Umwelt | Vinschgau

Florin Florineth gestorben

Er war einer der Gründer und Vordenker der Südtiroler Umweltbewegung und lehrte an der Universität für Bodenkultur in Wien. Ein Nachruf von Heinrich Zoderer.
Am Sonntag, den 16. Juli ist Florin Florineth im 77. Lebensalter nach einem erfüllten und zufriedenen Leben ganz plötzlich verstorben. In Südtirol ist Florineth bekannt als einer der Gründer und Vordenker der Umweltbewegung.
Im Jahre 1981 gründete er zusammen mit vier Biologen und einem Künstler die Umweltschutzgruppe Vinschgau und leitete diese bis 1994. 1982 war er Gründungsmitglied und Hauptinitiator zur Gründung des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz in Südtirol und auch der erste Präsident des Dachverbandes. Beruflich war Florineth im Landesdienst bei der Wildbachverbauung für die Begrünung und Hangsicherung zuständig.
 
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Florin Florineth: Er war der Hauptinitiator zur Gründung des Dachverbands für Natur- und Umweltschutz und leistete in den Bereichen Ingenieurbiologie und Vegetationstechnik Pionierarbeit. (Foto: Heinrich Zoderer)
 
Florineth, der am 17. November 1946 in Mals geboren und dort aufgewachsen ist, studierte Biologie an der Universität in Innsbruck und Wien und schloss das Studium 1973 ab. Als Umweltschützer engagierte er sich gehen den Straßenausbau, vor allem gegen die geplante Autobahn Ulm-Mailand, sowie gegen den Ausbau der Vinschger Straße und gegen die Errichtung einer 380 kV-Leitung durch den Obervinschgau. Die Neuordnung des Stilfserjoch Nationalparks und die Erhaltung und Modernisierung der Bahnlinie Meran – Mals waren zentrale Anliegen der Umweltschutzgruppe. Florineth lebte mit seiner Frau Susanna und seinen drei Töchtern Birgit, Kathrin und Barbara in Schlanders und arbeitete dort auch bei der Umsetzung der Fußgängerzone tatkräftig mit. Er war auch Mitglied des Männergesangsvereins in Schlanders.
1994 erhielt er eine Berufung als Professor an der Universität für Bodenkultur in Wien. Er übersiedelte mit seiner Familie nach Mödling und war bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2015 Professor und Leiter des Instituts für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau und zeitweise auch Leiter des Departments für Bautechnik und Naturgefahren. Er leistete europaweit Pionierarbeit in den Bereichen Ingenieurbiologie und Vegetationstechnik. In Fachkreisen bekannt ist sein Buch „Pflanzen statt Beton“, ein Handbuch zur Ingenieurbiologie und Vegetationstechnik. Florineth plante und betreute nicht nur Projekte in Europa, sondern auch in Asien und Südamerika, er hielt weltweit Vorträge und Vorlesungen und war bis zuletzt aktiv und engagiert, auch in Südtirol.
Für alle, die ihn kannten, wird er aber nicht nur als Fachmann und überzeugter Naturschützer in Erinnerung bleiben, sondern auch als gradliniger, kompromissbereiter und humorvoller Mensch.
 
Für die Familienangehörigen, Freunde und Bekannten aus Südtirol wird am Mittwoch, den 16. August um 10 Uhr in der Pfarrkirche von Schlanders eine Seelenmesse gefeiert.
 
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Mi., 19.07.2023 - 21:01

Ich habe Florin als überzeugten und überzeugenden Umweltschützer und als liebenswürdigen Menschen kennengelernt und werde ihn so in Erinnerung behalten.

Mi., 19.07.2023 - 21:01 Permalink
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Hanspeter Staffler Mi., 19.07.2023 - 21:17

Florin war Freund und Mentor, unsere Wege haben sich immer wieder gekreuzt: in Mals, in Wien, auf Exkursionen, beim jährlichen Freundestreffen oder zuletzt vor zwei Monaten. Er war immer ein Schneller, dieses Mal auch. Unvergesslich!

Mi., 19.07.2023 - 21:17 Permalink
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Winny Felderer Do., 20.07.2023 - 03:44

Wir haben zur selben Zeit in in Innsbruck studiert, er waren "grader Michl", spritzig, humorvoll aber auch kompetent.
Er hat etwas bewegt, wo andere nur flotte Sprüche von sich gegeben haben.
Danke Florin.

Do., 20.07.2023 - 03:44 Permalink
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Gregor Beikircher Do., 20.07.2023 - 21:32

Habe Florin Florineth die letzten Studienjahre an der Uni IBK schätzen gelernt, wo wir beide im selben Fachbereich unsere Sensibilität für die Umwelt und Natur, sowie die irdischen Grundlage vertieften. Seitdem und bis zu seinem Transfer nach Wien durfte ich als ebenso geradliniger Mitkämpfer für die Umwelt- und Naturbelange an seiner Seite viele Initiativen begleiten und weitertragen. Er war Pionier und Wegbereiter und ich fand bei ihm viel Unterstützung und reichhaltige Vorgaben zur Naturschutzarbeit. Lieber Florin, du hast ein reichliches Instrumentarium hinterlassen, mit dem nun die Jungen weiterarbeiten können.

Do., 20.07.2023 - 21:32 Permalink