FC Südtirol verliert 6-Punkte-Spiel
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Es war alles angerichtet im Bozner Drusus Stadion: FC Südtirol gegen Cosenza. Punktegleich, gleich viele Siege, Niederlagen und Unentschiden, gleiches Torverhältnis - alles gleich. Mit Simone Mazzocchi spielte sogar ein ehemaliger FCS-Akteur bei den Gästen. So viele Parallelen, und doch: so viele Unterschiede.
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Verteidigen über alles?
FCS-Trainer Valente setzte wieder auf die 3er-Kette. Wegen der Gelbsperre Casiraghis formierten sich die Gastgeber etwas anders, als noch zuletzt: Mit Ball (das war nicht sehr oft der Fall) rückte Rauti neben Pecorino und Merkaj in den Angriff, Cagnano (links) und Ciervo (rechts) rückten ins Mittelfeld neben Tait und Arrigoni (= 3-4-3). Wie gesagt: Südtirol war sehr selten in geordnetem Ballbesitz (dazu später mehr), aber was war der Plan von Valente? Dafür müssen wir uns noch einmal ein Detail des Spiels von letzter Woche anschauen:
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Gegen Brescia spielten die Südtiroler noch mit lediglich 2 Stürmern. Das - und der Flankenfokus - führte dazu, dass diese zwei Angreifer im Strafraum ständig in Unterzahl waren. Dieses Manko versuchte Valente zu beheben.
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Vor allem über die rechte Südtiroler Seite (Ciervo) wollte man angreifen, Ciervo positionierte sich allgemein auch etwas höher als sein Gegenüber Cagnano. Rauti und Merkaj rückten früh nach vorne und besetzten so zusammen mit Pecorino den Strafraum. Oft wurde dadurch Gleichzahl im gegnerischen 16-Meter-Raum hergestellt. Alles, was es jetzt noch brauchte, waren Flanken, Flanken, Flanken. Die kamen aber nicht...
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Ideen und Prinzipien - schön und gut. Wo bleibt die Konsequenz?
Ich habe einmal mitgezählt: In den ersten 45 Minuten wurden aus dem Spiel heraus ganze 3 Flanken in den Strafraum von Cosenza geschlagen. 3! D-R-E-I! Von der Zusammensetzung des Kaders leitet man eine Spielidee ab, von der Spielidee wiederum Prinzipien, daraus folgen dann taktische Auf- und Einstellung der eigenen Mannschaft (auf Gegner und Spiel). Die Idee war da, der Plan erkennbar, die Aufstellung folgte den Anforderungen dieses Plans, nur die Ausrichtung (oder die Umsetzung) war nicht konsequent.
Hatten die Südtiroler mal den Ball, wurde Pecorino angespielt (flach, hoch, halbhoch), der ließ sich dafür etwas zurückfallen - nur: Er fehlte dann vorne und konnte zudem meistens gestoppt oder gefoult werden, oder er musste abdrehen.
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Cosenza hat noch nicht einmal Spielprinzipien
Wenn wir schon bei Prinzipien sind, müssen wir auch noch kurz über den Gegner des FCS sprechen: Denn Cosenza befolgte keinerlei Offensivprinzipien. Südtirol ließ die Gäste im Spielaufbau erst einmal machen. Ab der Mittelinie schob dann als Erster Pecorino auf den Ballführenden heraus. Cosenza hatte also immerzu Überzahl in der ersten Aufbaureihe: Nicht 2-zu-1-Überzahl oder 3-zu-1-Überzahl - nein: 4-zu-1-Überzahl! Vier zu Eins!
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Die zentralen Mittelfeldspieler ließen sich immer wieder in die erste Aufbaureihe zurückfallen, sodass das Zentrum oft vakant blieb. Weil Südtirol nur selten herausschob und die Bewegungen von Cosenzas Spielern nicht aufeinander abgestimmt waren (kurz: weil offenbar keinerlei offensives Prinzip befolgt wurde), blieben die Angriffsbemühungen der Gäste ebenfalls weitestgehend ohne Wirkung.
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Umstellungen kommen zu spät und sind komisch
Kurz vor der Halbzeitpause war FCS-Trainer Valente groß im Bild, wie er auf seine Notizen schauend über Umstellungen zu sinnieren schien. Eine kleien Anpassung gab es, ja: Merkaj sollte in den zweiten 45 Minuten so eine Art Casiraghi-Rolle übernehmen: Er ließ sich halblinks zuirückfallen und Cagnano hinerlief ihn dann. Es war allerdings vorauszusehen, dass das nicht gut funktionieren würde: Das ist nämlich nicht die beste Rolle für Merkaj und außerdem fehlte er so im Strafraum, wenn Cagnano doch einmal eine Flanke versuchte (Ciervo rückte nur ganz selten in den Strafraum).
Gewiss, es gab 1-2 Konterchancen für Südtirol, aber nur auf gegnerische Fehler zu hoffen, ist ein bisschen wenig für so ein wichtiges Spiel. Valente reagierte dann nach dem 0:1-Rückstand und brachte Davi für Rauti, Odogwu für Pecorino und Cisco für Cagnano und Vinetot für Kofler.
Die Formation blieb ungefähr die gleiche, nun veränderte sich aber die Ausrichtung der Südtiroler: Scaglia (jetzt halbrechter Innenverteidiger) war jetzt für die langen Anspiele auf Odogwu zuständig - Scaglia. Hohe, lange Bälle. Auf Odogwu, der gedoppelt, manchmal zu dritt verteidigt wurde. Konsequent wäre es gewesen, Pecorino mit Odogwu spielen zu lassen, zwei "Zielspieler", die im Verbund locker 3-4 Gegner binden können. Konsequent wäre es dann auch gewesen, doch den ganz frei und allein gelassenen Ciervo auf der rechten Außenbahn einmal anzuspielen. Aber auch das blieb aus...wie auch der Ausgleichstreffer. 0:1, 3 Punkte - ach, was sage ich: 6 Punkte - im Abstiegskampf verloren.
Hoffen wir, dass es noch…
Hoffen wir, dass es noch viele solcher Niederlagen gibt, dann wird endlich damit aufgehört, wegen 22 Ballnachrennern eine wichtige bozner Strasse und einen schönen Teil Naherholungszone hinter dem teuer mit Steuergeldern renovierten Drusus-Stadion zuzusperren und die ohnehin schon katastrophale Verkehrssituation in Bozen an Samstage, Sonntage und Mittwochen zu verschlechtern.
Antwort auf Hoffen wir, dass es noch… von Hannes Bauer
Herr Bauer wird sicher kein…
Herr Bauer wird sicher kein Fan des FC Südtirol sein ( muss er ja nicht) anscheinend aber ein Anrainer des Stadtteils Haslach ,ansonsten ist sein Kommentar überflüßig wie ein Kropf.Daß die Trientstrasse eine wichtige Umfahrungsstraße ist wird schon stimmen, aber daß der Virgl-Berg im jetzigen Zustand!!! eine schöne Naherholungszone sein soll, das glaubt Herr Bauer wohl nur er selbst.
Antwort auf Herr Bauer wird sicher kein… von Georg Markart
Entweder sie haben den…
Entweder sie haben den Kommentar nicht gelesen/verstanden, oder sie kennen Bozen nicht, oder sie haben keine Ahnung welcher Teil von Bozen wegen der Fussbalspiele abgeriegelt wird. ODER es ist eine Kombination aus allen dreien, was mir am wahrscheinlichsten deutet.
Die Rede ist vom Quadrat um die Rombrücke, Trientnerstrasse, Triesterstrasse und vom Uferpark hinter dem Drusus-Stadium. Lesen sie doch mal und informieren sie sich, bevor sie hier von Amts wegen ihre Lieblingsballnachrenner verteidigen (die eigentlich ja nichts dafür können)
Antwort auf Entweder sie haben den… von Hannes Bauer
Herr Bauer,lesen sie noch…
Herr Bauer,lesen sie noch einmal ihren ersten Kommentar,sie haben von Einer gesperrten Straße geschrieben und daruf habe ich geantwortet.
Na, da scheint jemand nicht…
Na, da scheint jemand nicht gerade begeistert von den Auswirkungen der Fußballspiele in Bozen zu sein! Vielleicht sollten sie eine Mannschaft aus Ballnachrennern für den Stadtverkehr aufstellen – das könnte die Lage vielleicht etwas auflockern. 😄
Der geäußerte Unmut zeigt…
Der geäußerte Unmut zeigt auf einer anderen Front wie deplatziert der Retortenverein FCS auftritt und agiert. Nicht mal 3.000 Zuseher aus Südtirol bei einem wichtigen Heimspiel bewegen zu können, zeigt ebenso mit welch unzureichender Identifikation der Verein in Südtirol agiert. Dass Fußballstadien, sollten sie die Akzeptanz der Bevölkerung erlangen wollen, nicht in der Stadt, sondern außerhalb angesiedelt werden sollen, ist den Verantwortlichen offensichtlich nicht bewusst.
Dass der Verein dann auch noch von faschistischen Gruppen unterwandert ist, die offen den deutschsprachigen Namen ablehnen, ist ein absolutes Armutszeugnis.
Bevor gewisse Personen wieder empfindlich auf diese Tatsachen reagieren, lade ich diese jedoch vorab ein mit Argumenten anstelle mit belangslosen Platitüden zu kontern. Danke
Antwort auf Der geäußerte Unmut zeigt… von Am Pere
Am Pere ,rühre weiter den …
Am Pere ,rühre weiter den "Plentnkessel" und als Gegner von Jannik Sinner mußt heute noch seinen historischen Sieg von den Australian Open verdauen.
Wir müssen nicht, wie Herr…
Wir müssen nicht, wie Herr Bauer, unbedingt alle hoffen dass der FCS weiterhin verliert.
Noch weniger müssen wir deplatzierte und respektlose Antworten eines Herrn Markart ernst nehmen.
Dem Thema näher kommt da schon Am Pere. Denn es geht ja eigentlich tatsächlich nur um die Frage ob wegen 2000 , 3000 oder auch Mal 4000 Ballnachrenner-Fan eine dermaßen große Zone um das Stadion sozusagen abgeriegelt werden muss. Bzw. ob Verbindungsstraßen zwischen Stadtvierteln tatsächlich als Parkplatz (für Fanbusse, Privatfahrzeuge oder was weiß ich alles) zweckentfremdet werden müssen. Und ob pro Spiel 50 bis 100 Einsatzkräfte (Polizei, Stadtpolizei, Carabinieri, Finanz ... Rettung) auf Kosten des Steuerzahlers 6 bis 8 Stunden "Dienst schieben" müssen.?
Na ja, so wie es derzeit läuft, steigt die Zustimmung und Beliebtheit des FCS eh kaum mehr. Kein Wunder dass sich Anrainer inzwischen ins Fäustchen lachen.
P.s. und bitte nicht die Verantwortung nur auf Questur und Regierungskommisariat schieben.
Herr Riegler,bitte erklären…
Herr Riegler,bitte erklären sie mir was bei meiner Antwort an Herrn Bauer respektlos war !!
Respektlos ist für mich,wenn Herr Bauer schreibt,er hofftdaß es für den FC Südtirol noch viele Niederlagen gibt.