Politik | Mobilität
Schnelleres Tempo gefragt
Foto: Klima Club Südtirol
Der Klima Club Südtirol kritisiert in einer Stellungnahme die Aussagen des Direktors des Ressorts für Infrastruktur und Mobilität, Martin Vallazza: “Wir möchten einigen Aussagen von Herrn Vallazza zum Thema Elektromobilität im salto Artikel vom 20.09.2023 widersprechen”, teilt der Verein mit. Darin hat Vallazza die Strategie der Landesregierung verteidigt, derzeit mehr Gelder in Wasserstoff-Projekte als wie in die Infrastruktur für Elektromobilität zu investieren. Laut dem Masterplan Wasserstoff sollen in den nächsten Jahren bis 2035 rund zwei Milliarden Euro in den Aufbau dieser Technologie fließen, bei der Elektromobilität liegt kein solcher Masterplan vor. Derzeit werden rund zehn Millionen Euro für rein elektrisch betriebene Fahrzeuge ausgegeben.
Die Stellungnahme im Wortlaut
Zuallererst das Thema Kobalt. Elektrobusse haben heute in der Regel LFP-Zellen. Diese basieren auf Lithium-Eisenphosphat und haben eine geringere Energiedichte als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien (z.B. mit NCM- oder NCA-Kathode). Während herkömmliche Lithium-Ionen Batterien Kobalt benötigen, kommen die LFP-Zellen ohne dieses Metall aus. Bei Bussen ist aufgrund der Platzverhältnisse die Energiedichte der Batterie jedoch nicht so wichtig wie bei PKWs. Somit werden nun LFP Batterien in Bussen eingesetzt. Zudem ist gerade die Batterietechnik ein Innovationstreiber und es ist damit zu rechnen, dass es hier laufend neue verbesserte Technologien, wie z.B. Natrium-Ionen-Batterien geben wird.
Lange Rede kurzer Sinn, das Land könnte bereits heute alle städtischen Linien auf Elektrobusse umrüsten.
Das Thema Rohstoffverfügbarkeit ist komplex, wobei in modernen LFP Batterien keine kritischen Rohstoffe enthalten sind. Zudem wird sich dieses Thema durch die Recyclingvorschriften der EU und auch durch den zunehmenden Markteintritt von weiteren alternativen Akkus entschärfen. Es sei noch hinzuweisen, dass auch bisherige Akkus für Autos und Busse keine “seltenen Erden” enthalten, diese sind nämlich im Magneten des Elektromotors verbaut und stellen somit keinen Unterschied zwischen Wasserstoff- und Elektromobilität dar. Des Weiteren existiert keine tatsächliche Knappheit der benötigten Rohstoffe, sondern nur ein Bedarf den Abbau zu optimieren und nachhaltiger und zu fairen Konditionen zu gestalten.
Zur Aussage “…Würde die gesamte Fahrzeugflotte der Welt mit Batterien umgerüstet werden, dann gibt es laut Studien nicht genügend Ressourcen dafür auf der Welt.” Wenn die Umrüstung innerhalb eines Jahres passieren würde, wäre diese Aussage richtig - jedoch können Reserven trotz größerem Abbau steigen, da wesentlich mehr Geld in Abbau und Erkundung investiert wird, zudem verlangt die EU eine steigende Recyclingquote.
Zur Aussage “Kein rein elektrisch betriebener Bus funktioniert derzeit im Winter ohne Dieselstandheizung.“ Das war noch vor ein paar Jahren so, neue moderne Elektrobusse haben eine elektrisch betriebene Wärmepumpe als Heizung, welche sehr effizient im Winter heizt und im Sommer kühlt.
Der Trend in Gesamteuropa geht eindeutig in Richtung Batteriebusse.
“Auch im Gespräch mit Herstellern wird klar, dass sie auf beide Schienen setzen, weil sie noch nicht genau wissen, wo es hingeht.”
Immer mehr Hersteller verabschieden sich von den Wasserstoffprojekten in der Mobilität bzw. kommunizieren, dass es sich dabei um Nischen handelt (z.B. in diesem Der Standard Artikel).
In diesem Hinblick empfehlen wir auch einen Blick in die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Radius. Auf Seite 9 - 11 findet sich ein interessanter Artikel von Marlene Rinner, technische Expertin an der Landesprüfstelle für Fahrzeuge, in welchem bestätigt wird, dass durch die Reduktion der Preise für Akkus auch Überlandbusse elektrisch betrieben werden können und der Trend in Gesamteuropa eindeutig in Richtung Batteriebusse geht.
Lange Rede kurzer Sinn, das Land könnte bereits heute alle städtischen Linien auf Elektrobusse umrüsten.
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Der Stellungnahme kann man
Der Stellungnahme kann man nur vollinhaltlich zustimmen!
Wer sich an Fakten (und nicht Ideologie) hält, muss zu diesem Schluss kommen.
Antwort auf Der Stellungnahme kann man von Hanspeter Holzer
Wer hat die Verantwortung für
Wer hat die Verantwortung für die leichtfertig mit der Wasserstoff-Technologie vergeudeten Steuer-Millionen?
immer wieder erstaunlich der
immer wieder erstaunlich der Mangel an fachlicher Kompetenz in (Teilen) der öffentlichen Verwaltung. Erlebe ich leider auch im sozialen Bereich.