Gesellschaft | dubios

Auf Verschwörungs-Kur

Im Kurhaus von Meran und in touristischen Veranstaltungskalendern tritt ein Star der deutschsprachigen Verschwörungszene auf, der auch den Holocaust verharmlost.
Kurhaus&Passer
Foto: Hannes Prousch

“Ich komme nach Südtirol und spreche am 6. September 2023 um 19:30 Uhr in Meran. Ich freu mich!” So kündigt Daniele Ganser Ende Juni seinen Auftritt auf Facebook an. Weit über 3.000 Usern gefällt der Post, der mit einem Foto der Seceda geschmückt ist. Mehr als 400 Mal wird die Ankündigung geteilt, in den Kommentaren darunter kommen Vorfreude und Dank zum Ausdruck. Wer den Namen noch nie gehört hat, möchte meinen, Daniele Ganser ist ein Star. Das ist er tatsächlich. Und zwar ein Star der deutschsprachigen Verschwörungsszene. Seit Monaten tourt er durch Deutschland, Österreich, die Schweiz – und macht Anfang September in Südtirol Halt. Sprechen will er über die Frage: “Warum ist der Ukraine-Krieg ausgebrochen?” So der Titel des Vortrags, der mit dem Meraner Kurhaus in einem der prestigereichsten Veranstaltungsorte des Landes geplant ist – und von den offiziellen Südtiroler Tourismus-Vermarktern beworben wird. Dabei ist der Schweizer Historiker und selbsternannte Friedensforscher ein nicht minder dubioser Gast als die Burschenschafter, die sich im September in Algund versammeln (wollten).

 

Isoliert erfolgreich durch die Pandemie 

 

“Brandgefährlich”. “Ohne Berührungsängste mit dem rechten Rand”. “Ikone der Verschwörungstheoretiker”. “Star der Andersdenkenden”. “Pseudowissenchaftliche Verführung”. “Halbwahr – wenn überhaupt”. Diese Ergebnisse liefert das Internet, wenn man nach Daniele Ganser und seinen Thesen sucht. Der gebürtige Schweizer ist ein promovierter Historiker und ehemaliger Universitätslehrender, von dem sich die wissenschaftliche Gemeinschaft und akademische Einrichtungen seit Jahren distanzieren. Das Schweizer Onlinemedium bajour schreibt über Ganser: “Von der ETH Zürich fliegt er 2006, nachdem er einen Artikel veröffentlicht, in dem er die These aufstellt, der Terroranschlag vom 11. September 2001 könnte eine von der US-Regierung geplante Operation gewesen sein. Die Uni Basel lehnt sein Vorhaben zur Habilitierung 2008 ab, weil es keinen wissenschaftlichen Standards genüge – und lädt ihn bald nicht mehr als Dozenten ein. Selbst sein Doktorvater wendet sich irgendwann ab.” Doch der 51-Jährige hat sich eine eigene Community aufgebaut – und ein Business-Modell, dank dem er inzwischen zu einem der “einflussreichsten und reichweitenstärksten Verschwörungsideologen im deutschsprachigen Raum” geworden ist, wie die Initiative “Halle gegen Rechts” aufzeigt.

Neben 9/11 sieht der Schweizer auch hinter der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg verschwörerische Kräfte am Werk. Antiamerikanismus und Kritik an den etablierten Medien ziehen sich durch alle seine Erzählungen. Dabei macht er laut Experten von “antisemitischen Sprachbildern” Gebrauch, verbreitet “Positionen der russischen Staatspropaganda” – das Massaker von Butscha bezeichnet er als vermutliche “Fehlinformation” – und relativiert den Holocaust.

 

Ungeimpfte als Armee von Opfern

 

In einem niederländischen Verschwörungsvideo zur Corona-Pandemie wird Ganser danach gefragt, ob es jemals eine mit der in Geimpfte und Nicht-Geimpfte vergleichbare Unterteilung gegeben habe. Seine Antwort: “(…) im Dritten Reich Juden und Nazis, da haben die Nazis gesagt, die Juden, das sind Tiere und haben sie vergast. (…) Das heißt, es gab immer lokal in einzelnen Ländern (…) Wahnsinn. Aber jetzt ist weltweit Wahnsinn. Also das ist neu, dass eigentlich jetzt in der ganzen Welt diese Spaltung zwischen geimpft und ungeimpft ist und dass die zwei Gruppen wie zwei Armeen gegeneinander ziehen.”

Was er erzählt, sind nicht harmlose, spinnerte Geschichten, sondern Bausteine einer gefährlichen, extrem rechten Ideologie, welche Reichsbürger, Neonazis, Querdenker motiviert und Menschen aus einem rationalen, demokratischen Diskurs herauszieht, hinein in eine Parallellwelt aus dunklen Verschwörungen. (“Halle gegen Rechts” über Daniele Ganser)

Die Psychologin Pia Lamberty forscht zu Verschwörungsglauben und ordnet die Worte Gansers im Bayerischen Rundfunk als Versuch ein, Verbrechen zu instrumentalisieren, um Ungeimpfte als Opfer darzustellen: “Die Aussagen von Ganser sind geschichtsrevisionistisch und den Holocaust verharmlosend, und das ist eine Form des Antisemitismus. Es ist hochproblematisch, wenn auf die Frage nach einer gesellschaftlichen Spaltung sofort die Schoah kommt – weil es damals nicht um eine Spaltung ging, bei der zwei Seiten einander gegenüberstanden, sondern um einen brutalen Vernichtungs-Antisemitismus, der auch Staatsdoktrin war und zum industriellen Massenmord an Menschen führte. Auch indem Ganser sagt, die Schoah sei lokal gewesen, verharmlost er sie. Die Logik seiner Aussagen lautet, wenn man es zu Ende denkt: Die Ungeimpften sind die neuen Juden. Solche Aussagen waren auch bei vielen ‘Querdenker’-Veranstaltungen zu hören.”

 

Trigger als Geschäftsmodell

 

Daniele Ganser “ist gebildet genug, um zu wissen, dass der Holocaust nichts mit einer ‘Spaltung der Gesellschaft’ zu tun hat, sondern mit dem rassistischem Furor einer totalitären Diktatur”, schreibt der österreichische Ethnologe und Journalist Christian Kreil im Standard-Blog “Stiftung Gurutest” Ende 2022: “Ganser ist auch intelligent genug, um zu wissen, dass das Schicksal Ungeimpfter nicht mit Opfern des Nationalsozialismus zu vergleichen ist. Aber Ganser ist auch gerissen genug, um zu wissen, wie er seine Szenefans bei Laune halten kann. Diese Menschen sind sehr dünnhäutig, wenn sie ihr angebliches Leid als Ungeimpfte beklagen, beweisen aber einen recht starken Magen, wenn sie sich en passant mit den Opfern eines geplanten, millionenfachen und industriellen Mordes vergleichen. Das geraunte ‘Wir sind die neuen Juden’ der Impfgegner, die ‘Judenstern’-Aufnäher, in denen das Wort Jude mit dem Wort ‘Ungeimpft’ ersetzt ist, verursacht bei den Sausen dieses Soziotops seit fast zwei Jahren Brechreiz. Ganser triggert diese Leute ganz bewusst. Das ist Teil des Geschäftsmodell eines Verschwörungsplauderers.” Und dieses führt den 50-Jährigen nun auch nach Südtirol.

Daniele Ganser Meran 2023
“Lässt sich als Welterklärer abfeiern”: “Bei seinen Vorträgen füllt er trotz hoher Eintrittsgebühren große Säle, um sich mit Headset vor großer Leinwand wie ein smarter Marketingexperte eines Weltkonzerns von seiner andächtig lauschenden Anhängerschaft als Welterklärer abfeiern zu lassen”. Das sagt Klaus Gestwa, Professor und Direktor des Instituts für Osteuropäische Geschichte an der Universität Tübingen, über Daniele Ganser. (Bild: Screenshot/menschheitsfamilie.at)

 

Für Mittwoch, den 6. September 2023, hat sich der umstrittene Historiker nirgendwo geringeres als im prestigeträchtigen Kurhaus von Meran eingebucht. Ab 19.30 Uhr will er in dem gut 1.000 Personen fassenden Kursaal zur Frage referieren, die den Titel seiner Vortragsreihe trägt, mit der er aktuell im deutschsprachigen Raum unterwegs ist: “Warum ist der Krieg in der Ukraine ausgebrochen?” Dass Ganser “jegliche fachliche Expertise (fehlt), um über dieses Thema öffentlich zu sprechen”, wie der Professor für Osteuropäische Geschichte an der Uni Basel Frithjof Benjamin Schenk zu Schweizer Medien sagt – Ganser habe nie zu Osteuropa geforscht oder publiziert, spreche weder Russisch noch Ukrainisch und kenne die Region nur aus den Medien und der Sekundärliteratur –, scheint die Fangemeinde nicht zu stören. Ebensowenig die Nähe zur Neonaziszene und zu Rechtsextremisten, die er nicht scheut.

 

Fix im Kalender

 

Als Organisator des Abends in Meran schien bis vor wenigen Tagen Bruno Mandolesi im Veranstaltungskalender des Kurhauses auf. Der Brunecker ist Mitgründer des impfkritischen (und inzwischen aufgelösten) Vereins “Primum non nocere” und unterstützte vor einigen Jahren das Volksbegehren “Impffreiheit statt Impfzwang”, für das Unterstützer rund um den Erstunterzeichner und damaligen Landtagsabgeordneten Andreas Pöder mehr als 15.000 Unterschriften sammelten. 2020 organisierte Mandolesi ein Gespräch mit Ganser – “Unruhige und spannende Zeiten”, so der Titel –, das noch auf dessen Youtube-Kanal zu sehen ist. Ursprünglich war für Juli 2020 eine Veranstaltung in Bruneck geplant gewesen (Thema: “Kann man den Medien noch trauen?”), aber aufgrund der Corona-Bestimmungen habe man sie abgeblasen, meinte Mandolesi damals. Inzwischen ist sein Name aus dem Kurhaus-Kalender verschwunden, nun steht dort die Agentur, die Gansers Tournee organisiert. Die Tickets gibt es nur online, 29 Euro kostet der Eintritt für den zweieinhalbstündigen Vortrag. Für die Saalmiete dürften die Veranstalter an die zweieinhalbtausend Euro bezahlt haben – bei entsprechendem Andrang könnte Ganser an dem Abend etwa zehn Mal so viel einnehmen.

Veranstaltungskalender Kurhaus Meran
Am 19. Juli wurde der Veranstaltungskalender ausgetauscht: zuerst (Screenshot oben) schien Bruno Mandolesi  als Organisator auf, inzwischen (Screenshot unten) die Agentur, die Daniele Gansers aktuelle Tournee managt. (Bilder: Screenshots)

 

Das Kurhaus befindet sich im Eigentum der Stadt Meran und wird vom Meraner Stadttheater- und Kurhausverein geführt. Vereinsmitglieder sind die Stadtgemeinde Meran, das Land Südtirol und die Kurverwaltung Meran. Laut Vereinsstatut können die Räumlichkeiten des Kurhauses von Dritten “für kulturelle, touristische, soziale und wirtschaftliche Veranstaltungen benutzt werden”. Über die Genehmigung der Nutzung entscheidet der Vereinsvorsitzende – aktuelle Präsidentin ist Jutta Telser.
Zusätzlich zu Gansers Ankündigung seines Südtirol-Auftritts in sozialen Netzwerken – auf Facebook hat sie unter anderem der Enzian-Landtagsabgeordnte Josef Unterholzner geteilt, der Grüne Bozner Gemeinderat Norbert Lantschner hat ein “Gefällt mir” gesetzt –, wird dem Schweizer prominente Promotion zuteil. Denn der Vortrag wird auch auf den Webseiten merano-suedtirol.it und suedtirol.info angekündigt. Beide Seiten werden von der Kurverwaltung Meran und IDM Südtirol – zwei öffentlich finanzierte Tourismus-Marketing-Betriebe – betrieben und bespielt und bieten Feriengästen Informationen und Empfehlungen zu Unterkünften, Ausflügen und Veranstaltungen.

Ganser Webseiten IDM
Unter der Dachmarke Südtirol: Kurverwaltung Meran und IDM empfehlen in diversen Veranstaltungskalendern (oben: merano-suedtirol.it unten: suedtirol.info) den Vortrag von Daniele Ganser – als “Friedensforscher” bezeichnet er sich übrigens nur selbst. (Bilder: Screenshots)

 

Im Februar hatte ein Vortrag Gansers zeitweilig auf dem Portal stuttgart-tourist.de gestanden. Die Stuttgart-Marketing GmbH entschuldigte sich dafür, entfernte ihn – und distanzierte sich ausdrücklich von “einer derartigen Veranstaltung”. Wie es auch zahlreiche Stadtverwaltungen getan haben. Darunter Innsbruck.

 

Keine Bühne als Ritterschlag

 

Impfgegner, Corona-Leugner, so genannte Querdenker, Verschwörungstheoretiker – so beschreiben zwei Wissenschaftlerinnen der Universität Innsbruck das Publikum bei Gansers Referaten. Die beiden Slawistinnen haben Ende Jänner Gansers Auftritt in Seefeld besucht. Dorthin musste er ausweichen, nachdem der Innsbrucker Bürgermeister die ursprünglich geplanten Veranstaltungsräumlichkeiten, die mehrheitlich der Stadt Innsbruck gehören, nicht mehr zur Verfügung stellte. Auch anderswo wurden Ganser Locations, die sich in öffentlicher Hand befinden, unter- bzw. abgesagt, etwa in Dortmund, Nürnberg oder Steyr. Die dortige Kulturstadträtin meinte: “Ganser verbreitet Verschwörungstheorien, relativiert die russische Aggression und scheut auch vor geschmacklosen Vergleichen rund um den Holocaust nicht zurück. So jemandem geben wir keine Bühne.” 

In Städten wie Basel, Klagenfurt oder der Region Stuttgart sah man keinen Anlass für eine Absage von Gansers Vorträgen. In Basel organisierten Historiker Ende April eine “Gegenveranstaltung” zu seinen Ukraine-Referaten. “Mitunter ist es schwer auszuhalten, dass bestimmte Zeitgenossen das Recht auf freie Meinungsäußerung bis an die Grenzen des Sagbaren ausloten”, meinte der Oberbürgermeister von Hannover im März bei einer Protestkundgebung gegen den Auftritt Gansers in seiner Stadt. In Hannover hatte man keine Rechtsgrundlage gesehen, um die Genehmigung zurückzuziehen. “Wir müssen das aushalten, dass solche Veranstaltungen nicht zu unterbinden sind – aber wir dürfen sie nicht unkommentiert stehen lassen”, so der zuständige Personalratschef. Für ihre Kritik an Ganser ernten Politiker, Professoren, Wissenschaftler und Journalisten teils heftigen Gegenwind aus Gansers Community.

“Kritik wird von Ganser und seinen Verteidiger*innen grundsätzlich als Versuch diffamiert, unbequeme Stimmen zum Schweigen zu bringen”, analysiert das Dokumentationsarchiv für den österreichischen Widerstand DÖW. “Der Ausschluss aus der seriösen akademischen Gemeinschaft, eigentlich Nachweis der Unhaltbarkeit seiner Arbeitsweise, wird zum Ritterschlag umgedreht und verleiht ihm – vor wissenschaftsskeptischem und verschwörungsaffinem Publikum – erst richtige Glaubwürdigkeit. Die Selbstdarstellung ‘als jemand, der die Fesseln des akademischen Betriebs abgeworfen hat, um weiterhin die Wahrheit sagen zu können’, ist ein zentrales Element seines Appeals – und Geschäftsmodells. Zu letzterem zählen für Vortragsveranstaltungen ungewöhnlich hohe Eintrittspreise (…), mit denen Honorare von mehreren tausend Euro pro Vortrag finanziert werden, und Online-Kurse, deren Teilnehmer*innen dreistellige Eurobeträge für das Ansehen von Videos bezahlen.”

 

Fragen stellen verfängt

 

Mit seinen auf Youtube und Facebook, in Büchern und Vorträgen verbreiteten Thesen kommt der Schweizer in “linken und weltanschaulich diffusen Kreisen” genauso an wie bei rechtsextremen Medienprojekten und -portalen, die er während seiner Vorträge immer wieder als “empfehlenswerte Alternative zu seriösen Medien” bewirbt, stellt das DÖW fest. Zahlreiche Soziologen, Historiker und Wissenschaftler haben sich intensiv mit den Unwahrheiten und Strategien Daniele Gansers beschäftigt, Faktenchecks (z.B. hier im Blog “Volksverpetzer”) seine Erzählungen wiederholt widerlegt. Warum verfängt er trotzdem, bringt tausende Menschen dazu, seiner Community beizutreten – die Mitgliedschaft kostet 365 Euro im Jahr, dafür darf man laut Gansers Webseite “mich ganz nah bei meiner Arbeit (…) begleiten” –, seine Bücher zu kaufen, zu seinen (häufig ausverkauften) Auftritten zu pilgern und dafür stolze Ticketpreise zu bezahlen? 

Mit seinen Erzählungen über die ‘große Angst und die große Angstmacherei’ holt Ganser viele Menschen ab. Denn es gibt einen starken sozialen Wandel, viele große Krisen, führen dazu, dass er sie damit erreicht”, erklärt der Soziologieprofessor Oliver Nachtwey dem Onlineportal SWI swissinfo.ch. Und bajour zitiert zwei Fachleute: “Der Historiker und ehemalige Kollege Gansers an der Universität Basel, Lucas Burkart, erklärt: ‘Ganser stellt keine Thesen im wissenschaftlichen Sinn auf, weil die müsste man belegen können. Er stellt Fragen, sucht willkürliche Hinweise und impliziert, irgendwas stecke im Hintergrund. Was genau, bleibt diffus. Dennoch ist es für sein Standing zentral, seinen Aussagen die ‘Aura der Wissenschaftlichkeit’ zu verleihen.’ Der Experte für Verschwörungsideologien Michael Butter nennt das die ‘Ich stelle ja nur Fragen’-Strategie – eine besonders geschickte Manipulation, weil sie die Zuschauer*innen glauben lässt, sie seien selbst zu einem Schluss gekommen. ‘Ganser ist entweder ein Getriebener oder ein brillanter Geschäftsmann’, sagt Butter.” 
Ob das eine oder das andere, die Diskussion über die Zurverfügungstellung öffentlicher Räume für zumindest zweifelhafte Gäste dürfte nach dem Rückzieher in Algund – die Deutsche Burschenschaft wurde aus dem Thalguterhaus wieder ausgeladen – nicht beendet sein.

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Martin Tarshito Di., 25.07.2023 - 09:17

"Verschwörungs-Kur"
"Verschwörungszene"

Was soll man sich darunter vorstellen?

Kann "Verschwörungsjournalismus" ((Emojis not available)) heutzutage nicht mehr ohne derlei entzückte Worthülsen?

Di., 25.07.2023 - 09:17 Permalink
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Markus Lobis Di., 25.07.2023 - 17:32

Antwort auf von Martin Tarshito

Ich habe mich seinerzeit gegen die TTIP-Verhandlungen engagiert und Gründe dafür ins Feld geführt. Als Echo schallte mir der Vorwurf der Verschwörungstheorie entgegen, um mich zu disqualifizieren.

Aber - was ist die schillerndste Verschwörungstheorie gegen die tägliche Verschwörungspraxis?

Zeitgleich saßen damals nämlich ein paar hundert ausgewählte Vertreter von Wirtschaft und Politik an einem geheimen Ort, um unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Bedingungen für die künftige transatlantische Wirtschaftsverfassung auszuhandeln, die ich als europäischer Bürger und Steuerzahler morgen mitzutragen habe, ohne wissen zu dürfen, worum es geht. Wenn das keine Verschwörung ist, was ist dann eine?

Di., 25.07.2023 - 17:32 Permalink
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Luis Spath Di., 25.07.2023 - 14:24

Dieser Salto-Artikel und die darauf folgenden Kommentare (manche davon in gewohnter Ich-hab-die-Wahrheit-gepachtet-Manier) wecken in mir geradezu Neugierde und Lust, diesem so gefährlich eingestuften Mann mal live zu begegnen und ihm zuhören. Das muss geradezu ein Übermensch sein, der so viel an Abartigem, Falschem und Schlechtem wie im Artikel und den Kommentaren genannt, in sich zu vereinen vermag. Da verzichte ich mal auf ein paar große Bier und das Eintrittsgeld ist herinnen.

Di., 25.07.2023 - 14:24 Permalink
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Stefan S Di., 25.07.2023 - 20:52

"Putin hat die Ukraine überfallen, in genauso rüder und völkerrechtswidriger Art wie 1999 die NATO Serbien"
Ist natürlich Unsinn oder ist die Nato in Serbien einmarschiert und hat dabei offenkundig Landnahme proklamiert?

Di., 25.07.2023 - 20:52 Permalink
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Peter Gasser Di., 25.07.2023 - 20:56

Ich zitiere aus dem von Ihnen zitierten Bericht von Nikolaus Blome:
„Trotzdem sahen sie in völliger Ohnmacht zu, wie Jugoslawien in kleinen und großen Kriegen versank. Chaos und Gewalt einer Region setzten Flüchtlingszüge in Gang, wie sie seit Jahrzehnten nicht mehr denkbar schienen. Uneinigkeit war die Schwäche Europas - und das Zögern, sich der eigenen Stärke zu bedienen. Ohne die Amerikaner, ohne ihren entschlossenen Einsatz politischer wie militärischer Macht hätte Slobodan Milosevic Mitte der neunziger Jahre über Europa gesiegt. Der despotische Präsident trieb für nicht kurze Zeit einen Kontinent stabiler Demokratien vor sich her; welch ein Debakel.
Und welch ein Wandel seither, in kaum sechs Jahren: Wenn demnächst auf die eine oder andere Weise Mazedonien noch dazukommt, wird die gesamte Region ein unerklärtes Protektorat der Europäischen Union sein. Die EU organisiert nach ihrem Vorbild die regionale Zusammenarbeit und den wirtschaftlichen Wiederaufbau. Daneben bannt sie mit der Nato Krieg und Bürgerkrieg. Und am Ende des vorgezeichneten Weges werden die Staaten des ehemaligen Jugoslawien unweigerlich Teil der EU werden...
So hat sich Europa verändert, weil vor allem die Deutschen sich verändert haben. Die Bundeswehr gemeinsam mit der Nato in einen militärischen Einsatz zu schicken hat auch der EU den Weg zu einer eigenen militärischen Fähigkeit geöffnet. Damit ist Deutschland weiter nach Europa gerückt, "normaler" geworden - und nicht zu unserem Schaden. Vieles holpert und stolpert noch bei der gemeinsamen Außenpolitik der 15 EU-Staaten. Die neue militärische Eingreiftruppe existiert bislang nur eitel auf dem Papier. Und Amerika bleibt wohl auf ewig viel flexibler, schneller und zupackender. Aber im Ringen mit Slobodan Milosevic ist Europa trotzdem bedeutend stärker geworden, weil es sich endlich zu seiner Stärke bekannt hat - nicht auftrumpfend, aber auch nicht mehr so seltsam verdruckst und verschämt“:
also alles richtig gemacht, die „**EU bannt mit der Nato Krieg und Bürgerkrieg**“ - Sie widerlegen Ihre eigene und damit haltlose Behauptung:
„Putin hat die Ukraine überfallen, in genauso rüder und völkerrechtswidriger Art wie 1999 die NATO Serbien“.

Di., 25.07.2023 - 20:56 Permalink
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Ceterum Censeo Di., 25.07.2023 - 21:15

Das ist wieder einmal eine Verharmlosung des Vernichtungskrieges gegen die Ukraine.
In Serbien wurden keine Zivilisten systematisch massakriert, keine Krankenhäuser, Wohnblocks, Theater, Einkaufszentren zerstört, keine serbischen Kinder deportiert. Es wurde auch keine neuen Schulbücher eingeführt, in denen erzählt wird, dass Serbien gar nicht existiert.
Wegen Völkermordes nach Den Haag kam Milosevic.

Di., 25.07.2023 - 21:15 Permalink
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Profil für Benutzer Am Pere
Am Pere Mi., 26.07.2023 - 10:03

Man kann sich für einen solch ausgewogenen Kommentar nur bedanken! Genau so sollte es sein.
Ich schlage vor, dass Peter Gasser und all die anderen, die glauben die absolute Wahrheit für sich gepachtet zu haben, selbst eine Vortragsreihe starten und dem guten Ganser so Konkurrenz machen. Die Säle müssten ihrer Logik zufolge gesprengt voll sein.

Mi., 26.07.2023 - 10:03 Permalink
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Profil für Benutzer Leonhard Clara
Leonhard Clara Mo., 07.08.2023 - 17:46

Eine wichtige Überlegung über unterschiedliche beurteilen von Handwerker und Akademiker im Buch Generation 9/11

3.2 Das Schweigen der akademischen Gemeinde

AS: = Ansgar Schneider. Physiker KDK: = Klaus-Dieter Kolenda, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin

KDK: Aber als Wissenschaftler sollte man doch auch oder gerade Zeitungsartikel immer kritisch lesen!? AS: Ja, aber warum sollte man als Wissenschaftler, der wenig Zeit hat und seine eigenen Forschungsarbeiten voranbringen will, Zeit und Mühe aufwenden, um sich bei einem gefühlt ausreichenden Informationsstand mit dem World Trade Center zu beschäftigen? Man geht davon aus, dass eine staatliche Untersuchung alles genau untersucht hat. Ich schließe hier von mir auf andere. KDK: Denken Sie denn, dass so eine naive Weltsicht bei Akademikern weit verbreitet ist? AS: Ja, das scheint leider so zu sein. Warum das so ist, weiß ich natürlich nicht endgültig, aber ich kann vermuten: Von der Schule bis zur Universität sind Akademiker aufgefordert, Dinge aufzunehmen, die von den Institutionen an sie herangetragen werden. Dabei spielt die in der Regel gut begründete und sachliche Art und Weise der Informationsübermittlung eine große Rolle, die man dann als seriös verinnerlicht. Man entwickelt ein Vertrauen in das, was ich akademische Bürokratie nenne. Vielleicht ist es auch andersherum und diejenigen, die ein solches Vertrauen mitbringen, sind diejenigen, die an den Akademien bleiben. In jedem Fall gibt es so eine Korrelation. Dann erleben Akademiker durch eigene Bemühungen in der Regel beruflichen Erfolg und gesellschaftliche Anerkennung. Sie neigen daher dazu, das gesellschaftliche System, in dem sie leben, als eher positiv zu beurteilen. Sie reisen in der ganzen Welt auf tolle Konferenzen, reden über schlaue Dinge, lernen weltoffene, gebildete Menschen kennen, beschäftigen sich mit einem Thema, das sie interessant und vielleicht gesellschaftlich oder wissenschaftlich relevant finden, werden als Experten vom Fernsehen eingeladen und so weiter. Man lebt in seiner persönlichen Filterblase: Das System funktioniert ganz gut. Und als Lehrperson gibt man dieses Gefühl an die nächste Generation weiter. Das führt unbewusst zu einer Identifikation mit dem System und zu einem Verlust an kritischer Distanz.Dann wird man auch noch vom Staat bezahlt, und in die Hand, die einen füttert, reinzubeißen, ist ein eher unnatürliches Verhalten. So mögen manche Akademiker aufgrund ihrer Laufbahn zu mehr Vertrauen und Gehorsam gegenüber Institutionen neigen als Mitglieder anderer Gesellschaftsschichten. Dieses Vertrauen hat Auswirkungen: Wenn Sie einem Praktiker, zum Beispiel einem Hufschmied – und das habe ich gemacht –, Videoaufnahmen eines 100 Meter breiten und 186 Meter hohen Wolkenkratzers zeigen, der im freien Fall zu Boden geht, und ihm erklären wollen, dass dieser durch ein Feuer in drei Stockwerken in freien Fall geraten sei, lacht er sie aus. In meinem Fall kommentierte er das mit dem Satz: »DA MÜSSEN DIE MÄUSE UNTEN ALLE GLEICHZEITIG WAS WEGGEKNABBERT HABEN!« Wenn Sie aber einem Akademiker sagen, da gibt es eine 10 000 Seiten dicke wissenschaftliche Untersuchung einer staatlichen Forschungseinrichtung, die zeigt, wie es geht, mag er geneigt sein, seinen Widerspruch mit Verweis auf diese Studie zu unterlassen, und ausweichend feststellen, er sei kein Experte und überlasse diese Frage lieber den Fachleuten. Akademiker mögen manchmal eher dazu neigen, einem »wissenschaftlichen« Bericht, der dem kritischen Denken widerspricht, nicht zu widersprechen. Es könnte schließlich sein, dass man hier etwas nicht versteht – und jeder Wissenschaftler versteht fast nichts von der gesamten Wissenschaft. Dann kommt das menschliche Umfeld der Wissenschaftler hinzu. Man ist aus seinem Alltag gewöhnt, mit Leuten zu tun zu haben, die die Wahrheit suchen und alles fünfmal hinterfragen, bis sie sich definitiv äußern – so erlebe ich das zumindestbei Naturwissenschaftlern und Mathematikern. Meinungen sind nicht wichtig, Messergebnisse und mathematisch formale Einsichten schon. Deswegen kann man sich kaum vorstellen, dass es bei einer so wichtigen Angelegenheit wie der Untersuchung des 11. September weniger wissenschaftlich zugehen könnte, als man es aus seinem Umfeld, bei den eigenen speziellen Sachfragen, gewöhnt ist. Man erwartet nicht, dass Menschen lügen, die eine bedeutende staatliche Untersuchung führen. Man erwartet auch nicht, dass Journalisten wie Herr Polatschek diese Lügen unkritisch weitergeben und sich zu eigen machen. Ich denke, diese Gründe sind zusammen wichtige Ursachen dafür, dass in der akademischen Schicht das Selbstverständnis, in einer rechtsstaatlichen Demokratie zu leben, besonders stark ausgebildet ist. KDK: Sie haben aber doch auch irgendwann damit begonnen, diese naive Weltsicht abzulegen und sich kritisch mit der Zerstörung des World Trade Centers zu beschäftigen. Warum reagieren Sie denn anders als andere? AS: Bei mir hat es zunächst einmal knapp 14 Jahre gedauert, bis ich von der Problematik bei der Zerstörung des World Trade Centers überhaupt zum ersten Mal gehört habe. Ich war gut durch die unterlassene Berichterstattung in den Leitmedien von der Thematik abgeschirmt. Eine Filterblase, wie man das heute nennt. Die Blase platzte durch den Hinweis eines befreundeten Astronoms. Er schickte mir ein Video, in dem das Thema World Trade Center angesprochen wurde.
Nicht jeder hat einen Freund, der einem solche Nachrichten schickt, und nicht jeder traut sich, seine Freunde ernst zu nehmen. Und dann sind wir wieder bei dem Punkt: Nicht jeder hat den Mut, staatliche Autoritäten zu hinterfragen und mit aufklärerischem, ergebnisoffenem Geist solchen Dingen kritisch nachzugehen, bis er das Ergebnis kennt. Ich habe über diese Thematik mit dem Direktor einer großen deutschen Forschungseinrichtung gesprochen. Seine spontane Einschätzung war, man könne nicht erwarten, dass sich Wissenschaftler dazu äußern, weil sie von Forschungsgeldern abhängen, die sie nicht verlieren wollen. Wenn Wissenschaftler Angst haben, öffentlich oder auch nur privat über ein Thema zu sprechen oder nur damit in Verbindung gebracht zu werden, dann ist das extrem alarmierend. Nur mal ein Beispiel in diesem Zusammenhang: Ich habe einen Artikel, der einen Fehler in Bažants Überlegungen korrigiert hat, bei einem Journal für Mechanik eingereicht. Der Artikel wurde von einem der zwei Gutachter abgelehnt mit der Begründung, mein Ergebnis sei zwar korrekt, aber von einer Veröffentlichung solle wegen der politischen Brisanz lieber abgesehen werden.

Schneider, Ansgar; Kolenda, Klaus-Dieter. Generation 9/11: Die verhinderte Aufklärung des 11. Septembers im Zeitalter der Desinformation (German Edition) (S.49-50). fifty fifty Verlag. Kindle-Version.

Mo., 07.08.2023 - 17:46 Permalink
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Peter Gasser Di., 08.08.2023 - 08:23

Antwort auf von Leonhard Clara

Ich weiß, wenn ich etwas innerhalb kurzer Zeit 2 Mal lese... so alt bin ich nun auch wieder nicht.
Hier stand er, wortgleich:

https://www.salto.bz/de/comment/127603#comment-127603

„Leonhard clara 01.08.2023, 17:18 link
Dieser Kommentar wurde entfernt. Die Kommentarfunktion ist dazu da, eigene Gedanken und Meinungen zu äußern, um der Diskussion einen Mehrwert zu verleihen. Zudem gilt es, Zitate als solche (besser) kenntlich zu machen.
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keine antworten möglich!“

Di., 08.08.2023 - 08:23 Permalink
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Profil für Benutzer Leonhard Clara
Leonhard Clara Fr., 25.08.2023 - 12:05

Antwort auf von Peter Gasser

Generation 9/11 Autoren und Mitwirkende

Dirk Pohlmann studierte Publizistik, Philosophie und Jura und hat als Drehbuchautor und Filmregisseur mehr als 20 Dokumentationen für Arte, ZDF, ARD erstellt, die in mehr als 20 Ländern ausgestrahlt wurden, darunter USA, Russland, Kanada und Australien. Er schreibt zudem für zahlreiche Blogs, besaß eine Berufspilotenlizenz und ist ehemaliger Geschäftsführer der CargoLifter World GmbH. Er ist Chefredakteur von Free21 und moderiert mit Robert Fleischer und Mathias Bröckers den Videokanal Das 3. Jahrtausend. Er lebt in der Nähe von Berlin. Jörg Schneider, Prof. Dr. h. c., statisch-konstruktiv ausgerichteter Bauingenieur, war von 1967 bis zu seiner Emeritierung 1999 Professor für Baustatik und Konstruktion an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETHZ). Sein Forschungsgebiet lag im Gebiet der Sicherheit und Zuverlässigkeit im Bauwesen. Während vieler Jahre war er in verschiedenen Normenkommissionen des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA) tätig. Er war Vorsitzender einer Expertengruppe, welche die Projektleitungen von AlpTransit Gotthard und Lötschberg zur Sicherheit im Betrieb der alpenquerenden neuen Eisenbahntransversalen beriet. Im internationalen Kontext war er Mitglied des Joint Committee on Structural Safety (JCSS) und während fünf Jahren dessen Präsident. Schließlich war er einer der Vizepräsidenten der Internationalen Vereinigung für Brücken- und Hochbau (IVBH/IABSE). 1991 wurde er als Einzelmitglied in die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften gewählt. 1998 verlieh ihm die Universität für Bodenkultur in Wien den Titel eines Ehrendoktors. 2002 erhielt er die IVBH-Ehrenmitgliedschaft. Im Jahr 2000 gründete er mit ehemaligen Assistenten und Freunden zusammen das in Aarau domizilierte Ingenieurbüro Risk&Safety AG, Ingenieure in Gemeinschaft. Der Name spricht für das Anliegen der Gründer.

Ansgar Schneider, Dr. rer. nat., studierte Physik und schloss sein Studium mit einer Diplomarbeit im Bereich der Quantenfeldtheorie – der Vereinigung von Relativitätstheorie und Quantenmechanik – ab. In seiner Promotion in Mathematik befasste er sich mit einem Thema im Grenzgebiet von Analysis, Algebra, Topologie und Stringtheorie. Seine anschließenden Tätigkeiten in Lehre und Forschung führten ihn an verschiedene Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. Er publizierte wegweisende physikalische Arbeiten über die Zerstörung des World Trade Centers, in denen er die bekannten mathematischen Einsturzmodelle zum Kollaps des Nordturms des World Trade Centers verbesserte und durch bislang unberücksichtigte empirische Daten zeigte, dass die Struktur der Türme prinzipiell stabil genug war, um einem fortlaufenden Kollaps standzuhalten, selbst als dieser schon weit fortgeschritten war. In seinem 2018 erschienen Buch »Stigmatisierung statt Aufklärung« erklärt er allgemeinverständlich die wissenschaftlichen Grundlagen der Zerstörung des World Trade Centers.

Klaus-Dieter Kolenda, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, war von 1985 bis 2006 Chefarzt einer Rehabilitationsklinik für Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs, der Atemwege, des Stoffwechsels und der Bewegungsorgane. In seinen wissenschaftlichen Fachartikeln und Büchern hat er sich seit Mitte der 1980er-Jahre vorrangig mit der Prävention chronischer Krankheiten befasst und hält Vorlesungen über diese Thematik an der Universität Kiel. In den letzten Jahren hat er sozialmedizinische, sozialpolitische und friedenspolitische Artikel in Pharma-unabhängigen, medizinischen Fachzeitschriften und verschiedenen Online-Medien veröffentlicht. Er ist seit Jahrzehnten als medizinischer Sachverständiger bei der Sozialgerichtsbarkeit in Schleswig-Holstein tätig, arbeitet im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Nikotin- und Tabakforschung e. V. (DGNTF) mit und ist Mitglied der Kieler Gruppe der IPPNW (Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges – Ärzte in sozialer Verantwortung e. V.).

Ansgar Schneider, Dr. rer. nat., studierte Physik und schloss sein Studium mit einer Diplomarbeit im Bereich der Quantenfeldtheorie – der Vereinigung von Relativitätstheorie und Quantenmechanik – ab. In seiner Promotion in Mathematik befasste er sich mit einem Thema im Grenzgebiet von Analysis, Algebra, Topologie und Stringtheorie. Seine anschließenden Tätigkeiten in Lehre und Forschung führten ihn an verschiedene Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. Er publizierte wegweisende physikalische Arbeiten über die Zerstörung des World Trade Centers, in denen er die bekannten mathematischen Einsturzmodelle zum Kollaps des Nordturms des World Trade Centers verbesserte und durch bislang unberücksichtigte empirische Daten zeigte, dass die Struktur der Türme prinzipiell stabil genug war, um einem fortlaufenden Kollaps standzuhalten, selbst als dieser schon weit fortgeschritten war. In seinem 2018 erschienen Buch »Stigmatisierung statt Aufklärung« erklärt er allgemeinverständlich die wissenschaftlichen Grundlagen der Zerstörung des World Trade Centers.

Schneider, Ansgar; Kolenda, Klaus-Dieter. Generation 9/11: Die verhinderte Aufklärung des 11. Septembers im Zeitalter der Desinformation (German Edition) (S.165). fifty fifty Verlag. Kindle-Version.

Fr., 25.08.2023 - 12:05 Permalink
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Peter Gasser Di., 29.08.2023 - 10:02

aktuell (bald kommt er zum “Flötenspiel” nach Meran) vor 4 Tagen auf facebook behauptet (!) Ganser:

“Wer sich in Deutschland als Wissenschaftler ... zu Waffenlieferungen in die Ukraine kritisch äußert, muss damit rechnen, seinen Job zu verlieren ... So ging es den beiden Interviewgästen Dr. Ulrike Guérot und Dr. Daniele Ganser, die es gewagt haben, das vorherrschende, wissenschaftliche Narrativ zu hinterfragen”:
Das ist unwahr, beide haben die wissenschaftlichen Arbeitsaufträge verloren, da sie sich von der wissenschaftlichen Methodik abgewendet haben. Was machen Sie mit einem Elektriker, der nicht nach den Regeln der Elektrik arbeitet: sie verschicken ihn; nicht mehr und nicht weniger ist Ganser geschehen...
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Weiter behauptet er, wichtig auch im Hinblick auf den Vortrag in Meran: “die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg und führen aus, wie die Politik des Westens zu einer weiteren Eskalation führen wird”:
also, es ist nicht der Angreifer, der täglich eskaliert und mordet, nein, es ist der Verteidiger, der eskaliert: in meinen Augen die klassische Täter-Opfer-Umkehr.
Das Schlimme dabei wird sein, dass ihm auch Südtiroler zu dieser in meinen Augen sadistischen Täter-Opfer-Umkehr applaudieren werden...
So wie er auch die Morde von Butscha, zweifelsfrei belegt, leugnet - und auch darin werden ihm wohl Südtiroler folgen (ja gar noch Geld dafür geben) - ein neuer Flötenspieler von Hameln.
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Die Welt der Wissenschaft hat ihn ob seiner fehlerhaften Methodik gescholten, nun führt er dem aus Hameln gleich “modern flötenspielend” die Menschen aus der Welt der Wissenschaft hinaus und dem Abgrund entgegen...

Di., 29.08.2023 - 10:02 Permalink
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Leonhard Clara Fr., 08.09.2023 - 09:52

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Fr., 08.09.2023 - 09:52 Permalink
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Leonhard Clara Sa., 09.09.2023 - 01:09

Vielen Dank, lieber Daniele, für das Re-upload. Ich kannte das Video schon lange.auch Elias Davidsson. Elias Davidsson hat auch das Buch (Der gelbe Bus Wass geschah am Breitscheidplatz Berlin geschrieben. Das Video ist sehr spannend bis zum Schluss. Was die Aufarbeitung der 9/11- Ereignisse und der C-Krise betrifft, braucht es wohl einen sehr, sehr langen Atem!!
In diesem Monat sind 22 Jahre vergangen seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Ich halte diesen Tag für historisch sehr wichtig, weil wir damals nicht ehrlich informiert wurden. Auch der Afghanistankrieg, der am 7. Oktober 2001 mit dem Angriff der USA auf Afghanistan begann, basierte auf Lügen. Daher teile ich in diesem Monat mehrere Beiträge zum Thema 9/11.
Zum 16. Jahrestag, am 11. September 2017, hat der Journalist Ken Jebsen, heute bekannt als Kayvan Soufi-Siavash, im Format KenFM Live mit Mathias Bröckers, Elias Davidsson, Paul Schreyer und mir über die Terroranschläge vom 11. September 2001 diskutiert. Elias Davidsson ist inzwischen verstorben.
Der YouTube Kanal KenFM wurde einige Jahre später gelöscht, es gibt ihn nicht mehr. Ich habe das Gespräch in Absprache mit Ken als Reupload auf meinen YouTube Kanal gelegt. Natürlich weiss ich nie, ob dadurch mein YouTube Kanal gefährdet wird oder nicht. Aber ich finde das Gespräch wichtig. Ihr findet es unter dem Link hier: Link habe ich entfernt. Suche mit Google.
Dr. Daniele Ganser: Debatte über 9/11 (09.11.17)

Sa., 09.09.2023 - 01:09 Permalink