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Foto: © Oswald Stimpfl
Ausflug | Ausflug der Woche

Von Steinegg zum Oberölgarthof

Diese Rundwanderung ist gerade recht an heißen Sommertagen, sie führt in einer Höhenlage zwischen 800 und 1200 m durch die Wälder bei Steinegg

Länge: 10,5 km

Gehzeit: 3 h 30 min

Höhenmeter: 470

Anfahrt: Von Bozen auf der SS 12 nach Blumau, dort auf die Landesstraße nach Steinegg abbiegen, nach 6,1 km genügend Parkplätz im Ort. Bus 182 nach Steinegg, Fahrplan unter suedtirolmobil.info


Die Wanderung beginnt zahm und harmlos am Dorfplatz, beim Lebensmittelgeschäft Conad schlage ich den Weinbergweg ein, er geht leicht bergab durch die letzten Häuser von Steinegg auf den Berg zu und überquert nach wenigen Minuten Gehzeit en Bächlein, hinter der Brücke verlasse ich das Asphaltsträßchen und nehme einen Feldweg (Weg Nr. 7), der kräftig bergauf führt, eine große Wiese schneidet und in den Wald eintaucht. Er führt nun durch fels- und gerölldurchsetztem Föhren- und Fichtenwald immer bergauf, der Blick zurück geht zum Dorf Steinegg, das auf einem Geländebalkon vor dem Hintergrund des Rittner Plateaus liegt. Nach etwa einer guten Gehstunde mündet der Waldsteig in einen breiten Forstweg, dem ich nach Westen folge, die Steigung ist nun überwunden, der Blick geht auf das Talbecken mit der Stadt Bozen.

Es geht flott eben dahin bis zum Ölgarter, der auf weiten Wiesen nach Süden, zu Weiß- und Schwarzhorn schaut. Nach der verdienten Einkehr gehe ich auf dem Forstweg zurück, an der Abzweigung, an der ich heraufgekommen bin, vorbei, nach 3,2 km und 50 Gehzeit ab Oberölgarter finde ich eine Abzweigung (Markierung Nr.) 6 nach Steinegg, ein Anschlag an einem Baum weist darauf hin, dass der Weg wegen umgestürzter Bäume gesperrt ist. Ich lasse mich nicht abhalten, die von einem Windwurf entwurzelten Bäume, die über dem Weg liegen, umgehe ich problemlos, dahinter geht der Weg breit in weiten Kehren auf Steinegg zu. Ich nehme noch den Abstecher (5 Minuten) zur Aussichtsplattform Spitzköfele mit Rundtisch, Bank und Holzsesseln, es lohnt sich, der Rosengarten liegt wie eine Theaterkulisse im Blick! Durch Wiesen, zwischen Hof und Scheune eines Bauernhofes durch, führt nun eine asphaltierte Höfezufahrt in einer guten halben Stunde auf die Häuser von Steinegg zu und zum Ausgangspunkt zurück.

 

Das Sternendorf Steinegg


Den Himmel näher bringen und in die Geheimnisse des Universums eintauchen, das war das Ziel, als im Jahr 2002 eine Volkssternwarte in Gummer eröffnet wurde. Dann ging es Schlag auf Schlag: ein Sonnenobservatorium gesellte sich dazu, auf dem "Planetenweg" erwandern Interessierte von einem Planeten zum anderen die Entfernung in kleinem Massstab, 2012 entstand in den den Dörfern Gummer und Steinegg das erste europäische Sternendorf, die Mondlandefähre von Apollo 11 wurde maßstabsgerecht nachgebaut, im Tourismusbüro können sich Hobbyastronauten mit einer 3D Brille auf einem Spezialsessel einen Raketenstart und Weltraumfahrt virtuell miterleben, seit 2022 verbindet der Weg der Sterne die beiden Sternendörfer Gummer & Steinegg miteinander. Mehr Infos dazu beim Tourismusverein Steinegg, Tel. 0471 619560, www.sternendorf.it

 

Die Einkehr

 

Beim Oberölgart sind die Mühen des steilen Anstieges bei herzhafter Hausmannskost schnell vergessen, die großen Portionen tun ein Übriges. Knödelvariationen, Schlutzkrapfen, saures Rindfleisch und Kalbskopf, gewaltige Wienerschnitzel und großzügig bemessene Kuchenschnitten erfreuen des müden Wanderers Herz und Magen. Bei Sonne sitzen die Gäste an Tischen und Bänken im Freien unter Sonnenschirmen, bei kühler Witterung in der Veranda oder in den Stuben. In der Küche steht Bernhard Lantschner, Quereinsteiger, der nach vielen Berufsjahren in einem Handelskonzern den Kochlöffel von seiner Mutter übernommen hat, unterstützt von Sohn Jonas, der nach einer Koch-Ausbildung ebenfalls in der Küche steht. Tochter Sandra kümmert sich mit ihrem Team um den Service. An Sonntagen gibt es zusätzlich einen Braten, auch das Angebot an Kuchen und Torten ist dann beträchtlich. Herbst ist Törggelezeit, der Wein kommt von einem Weingut in Karneid, die Speisekarte wird um entsprechende Gerichte erweitert.

 

Buschenschank Oberölgart

Oberkarneid 16, 39053, Karneid
[email protected]
Tel. 0471 365438  Vom 1. März– Mitte Dez. geöffnet, Mo Ruhetag. Autozufahrt nicht nur von Steinegg aus sondern auch über Karneid oder vom Eggental über Gummer.

 

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Heinrich Zanon So., 13.08.2023 - 08:30

Zur Frage 8.000 oder 800:
Es ist anzunehmen, dass im ursprünglichen Beitrag aufgrund eines banalen Tippfehlers 8.000 stand, was dann infolge des Einwandes von rotardega durch die Redaktion auf 800 richtiggestellt wurde.
Allerdings wäre es für die Nutzer sicherrlich sehr hilfreich (und wohl auch für den Autor des Beitrages angenehmer), wenn derlei Korrekturen durch ein Sternchen im Text und durch eine Fußnote "nachträglich korrigiert" oder "überarbeitet" ersichtlich gemacht werden könnten.

So., 13.08.2023 - 08:30 Permalink
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rotaderga So., 13.08.2023 - 13:15

Antwort auf von Heinrich Zanon

Was so eine Null für Folgen haben kann. Ursprünglich waren im Text nach dem Titel 8000 angeführt. Nach meinem ironischen Einwand offensichtlich korrigiert ohne Hinweis. Aber so ist es auch im Tagesablauf. Eine Null Zuviel oder zu wenig und die gesamte Logik und der Hausverstand sind für die Katz.
Schlimm ist die Oberflächlichkeit, wie Artikelschreiber und die Leser, alles ohne Reflektion als Wahrheit und Gegeben aufnehmen.
So funktioniert übrigens die gesamte Politszene auch in Südtirol.

So., 13.08.2023 - 13:15 Permalink
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Christoph Gatscher So., 13.08.2023 - 13:40

Wir Südtiroler
Kein Verständnis für Ironie
Kein Verständnis für Erneuerung
Nach Oktober immer gleich weiter Hauptsache man bekommt auch ein Stück vom Kuchen

So., 13.08.2023 - 13:40 Permalink