Gesellschaft | Sprachgruppenzählung

Digitale Sprachgruppenzählung 2023/24

Die Sprachgruppenzählung wird dieses Jahr erstmals auch online durchgeführt. Wie die zweiphasige Zählung dieses Jahr abläuft.
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Foto: Unsplash
Im Herbst dieses Jahres wird in Südtirol erneut die Sprachgruppenzählung durchgeführt. Die Sprachgruppenzählung ist eine bedeutende Grundlage für die politische Ämtervergabe und die Besetzung öffentlicher Stellen. Anders als zuvor, wird diese Zählung nicht nur mittels Papierfragebogen, sondern auch erstmals digital erfolgen. Der offizielle Stichtag für die Erhebung ist der 30. September 2023.
Ursprünglich sollte die Sprachgruppenzählung bereits früher stattfinden, jedoch machte die Pandemie dies unmöglich und die Zählung wurde verschoben. Die Zählung, wird alle zehn Jahre zusammen mit der Volkszählung durchgeführt. Seit 2018 erfolgt aber die jährliche Dauerzählung und somit musste die Sprachgruppenzählung von dieser entkoppelt werden.
Die Vorbereitungen für eine digitale Sprachgruppenzählung laufen schon seit einiger Zeit. Man entschied sich für die digitale Durchführung der Sprachgruppenzählung. Mit der Digitalisierung der Zählung soll ein Schritt in Richtung Effizienz und Anpassung an moderne Technologien erfolgen, so die Landesregierung. Der Vorgang wurde dabei schon in einer Durchführungsverordnung festgelegt.
 
Arno Kompatscher
Arno Kompatscher: „Je mehr Menschen teilnehmen, desto repräsentativer und gerechter wird das Ergebnis" (Foto: LPA) 
 
 
Die digitale Zählung wird in zwei Phasen stattfinden: In der ersten Phase, im Dezember, werden die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, ihre Sprachgruppenerklärung online abzugeben. Für diejenigen, die dies nicht online erledigen können oder möchten, ist in der zweiten Phase im kommenden Jahr vorgesehen, dass Erhebungsbeamte persönlich vor Ort erscheinen und die benötigten Formulare in Papierform aushändigen und im Anschluss die ausgefüllten Dokumente wieder einsammeln. Die zweite Phase der Erhebung wird zu Beginn des Jahres 2024 durchgeführt.
Die technischen Vorbereitungen wurden in erster Linie vom Landesstatistikinstitut ASTAT, in Zusammenarbeit mit dem Organisationsamt und der Informatikabteilung des Landes sowie von der Informatikgesellschaft Siag, getroffen. Auch die 116 Gemeinden haben eine wichtige Rolle inne, da sie ihre Melderegister für die Zählung zur Verfügung stellen.
Landeshauptmann Arno Kompatscher betonte die Bedeutung der Sprachgruppenzählung und verwies auf, die im Zweiten Autonomiestatut vorgesehenen Schutzinstrumente, die allen drei Sprachgruppen gleiche Rechte und Chancen gewährleisten sollen. Gleichzeitig kündigte er auch eine umfassende Informationskampagne an, um eine hohe Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Zählung zu erreichen.