Politik | Landtagswahlen 23

An die Herren Ebner und Durnwalder

Für Luigi Spagnolli wird nach dem Wahldebakel der SVP der Falsche kritisiert: Wären Arno Kompatscher und seine Verbündeten nicht, hätte sie noch mehr verloren.
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Foto: Facebook
  • Der Südtiroler Parlamentarier Luigi Spagnolli kommentiert den Wahlausgang am vergangenen Sonntag und bewertet die Analysen von Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder und Dolomiten-Chefredakteur Toni Ebner als „kurzsichtig“. „Ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich einmische: Möchte aber als Bürger die Verdienste unseres Landeshauptmannes anerkennen“, verteidigt der Senator Arno Kompatscher, welcher mit 58.771 Vorzugsstimmen weit weniger Verluste einzufahren hatte als SVP-Obmann Philipp Achammer

  • Luis Durnwalder: Er war von 1989 bis 2014 Landeshauptmann. Foto: Philipp Naderer/Alpbach

    „Luis Durnwalder behauptet, es habe an Enthusiasmus, an der Einbindung der Jugend und am Dialog mit den Italienern gefehlt, während Toni Ebner in seinem Leitartikel in den Dolomiten behauptet, die ‚Schuld‘ für den Einbruch des SVP-Konsenses von 2013 bis heute liege einzig und allein bei Kompatscher. Beide zeigen, dass sie Scheuklappen haben, die sie daran hindern, die Realität zu sehen“, teilt Spagnolli in einer Mitteilung an die Medien mit. 

    Durnwalder und Ebner gehören zu den Hauptverantwortlichen für den Niedergang der SVP. 

  • Athesia: Die Druck- und Verlagsgruppe verlegt unter anderem die beiden auflagenstärksten Tageszeitungen Dolomiten und Alto Adige im Land, an der Spitze steht Ebners Bruder Michl Ebner.

    Der ehemalige Bozner Bürgermeister sieht die Ursache der nun deutlich abgeschwächten SVP vielmehr bei den beiden Herren selbst: „Durnwalder und Ebner gehören zu den Hauptverantwortlichen für den Niedergang der SVP, ersterer aufgrund seines auf persönlichen Beziehungen basierenden Machtsystems, das durch die gerichtlichen Ermittlungen ans Licht gekommen ist, letzterer mit seinen Kommunikationsentscheidungen, die die Gegensätze innerhalb der Sammelpartei immer stärker betonten.“ 

    Dass die SVP nicht mehr als zwei Landtagssitze verliert, sei dem liberalen Flügel der SVP zu verdanken: „Im Gegenteil, man muss sagen, dass die SVP ohne Kompatscher und ‚seinen‘ Kandidaten (Messner, Brunner, Pamer usw.) weit unter 30 Prozent gefallen wäre. Dies nicht zu sehen, ist schlicht und einfach kurzsichtig“, so der Vizepräsident der Fraktion der Autonomen im Senat.