Zum Maggner im Sarntal
Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | In tiefen Lagen

Zum Maggner in der Sarner Schlucht

Solange der Schnee in Höhen erst über 1000 m liegt, unternehmen wir Ausflüge, die uns nicht zu hoch hinaufbringen. Hier ein Vorschlag in der Nähe von Bozen
  • Länge: 1,7 km (Hinweg zum Maggner)

    Gehzeit: Hinweg 1 h, bei Variante über den Steinmannhof 2 h 30 Min.

    Höhenmeter: 280 bis zum Maggner, mit Variante über den Steinmann 480 

    Anfahrt: Von Bozen, Talferbrücke, 6,7 km bis zum Parkplatz nach dem 2. Tunnel der neuen Straßentrase. Öffis: Mit dem Sarntaler SAD-Bus, 

    Zu beachten: Nur bei Schneefreiheit zu empfehlen, sonniger Südosthang, am frühen Morgen im Schatten, .

  • Am Eingang zum Sarntal, wo die Felsen der Rittner und Jenesier Talflanke eng zusammenrücken und kaum Platz für den Talferbach und die Straße zu sein scheint, liegen auf beiden Talflanken Geländeterrassen mit einzelnen Gehöften. Zu einem dieser Bauernhöfe und Buschenschank auf der Rittner Seite, unterhalb des örfchens Wangen, liegt der Maggnerhof, vom Talferbett aus wandern wir dorthin auf einem etwas abenteuerlicher Steig. 

  • Zum Wegverlauf

    Vom Parkplatz an der neuen Sarntaler Straße gehen wir zunächst am Gehsteig kurz in Richtung Bozen, biegen in die ehemalige, mittlerweile für den Autoverkehr geschlossene alte Sarntaler Straße ein (Markierung „Johanniskofel“), gehen durch drei kurze Tunnels talauswärts bis links durch die Öffnung der Leitplanken ein gut markierter und ausgeschilderter Steig zu einer Hängebrücke über die Talferschlucht führt. 

    Kurz nach der Hängebrücke, bei einem Wegkreuz, finden wir einen Wegweiser zum Maggner, es geht wieder etwas bergab, Achtung, an einer Steigteilung gehen wir links, eine weitere kleine Brücke überquert den Wangener Bach. Nun beginnt der Aufstieg über einen steilen Steig in Serpentinen durch eine Landschaft mit Schluchten, Buschwald und schroffen Felsen bis zu den weiten sonnigen Wiesen der Geländeschulter, wo der Maggnerhof, einsam und alleinstehend, liegt. In der alten, getäfelten Stube kehren wir ein. Für den Rückweg gibt es zwei Möglichkeiten: Die kürzere Variante geht über den Hinweg zurück. 

    Oder wir entschließen uns für die etwas abenteuerliche Variante über den Steinmannhof. Dazu fädeln wir einen Steig ein, er beginnt am Rand der Wiese hinter der Scheune, am Schild, das den Eibenwald beim Maggner als Biotop ausweist, die Bauersleute vom Maggner zeigen gern den Einstieg. Der mit roten Farbpunkten markierte Steig umrundet in einer Stunde ca. großräumig den tiefen Bachgraben, der die beiden Höfe Maggner und Oberegger trennt, quert felsige Hänge und geht zum Bach bergab. Dort gilt es den Wangener Bach zu überqueren. Es gigt keine Brücke, große Bachsteine ergeben einen Behelfssteg. 

    Danach geht es steil bergauf, um beim Oberegger-Hof in den asphaltierten Weg zu münden, der bergab zum Steinmann (645 m) führt. Nach der Einkehr beim Steinmann bei zünftiger Hausmannskost und Abstecher zum Kirchlein am danebenliegenden Johanniskofel (Schlüssel beim Hof) beginnt der steile Abstieg auf teilweise grob gepflastertem Weg hinunter zur Hängebrücke, die sich über die Talferschlucht spannt. 

     

    Von der Gemeinde Ritten kam der Hinweis, dass die kleine Brücke über den Wangener Bach bis zum Abschluss von Sanierungsarbeiten vorübergehend geschlossen wurde. Der Zugang zum Maggner-Hof ist deshalb nur über den Steinmann-Hof möglich

  • Über den Maggner erzählt man sich eine bekannte Sage von den Räubern in der Christnacht...

    Einst trieben sich in der Gegend Räuber um. Als die Maggnerleute in der Christnacht zur Mette nach Wangen gehen wollten, klopfte ein Venedigermännlein an die Tür des Bauernhauses und bat, übernachten zu dürfen, es sei erschöpft. (fahrende Wanderhändler und Krämer, die aus dem italienischen Sprachraum bis nach Tirol kamen, wurden einfach Venedigermandl genannt) Die Bauersleute meinten, es sei keinen gute Zeit, sie würden jetzt zur Mette gehen und sicher würden die Räuber kommen und das Haus plündern. 

    Das mache ihm keine Angst, erwiderte das Männlein, er würde schon auf das Haus aufpassen. Und wirklich kamen in der Nacht Rüber, polterten zur Tür herein und weckten das schlafende Venedigermandl. Der aber blickte die Räuber, es waren deren zwölf, durchdringend an, machte sie in Reih und Glied aufstellen und verzauberte sie, sie waren erstarrt, gefroren. Als die Bauersleute von der Mette zurückkamen, schlief das Männlein auf der Ofenbank, und in der Stube standen die Räuber in einer Reihe und konnten sich nicht rühren. 

    Das Männlein hob den Bann auf und die Räuber liefen davon und kamen nie wieder in diese Gegend, auch das Vebnedigermandl ging nach dem Frühstück vom Hof und wurde nie mehr gesehen.

  • Einkehrmöglichkeiten

    Maggner, Familie Wieser, Unterwangen, 13 – Ritten, Tel, 0471 602024. Im Sommer geschlossen. Die Autozufahrt zum Hof ist für etwas umständlich auch über das Dörfchen Wangen am Ritten möglich.

    Steinmann, Familie Winkler, Wangen 9, Ritten, Tel. 0471 602042. Im Sommer geschlossen.

    Bei beiden Höfen ist an Wochentagen telefonische Vormerkung angeraten. Die Maggnerbäuerin meint: „Wenn ich zu Hause bin, bekommt jeder etwas, sonst eben nicht“