts, mit der Gemeinde sowieso und auch mit den Eigentümern am Virgl.

Wer sind diese Eigentümer und worum handelt es sich beim 38 Hektar großen Grundstück, auf das René Benko nun eine Kaufoption hat?

Die 6 Eigentümer am Virgl haben sich zu einer Gesellschaft zusammengefunden, um vor Jahren die Naherholungszone wie sie Peter Thun plante zu verwirklichen. Der Sprecher der Gruppe ist Gino della Vedova, weiters sind die Baufirma Calligione aus Meran, Costruzioni Repetto, Immobilien della Vedova wie gesagt, die Hobag AG, die Firma Oberosler und die Wipptal Bau von Juliane Egartner. Der gemeinsame Besitz schließt die im Bozner Bauleitplan eingetragenen öffentlichen Anlagen der Seilbahn-Bergstation, das verlassene Hotel und den dazugehörenden Bau sowie die Tennisplätz ein; dieses Areal umfasst 1,5 Hektar, darüberhinaus ist alles Waldfläche.

Was soll dort entstehen? Wie lauten die Pläne von René Benko bzw. den Grundeigentümern?

Vor allem soll die Virgl-Seilbahn gebaut werden, das ist Voraussetzung und auch Teil des gesamten Kaufhaus-Projekts am Busbahnhof. In zweiter Linie muss ein attraktives Angebot geschaffen werden, das Touristen wie Einheimische gleichermaßen anzieht. Mein eigenes Virgl-Konzept sieht da vor, das Ötzi-Museum als Star unter den Südtiroler Museen auf den Virgl zu verlegen. Weiters sollte eine Naherholungszone geschaffen werden, die die Natur und die Kultur gleichermaßen berücksichtigt.

Also kein Freizeitpark?

Nein, sondern ein Projekt mit kulturellen Attraktionen und Naturlehrpfaden; ich selbst habe dazu ein umfangreiches Konzept ausgearbeitet, das die Ressourcen am Virgl nutzt und aufwertet, auf ökologische und schonende Weise.

Hat sich die BBG-Virgl-Eigentümergesellschaft auch mit den Unternehmern der Oberrauch-Pan-Gruppe getroffen?

Ja natürlich, meine Aufgabe war es, alle Beteiligten am Projekt zusammenzubringen. Ich habe ein Treffen arrangiert, aber weiß dann nicht, ob es erfolgreich war bzw. welche Ergebnisse es brachte. Ich bin seit 11. Jänner 2011 vom Bozner Gemeinderat beauftragt, mich um den Virgl zu kümmern, dem gehe ich nach und vermittle, schaffe Netzwerke.

Die Kaufoption ist ein recht konkreter Schritt vonseiten der Signa Holding, weiteren Druck auf die Gemeinde zu machen?

Das ist sicher richtig, aber das Virgl-Projekt wird ja nur dann in dieser Form realisiert, wenn das ganze Benko-Kaufhauskonzept am Busbahnhof durchgeht. Und das entscheidet auf alle Fälle die Gemeinde selbst.

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Andrea Terrigno Fr., 30.05.2014 - 09:15

Eine der letzten Refugien für Fauna - falls nicht die letzte überhaupt in der bozner Umgebung - muss dem Profit einiger geopfert werden. Fresst doch mal selber Euren Sch....-Beton, Idioten und Attachés.

Fr., 30.05.2014 - 09:15 Permalink