Wirtschaft | Lebensmittel

„Zum Vorreiter in Europa werden“

Harald Gasser erhält für seinen innovativen Hof seit langem keine Beiträge mehr. Warum das Geschäft trotzdem läuft und was er über Pestizide denkt, sagt er im Interview.
Harald Gasser
Foto: Aspinger Raritäten
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rotaderga Mo., 13.11.2023 - 08:13

Der Weg bis zum ausbezahlten Beitrag ist für Gesuchsteller ein bürokratischer Spießruten Parkour.
Von 100% der bereitgestellten Beitrags Kapitel kommen höchsten 25 % beim Empfänger an. Viele Mitesser wie Bürokraten, Techniker und Gutachter verdienen sich goldenen Nasen bis am Ende der/die Politiker*in einem Brief mit Südtirol Emblem und deren Unterschrift hoch offiziell die Gewährung des Beitrages kund tut .
Bei Radikalreduzierung dieser Art der Beiträge gäbe es am Wege einige "Ärmere " mehr.
Diese Wahrheiten werden immer wieder zurückgehalten.
Aber, nicht alle Beiträge sind abzuschaffen.

Mo., 13.11.2023 - 08:13 Permalink
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Stefan S Mo., 13.11.2023 - 10:10

"Bevor ich Förderungen verteile, würde ich weniger Steuern einfordern, damit die Menschen mehr Geld für Lebensmittel zur Verfügung haben."
Genau hier ist anzusetzen, die Agrar Subventionsmilliarden und diverse weitere versteckte Lebensmittelkosten wie z.B. Müllgebühren machen die Lebensmittel bereits jetzt schon teuer. Das will halt niemand wahrhaben.
Guter Artikel/Interview welches uns mal wieder aufzeigt das es geht und das Monokulturen mittelfristig unsere Lebensgrundlage, durch Vernichtung der Biodiversität, zerstören.

Mo., 13.11.2023 - 10:10 Permalink
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Peter Gasser Mo., 13.11.2023 - 12:06

Antwort auf von Stefan S

Gelesen? (das habe ich mehrfach in die Diskussion gebracht):
„Wenn Lebensmittel teurer werden, wie jetzt auch durch die Inflation, heißt es, dass die Lebenshaltungskosten zu hoch sind. Deshalb wird versucht, die Lebensmittelpreise so tief wie möglich zu halten. Dadurch ist der Prozentsatz des Gehalts, der durchschnittlich für Lebensmittel ausgegeben wird, in den letzten Jahren stark gesunken. Das sieht man vor allem in Deutschland und auch in Südtirol. Während ein Franzose 40 Prozent seines Gehalts für Lebensmitteln ausgibt, sind es in Italien um die 30 Prozent und in Deutschland und Südtirol weniger als 15 Prozent.. Wenn man gesündere Lebensmittel produzieren will, braucht man mehr Zeit und die Produktionskosten steigen...“.
.Nochmal: „ Die Erwartung an die Landwirtschaft lautet also, billig und gleichzeitig hochwertig zu produzieren. Das ist schwierig – utopisch“.

Mo., 13.11.2023 - 12:06 Permalink
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Stefan S Mo., 13.11.2023 - 13:13

Antwort auf von Peter Gasser

Ja klar gelesen -> "Bevor ich Förderungen verteile, würde ich weniger Steuern einfordern,"
"Die Erwartung an die Landwirtschaft lautet also, billig und gleichzeitig hochwertig zu produzieren." Das ist Ihre Sicht der Dinge und trifft auch, je nach Regionen und sozialer Stellung teilweise zu.
Die Ernährung der Bevölkerung ist aber nichts was man dem freien Markt bzw der Industrie überlassen kann und hier verfehlt die EU Subventionspolitik klar die eigentlichen Ziele.
Qualitativ billige Lebensmittel zu Lasten der Gesundheit und Umwelt mit gleichzeitiger Zerstörung unserer Lebensgrundlagen.
Und auch nochmal, die Hälfte der Lebensmittelpreise sind in Abgaben und Steuern versteckt und sind nur augenscheinlich im Supermarkt billig. Und des weiteren verursachen genau diese Verbraucher welche sich mit diesen billigen Industrielebensmittel überwiegend ernähren weitere Kosten wegen Übergewichtigkeit (adipös ca. 20% in Europa), Diabetes (10%) und etliche weitere ernährungsbedingte Mangelerscheinungen. Das sind nun mal die harten Fakten.

Mo., 13.11.2023 - 13:13 Permalink
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Peter Gasser Mo., 13.11.2023 - 13:48

Antwort auf von Stefan S

Zutat: "Die Erwartung an die Landwirtschaft lautet also, billig und gleichzeitig hochwertig zu produzieren." Das ist Ihre Sicht der Dinge...“:
Nein, das sagt hier Herr Harald Gasser im Interview, das Zitat stammt von ihm.
.
Zitat: „Und des weiteren verursachen genau diese Verbraucher...“: da stimme ich Ihnen zu, und diese sind 95% aller Verbraucher.

Mo., 13.11.2023 - 13:48 Permalink
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Markus Lobis Mo., 13.11.2023 - 16:25

Sehr glaubwürdig, der Harald. Er ist nicht nur sehr kreativ und dadurch erfolgreich, sondern auch ein fundierter (Mit)Denker. Das sind die Treiber für die Transformation, die wir brauchen. Gottseidank gibt es mittlerweile ziemlich viele Bauern und Bäuerinnen wie ihn, darunter viele QuereinsteigerInnen, die oft breit gebildet, experimentierfreudig und manchmal auch wohltuend stur sind.

Hier müssen neue Alleanzen zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen entstehen, die ganz bewußt diesen ganzen Zwischenbereich von Handel und Verarbeitung umgehen, in den sich die Wertschöpfung in den letzten Jahrzehnten verlagert hat.

Mo., 13.11.2023 - 16:25 Permalink
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Salto User
millo7227 Di., 14.11.2023 - 08:22

Die Beitrags Masche, ist in jeder Branche , von Landwirt oder Eigenheim ....ein vertragliches Bündnis . Nichts wird einen geschenkt, auch wenn es im ersten Moment so ausschaut...alles hat einen gezielten Hintergrund. Ob es in der persönlichen Verwaltung, Gestaltung oder Verkauf ist, ist der Bürger der ,,dankbar,, das Beitragsgeld kassiert hat, in Handschellen mit den gütigen Spender ewig gebunden .

Di., 14.11.2023 - 08:22 Permalink
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Kurt Resch Mi., 15.11.2023 - 19:02

Harald, deine Aussage:
"Wenn jeder dieser Touristen zum Abendessen eine besondere Blüte von einem Südtiroler Bauern auf seinem Teller findet, dann hätten die Bauern insgesamt Einnahmen in Millionenhöhe"
würde ich sogar noch etwas erweitern: wenn wir Gastwirte "nur" 5% vom Gemüse hier in Südtirol kaufen würden, dann wäre das ein tolles Ergebnis. Das gilt übrigens auch für Südtiroler.
Wir brauchen pro Gast und Tag ca. 1 kg Obst und Gemüse. Da würden schon einige Tonnen zusammenkommen. Wie du schon angesprochen hast, ist das natürlich eine logistische Herausforderung, bei den kleinen Betrieben. Für mich als Koch ist es unmöglich das Gemüse selbst beim Bauer abzuholen, dazu fehlt mir einfach die Zeit. Eine Lösung wird schon seit einiger Zeit gesucht, dazu müsste aber die Nachfrage aus der Hotelerie noch steigen.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, den öffentlichen Mensen und Kantinen vorzuschreiben, dass sie x% regionale Produkte kaufen müssen. So wie es in Berlin schon mit 50% Bioanteil vorgeschrieben ist, das ist zwar nicht regional, aber immerhin...

Mi., 15.11.2023 - 19:02 Permalink