Politik | Landesregierung

Bewerbungsschreiben für Philipp

Die Koalitionsverhandlungen sind noch in vollem Gange, die Ämter noch nicht verteilt und schon deponieren Interessensgruppen ihren Vorschlag für den „Wunschlandesrat“.
Philipp Achammer
Foto: SALTO
  • Ist in Südtirol von Lobby die Rede, fällt die Rede häufig auf die großen Verbände wie HGV, Bauernbund, lvh oder den Unternehmerverband. Ihre Einfluss auf die Landesregierung bzw. auf Gesetzesinitiativen ist nicht unumstritten. Auch die Fachgewerkschaft Öffentlicher Dienst Agb/Cgl und der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund Asgb möchten offenbar bei der Bildung der zukünftigen Landesregierung ein Wörtchen mitreden und sind mit einen Vorschlag an Landeshauptmann Arno Kompatscher herangetreten. Wie es im Schreiben, das von den beiden Gewerkschaftsvertreterinnen Karin Hofer (Agb/Cgl) und Karin Wellenzohn (Asgb) unterzeichnet ist, heißt, sei es Ihnen im Hinblick auf die Besetzung der Landesregierung ein Anliegen, den Landeshauptmann in einige Überlegungen miteinzubeziehen. Es folgt ein Verweis mit der großen Bedeutung der Südtiroler Kindergärten, Musikschulen und Berufsschulen, bis die beiden Gewerkschaftsvertreterinnen dann endlich auf den Punkt kommen: „Philipp Achammer hat in den letzten zehn Jahren maßgeblich mitgestaltet und sich wichtige Kompetenzen angeeignet, auf die wir Gewerkschaften in den nächsten fünf Jahren nicht verzichten möchten“, so die klare Ansage. 

  • Als zuständiger Landesrat habe er nämlich immer ein offenes Ohr gehabt, die Anliegen ernstgenommen und es sei in den meisten Fällen gelungen, eine Lösung oder einen akzeptablen Kompromiss zu finden. „Aufgrund der beschriebenen Erfahrungen erachten wir es als gewinnbringend für alle, Philipp Achammer weiterhin mit diesem Aufgabenbereich zu betrauen. Das Bildungspersonal macht den Großteil des Landespersonals aus und es wäre sicher sinnvoll, dass auch die gesamten Personalkompetenzen an Philipp Achammer übergehen.“ Damit fordern die beiden Gewerkschaftsvertreterinnen mit ihrem „Bewerbungschreiben“ für Achammer nicht nur, dass er sein bisheriges Amt behalten, sondern auch, dass er noch weitere Kompetenzen übertragen bekommen soll. Ob die Lobby-Arbeit von Erfolg gekrönt sein wird? Und vor allem: Was wohl das Lehrpersonal dazu sagt?