Der vergessene Stuhl
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Es gibt Momente im Leben, wo nur mehr ein Ausweg bleibt: Den Fehler zuzugeben und sich zu entschuldigen.
Siegfried Kollmann, RAI-Redakteur und Moderator der Diskussionssendung „Am runden Tisch“ scheint kein Freund von Demut zu sein. Damit aber könnte aus einer Unaufmerksamkeit für RAI-Südtirol ein ernsthaftes Problem entstehen. „Ich werde das nicht auf mir sitzen lassen“, sagt Renate Holzeisen, „sondern nach dieser Nicht-Antwort eine formelle Eingabe beim Landesbeirat für das Kommunikationswesen machen“.
Spätestens damit aber wird man am Bozner Mazziniplatz in arge Erklärungsnot kommen. Denn das, was am Tag nach den Landtagswahlen passiert ist, wird kaum zu erklären sein. -
Die Elefantenrunde
Am Montagabend des 23. Oktober lädt RAI Südtirol im Sitzungssaal des Südtiroler Landtages zu einem „Runden Tisch Spezial“. Moderator Siegfried Kollmann begrüßt eine große Runde aller Spitzenvertreter der Parteien. Insgesamt 10 Gäste sitzen an diesem Abend am nicht vorhandenen runden Tisch.
Die SVP tritt gleich mit zwei Spitzenvertretern auf: Landeshauptmann Arno Kompatscher und Obmann Philipp Achammer. Dazu kommen Jürgen Wirth Anderlan, Thomas Widmann, Paul Köllensperger, Brigitte Foppa, Sven Knoll und Andreas Leiter-Reber. Für den PD sitzt Renate Prader in der Runde und für die „Lista civica“ Nicol Mastella. Nicht vertreten sind in der Diskussionsendung die beiden italienischen Parteien Fratelli D’Italia und Lega. „Diese beiden Parteien waren auch nicht imstande, heute hier zur Diskussion jemand zu schicken“, erklärt Moderator Kollmann deren Fernbleiben im Laufe der Sendung.
Eineinhalb Stunden lang dauert der Politiktalk. Auffallend aber war, dass eine deutschsprachige Politikerin fehlt, die gerade eben neu in den Südtiroler Landtag gewählt worden ist: Renate Holzeisen.Keine EinladungRenate Holzeisen selbst liefert SALTO gegenüber eine ebenso einfache wie überraschende Erklärung: „Ich wurde von der RAI nicht eingeladen“.
In den Tagen nach der Sendung wurden Dutzende Vita-Wählerinnen und Wähler bei Holzeisen mit der Frage vorstellig, warum sie nicht zu dieser Fernsehdiskussion gegangen sei. Erschwerend dazu kommt, dass sowohl Arno Kompatscher als auch Philipp Achammer in der Sendung einige süffisante Seitenhiebe auf Holzeisen und ihre „unwissenschaftlichen Aussagen“ gemacht haben.
Am 1. November schreibt Renate Holzeisen deshalb an den Moderator und zur Kenntnis an die Chefredaktion am Bozner Mazziniplatz:"Sehr geehrter Herr Kollmann,
mit Unverständnis musste ich zur Kenntnis nehmen, dass ich offensichtlich die einzige Landtagsabgeordnete (zumindest der deutschen Muttersprache) bin, die Sie nicht zur Sendung vom 23.10.23 „Am Runden Tisch Landtagswahlen 2023 – Ergebnisse, Analysen, Kommentare“ eingeladen haben. Dass die SVP-Vertreter Kompatscher und Achammer in der Sendung der öffentlich-rechtlichen RAI dann auch noch herabwürdigende Bemerkungen in meine Richtung machen konnten, auf die ich nicht direkt in der Sendung antworten konnte, weil man mich nicht in die Sendung eingeladen hat, wiegt besonders schwer.
In Erwartung einer Klärung, zeichne ich
Mit freundlichen Grüßen"Fünf Tage lang passiert nichts.
Kein PlatzWeil keine Antwort kommt, legt die Vita-Politikerin fünf Tage später am Montag dieser Woche noch einmal nach. Neo-Chefredakteurin Michaela Mahlknecht erklärt, dass sich ein Mitarbeiter melden werde.
Es folgt ein Telefonat zwischen Siegfried Kollmann und Renate Holzeisen. Dabei liefert der RAI-Redakteur zwei Erklärungen für die Nicht-Einladung der Neo-Landtagsabgeordneten.
Es seien bereits zu viele Gäste dabei gewesen, sodass es für Holzeisen keinen Platz mehr in dieser Runde gegeben hätte. Außerdem sei sowieso schon ein „Impfskeptiker“ in der Diskussionsrunde anwesend gewesen. Gemeint ist damit Jürgen Wirth Anderlan.
Renate Holzeisen will sich das so aber nicht gefallen lassen. „Diese Erklärung hat meine Vermutung bestätigt, dass ich aufgrund meiner Position zu den Covid-19-Impfungen nicht eingeladen wurde“, sagt die Bozner Rechtanwältin und Wirtschaftsberaterin zu SALTO. Holzeisen bereitet jetzt eine Eingabe bei der Kommunikationsbehörde des Landes und auch in Rom vor.
Nicht nur für sie wird hier eine Verletzung der Par-Condicio-Bestimmungen augenscheinlich.
Auch dann, wenn diese Bestimmung formal nur bis zum Tag der Landtagswahl gilt.
RAI-Redakteure vergessen ja…
RAI-Redakteure vergessen ja gerne manchmal etwas, aber zumindest sollten sie sich dann eine bessere Ausrede einfallen lassen. Und wenn ein Stuhl zu wenig ist, dann muss man halt die "Reise nach Jerusalem" spielen.
JWA und VITA wollen in den…
JWA und VITA wollen in den Systemmedien? na so was. Chip ausbauen.
Das ist ein absolutes No-Go…
Das ist ein absolutes No-Go und höchst unprofessionell . Die RAI-Redaktion hat alle einzuladen oder niemanden. Noch dazu sprechen wir von einem öffentlichen Medium, das durch Gebühren finanziert wird. Renate Holzeisen hat recht, wenn sie sich wehrt.
Antwort auf Das ist ein absolutes No-Go… von Stereo Typ
Aufgefallen ist mir bereits…
Aufgefallen ist mir bereits vorhin auf einem anderen Portal, dass wenn Holzeisen genannt wird (redaktioneller Beitrag), wird sie als Spitzenkandidatin und nicht als Neoabgeordnete bezeichnet. Es mag Schlampigkeit sein, wahrscheinlicher ist es der Ausdruck dafür, dass man nicht wahrhaben will, dass Holzeisen jetzt eine neue Landtagsabgeordnet ist, wie alle anderen Gewählten!
Antwort auf Das ist ein absolutes No-Go… von Stereo Typ
NB: Für viele Bürger ist es…
NB: Für viele Bürger ist es auch ein absolutes ,No-Go', wenn jemand mit unterschiedlichen Parteien (gruen/gelb) versucht, in den LT zu kommen und es dann endlich mit einer populistischen Partei (sinnfaellig & bedeutungsschwanger ,Vita' genannt) an den begehrten Futtertrog schafft. Ganz nebenbei.
Trotzdem, R. Holzeisen hat in der Elefanten-Runde gefehlt.
Der Bozner Ableger des it…
Der Bozner Ableger des it. Staatsfunks "vergisst" und berichtet wohlwollend in eine Richtung. Dafür nimmt er gerne die mehr als 20 Millionen Euro Landesgelder jährlich. Dankbarkeit wird als Gegenleistung erwartet und welcher Hund beißt die Hand die ihn füttert?
Herr Kollmann,wen wollen sie…
Herr Kollmann,wen wollen sie verarschen sich selbst mit dem fehlenden Stuhl? Man sollte sie degradieren!
Der fehlende Stuhl hätte…
Der fehlende Stuhl hätte sich ganz leicht auftreiben lassen.
Man hätte nur einen der beiden SVP'ler hernehmen müssen ;-)
Die waren zu zweit, während bei den anderen nur eine Person eingeladen war...
Antwort auf Der fehlende Stuhl hätte… von M A
Eigentlich könnte es dem…
Eigentlich könnte es dem Moderator selbst eingefallen sein, sich zu erheben und seinen Stuhl der Frau Holzeisen anzubieten. Er wäre dabei sogar über den Köpfen der Gewählten „gestanden“ und hätte ganz nach Manier des Hausherrn die Fragen gezielter angebracht.
Antwort auf Eigentlich könnte es dem… von Factum Est
Da die Frau Holzeisen gar…
Da die Frau Holzeisen gar nicht eingeladen und daher auch nicht präsent war, ist dieser Vorschlag vielleicht gut gemeint, aber vollkommen unrealistisch.
Ich frage mich, wie so ein…
Ich frage mich, wie so ein Versehen passieren kann. Es ist wohl eher so, dass das Versehen geplant war. Und ich halte jetzt überhaupt nichts von den Thesen - eigentlich sind es gar nicht mal Thesen - von Renate Holzeisen. Mit Par Condicio hat das aber nichts zu tun.
Meiner Ansicht nach, wird…
Meiner Ansicht nach, wird seit ca. 30 Jahre viel zu viel gelogen, die Leute spüren das.
Renate Holzeisen ist nur nicht eingeladen worden weil, die meisten Politiker und auch viele Leute unters Volk, Angst vor der Wahrheit haben.
Dunkle Kapitel der Gegenwart.
https://nuoflix.de/dunkle-kapitel-der-gegenwart--dr-daniele-ganser
Antwort auf Meiner Ansicht nach, wird… von Leonhard Clara
Eher dunkles Kapitel für…
Eher dunkles Kapitel für alle Kabarettisten, die ihre Arbeit können. Ganser sollte lieber bei seiner Friedensforschung bleiben, als Komiker ist er unglaubwürdig, und er macht dabei einen groben Fehler, er glaubt selbst was er sagt.
Antwort auf Eher dunkles Kapitel für… von Manfred Gasser
Als Komiker haben sie…
Als Komiker haben sie teilweise recht!, das sie Er jetzt, als Friedensforscher akzeptiert wird, freut mich sehr.