Wirtschaft | Milchwirtschaft

Sagenhaft reiche Milchbauern

Im vergangenen Jahr haben 160 Milchviehbetriebe ihre Produktion eingestellt. Wie kann das sein, wenn der Hektarerlös bei 5.469,90 Euro liegt?
Milchkuh
Foto: Othmar Seehauser
Eine höchst interessante Antwort lieferte vor Kurzem Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler auf die Anfrage des Freiheitlichen Landtagsabgeordneten Andreas Leiter Reber. Dieser ersuchte um Auskunft zu den Betriebsflächen und dem Hektar-Erlös in der Milchwirtschaft. Ausgangspunkt war dabei der Bericht des Südtiroler Sennereiverbandes, in dem es heißt, dass die Südtiroler Milchhöfe im Jahr 2022 einen Umsatz von 610,25 Millionen Euro erwirtschaftet haben, ein Auszahlungspreis von 58,15 Cent pro Kilogramm Rohmilch erzielt werden konnte und sich die Anlieferungsmenge auf etwas mehr als 385 Millionen Kilogramm Kuhmilch belief. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies einen leicht höheren Erlös, aber auch einen Rückgang der Anlieferungsmenge um fast fünf Prozent. Zurückgeführt wurde dies auf die Zahl der Südtiroler Milchviehbetriebe, die im Jahr 2022 um 160 auf insgesamt 4.040 Betriebe zurückgegangen ist. Doch weshalb haben 160 Bauern aufgegeben? Am Hektarerlös kann es wohl nicht liegen.
 
 
Milch
Milchanlieferung: Die Südtiroler Milchhöfe haben im Jahr 2022 einen Umsatz von 610,25 Millionen Euro erwirtschaftet. (Foto: Seehauserfoto)
 
 
Denn wie Landesrat Schuler in seinem Antwortschreiben mitteilte, beträgt der Erlös 5.469,90 Euro pro Hektar. Berechnet wird diese Summe anhand der Betriebsfläche und dem Milchgeld. So scheint im LAFIS (Land- und Forstwirtschaftliches Informations-System) bei den 4.247 im Sennereiverband gemeldeten Betrieben – erfasst sind nicht nur die Mitglieder der Milchgenossenschaften, sondern auch Betriebe, die ihre Milch selbst verarbeiten und vermarkten – eine Futterfläche von 40.929 Hektar auf. Die Futterfläche sind jene Flächen, die für die Erzeugung von Futter für das Vieh bewirtschaftet werden wie beispielsweise Wiesen und Äcker. Laut Landesrat Schuler beträgt der Hektarerlös, der auf die Milchproduktion zurückzuführen ist, 223.877.500 Euro (ausbezahltes Milchgeld). Aufgeteilt auf 40.929 Hektar Betriebsfläche entspricht das 5.469,90 Euro pro Hektar. Auf dem ersten Blick eine stattliche Summe, welche die heimischen Bauern einkassieren. Doch stellen sich einige Fragen, auf die Landesrat Schuler im Rahmen der aktuellen Fragestunde möglicherweise eine Antwort geben kann, wie zum Beispiel ob die knapp 224 Millionen Euro Milchgeld nur an einheimische Bauern fließen oder auch an andere Lieferanten. Dann würde die Milchmädchenrechnung nämlich nicht mehr stimmen.

 

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Florian Pfeifer Mo., 11.09.2023 - 12:47

Die Autorin behauptet, nicht ganz 5500€ Auszahlung pro ha sind eine stattliche Summe. Hat sie schon einmal den Unterschied zwischen brutto und netto gehört? Wenn man Spesen, Investitionen und Arbeit abzieht, bleibt von dem Betrag vielleicht noch ein Taschengeld übrig.

Mo., 11.09.2023 - 12:47 Permalink
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Martin Tarshito Mo., 11.09.2023 - 16:19

Antwort auf von Michael Kerschbaumer

Das können Sie auch nur bei Franceschini' Falschinformations-Artikel gelesen haben, wo er behauptet, Bauern zahlen keine Steuern. Null, nichts, nada.

Hier meine Richtigstellung dazu: https://www.salto.bz/de/article/06062023/bauernwund#comment-125450

Außerdem hatte ich dort bereits das Beispiel eines Milchbauern gemacht: https://www.salto.bz/de/article/06062023/bauernwund#comment-125454

Frau Astrid und Herr Christoph sollten mal ein bisschen innehalten, bevor sie weitere irreführende Schlagzeilen online schicken und Menschen wie Sie falsch informieren.

Mo., 11.09.2023 - 16:19 Permalink
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Martin Tarshito Mo., 11.09.2023 - 19:58

Antwort auf von K V

Das "sehr wenig" würde auch nur dann stimmen, wenn es bei der a priori fälligen Boden- und Ertragssteuer bleiben würde (und nur diese ist 'sehr wenig' , da sie auch dann fällig wird, wenn der Bauer nicht produziert bzw. verdient). Doch das ist nicht die einzige Steuer, die ein arbeitender bzw. produzierender Bauer effektiv zu berappen hat.

Der Milch- wie auch der Ost- und/oder Weinbauer (wobei letztere um Glück oftmals noch als Vollerwerbsbauer leben können), zahlt als Unternehmer tatsächlich weitere Steuern, mit denen andere Unternehmer so gut wie nie belastet sind.

Dabei geht es um die Mehrwertsteuern, die zur großen Belastung werden können.

Denn: Der Bauer kann - und das ist von EU und Staat zum Wohl aller anderen Bürger so gewollt- von seinen Kunden in der Regel nur 4% Mehrwertsteuer eintreiben. Das ist so gewollt, damit die Nahrungsmittel schön günstig bleiben bzw. das weiterverarbeitende oder -verkaufende Gewerbe auf die Rohprodukte noch gut drauf verdienen kann. Der Bauer soll möglichst Rohprodukte in Massen produzieren und billigst abgeben.

Für seine Betriebsmittel muss der auer in der Regel allerdings 22% Mehrwertsteuer draufpacken.

Heißt: Auch der Obst/Weinbauer kann auf Apfel und Weintraube nicht mehr als 4% Mehrwertsteuer dazu kassieren.
Beim Erwerb seiner teuren Betriebsmittel muss er allerdings volle Mehrwertsteuer hinlegen. In der Regel 22%.

Aufgrund dieser hohen Diskrepanz ist ein steuerliches Normalsystem bei vielen Bauern gar nicht sinnvoll anwendbar. Außer bei größeren Betrieben.

Das bedeutet. Die Mehrwertsteuer wird für den kleinen Bauern, der sich mit dem steuerlichen Pauschalsystem abfinden muss, zu einer realen Zusatzsteuer. Zu einer Besteuerung, die sonst so gut wie kein anderes Unternehmen trägt. Denn die meisten Unternehmen können bei Ihren Kunden auch die volle Mehrwertsteuer von 22% mit einkassieren. Daher können sie im Normalsystem sogar steuerbegünstigt arbeiten.

Beispiel:
Nehmen wir das Rechen-Beispiel, das hier bereits gemacht wurde (https://www.salto.bz/de/article/11092023/sagenhaft-reiche-milchbauern#c…):
Der Südtiroler Obstbauer nimmt demnach im Schnitt knapp 100.000 € vor Abzug aller Spesen ein; darauf bekommt er 4%
aka €4.000 Mehrwertsteuer drauf.
Gehen wir nun davon aus, dass der Obstbauer gerade mal keine anderen Anschaffungen zu machen hat (Rodung, Errichtung Neuanlage...), aber seinen Schmalspurschlepper ersetzen muss. Ohne den geht im Obstbau gar nichts mehr.
Er nimmt den Fendt in diesem Angebot (https://www.agriaffaires.de/gebrauchte/schmalspurschlepper/43841044/fen…): 107.000 € zuzüglich Mehrwertsteuer. Macht in Italien bei 22% zusätzliche 23.500 € Mehrwertsteuer, die der Bauer dem Händler draufpacken muss.

Heißt, im Jahr des Kaufes gehen aus seiner Perspektive abzüglich der kassierten 4000€ € 19.500 als Steuer an den Händler bzw. Staat ab. Hätte er sonst keine Mehrwertsteuer Ausgaben, könnte der Bauer sich nun überlegen, ins Normalsystem zu wechseln, und die ausgegebene Mehrwertsteuer in fünf Jahren abzuschreiben. Der Bauer hat aber nun Mal in der Regel weit mehr Mehrwertsteuer Ausgaben als Mehrwertsteuer Einnahmen. Die ausgegebene Mehrwertsteuer ist für den kleineren Bauern zum guten Teil also immer eine effektive Steuer.

Da Unternehmen, wie in diesem Fall der verkaufende Händler, in der Regel stets 22% Mehrwertsteuer bei Ihren Kunden (in diesem Fall beim Bauer) zusätzlich kassieren, bleibt bei Ihnen am Ende des Quartals in der Regel weit mehr Mehrwertsteuer in der Kasse, als sie ausgegeben haben. Das Plus müssen sie natürlich dem Staat abgeben, aber eben nicht mehr. Demnach ist den meisten Unternehmen die Mehrwertsteuer auch keine wirkliche Steuerlast, sondern nur ein Durchgangsposten.

Fazit:
So wie die Mehrwertsteuer bei Endverbrauchern eine hohe Steuerlast ist, so ist sie das in meist weit größerem Ausmaß auch für die meisten Bauern.

Demnach zahlen die Bauern in Summa summarum nicht unerhebliche Steuern.

Der Obst-und Weinbauer mag sie verkraften und dennoch als Vollerwerbsbauer leben können. Auch nicht jeder.
Bei Milchbauern ist es in der Regel aber so, dass die hohen Anschaffungskosten für die teuren Maschinen inklusive der hohen Mehrwertsteuer in der Regel durch Teilzeit oder Vollzeitjobs erspart bzw. erwirtschaftet werden. Von der Milch allein könnte wohl kaum ein Südtiroler Bauer die Kosten der benötigten Betriebsmittel erwirtschaften und auch noch was zum Leben übrig haben.

Die SaltianerInnen aber wollen die Bauern mehr Steuern zahlen sehen.

Mo., 11.09.2023 - 19:58 Permalink
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K V Mo., 11.09.2023 - 20:29

Antwort auf von Martin Tarshito

Ich bin in der größten Obstbaugemeinde Südtirols daheim und kenne die Situation der Obstbauern sehr gut. Bei einem sechsstelligen Gewinn zahlt der Bauer im Pauschalsystem weniger Steuer auf sein Einkommen als ein durchschnittlicher Arbeitnehmer der nur einen Bruchteil verdient. Und dass es immer ein Fendt Vario sein muss belegt, dass es vielen Obstbauern zu gut geht, zumal es deutlich günstigere Traktoren gibt. Diese Privilegien zählen zu den größten sozialen Schieflagen in unserem Land, auch wenn sie es mit ihren IVA Beispielen anders darstellen möchten. Schlussendlich kommt es darauf an, wie groß der Gewinn ist und wie groß bzw. winzig die Steuerlast auf das Einkommen ist. Ähnliche Steuerprivilegien wie in der Landwirtschaft gibt es bei uns nur noch bei der Kirche.

Mo., 11.09.2023 - 20:29 Permalink
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Stefan S Mo., 11.09.2023 - 21:18

Antwort auf von K V

Mister Tarshito sollte sich auch mal hier informieren
https://www.blikk.it/bildung/application/files/8115/3658/9823/Mwst_2018…
Bei 100.000 Erlös ist man Vorsteuerabzugsberechtigt, sprich die MwSt ist ein durchlaufender Posten und bleibt nicht als Eigenbelastung beim Kauf einer Landmaschinen hängen.
Das ist in Italy sicher nicht anders als in D ansonsten hätten wir eine riesige Wettbewerbsverzehrung in der EU.

Mo., 11.09.2023 - 21:18 Permalink
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Martin Tarshito Di., 12.09.2023 - 22:29

Antwort auf von Stefan S

Mister Stefan leitet folgende pauschal getätigte Aussage aus welcher Seite/Info in der verlinkten PDF ab?:
"Bei 100.000 Erlös ist man Vorsteuerabzugsberechtigt"

Wie ich ausführte, fallen die überaus meisten Landwirte, sofern Sie nicht für Normalsystem "optieren" (in der PDF "ordentliches Abrechnungssystem" genannt) und damit zu dem werden , was in der PDF "passives Steuersubjekt" genannt wird (Kapitel 1.4, S.5), in die Kategorie der "Steuerträger" (in der PDF Kapitel 1.5; S. 5).

Sie tragen also die Steuerlast wie Endkonsumenten.
Das entspricht dem, was ich dazu angemerkt hatte.

Wo Sie Ihre Behauptung hernehmen, ohne Sie explizit auf 1.4 oder 1.5 zuzuordnen, ist mir schleierhaft.
Also bitte belegen Sie mit Zitat oder Angabe von Kapitel und/oder Seite Ihre Quelle.

Di., 12.09.2023 - 22:29 Permalink
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Martin Tarshito Di., 12.09.2023 - 22:57

Antwort auf von K V

K V, tja in der "größten Obstbaugemeinde Südtirols" wird es schon bei so manch Obstbauern, die in der begünstigten Lage sind, nicht wenige Hektare Obstwiesen sein eigen nennen zu können, dass sie sogar über 100.000 Gewinn (Erlös abzüglich aller laufenden Spesen und Abschreibungen für Anlagen und Maschinen) erzielen. In dem Fall wird Ihnen das Pauschalsystem auch zum Vorteil gereichen. Keine Frage.

Damit möchten Sie aber natürlich nur sagen: Milchbauern= große Obstbauern in der größten Obstbaugemeinde Südtirols?!

Da könnte wir ebenso von niedergelassenen Hausärzten in den kleinen Südtiroler Gemeinden sprechen und ich sage Ihnen dann: Ich lebte in der größten Krankenhausgemeinde Südtirols. Und ich schwurble sodann von den Oberärzten und Primaren und Ihren hohen Nettobezügen. Aber da würden wir ebenso aneinander vorbeireden wie dieser Artikel offenbart: https://www.tageszeitung.it/2015/05/29/die-hausaerzte-gehaelter/#:~:tex….

Was führen wir hier, eine Neid-Debatte, die von ein paar superbegünstigten Obstbauern ausgeht?

Di., 12.09.2023 - 22:57 Permalink
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K V Mi., 13.09.2023 - 07:04

Antwort auf von Martin Tarshito

Ich habe weiter oben gesagt, dass die geringe Besteuerung in der Landwirtschaft für die Bergbauern durchaus gerechtfertigt ist und dass es große Unterschiede in der Art der Landwirtschaft gibt. Also keinesfalls Milchbauer=Obstbauer so wie sie es unterstellen. Tatsache ist aber auch dass es genug sehr gut verdienende Obstbauern im Lande gibt die kaum Steuern auf ihr Einkommen zahlen und es handelt sich dabei keineswegs um Einzelfälle. Mir geht es auch nicht um eine Neiddebatte sondern um eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und hier gibt es diesbezüglich eine starke Schieflage.

Mi., 13.09.2023 - 07:04 Permalink
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Martin Tarshito Mi., 13.09.2023 - 09:37

Antwort auf von K V

Ich habe Ihnen nichts unterstellt, sondern nur deutlich zu machen versucht, dass Sie ebenso wenig die geringere Anzahl gut situierter Obstbauern in den Vordergrund stellen sollten wie ich die wenig gut situierten Primare.

Wenn es um die "soziale Gerechtigkeit" geht, dann finde ich es nicht in Ordnung, dass ein Bauer für die viele Arbeit und den tatsächlichen Mehrwert, den er schafft (aus nicht Essbaren schafft er Essbares), keinen anständigen Preis bekommt bzw. kaum Mehrwert kassieren darf. Während der Rest der Ökonomie mit Wiederverkauf, Veredlung usw. un erhältnismäßige Preisaufschläge und Mehrwertaufschläge generieren, wobei Sie letztere nicht Mal wirklich als Steuer abführen müssen. Der Bauer, der sich ein Normalsystem aber nicht leisten kann, hingegen schon.

Finden Sie es gerechtfertigt, dass ein Apfel, für den ein Bauer mit Sicherheit insgesamt 10 Minuten gearbeitet hat, diesem keine 20 Cent gezahlt wird, während ein Mediziner, der ein Jahrzehnt auf allgemeinen Steuerkosten hin lernen durfte, für 10 Minuten fast 100 € abkassiert. Also auf dem Leid der Menschen auch noch "Ruhm und Reichtum" generieren darf?

Wenn Sie soziale Gerechtigkeit möchten, dann sollten Sie grundsätzlicher denken.

Ich persönlich wäre auch dafür, dass die PrimärerzeugerInnen mehr Einkommen aus Ihrer Arbeit generieren können und dann Ihr Einkommen besteuern.
Dann gäbe es wieder mehr Menschen, die tatsächlich produzieren, gesund, nachhaltig und ehrlich (da weniger industriell). Während der ganze parasitäre Rattenschwanz an Verwaltungssystemen wie jener, der zur reinen Krankheitsverwaltung verkommen ist, wieder mit weit weniger Personal und Ressourcenverschwendung auskommen könnte.

Mi., 13.09.2023 - 09:37 Permalink
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K V Mi., 13.09.2023 - 16:40

Antwort auf von Martin Tarshito

Wie ich schon gesagt habe, gibt es große Unterschiede bei der Art der Landwirtschaft. Soziale Gerechtigkeit würde für mich bedeuten, dass der Bergbauer von seiner Arbeit entsprechend gut leben kann und der Obstbauer seinem Einkommen entsprechend Steuern zahlt. Beides ist nicht der Fall. Und so gering ist die Anzahl gut verdienender Obstbauern nicht, zumal der Etsch entlang von Mals bis Salurn die Talsohle voll Apfelbäume ist. Auch ihr Zahlenbeispiel ist völlig aus der Luft gegriffen. Pro Hektar wendet der durchschnittliche Apfelbauer ca. 600 Arbeitsstunden im Jahr auf und produziert damit durchschnittlich 40-50t Äpfel (die niedrigeren Erträge bei Junganlagen bereits eingerechnet). Wenn ich davon ausgehe, dass ein Apfel im Mittel 200g wiegt, ergibt das einen Arbeitsaufwand von weniger als 10 Sekunden pro Apfel und nicht 10 Minuten wie sie es behaupten.

Mi., 13.09.2023 - 16:40 Permalink
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Martin Tarshito Mi., 13.09.2023 - 21:47

Antwort auf von K V

Na dann nehmen wir die bis zu 10 Sekunden Arbeitszeit pro Apfel/200g. Das wären dann pro Minute mindestens 6 Äpfel bzw. 60 Äpfel in 10 Minuten.
Berechnen wir ca. 15 Cent Erlös je Apfel, dann macht das 9 €. Sie sind mit dem Rechenbeispiel sicherlich wieder unzufrieden.
Doch mache ich es, um Ihnen nochmal gegenüber zu stellen:
9 € gegenüber den 90 €, die Sie ruckzuck einem Facharzt für 10 Minuten in die Hand drücken müssen; meist nur für diagnostische Routine, die noch keinen therapeutischen (=Dienstleistungs-) Nutzen bringt.
Soviel zur sozialen Gerechtigkeit.

Auf meinen Hinweis, dass Sie als Konsument dem Bauern auch mehr Grundpreis sowie mehr Mehrwert bezahlen könnten bevor Sie ihm sein Einkommen aus dem Erlös höher besteuern wollen, sind Sie gar nicht eingegangen. Warum wohl?

Mi., 13.09.2023 - 21:47 Permalink
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Peter Hopfgartner Mo., 11.09.2023 - 13:56

Ist der Artikel einfach nur aus Faulheit so schlecht recherchiert, oder steckt dahinter gar Absicht?
Welche Ausgaben hat der Milchbauer, soll die ganze Familie davon leben, usw.?

Unterstes Stammtischniveau.

Mo., 11.09.2023 - 13:56 Permalink
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josef burgmann Mo., 11.09.2023 - 15:03

Ganz ihrer Meinung, Herr Hopfgartner, absolut laienhafte Recherche.

Habe 10 Minuten recherchiert:
7000 Obstbauern produzieren ca. 950.000 t Äpfel, Durchschnittspreis 80 Cent,
Ertrag / Betrieb über 100.000 €

Mo., 11.09.2023 - 15:03 Permalink
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Martin Tarshito Mo., 11.09.2023 - 16:02

Einmal mehr beweist Salto.bz in Sachen Bauern eine auf "Milchmädchenrechnungen" basierende....
Mir fehlt an dieser Stelle ein für die Netiquette passendes Wort.

Die scheinen die Top SchreiberInnen von salto.bz [ich denke da auch an andere Artikel von Franceschini zurück] tatsächlich zu glauben, dass die Milch direkt aus dem Boden fließt. Soundso viel Milch auf soundsoviel Hektar Betriebsfläche multipliziert Mal Kilopreis der Milch... Und schon weiß Frau Astrid, welch stattliche "Erlöse' die Milchbauern generieren.

Davon,
> dass Kühe per se schon Mal kosten (entweder mehrere Tausende von Euro auf der Versteigerung oder drei Jahre Aufzucht)
> dass Stallbau und Stallwirtschaftung nicht wenig kosten,
> dass die Hochleistungsmilchkühe von heute "Kraftfutter" zu fressen bekommen, das teuer zugekauft werden muss,
>dass auf den eigenen Betriebsflächen in Südtirol so gut wie nur Grünfutter produziert wird, das allein für sich kaum Milch liefert; vielmehr dient es heutzutage- abgesehen von etwas Qualitätssteigerumg- mehr für die Gesunderhaltung der Kuh; denn ohne gutes Heu erleidet die moderne Hochleistungskuh schnell Dünnschiss, Auszehrung und frühzeitigen Tod
>dass die Betriebsmittel für die Erzeugung und Einbringung des Grünfutters enorm viel kosten; ein Geräteträger ohne Geräte kostet allein schon mehr als ein VW Camping Bully
> dass hohe Versicherungssummen anfallen
> ....
> und dass last but not least viel Arbeit an frühen Morgenstunden, Feierabendstunden, Wochenenden und Feiertagen anfallen, weil der Milchbauer zum Leben meist noch einen bis zu 40 Wochenstunden Normaljob macht...

Von all dem können die JournalistenInnen ja nichts Wissen.
Zumal sie gerne von vorschnellen Urteilen geleitet zu sein scheinen; wie andererorts Franceschini, wenn es um die Steuern geht.

Laut Salto.bz könnte man auch behaupten:

> der Gastwirt hat am Tag 200 Kunden, die durchschnittlich € 50 Euro bezahlen. Also hat der Wirt einen stattlichen Tageserlös von € 10.000. Nicht schlecht. Welcher Gastwirt ist mit dieser Milchmädchenrechnung einverstanden?

Der nächste Ausreißer Artikel könnte heißen
"Sagenhaft hyperreiche Gastwirte"

Der übernächste:
"Sagenhaft megareiche Hotelliere"

Und der absolute Aufreißer dürfte dieser Artikel werden
"Sagenhaft megagallaktisch reiches salto.bz"

180.000 € allein an Staatszuwendungen für ein Minderheitenmedium ist auch ein stattlicher "Erlös, der auf die [Artikel]produktion [wie diese] zurückzuführen ist".

Sorry. Aber vielleicht überlegen die SaltianerInnen das nächste Mal ein bisschen, bevor sie wieder unnötige Fehlschlüsse über einen wahrlich nützlich produktiven Zweig unserer Wirtschaft und Gesellschaft vom Stapel lassen.

Mo., 11.09.2023 - 16:02 Permalink
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Stefan S Mo., 11.09.2023 - 17:52

Antwort auf von Martin Tarshito

Und hier noch eine kleine Nachhilfe für überaus netten und zuvorkommenden Kommentator mit dem Synonym Martin Tarshito
Die Definition des Begriffs "Erlös"
-> "Erlös entsteht durch den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen, kann aber auch aus Vermietung und Verpachtung erzielt werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff auch als Synonym für Umsatz verwendet und meint damit Erträge, die aus einer bestimmten Geschäftstätigkeit heraus erwachsen."

Mo., 11.09.2023 - 17:52 Permalink
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Martin Tarshito Mo., 11.09.2023 - 21:02

Antwort auf von Stefan S

Ich gehe mal davon aus, dass dem Stefan S folgendes bewusst ist: Der Begriff Erlös ("Hektarerlös") wurde von der salto.bz Autorin ins Spiel gebracht.
Allerdings mit der fixen Idee, dass das Auflassen der Tätigkeit von 160 Milch produzierenden Betrieben nicht an einem zu geringen Hektarerlös gelegen haben könne. Zitat: "Doch weshalb haben 160 Bauern aufgegeben? Am Hektarerlös kann es wohl nicht liegen." "5.469,90 Euro pro Hektar. Auf dem ersten Blick eine stattliche Summe, welche die heimischen Bauern einkassieren."

"Stattliche Summe" "Einkassieren." 5.500€ je Hektar und Jahr?

Da meine ich sind 180.000€/ Jahr Staatsgelder für salto.bz schon eher eine "stattliche Summe".

Nun mögen Sie Herr Stefan spitzfindig daherkommen: Erlös sei ein Synonym von Umsatz oder auch "Erträge, die aus einer bestimmten Geschäftstätigkeit heraus erwachsen."
Doch was will der freundliche Nachhilfelehrer damit an Mehrwert aussagen?
Dass 5.500 € je Hektar und Jahr ein hoher Umsatz sei bzw. ein hoher unternehmerischer Ertrag?

Gehen wir mal von einem Betrieb mit 10 ha (Hektar) Grünland aus. Laut Milchmädchenrechnung macht dieser Betrieb aus dem Milchverkauf einen Erlös/Umsatz/Ertrag von knapp 55.000€ im Jahr.
Das ist doch eine "stattliche Summe", nicht wahr?!

Obwohl:
Denselben Erlös/Umsatz/Ertrag (aus dem Verkauf von Speisen und Getränken) von 55.000€ macht ein Gastwirt bei 200 Gästen pro Tag und 50€ Rechnung pro Gast allein schon in einer 5 und einhalb Tage-Woche.
Wie nennt man diese "Summe", wenn 5.500 € pro Hektar und Jahr bereits eine "stattliche Summe" sein soll, an der es nicht liegen könne, dass ein Milch produzierender Betrieb seine Tätigkeit auflässt.

Also sei dem Verständnis von Salto Autorin und Ihnen Herr Stefan S hiermit nachgeholfen, dass 5.500 € pro Hektar und Jahr keineswegs eine "stattliche Summe" ist.
Abgesehen davon, dass auch ein Bauer -wie übrigens auch der Gastwirt- reale Kosten zu berücksichtigen hat. Und da SaltianerInnen scheinbar eigenartige Vorurteile gegenüber Bauern beweisen, gepaart mit mangelndem Wissen darüber, was einer landwirtschaftlichen Unternehmung in punkto Kosten und Steuern zugrunde liegt, habe ich hierzu einige Ausführungen gemacht. In der Hoffnung (allerdings in Ihrem Fall wohl vergebens), dass dadurch klar werden möge: von den brutto 5.500€ je Hektar und Jahr bleiben netto kaum nennenswerte Euros übrig.
Dass Sie Herr Stefan S meinen Ausführungen hierzu nichts abgewinnen können, sondern mit Nachhilfe über Synonyme von "Erlös" daher kommen, scheint mir daher nicht mal sonderbar, sondern für einen Saltianer, der meist auf der Argumentationsebene eines Gasser zu finden ist, auch nicht ganz verwunderlich.

Mo., 11.09.2023 - 21:02 Permalink
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Martin Tarshito Di., 12.09.2023 - 09:26

Antwort auf von Stefan S

Och, siehe da, Herr Stefan S wertet sich selbst auf, indem er mir jede Ahnung absprechen möchte.
Wo ist der Mehrwert in dieser 'Argumentation'?

Wenn Sie das zu haben glauben, was ich laut Ihnen nicht hätte, nämlich Ahnung im Steuerrecht, dann werden Sie doch Mal konkret. Mit konkreten Beispielen. Die fehlen in Ihrer 'Argumentation' nämlich vollends.

Sie haben Ahnung in Betriebswirtschaftlehre?
Ach ja: Weiter unten kommentieren Sie betriebswirtschaftlich einleuchtend:
12 Kühe a 10.000 kg Milch Produktion im Jahr (mehr muss man betriebswirtschaftlich nicht berücksichtigten).

12 x 10.000 kg= 120.000 kg Milch.
Macht laut Stefan Riese bei 58 Cent/kg Erlös einen Gesamterlös von knapp 70.000 € im Jahr.
Wer da nicht über die Runden kommt, nicht wahr?

Immerhin fließt die Milch einfach so aus der Kuh wie der Honig aus dem biblischen Land der Verheißung; und laut Franceschini zahlt der Bauer sowieso "keine Steuern. Null. Nichts. Nada"

Einfacher gehen Steuerrecht und Betriebswirtschaftslehre nicht.

Dass Sie Herr Stefan S nicht schon Direktor des Südtiroler Bauernbundes geworden sind und wie Herbert Dorfmann den Sprung nach Brüssel gemacht haben?

Ich gebe Ihnen mal eine direkte betriebswirtschaftliche Aufgabe. Für Ihre 12 Kühe müssen Sie entsprechend den Vorgaben des Gesetzes und der Gemeinde ein Wirtschaftsgebäude hinstellen.
Wieviel kostet Ihnen der Stallbau samt Stadel?
Wieviel Jahreserlöse/Umsätze/Erträge aus dem Verkauf von Rohmilch benötigen Sie, um die Kosten zu decken?
Unter Berücksichtigung natürlich der Landesfördermittel.
Ist doch Ihr Niveau von Betriebswirtschaftslehre...
Also, bitte um eine Antwort. Danke

Di., 12.09.2023 - 09:26 Permalink
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Stefan S Di., 12.09.2023 - 14:14

Antwort auf von Martin Tarshito

"Für Ihre 12 Kühe müssen Sie entsprechend den Vorgaben des Gesetzes und der Gemeinde ein Wirtschaftsgebäude hinstellen.
Wieviel kostet Ihnen der Stallbau samt Stadel?
Wieviel Jahreserlöse/Umsätze/Erträge aus dem Verkauf von Rohmilch benötigen Sie, um die Kosten zu decken?"
Ihre Fragestellung deutet schon wieder auf den gleichen ungenügenden Kenntnisstand bei Ihnen hin.
Wo befindet sich das zu bewirtschaftende Land (Klimazone, Gemeinde etc.)?
Wie groß ist die zu bewirtschaftende Fläche?
Eigentum/Pacht?
Altbestand oder Neuansiedlung?
Eigenkapital?
Haupt- oder Nebenerwerb?
Welche Unternehmensform?
Liegen die beruflichen Qualifikation vor oder brauchen Sie einen Betriebsleiter?
Welche Haltungsform ist geplant (Stall, Weide, Alm)?
Bio (welche Bionorm?) oder konventionelle Produktionsform?
Mittelfristige unternehmerische Ziele?
Welche kurz- und mittelfristige Investitionen sind noch geplant?
Reine Milchviehwirtschaft oder auch Diversifizierung?
etc.

Di., 12.09.2023 - 14:14 Permalink
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Martin Tarshito Di., 12.09.2023 - 16:27

Antwort auf von Stefan S

Von den "12 Stück" haben Sie in Ihrem ersten Kommentar schwadroniert. Also bleiben Sie mal darauf konzentriert, Herr Stefan S.

Ihre ganze Fragerei ist nur ein Nebelkerzen Ablenkungsmanöver.

12 Stück Kühe, denen Sie die traumhafte Menge von 10.000 kg/l Milch pro Jahr abmelken wollen, brauchen einen Stall. Minimum. Daran kommen Sie nicht vorbei. Also ran an die Berechnung, Herr Stefan.

Aber gerne gehe ich auch auf Ihren Recht beachtlichen Fragekatalog ein, Herr Betriebswirtschaftslehrer. Abgesehen von
Frage 1. Die lenkt nur unnötig ab
Eine Antwort würde zu weit führen. Sie können sich gerne den schönsten und flachsten geschlossenen Hof vorstellen, den es in Südtiroler Bergen gibt.

Frage 2
"Wie groß ist die zu bewirtschaftende Fläche?"
Antwort:
Wenn Sie auch nur minimal genügendst "Kenntnisstand" hätten, dann könnten Sie aufgrund der gesetzlichen Limitierung auf ca. 2 Großvieheinheiten pro Hektar Grünfläche erschließen, wie groß die bewirtschaftete Fläche sein muss, damit Sie die von Ihnen selbst ins Spiel gebrachten 12 Stück Superleistungskühe halten können. Aber Achtung: Großvieheinheit, Sie Genie! Vergessen Sie nicht, dass die Kuh ohne Kalb keine Milch gibt und nach mehreren Jahren 10.000 kg Milchleistung im Jahr nicht mehr kann; also durch Aufzucht ersetzt werden sollte.

Frage 3:
"Eigentum/Pacht?"
Antwort:
Was für eine supergescheite Frage! Würden Sie als Pächter Pacht zahlen und auch noch die Baukosten des Stalls übernehmen? Na sehen Sie! Etwas weniger Nebelkerzen und dafür etwas konzentrierter an der Aufgabenstellung dran bleiben...

Frage 4
"Altbestand oder Neuansiedlung?"
Antwort:
Suchen Sie doch Mal die Möglichkeit, sich als Landwirt in Südtirol neu anzusiedeln. Viel Glück!

Frage 5:
"Eigenkapital?"
Antwort:
Na ich hoffe doch. Welche Bank würde Ihnen bei 5.500 € je Hektar Jahreserlös und 7-8 Hektar Grünlandfläche den Stall finanzieren, ohne dass Sie genügend Eigenkapital und Eigenleistung erbringen? Und dabei sollten Sie selbst bzw. mit Hilfe von Familienangehörigen und/oder gute Kollegen Maurer- und Zimmerer-Arbeiten leisten können; und das möglichst mit guten Beziehungen zu Baufirmen und 100 % eigenem Bauholz; sonst übernehmen Sie sich schon Mal von Anfang an; anders geht es in Südtirol fast nicht. Am Besten zuerst Vollzeitjober als Maurer/Zimmerer werden, damit Sie bei der Bank mit einem CU aufwarten können.

Frage 6/7/8 und 9
"Haupt- oder Nebenerwerb?"
"Welche Unternehmensform?"
"Liegen die beruflichen Qualifikation vor oder brauchen Sie einen Betriebsleiter?"
Antwort:
Die Frage 6 hat sich eigentlich schon erledigt. Aber weil Sie so naiv zu sein scheinen, frage ich Mal Sie: Wieviele Milchbauern hat Südtirol überhaupt, die im Haupterwerb davon leben können? Die Liste dürfte äußerst kurz sein. Fragen Sie doch Mal beim Bauerbund nach. Zwinkersmiley.
Unternehmensform? Selbstbebauer mit Eintragung in der Handelskammer. Oder meinen Sie Schlau -Meier (Meier ist traditionell übrigens ein landwirtschaftlicher Verwalter/Betriebsleiter bzw. Pächter!) mit 12 Stück Kühen eine KG, GmbH oder PG eröffnen zu können? Wenn Sie wollen, probieren Sie es mit Sozialgenossenschaft. Und Sie spielen den Betriebsleiter. Sprich den Schlau-Meier. Zwinkersmiley.

Frage 10:
"Welche Haltungsform ist geplant (Stall, Weide, Alm)?"
Antwort:
Was für eine Frage? Einen Stall müssen Sie für eine 10.000 kg /Jahr Hochleistungsmilchkuh immer haben. Dafür müssen Sie Ihre Wiese aber auch mindestens dreimal in der Saison beernten und den Schnitt niemals zu spät ansetzen. Sonst werden Sie die 10.000 kg kaum erreichen oder erhalten können. Die Alm vergessen Sie bei diesen ehernem Ziel von 10.000 kg/Jahr und Kuh mal lieber sofort. Maximal etwas Herbstweideführung nach dem dritten oder vierten Schnitt.

Frage 11:
"Bio (welche Bionorm?) oder konventionelle Produktionsform?"
Antwort:
Also wenn wir von 12 Kühen reden, die im Schnitt 10.000 kg pro Laktationsperiode abliefern sollen, dann können Sie Bio knicken. Oder Sie geben sich mit weit weniger zufrieden. Natürlich müssen Sie bei Bio und vor allem bei Demeter-Norm bei den Stallbaukosten tiefer in die Tasche greifen.

Fragen 12, 13 und 14
"Mittelfristige unternehmerische Ziele?
Welche kurz- und mittelfristige Investitionen sind noch geplant?
Reine Milchviehwirtschaft oder auch Diversifizierung?"
Antwort:
Falls Ihr Ziel kurz- oder mittelfristig sein sollte, ein "sagenhaft reicher Milchbauer" zu werden. Vergessen Sie es. Ist nur eine von mehreren Salto.bz- Sagen. Oder neudeutsch "Verschwörungserzählung".
Am besten lassen Sie es mit Investitionen in ein landwirtschaftliches Unternehmertum von Anfang an sein. Es fehlt Ihnen schlichtweg jede realistische Annäherung.
Ob Sie diversifizieren möchten oder nicht ist doch völlig irrelevant. Sobald Sie aus 12 Stuck Kühen jeweils 10.000 kg Milch rausholen möchten, ist ein Stall für 12 Kühe fällig. Und die Aufzucht nicht vergessen, Herr Stefan.

Fazit:
Ne, das wird nichts mit Ihnen .
Als Berater in Betriebswirtschaftslehre versagen Sie allein schon aufgrund Ihrer nachweislichen Realitätsferne. In der Tat brauchen Sie selbst Beratung oder sagen wir etwas Aufklärung.
Als Milchbauer würden Sie wahrscheinlich nicht Mal über das erste Jahr kommen. Denn da hätten Sie schlichtweg mit Betrieb und zweitem Vollzeitjob schon sehr bald jede Motivation und Freude verloren. Sofern Sie nicht schon als Sohn eines Milchbauern das Milchbauerndasein als Säugling aufgesogen haben. Letzteres scheint mir aber nicht der Fall zu sein.

Di., 12.09.2023 - 16:27 Permalink
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Peter Gasser Mo., 11.09.2023 - 16:38

Zitat: “Doch weshalb haben 160 Bauern aufgegeben?”

Weil Sie Bruttobetriebseinkommen = Nettoerlös = Gehalt des Bauern setzen und dann nicht verstehen können, warum man das manchmal lieber lässt?
.
Versuchen Sie aus dem “Erlös” (“Ertrag aus dem Verkauf von Waren”) mal erst den Betriebsgewinn, und aus diesem dann das “Gehalt” der dort Arbeitenden und des Unternehmers auszurechnen: ich bin überzeugt, dass Sie recht erschrecken und dann auch “verstehen” werden...

Mo., 11.09.2023 - 16:38 Permalink
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Stefan S Mo., 11.09.2023 - 17:10

Das es sich hier nicht um betriebswirtschaftliche Zahlen sondern um politische Zahlen von Schuler & Co handelt sollte jedem bewusst sein.
Was man aber durchaus ableiten könnte ist der durchschnittliche Bestand an Milchkühen welche die 160 geschlossenen Betriebe hatten.
Ganze 12 Stück wenn man ca. 10 Tausend Liter/kg pro Jahr und Kuh ansetzt. Die Wirtschaftlichkeit ist und bleibt völlig individuell für jeden einzelnen Betrieb.

Mo., 11.09.2023 - 17:10 Permalink
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Martin Sitzmann Di., 12.09.2023 - 09:56

Antwort auf von Dietmar Nußbaumer

Dafür ist in der schnellebigen Medienbranche keine Zeit. Man verlässt sich lieber auf Presseaussendungen, die ohne Zeitinvestition von alleine hereinschneien. Ist ja schließlich eine Online-Zeitung und nicht ein Online-Magazin. Die Recherchezeit braucht man eher für tiefsinnige Rechercheartikel zu lokalen Bands... ;-)
Ich warte wie beim Feuerwerk immer noch auf den abschließenden Riesentusch von Herrn Franceschini vor den Landtagswahlen. Mal schauen, was er noch im Köcher hat. Da ist dieser Milchstreit doch eher was zum Gähnen.

Di., 12.09.2023 - 09:56 Permalink
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Tobias Platter Di., 12.09.2023 - 14:06

Der Artikel sollte als Satire markiert werden. Ernst gemeint kann er nicht sein. Auch ohne jegliche Fachkenntniss kann man so einen Artikel eigentlich nicht ernst meinen?
Ich meine das als ernste Frage an die Redaktion. Wenn Satire.... Ja Ok. Wenn nein....
Werden diese Artikel eigentlich gegengelesen? Schon wenig Hausverstand würde genügen um zu verstehen dass bei einer durchschnittlichen Betriebsgröße von geschätzt 5-10 Hektar der genannte Erlös aus der Milch niemals genügt um über am Ende des Jahres einen kleinen Gewinn zu erwirtschaften. Davon dass die Arbeit angemessen bezahlt ist, davon rede ich gar nicht.

Di., 12.09.2023 - 14:06 Permalink