Gesellschaft | Femizid

„Bagatellisierte Gewalt gegen Frauen“

Der Femizid im Vinschgau sorgt für Diskussionen, auch Brigitte Foppa äußert sich hierzu.
Gewalt gegen Frauen
Foto: Karolina Grabowska
Die Nachrichten über Femizide in Südtirol und Italien häufen sich. Der jüngste Mord an der 21-jährigen Celine Frei Matzohl sorgt für Trauer und Bedenken. Zu diesem grausamen Verbrechen äußert sich auch Brigitte Foppa.
Brigitte Foppa äußert zu diesem Verbrechen einerseits mit Trauer, andererseits mit Zorn. Celine Frei Matzohl sei nur ein weiteres Opfer in einer Reihe von Femiziden, die in den letzten Wochen die Schlagzeilen beherrschten.
Foppa meint hierzu:
 
Das ist die traurige Wahrheit. Frauen werden immer wieder Opfer von Gewaltverbrechen und das nur weil sie Frauen sind.
 
Dabei wird oft nicht nur die Öffentlichkeit zur Gefahr auch das eigene Zuhause, was eigentlich ein Ort der Sicherheit sein sollte.
Foppa unterstreicht, dass Femizide in unserer Region keine Seltenheit sind. Trotz vieler Bemühungen ist die Zahl dieser tragischen Taten nicht rückläufig. Zudem bestätigte es sich laut Foppa wieder, dass das Gefährlichste im Leben einer Frau ist, sich von ihrem Partner zu trennten. Des Weiteren ist der gefährlichste Ort für eine Frau die eigene Wohung bzw. jene des Ex-Partners.
 
 
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Brigitte Foppa: "Der gefährlichste Ort für eine Frau ist das eigene Zuhause" (Foto: Seehauserfoto)
 
Der Fall Celine Frei Matzohl wird mit Sicherheit intensive Diskussionen in der Gesellschaft entfachen, so Foppa. Diese Debatte sollte jedoch auch als Anlass dienen, über die vielfältigen Formen von Gewalt gegen Frauen nachzudenken - sei es körperliche, psychische oder verbale Gewalt.
Foppa meint: „Wir müssen uns eingestehen, wie oft solche Gewalttaten verharmlost oder sogar toleriert werden. Solche negativen Einstellungen bilden den Nährboden für die grausamen Taten, die letztendlich zu verheerenden Verlusten wie dem von Celine Frei Matzohl führen.“
Es ist laut Foppa allerhöchste Zeit, dass gemeinsam Verantwortung übernommen wird und gesellschaftliche Probleme angegangen werden. Die Ermordung unschuldiger Frauen darf nicht länger hingenommen werden.