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„Finger weg von Felsstürzen“

Der AVS warnt vor dem weiteren Ausbau im Gebirge: Sein Präsident Georg Simeoni fordert deshalb, auf den Neubau des Lifts auf die Langkofelscharte zu verzichten.
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Foto: AVS
Felsstürze und Steinschlag nehmen zu. Dadurch steigen die objektiven Gefahren am Berg, warnt der Alpenverein Südtirol (AVS). Deshalb sollen keine neuen Infrastrukturen errichtet werden. AVS-Präsident Georg Simeoni fordert, auf den Neubau der Bahn auf die Langkofelscharte zu verzichten und damit Felsabtragungen zu vermeiden.
Nicht alles, was technisch machbar wäre, darf auch realisiert werden.
Vor einem Monat haben sich die Alpenvereine und Umweltverbände am Fuße des Langkofels getroffen, um unter anderem gegen einen Ausbau der Langkofelbahn zu protestieren, da dieser ein extrem sensibles Gelände betreffen würde.
 

Felssturz am Daumen

 
Nun gebe ihnen der Berg indirekt Recht: Vergangene Woche kam es am „Daumen“ der Fünffingerspitze zu einem beträchtlichen Felssturz. AVS-Präsident Georg Simeoni sieht dies als ein deutliches Alarmsignal: Es zeigt die Brüchigkeit der Berge.
 
Georg Simeoni
Georg Simeoni: „Solche Ereignisse sollten uns achtsamer machen und ich rufe Liftbetreiber und politische Verantwortliche dazu auf, den Ausbau der Bahn auf die Langkofelscharte gründlich zu überdenken.“ (Foto: AVS)
 
Felsstürze treten aufgrund von klimatischen Veränderungen jetzt gehäuft auf. Ebenso haben abtauender Permafrost und der sich verändernde Frost-Tau-Wechsel die Gefahr von Steinschlag vergrößert. Deshalb will sich der Alpenverein Südtirol einsetzen, die Bergwelt durch künstliche Eingriffe nicht noch mehr in Mitleidenschaft zu ziehen.
Wenn nun auf der Langkofelscharte ein Lift geplant wird, für dessen Bergstation aufgrund des geringen Platzes Felsen abgetragen werden müssten, sei das nicht zu rechtfertigen. In einem geologisch sensiblen Gebiet sollten solche massiven Eingriffe nicht erlaubt und getätigt werden, ist AVS-Präsident Simeoni überzeugt. „Die Natur braucht unseren Schutz, nicht alles, was technisch machbar wäre, darf auch realisiert werden.“
Mit dem Felssturz an der Fünffingerspitze habe der Berg einmal mehr gezeigt, dass es keine Sicherheiten gibt. „Solche Ereignisse sollten uns achtsamer machen und ich rufe Liftbetreiber und politische Verantwortliche dazu auf, den Ausbau der Bahn auf die Langkofelscharte gründlich zu überdenken“, sagt Simeoni. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Sicherheit von Infrastrukturen im alpinen Gelände werden zunehmend sichtbar. Dies gilt für Steige und Wege, für Hütten, Lifte und Pisten. Deshalb sollte laut AVS jeder bauliche Eingriff vor allem aufgrund der akuten geologischen Veränderungen gründlich überlegt werden.
 
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Klemens Riegler Fr., 08.09.2023 - 21:53

Dem Herrn Simeoni muss wohl widerspruchslos zugestimmt werden. Egal ob nun der Klimawandel schuld ist oder nicht.
Fakt bleibt, dass "Berge herunter kommen" ... schon seit Millionen Jahren. Nur war da NICHTS - oder kaum etwas - was bis vor 50 Jahren hätte zerstört werden können. Die Geröllhügel, Kare, Schuttkegel sprechen diesbezüglich eine klare Sprache und veranschaulichen das.
Wer da oben herumpfuscht, muss heute mehr denn je damit rechnen, dass das nicht für die Ewigkeit weilen wird. Somit werden Eingriffe am Berg schneller als gedacht zum Glücksspiel!
Runter vom hoohen Ross! Runter vom hohen Berg!

Fr., 08.09.2023 - 21:53 Permalink
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G. D. Mo., 11.09.2023 - 09:22

Wer die Zone kennt weiß, dass die Trasse des Gondelliftes über dem Sessellift “Sasso Levante“ läuft. Sasso Levante hat keinen Sommerbetrieb, der Gondellift keinen Winterbetrieb, nicht zuletzt weil derzeit beide zusammen gar nicht funktionieren können: das Trag/Zugseil des Sasso Levante muss im Sommer Richtung Boden gezogen werden, damit der Gondellift ausreichend Platz hat.
Sollte dieser Lift nun wirklich gebaut werden (was ich persönlich natürlich nicht hoffe), möchte ich diesen Gedanken mal kurz weiterspinnen: der neue Lift wird wahrscheinlich entsprechend so gebaut, dass ein gleichzeitiger Betrieb von beiden Aufstiegsanlagen möglich ist. Damit der neue Lift wirtschaftlich Arbeiten kann, wird möglicherweise auch ein Winterbetrieb angestrebt. Wie lange wird es eurer Meinung nach dauern, dass auch eine Skipiste Richtung Sellapass gebaut wird? Möglicherweise sogar nachher Richtung Cunfin oder Mont de Seura (technisch sicherlich sehr aufwändig)?

Mo., 11.09.2023 - 09:22 Permalink