Fehlende Rücksicht
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Das Projekt eines Speicherbeckens im Kalterer Wald nimmt keinerlei Rücksicht auf Umwelt und Landschaft. Deshalb spricht sich der Dachverband gegen die Verwirklichung des Beckens aus, und zwar auch mit Verweis auf die problematischen Besitzverhältnisse. Zudem kommen der größten Umweltorganisation im Land im Planungsprozess auch Information, Transparenz und Bürgerbeteiligung zu kurz.
„Leider hatte man bei der Ausarbeitung des Projekts nur die Bedürfnisse der Landwirtschaft vor Augen, ohne auf ökologische, landschaftliche und besitzrechtliche Aspekte Rücksicht zu nehmen“, erklärt Josef Oberhofer, Präsident des Dachverbandes. -
Die Eile, das Großprojekt im Kalterer Wald durchzudrücken, sei wohl auf die mögliche Finanzierung über Gelder aus dem staatlichen Aufbaufonds PNRR zurückzuführen, heißt es aus dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz
Aus ökologischer und landschaftlicher Sicht stellt sich der Dachverband vor allem die Frage, ob es angemessen und mit Blick auf die Nachhaltigkeit zu verantworten sei, zwölf Hektar Wald einem Speicherbecken zu opfern. „Und ob es überhaupt möglich ist, die Hälfte dieser Fläche wieder zu bewalden, wie im Projekt vorgesehen ist, ist fraglich“, so Oberhofer. Grundsätzlich seien Waldrodungen in Zeiten des akuten Klimawandels abzulehnen. Und auch über den Bedarf der Landwirtschaft an öffentlichem Gut sei zu diskutieren. „Wir sind der Meinung, dass die Landwirtschaft ihre Infrastruktur auf den dafür vorgesehenen Flächen verwirklichen muss, also im landwirtschaftlichen Grün“, erklärt Oberhofer.Zweifel hat der Dachverband zudem am Nutzen des Speicherbeckens, das mit Verweis auf die Notwendigkeit für Zivilschutzzwecke gerechtfertigt wird. „Die Frage ist, ob die vorhandenen Löschwasserteiche in Kaltern nicht ausreichen und es wirklich noch einen weiteren Speicher mit einem Fassungsvermögen von 15.000 Kubikmetern braucht“, so der Präsident des Dachverbandes. Ebenfalls fraglich sei, wie das Wasser aus dem Speicher in den Siedlungsraum gelangen soll bzw. von dort in den Speicher. „Und nicht zuletzt fehlt uns die Antwort auf die Frage, welchen Einfluss das Speicherprojekt auf die Trinkwasserversorgung der Gemeinde hat“, erklärt Oberhofer.
„Wir sind der Meinung, dass die Landwirtschaft ihre Infrastruktur auf den dafür vorgesehenen Flächen verwirklichen muss, also im landwirtschaftlichen Grün“.
Sauer stößt dem Dachverband auch auf, dass es rund um das Speicherprojekt an jeglicher Transparenz und Bürgerbeteiligung fehle. „Bei einem Projekt dieser Größenordnung wäre eine öffentliche Entscheidungsfindung nicht nur wünschenswert, sondern notwendig, auch weil man darin Fragen zu Standort, Größe und eventuellen Alternativen klären könnte“, so der Präsident des Dachverbands. „Aber offensichtlich wollte man diesen – mitunter unbequemen – Fragen in Kaltern aus dem Weg gehen.“
Die Bürgerbeteiligung sei bei diesem Projekt überdies noch aus einem weiteren Grund unumgänglich: Schließlich ist die Gemeinde Kaltern nicht Eigentümerin der notwendigen Flächen. Diese sind vielmehr mit bürgerlichen Nutzungsrechten belegt. „Diese Rechte stehen allen Bürgerinnen und Bürgern zu, die Gemeinde nimmt für solche Flächen nur eine ähnliche Rolle ein wie ein Kondominiumsverwalter – mehr nicht“, so Oberhofer.
Bei PNRR + anderem …
Bei PNRR + anderem "geschenktem Geld," setzt beim SÜDTIROLER der Verstand aus. Da kann nie groß genug in die Landschaft hinein geklotzt werden.
Für den Zivil-Schutz reichen die nahen Kalterer- + Montoggler- See-en
Nicht nur beim PNRR sondern…
Nicht nur beim PNRR sondern auch bei vielen anderen Projekten mit viel Landesgeld- Skipisten und Skilifte wir immer nur geklotzt und wenig an die Allgemeinheit gedacht.
Da haben wir schon richtig viel Erfahrung!
Nicht nur beim PNRR sondern…
Business as usual!
„Und ob es überhaupt möglich…
„Und ob es überhaupt möglich ist, die Hälfte dieser Fläche wieder zu bewalden, wie im Projekt vorgesehen ist, ist fraglich“, so Oberhofer im obigen Artikel. Weiters sagt der Präsident des Dachverbändes noch: „Grundsätzlich seien Waldrodungen in Zeiten des akuten Klimawandels abzulehnen“.
Und ich frage mich an dieser Stelle ob Oberhofer bei umweltschädlichen Projekten bzw. Waldrodungen mit zweierlei Mass misst?
Grund: Der Dachverbands-Präsident war Ende Juli persönlich anwesend am Sitz der Firma Progress als das neue Projekt zur Zerstörung des Brixner Auwaldes für ein 3D-BETON-Drucker Industiegebäude vorgestellt wurde. Und er lobte dabei die dafür vorgesehenen Ausgleichsmassnahmen bzw. die Erweiterung der Millander Au in eine Bauschutt- bzw. Mülldeponie mit Altölvorkommen und starker Pestizidbelastung. Dabei fragte sich Oberhofer allerdings nicht, ob eine Bewaldung dort überhaupt möglich ist?!
Weiters sprach sich der Dachverbands-Präsident bei dieser Pressekonferenz am Sitz der Firma Progress in keinster Weise für den Schutz des Auwaldes in der Industriezone aus! Obwohl es sich dabei um ein sehr wertvolles Vogelhabitat (auch 7 Arten der Roten Liste!! brüten dort) und wichtigen CO2 Speicher handelt!
2018 als bereits ein kleiner Teil des Auwaldes im Süden für die Firma Viropa gerodet wurde, klang das noch ganz anders: https://www.umwelt.bz.it/aktuelles/neuigkeiten/archiv/ug-eisacktal-offe…
Erlaube mir an dieser Stelle die Frage zu stellen woher diese Wende von 180 Grad kommt?
NB. Die Ausgleichsmassnahmen für die Auwaldrodung sind nichts anderes als ein totales Greenwashing, siehe: https://salto.bz/en/article/08092022/greenwashing-made-brixen
Die Zeitung "Brixener…
Die Zeitung "Brixener Chronik" hat bereits im Jahr 1912 vorgeschlagen, den damals noch großen Auwald rechts des Eisacks im Süden von Brixen als Naturschutzgebiet auszuweisen. Bei der Errichtung des Industriegebietes ab Ende der 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts hat man sich darauf geeinigt, zumindest einen kleinen Rest des einst großen Auwaldes zu erhalten. Nun soll auch dieser kümmerliche, wohl nicht zufällig, sondern ganz bewusst übel zugerichtete Rest verschwinden. Als sogenannter "Ausgleich" ist vorgesehen, eine etwa halb so große Fläche, einst Mülldeponie, dem Biotop Millander Au auf der anderen Flussseite hinzuzufügen. Anscheinend war man in Brixen vor mehr als 100 Jahren umweltmäßig vernünftiger als heute.
Die Bevölkerung braucht …
Die Bevölkerung braucht endlich ausführliche Informationen zu dem Projekt. Es ist zu klären, wie die Entscheidungslage aussieht, wie die Eingriffe in den entsprechenden Beschlüssen (falls vorhanden) begründet sind, welche technischen und ökologischen Expertisen eingeholt worden sind, ob Alternativprojekte in Betracht gezogen worden und noch umsetzbar sind, welche Position die Verantwortungsträger einnehmen und ob seitens der Gemeinde (Ausschuss, Rat??) die Bereitschaft besteht, das aktuelle Projekt zu überdenken. Von Bedeutung ist u.a., welche Wasserzuflüsse aus dem Altenburger Wald (u.a. Rastenbachklamm??) die Speicherbecken speisen sollen.
Antwort auf Die Bevölkerung braucht … von Karl Gudauner
Lieber Karl, wahrscheinlich…
Lieber Karl, wahrscheinlich sollte das Projekt einfach so schnell wie möglich durchgeführt und abgeschlossen werden. Ohne Informationen an uns Bürger (wir warten seit November auf eine "Aufklärung bzw. Vorstellung des Projektes". Indes geht alles still und heimlich weiter...nur mehr Kopf schütteln bei vielen... :-(
Antwort auf Lieber Karl, wahrscheinlich… von Annamaria Pernstich
Naja, Demokratie hat auch…
Naja, Demokratie hat auch ihre Grenzen, wenn zum Beispiel Senioren in Mailand (wir Bürger) und anderen Großstädten darüber bestimmen, dass die nordwestlichen Trentiner mit einer Überfülle an 120 - 140 Bären leben müssen, obwohl diese Bären einfach nicht genügend Lebensraum haben, und einem sowohl die örtlich betroffene Bevölkerung als auch die Bären einfach nur leid tun müssen.
Es geht mitunter gehörig daneben, wenn (natur)wissenschaftliche Fachthemen bzw. -fragen von “wir Bürger” beurteilt werden sollen.
Ob ein abgefahrener Reifen an Ihrem Auto ausgetauscht, ein Marder, der wöchentlich Ihr Batteriekabel durchbeißt, eine seltene Ratte in Ihrem Keller entfernt wird, entscheiden auch sie selbst, und nicht “wir Bürger”.
Antwort auf Naja, Demokratie hat auch… von Peter Gasser
Zitat: "Ob ein abgefahrener…
Zitat: "Ob ein abgefahrener Reifen an Ihrem Auto ausgetauscht, ein Marder, der wöchentlich Ihr Batteriekabel durchbeißt, eine seltene Ratte in Ihrem Keller entfernt wird, entscheiden auch sie selbst, und nicht “wir Bürger”."
Was für ein unpassender Vergleich, der nicht zwischen privatem Eigentum und öffentlichem Gut zu unterscheiden vermag.
Antwort auf Zitat: "Ob ein abgefahrener… von K V
Wie recht Sie haben - und…
Wie recht Sie haben - und gleichzeitig wie unrecht!
Antwort auf Wie recht Sie haben - und… von Peter Gasser
Können Sie auch begründen,…
Können Sie auch begründen, warum ich Unrecht haben sollte, Hr. Gasser? Oder betreiben Sie wieder rein eristische Dialektik.
Antwort auf Können Sie auch begründen,… von K V
... da ist nirgends …
... da ist nirgends “eristische Dialektik” (warum behaupten Sie Falsches, das bringt doch nix?)- Sie wissen genau, wer sich stets eristischer Dialektik bedient (er wird ja gleich auftauchen, so ist leider zu vermuten).
Es ist also ihr zweiter rein provokativer Satz, der mich veranlasst, auf den ersten nicht zu antworten (was ein Leichtes wäre).
Wenn die gesunde Dialog-Hygiene verweigert ist, ist es klüger, die Diskussion zu meiden.
Antwort auf ... da ist nirgends … von Peter Gasser
Bekanntlich geht es in der…
Bekanntlich geht es in der eristischen Dialektik um das Recht haben. Sie haben mit ihrem Kommentar damit begonnen mir Unrecht zu unterstellen, damit Sie ihren unpassenden Vergleich als richtig darstellen können.
Also nochmal, können Sie ihre Aussage auch begründen oder bleibt es ein Versuch selbst Recht zu behalten?
Der NEIN-Reflex stößt immer…
Der NEIN-Reflex stößt immer etwas säuerlich auf, genauso wie das oftmals präpotente Auftreten beim Vorstellen von Großprojekten. Die Wahrheit liegt meist irgendwo dazwischen und nennt sich Kompromiss. Karl Gudauner bringt es auf den Punkt.