Der Steig unter der Seilbahntrasse von Burgstall nach Vöran ist bei Speed-Hikern, also den Bergauflaufenden, sehr beliebt, wir gehen aber heute vom wenig südlicher gelegenen Gargazon nach Vöran, da schlängelt sich ein uralter, mit abgewetzten Steinplatten gepflasterter Steig im Zickzack durch den felsdurchsetzten Hang bergauf. Auf den Wegweisern in Gargazon sind für den Aufstieg nach Vöran 2 h 50' angegeben, wer nicht turbomäßig unterwegs ist, braucht diese Zeit.
Wir starten im Dorfzentrum, gegenüber der Bäckerei Preiss geht die Mühlgrabenstr. bergauf, wir finden Wegweiser mit der Markierung 4 und den Hinweis Kröllpromenade. Nach wenigen Minuten kommen wir um Beginn der Aschlbachschlucht, über die Brücke geht es links und sofort steil durch schütteren Buschwald bergauf. Rechts rauscht ein beeindruckender Wasserfall in der Schlucht, an der gegenüberliegenden Kante steht der Kröllturm, wahrscheinlich stand hier einst eiene kleine Burg eines Ministerialen der Tiroler Grafen. Die Gemeinde Gargazon hat diesen Turm in ihr Wappen übernommen. Nach einer guten Stunde Gehzeit endet der Steig bei der auf einer Geländfeschulter liegenden Hofstelle Morosing. Über die steile Hofzufahrt geht es weiter in Richtung Vöran, nach dem Prontscher-Hof ist der Weg nun angenehmer und trifft beim mächtigen Metallständer der Vöraner Seilbahn auf den von Burgstall heraufführenden Sonnensteig. Die Bergstation ist schon in Sicht, aber die Entfernung trügt, der Weg zieht sich in die Länge und es ist noch eine knappe Stunde bis zum Ziel. Es geht an Apfelanlagen vorbei, auch ein Weinberg mit Blauburgunder Reben wurde angelegt, der Klimawandel lässt grüßen!
Für den Rückweg habe ich die Seilbahn nach Burgstall genommen und bin von dort mit dem Linienbus nach Gargazon zum Ausgangspunkt gefahren. Wer gute Knie hat, kann über den Hinweg oder über den Sonnenstein ins Tal absteigen.