Jammen im Wohnzimmer
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salto.music: Dolev, bitte stell dich kurz vor.
Dolev Nahoom Sanbira: Ich heiße Dolev, ich bin ein Musiker aus Israel und spiele Saxofon. In Israel versuche ich, neben meiner Tätigkeit als Musiklehrer und Musiker, Communities von Musikern zu schaffen, zu entwickeln; in Städten wie Gan Jawne, Aschdod zum Beispiel, aber das ist nicht so wichtig.
Mit diesem Background als Community-Entwickler bin ich zur BASIS gekommen. Das war vor über drei Wochen.
salto.music: Wie bist du auf die BASIS gestoßen?
Dolev Nahoom Sanbira: Du wirst es nicht glauben, aber ich habe zwei Monate lang Google nach den Begriffen Music, Community, Hub, Culture, Europe durchsucht. Ich habe mein CV und mein Portfolio an jene Seiten geschickt, die mir vielversprechend erschienen und eine davon war jene von BASIS. Hannes [Götsch, Leiter der BASIS Vinschgau Venosta, Anm.d.Red.] hat sich wenige Tage darauf bei mir gemeldet, wir haben uns unterhalten und er hat mich dann eingeladen.
salto.music: Du hast auch eine Band?
Dolev Nahoom Sanbira: In Israel, ja. Die Band heißt Sanbira, wie mein Nachname Nahoom Sanbira, wir haben eine EP und eine weitere sollte im Jänner erscheinen. Wir machen Rock, aber gespielt von Jazzmusikern, so in der Art.
Zur Zeit arbeiten wir an einer „Open Stage“, die jeden Mittwoch, ab 20 Uhr, im Salotto, in der BASIS, stattfinden wird. Im November werden wir sie auf den gesamten Vinschgau ausdehnen.
salto.music: Du bist also seit über drei Wochen hier, was hast du gemacht bisher?
Dolev Nahoom Sanbira: Den größten Teil meiner Zeit verwende ich mit Nachforschungen und damit, Kontakt mit Musikern in ganz Südtirol, aber vor allem im Vinschgau, aufzunehmen. Ausgehend davon versuche ich herauszufinden, welche Art von Programm und musikalischen Happenings wir umsetzen können.
Zur Zeit arbeiten wir an einer „Open Stage“, die jeden Mittwoch, ab 20 Uhr, im Salotto, in der BASIS, stattfinden wird. Im November werden wir sie auf den gesamten Vinschgau ausdehnen. Am 08. November werden wir im „Jack & King“ in Partschins sein, am 22. November im „Loki“ in Schluderns, im Dezember sind wir im „Meteo“ in Meran, und momentan suchen wir noch weitere Locations, die uns aufnehmen.
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salto.music: Bevor wir näher auf dein Projekt eingehen, was hast du während deiner Recherchen noch herausgefunden?
Dolev Nahoom Sanbira: Eine der interessantesten Sachen die ich herausgefunden habe, zumindest für mich als Israeli, ist der Respekt und die Wichtigkeit den die Musikschulen, nicht nur im Vinschgau, sondern in ganz Südtirol, bezüglich der klassischen Musik an den Tag legen.
salto.music: Ist das gut oder schlecht?
Dolev Nahoom Sanbira: Ich weiß nicht, ob es gut ist, und ich sage auch nicht, dass es schlecht ist, aber ich finde es ist interessant. In Israel ist das zum Beispiel nicht so. Wenn du in Israel eine Musikschule besuchst, dann gibt es da Jazz und Klassik, und du kannst deine Wahl treffen. In einigen Musikschulen wird auch Jazz, Klassik und Pop angeboten., was für sich eigenartig und interessant ist, weil, was soll man über Pop lernen? Aber es ist gut, dass es so ist, weil es den Kindern einen anderen, alternativen Zugang zur Musik ermöglicht. Du kannst auch alles machen, du kannst bei deinem Klavierlehrer Klassik lernen, mit dienen Freunden Jazz spielen und nach der Musikschule eine Band gründen.
Das sehe ich hier nicht wirklich. Wenn die Musikschulen hier so sehr auf die klassische Musik fokussiert sind, dann hat das seine Vorteile, es hat aber auch seine Nachteile. Darüber sollte man nachdenken.
Die perfekte „Open Stage” wäre eine Pita.
salto.music: Du bist Musiker, aber du bist auch Bäcker, du machst ausgezeichnete Cookies...
Dolev Nahoom Sanbira: Stimmt, ich besteche Leute mit meinen Cookies gewissermaßen. (lacht)
Ich habe einige der Cookies auf der Theke im Salotto zusammen mit einer leeren Tabelle ausgelegt: Jede oder jeder der Musiker/Musikerinnen in die Tabelle einträgt, die ich für die „Open Stage” kontaktieren kann, erhält ein Cookie. Das hat gut funktioniert. Ich habe mittlerweile eine lange Liste beisammen.
Abgesehen davon backe ich auch Pita, kennst du das? Es ist wie Pizza, aber nur das Brot davon. Wenn du es in den Ofen schiebst und er ist heiß genug, dann bläht es sich auf und du erhältst eine Art Tasche, wenn du es teilst. In Israel gilt es als die perfekte Mahlzeit, weil du es mit allem möglichen füllen kannst, Falafel, Shawarma, Auberginen... alles was du willst. Ein wunderbares Brot gefüllt mit purer Freude.
salto.music: Das könnte auch die perfekte Metapher für eine Session sein, die funktioniert: Du schaffst die Ausgangssituation für die Session und die Musiker/Musikerinnen können diese füllen mit was immer sie wollen...
Dolev Nahoom Sanbira: Stimmt. Die perfekte „Open Stage” wäre eine Pita.
salto.music: Es wird ein Drum-Set geben, Verstärker...
Dolev Nahoom Sanbira: Genau, ein Drum-Set, ein Bass-Verstärker wird da sein, ein Gitarren-Verstärker, ein Piano, eine Orgel, vielleicht hast du sie vorhin gesehen, wir werden auch einen Mixer bereitstellen, sollte jemand mit der akustischen Gitarre vorbeikommen, Mikrophone natürlich für die Stimmen...
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Wenn jemand sein eigenes Material spielen möchte, dann ist das natürlich auch möglich, es ist ja auch eine „Open Stage“ und nicht nur eine Jam-Session.
salto.music: Wird man eine Nummer ziehen müssen und warten, bis man an der Reihe ist, wie im Supermarkt vor der Käse-Theke?
Dolev Nahoom Sanbira: Ich glaube nicht, dass wir an diesen Punkt kommen werden, wo wir Nummern brauchen. Da bin ich skeptisch. Wir werden es sehr entspannt und locker angehen.
Wenn jemand sein eigenes Material spielen möchte, dann ist das natürlich auch möglich, es ist ja auch eine „Open Stage“ und nicht nur eine Jam-Session.
salto.music: Irgend jemand wird die Session beginnen müssen, wirst du das sein?
Dolev Nahoom Sanbira: Nein, mein Plan im Moment sieht vor, ganz bestimmte Bands aus der Gegend einzuladen, die diese „Open Stage“ dann eröffnen. Für die erste Session im Oktober habe ich eine junge Band eingeladen, die genug Cover-Songs hat die ich kenne, und sie wird die ersten zwanzig Minuten bestreiten.
salto.music: Du hast also selbst schon an „Open Stages“ teilgenommen?
Dolev Nahoom Sanbira: Ja, ich praktiziere das seit ich 18 bin. Ich bin jetzt 28, habe also einiges an Erfahrung, was „Open Stages“ betrifft.
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salto.music: Welchen Tipp hast du für Musiker/Musikerinnen, die teilnehmen möchten, aber trotzdem etwas Angst davor haben?
Dolev Nahoom Sanbira: Ich würde ihnen raten bereits vorher mit dem jeweiligen Band-Leader zu sprechen, in diesem Falle mit mir, um Songs zu vereinbaren, die ich lernen sollte. Wenn ich gefragt würde, was sie lernen sollten, dann würde ich zum Beispiel „Superstition“ von Stevie Wonder vorschlagen, weil wir das spielen werden. Ich würde also konkret Songs nennen, die wir wahrscheinlich spielen werden. Du kannst den Song dann lernen, dich darauf vorbereiten und so ist es viel leichter auf die Bühne zu gehen, auch wenn du keine Erfahrung hast.
Du kannst einfach auftauchen, es ist alles sehr spontan.
salto.music: Es gibt also bereits eine Reihe von Songs, die am 04. Oktober im Programm sein werden?
Dolev Nahoom Sanbira: Ja, einer davon ist „Superstition“, weil er sich sehr gut für „Open Stages“ eignet. Abgesehen davon einige instrumentale, vielleicht nicht so bekannte Sachen wie Songs von Roy Hargrove oder von Kenny Garrett. Solche Sachen, Jazz, Funk, Pop ... da ich im Moment wenig Sänger habe, konzentriere ich mich auf coole, instrumentale Musik.
salto.music: Ist eine Anmeldung bei dir notwendig oder kann ich als Musiker/Musikerin einfach auftauchen?
Dolev Nahoom Sanbira: Du kannst einfach auftauchen, es ist alles sehr spontan.
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Info
Dolev (WhatsApp): +972 05-32822614
Termine: https://basis-space.odoo.com/en_GB/event
Facebook Event: https://www.facebook.com/events/1698201777272966/1698201787272965
Sig. Fazzi
Sig. Fazzi
Ho letto il Suo articolo anche perché ultimamente partecipo alle discussioni pubbliche, e per la prima volta in vita mia ho deciso di associarmi a un "movimento italico" come Lei dice, per potermi esprimere maggiormente. Non per calcolo o altro. Non sono capolista del movimento 5Stelle, ma comunque so che questi conosce il tedesco. Io conosco l'italiano il tedesco e il ladino e mi chiedo quanti esponenti dei partiti "tedeschi" si siano presi la briga, come me, di imparare questa lingua pur non essendo nati nelle valli ladine. Chi inizia e conclude ogni suo discorso pubblico, come uso, con un saluto in italiano tedesco ladino per rispetto di tutti i gruppi di questa provincia.Quindi, forse bisognerebbe guardare alle persone, alla loro storia e alle loro idee. Io spero che qualcosa di buono si possa fare. Non mi piace affatto il termine "italico" se non usato nel contesto giusto, cioè riferito alle popolazioni che abitavano la penisola italica, a sud del Brennero, in epoca preromana.
Io non so chi riuscirà a cambiare qualcosa in questa provincia: forse chi sa guardare con coraggio in avanti senza pregiudizi, chi non ha paura di chiamare le cose con il proprio nome senza offendere il prossimo e rispettando ogni sensibilità e ogni cultura. Chi conosce a fondo la storia e le contraddizioni di questo difficile territorio. Correndo il rischio di essere divisivo ma sollevando i problemi anziché evitarli.
A me sembra che malcontento regni ovunque indipendentemente dalla madrelingua: speriamo in bene.
"Non pochi giovani italiani
"Non pochi giovani italiani che per esempio hanno frequentato scuole o università tedesche e padroneggiano la seconda lingua in modo eccellente semplicemente restano in Austria o Germania, oppure vanno in paesi dove c’è una più ampia opportunità occupazionale e dove le carriere non sono vincolate alla questione della appartenenza linguistica."
La stessa cosa succede anche nel caso di giovani di lingua tedesca.
Per il resto concordo e non vedo l'ora! :D
"Le ragioni del drammatico
"Le ragioni del drammatico impoverimento della classe politica italiana sono da attribuirsi innanzitutto al progressivo e inesorabile indebolimento - sia quantitativo che qualitativo - del gruppo linguistico di riferimento. Gli italiani continuano a diminuire,.. "
Sarebbe così gentile da offrirci dei dati statistici a riguardo?
Quanti erano gli italiani residenti in provincia 10 anni fa e quanti sono ora?
Grazie.