Politik | Wahlen/Elezioni 23

Der Brief der Neun

Reinhold Messner, Norbert Rier, Tania Cagnotto, Konrad Bergmeister & Co. lancieren einen Aufruf: Gegen extreme Positionen oder einfache Lösungen und für Beständigkeit.
Reinhold Messner
Foto: commons.wikimedia/Heike Huslage-Koch
  • Nicht nur Reinhold Messner weiß, wie man sich auf dem politischen Minenfeld der Wahlempfehlungen bewegt. 
    Die neun Südtiroler Persönlichkeiten, die am Mittwoch einen gemeinsamen Aufruf anlässlich der anstehenden Landtagswahlen verschickt haben, nennen weder den Namen eines Kandidaten oder einer Kandidatin. Ebenso sucht man in der kurzen Mitteilung vergeblich den Namen einer Partei, einer Liste oder einer Bewegung.
    Trotzdem dürfte die Botschaft zwischen den Zeilen mehr als klar und deutlich sein.
    In der Mitteilung heißt es:

  • Sänger Norbert Rier: „Durch Glaubwürdigkeit, Zusammenhalt und Aufeinander-Zugehen viel erreicht.“ Foto: Kastelruther Spatzen

    „Liebe Südtirolerinnen und Südtiroler, 
    Südtirol, seine Autonomie und die Zukunft der nächsten Generation liegen uns
    am Herzen. Deshalb haben wir gemeinsam beschlossen, uns zu Wort zu melden.
    Wir wollen daran erinnern, wie wichtig Stabilität und Gemeinschaftssinn für unser Land sind. Gerade in bewegten Zeiten sind Stabilität und Berechenbarkeit dringend notwendig. Extreme Positionen oder einfache Lösungen werden der Vielfalt des Lebens und unseres Landes nicht gerecht. Der Weg der Vernunft mag beschwerlicher sein, aber nur damit können wir unserer Jugend in der Heimat eine Zukunft geben!

  • Aus persönlicher Erfahrung wissen wir, dass gerade in Momenten der größten Herausforderung starkes Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten und wertschätzendes Miteinander entscheidend sind. Daraus entsteht eine besondere Kraft, die wir nicht nur gegenüber Rom und Brüssel brauchen.
    Wahlen zum Südtiroler Landtag sind immer auch Wahlen für einen politischen Auftrag des respektvollen Miteinanders der verschiedenen Sprachgruppen nach den Regeln unserer Autonomie. In der Vergangenheit wurde durch Glaubwürdigkeit, Zusammenhalt und Aufeinander-Zugehen viel erreicht.
    Setzen wir das nicht auf’s Spiel, setzen wir auf Beständigkeit und unseren demokratischen Fußabdruck so, dass er dieser Verantwortung gerecht wird.“ 

    Wahlen zum Südtiroler Landtag sind immer auch Wahlen für einen politischen Auftrag des respektvollen Miteinanders der verschiedenen Sprachgruppen nach den Regeln unserer Autonomie.

  • Konrad Bergmeister: Einer der Mitunterzeichner. Foto: Salto.bz

    Unterzeichnet wurde dieser Brief von Extrembergsteiger Reinhold Messner, dem Sänger der Kastelruther Spatzen, Norbert Rier, dem amtierenden Präsidenten der Stiftung Sparkasse, Konrad Bergmeister,  der Wasserspringerin und Ex-Weltmeisterin Tania Cagnotto, der Direktorin der Hotelfachschule Bruneck und Leiterin der Notfallseelsorger im Weißen Kreuz, Marlene Kranebitter, der Kunsthistoriker und Restaurator Markus Pescoller, der Eggentaler Unternehmer Robert Pichler, der langjährige Leiter des Bereichs Innovation und Beratung im ladinischen Bildungsressort, Theodor Rifesser und die Vorsitzende des Arbeitskreises Eltern Behinderter, Angelika Stampfl

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Hartmuth Staffler Mi., 18.10.2023 - 18:20

Diese hinterfotzige Verleumdung aller Menschen, die nicht dem rein an der finanziellen Rendite geprägten Weltbild des Herrn Messner entsprechen, finde ich sehr übel.

Mi., 18.10.2023 - 18:20 Permalink
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Franz Pattis Mi., 18.10.2023 - 18:36

Im Eisacktal ist eine Kastanie vom
Baum gefallen……
bzw. der Aufruf dieser neun Persönlichkeiten ist ganz klar: wählt bitte alle wieder geschlossen die SVP damit die „Freunderlwirtschaft“ fortgesetzt werden kann! Da mach ich aber nicht mit und ich hoffe viele viele andere auch nicht….

Mi., 18.10.2023 - 18:36 Permalink
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rotaderga Mi., 18.10.2023 - 20:41

Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Wir, die wir uns zu den fortgeschrittenen und ewigen Jugendlichen zählen wollen.
Hören wir doch endlich auf unsere jüngere Wählerschaft zu schulmeistern . Lassen wir dieses wichtigtuerische Gehabe und halten uns weise zurück. Wir haben unsere beste Zeit verlebt. Genießen wir ihn vernünftiger Zurückhaltung unseren Lebensabend!
Ich habe Vertrauen in unserer Jugend, oder seid ihr nur von dummen und unkultivierten Nachkommen umgeben?

Mi., 18.10.2023 - 20:41 Permalink
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Josef Fulterer Do., 19.10.2023 - 06:00

Wie ist das mit dem Alter, das die derzeitige Führungs-Rige im Landtag aufweist.
Junge Kandidaten werden in der bissigen Hackordnung der Parteien, nicht nach dem Alters-Querschnitt der Wähler geduldet, besten-Falls nur spärliche Aussichts-lose ALIBI-KANDIDATEN um die Jugendlichen für die Wahl zu mobilisieren.
Die üble "nach Mittelalter-licher Großfürst-licher Art S E L S T-VERPASSTE Amts-Entlohnung," ist auf ein von den Bürgern akzeptieres Maß zu reduzieren und "bei der g o l d e n e n Ruhestands-Regelung" (die den Steuerzahlern 2 X soviel kostet, wie die noch aktiven Politiker), einschließlich der Riesen-Sauerei mit den nicht zurück-gegebenen Renten-Vorschüssen, "ist endlich + gründlich auf-zu-räumen!!!" (wenn man bei einer nicht ganz richtig berechneten Mindest-Rente keine Probleme hat, die zuviel ausgezahlten Beträge bis auf den letzten Cent zurück zu fordern!)
Den viel zu vielen Rechtsanwälten / - Verdrehern der aktiven Politiker, "die mit ihren Kanzleien sogar Fälle gegen die Gemeinden und die Landes-Regierung annehmen, ist gleich wie einer gerichtlichen Auseinandersetzung eines Mandatars, das Mandat sofort zu widerrufen!"
"Das aktive und ganz besonders, das passive Wahlrecht ist ab 16 Jahre anzuwenden und den Eltern ist für jedes Kind ab der Geburt, ein zusätzliches aktives Wahlrecht zu gewähren!"

Do., 19.10.2023 - 06:00 Permalink
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Salto User
Günther Alois … Do., 19.10.2023 - 07:05

Deshalb ihr Unterzeichner dieses Briefes: Team K wählen! Svp ist AUSLAUFMODELL,abgesehen von den Skandalen,internen Streitereien und Intrigen.Svp ist nicht mehr wählbar.Es braucht ..NEUEN WIND,nicht Alte Versager!

Do., 19.10.2023 - 07:05 Permalink
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Günther Stocker Do., 19.10.2023 - 08:03

Demokratie erlaubt bzw. verpflichtet auch Stellung zu nehmen.
Je grösser die Bekanntheit desto mehr Verantwortung hat jedes Wort.

Ich glaube die Verfasser und Unterzeichner dieses Textes haben nicht weit genug gedacht.
"Gemeinschaftssinn und wertschätzendes Miteinander" na ja da hat die SVP nun wirklich alles richtig gemacht. Die SVP vertritt keine Lobby und verteidigt jeden Tag die Autonomie (jedenfalls jegliche Primare sich ohne nachvollziehbare Kriterien auszusuchen, um gar nicht vom Generaldirektor zu sprechen). Medienpolitisch tun sie alles um Vielfalt und professionelle Information zu ermöglichen. Verteidigen uns erfolgreich gegen Bär und Wolf. Haben Lehrer und alle anderen Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen einen gerechten Lohn ermöglicht.
Sie bauen Strassen zurück und haben erfolgreich einen Bettenstop erwirkt. Auf Kinderspielplätzen gibt es nun endlich keine Pestizidrückstände.
usw. usw. .... etc. etc.

Jedes Volk verdient sich seine Polli tiker. Ich bin mir zu tausend Prozent sicher dass meine Mitbürger am Sonntag richtig entscheiden.

PS. Man kann anderer Meinung sein, aber man muss ohne Beleidigungen und Beschimpfungen auskommen.
Die Fakten und Argumente sind wichtiger.

Do., 19.10.2023 - 08:03 Permalink
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Georg Peintner Do., 19.10.2023 - 11:36

"... wissen wir, dass ... wertschätzendes Miteinander entscheidend sind. Daraus entsteht eine besondere Kraft, ..."

Wie wahr!!!
Allerdings war der Südtiroler Landtag unter der Vorherrschaft der SVP kein gutes Beispiel dafür.
Wie viele gute Ideen wurden von der Mehrheit aus machtpolitischen Gründen versenkt, nur weil sie aus dem "falschen" Lager kamen?
Wieviel Intrige gab es innerhalb der SVP, die gewiss nicht das Wohl der breiten Allgemeinheit zum Ziel hatte.

Ich wünsche mir Politiker, die zuallererst Diener des Volkes sind und nicht vor allem von Partikularinteressen getrieben werden.
Politiker, die aus dem Landtag einen „Rat der Weisen“ machen, in dem in einem respektvollen Miteinander nach Lösungen gesucht und nach bestem Wissen und Gewissen entschieden wird.

Man darf ja träumen … (Ich erlaube mir, hier die Grünen hervorzuheben, die sich sehr um eine entsprechende persönliche und politische Haltung bemühen, wenn auch in anderen Lagern Menschen mit einer solchen Haltung zu finden sind.)

Do., 19.10.2023 - 11:36 Permalink
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Martin Tarshito Do., 19.10.2023 - 12:44

Ich würde folgenden Satz:
"Extreme Positionen oder einfache Lösungen werden der Vielfalt des Lebens und unseres Landes nicht gerecht. "
umformulieren wie folgt:
"Vielfältige Positionen oder lebensnahe Lösungen werden der extremen Einseitigkeit unserer aktuellen Landesregierung gerechtfertigterweise gegenübergestellt. [So dass die Wahl Ihre Bezeichnung wiederum verdient.]"

Do., 19.10.2023 - 12:44 Permalink
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△rtim post Do., 19.10.2023 - 14:08

Früher gab es das Wort zum Sonntag, Kirchgang, eine Predigt mit Wahlempfehlung. Heute machen das medial - natürlich auch interessensgeleitet - die Erfüllungsgehilfen, die Messner mit gefülltem Klingelbeutel ... Influencer.
Man meint wohl, als die Wähler-innen seien zu dumm, (richtig) zu entscheiden.

Do., 19.10.2023 - 14:08 Permalink
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Factum Est Do., 19.10.2023 - 23:29

Was mir schon seit Jahrzehnten in den Vorwahlzeiten fehlt ist die Erklärung der einzelnen Wahl. bis hin zu den Nachwahlmodis. Diese sollten von den werbenden Parteien kommen. Ich gehe davon aus dass bereits ab der Mitte der werbenden Gesichter in den Parteien hierfür Klarheit herrscht. Dann denke man an die annähernden 400.000 Wahlberechtigten.

Do., 19.10.2023 - 23:29 Permalink
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Karl Trojer Fr., 20.10.2023 - 11:03

Ich finde den "Brief der Neun" als zutreffend und würde ihn auch unterzeichnen. Politik ist die Kunst der möglichen Kompromisse. Politik und mit ihr Demokratie müssen lösungsorientiert sein und sie bleiben trotzdem, leider, dem Populismus ausgeliefert.

Fr., 20.10.2023 - 11:03 Permalink