Umwelt | Tourismus
„Keine neuen Schutzhotels“
Foto: Othmar Seehauser
Die steigende Nachfrage nach alpinen Erlebnissen hat in den letzten Jahren zu einem verstärkten Ausbau der Alpenlandschaft geführt. Der Alpenverein Südtirol (AVS) ist Eigentümer von 11 Schutzhütten und hebt hervor, dass die Grenzen der Belastbarkeit erreicht sind.
Der verstärkte Bau von neuen „Schutzhotels“ in höheren Lagen und die Ausweitung von Gästebetten haben zu diversen ökologischen Problemen geführt: steigender Wasser- und Strombedarf und die Müllentsorgung lassen die Natur leiden, so AVS Präsident Georg Simeoni.
Auch die Alpenvereine nördlich und südlich des Alpenbogen haben beschlossen, keine neuen Schutzhütten mehr zu bauen. Stattdessen sollen bestehende Hütten renoviert werden. Die Alpenvereine betonen, dass die Schutzhütten ihre ursprüngliche Funktion bewahren müssen: Bergsteigern und Wandern Schutz und Unterkunft bieten.
AVS-Präsident Georg Simeoni unterstreicht, dass Schutzhütten keine Hotels sind und ihr Zweck nicht aus den Augen verloren werden sollte.
Schutzhütten sind für Bergsteiger und nicht für Touristen
Des Weiteren erwähnte Simeoni im Gespräch mit Salto.bz, dass die Schutzhüttenkapazität ausreichend ist und es keine neuen mehr braucht.
Auf die Frage, ob die Schutzhütten des AVS, nun nicht mehr umgebaut werden meinte Simeoni, dass Renovierungen vorgenommen werden, wenn Bedarf besteht. Diese Renovierungsarbeiten beziehen sich jedoch ausschließlich auf die Instandhaltung der Hütten und sind keine Erweiterungen der Schutzhütten.
Es werden Hotels in die Berge gebaut und es herrscht ein regelrechter Architekturwettbewerb
Simeoni erwähnt im Folgenden, dass man das Bauen von Privaten nicht unterbinden kann, jedoch sollte sich das Land bei seinen Schutzhütten mehr Gedanken machen. Er findet, dass die Schutzhütten zweckentfremdet wurden. Schutzhütten sollen Bergsteigern dienen und nicht Touristen. Für die 11 Schutzhütten des AVS wurde ein Konzept entworfen, um einige Renovierungen durchzuführen. Simeoni unterstreicht nochmals, dass diese Renovierungen nur dem Erhalt dienen und nicht wie bei anderen Schutzhütten, welche aktuell Gebaut werden, als Erweiterung.
Bei den Schutzhütten gilt es wieder auf das Konzept der Einfachheit hinzuarbeiten. Dies bezieht sich auch auf die Menüauswahl. Auf einer Schutzhütte sollten maximal 3 bis 4 Gerichte angeboten werden und nicht 6-Gänge Menüs, so Simeoni.
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So wie Herr Simeoni sehe ich
So wie Herr Simeoni sehe ich es auch. Daher dem AVS vorzuwerfen, er hätte wegen der Hütten seinerseits Mitschuld ist billige Polemik.
Danke für das Superbild einer
Danke für das Superbild einer noch echten Schutzhütte: die Oberetteshütte des AVS.