Chronik | Säben

Mit dem Aufzug auf Kloster Säben

Demnächst wird sich entscheiden, ob Kloster Säben wieder mit geistlichem Leben erfüllt wird. Das Land dagegen will prüfen, wie der Zugang erleichtert werden kann.
Kloster Säben
Foto: Seehauserfoto
  • Im Rahmen ihrer heutigen (9. Februar) Sitzung hat die Landesregierung unter anderem eine Absichtserklärung abgegeben, mit welcher eine bessere Zugänglichkeit zum Kloster Säben geprüft werden soll. Wie berichtet sind im vergangenen Herbst mehrere Patres aus der Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz zeitweise in das Kloster eingezogen, um die Möglichkeit einer Wiederbesiedelung auszuloten. Nach eingehender Prüfung soll die Entscheidung darüber noch in diesem Frühjahr fallen. 

  • Landeshauptmann Arno Kompatscher: „Angedacht wird die Möglichkeit eines Aufzuges im Berginneren.“ Foto: Seehauserfoto

    Im Zuge rund um diese Diskussion habe sich die schlechte Anbindung als ein Problem herausgestellt, wie Landeshauptmann Arno Kompatscher im Anschluss an die heutige Sitzung mitteilte. Insbesondere die Zisterziensergemeinschaft zeichne sich durch einen regen Austausch mit der Bevölkerung bzw. mit den Gläubigen aus, sei es was Besuche wie auch Messfeiern betreffe. „Gerade diese Ordensgemeinschaft verfolgt den Ansatz, auf Menschen zuzugehen und sie hereinzulassen“, so Kompatscher. Sowohl die Diözese Bozen-Brixen wie auch die Gemeinde Klausen haben den Wunsch geäußert, das Kloster auch für jene Menschen, die in ihrer körperlichen Mobilität eingeschränkt sind, zugänglich zu machen. 

     

    „Es geht darum zu klären, ob eine bessere Erschließung möglich ist. Dies ist nun zu prüfen.“

     

    „Angedacht wird die Möglichkeit eines Aufzuges im Berginneren“, so der Landeshauptmann mit Verweis auf ähnliche Beispiele. Der Aufzug soll nicht im Kloster selbst enden, sondern an der Umfassungsmauer. „Das ist vorerst nur eine Idee“, stellte Kompatscher klar. Nachdem die Gemeinde Klausen alleine nicht in der Lage sei, ein derartiges Projekt finanziell zu stemmen, brauche es die Unterstützung seitens des Landes. Auf der Grundlage dieser Absichtserklärung will man nun die Umsetzbarkeit eines solchen Projektes analysieren. Dabei soll vor allem geklärt werden, ob es realisierbar und finanzierbar sei. „Es geht darum zu klären, ob eine bessere Erschließung möglich ist. Dies ist nun zu prüfen“, erklärte Kompatscher abschließend. 

  • Leer ausgegangen

    Die Idee eines Aufzuges auf Kloster Säben ist dabei nicht neu. Im Rahmen des staatlichen Wiederaufbaufonds PNRR und der Förderung für attraktivere Ortschaften (2.1 Attrattivitá dei borghi M1C3) hat die Gemeinde Klausen ein Projekt vorgelegt, das den Bau eines Stollens und eines Erlebnisaufzuges vorsah, über welchen man unterhalb des Klosterkomplexes ins Freie gelangen sollte. Der Stollen war als eine Art Museum konzipiert, in welchem die Besucher sich über die Geschichte des Berges und des Klosters informieren sollten. Den Zuschlag für die Fördergelder in Höhe von 20 Millionen Euro erhielt jedoch die Gemeinde Stilfs. Das Projekt der Gemeinde Klausen, das mit 520 Punkten hinter der Gemeinde Salurn (550 Punkte) an dritter Stelle gereiht war, ging damit leer aus. 

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gorgias Sa., 10.02.2024 - 05:12

Die Kirche ist einer der größten Immobilienbesitzer des Landes. Das Problem, dass viele dieser Gebäude oft leer sind, ist nicht die schlechte Anbindung, sondern die fehlenden Gläubigen.
Wenn es der Kirche so daran liegt einen Aufzug nach Kloster Säben zu bauen, soll sie doch eines dieser Gebäude verkaufen. Andere können sich nicht kaum das Wohnen leisten und die Kirche leistet sich Leerstand und bekommt Millionen für so ein irrwitziges Infrastrukturprojekt.

Sa., 10.02.2024 - 05:12 Permalink
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Christoph Moar Sa., 10.02.2024 - 10:56

Da ich nur genausowenig über das Projekt weiß wie der vorliegende Artikel beinhaltet kann ich mir noch kein Urteil darüber bilden, bin aber vorsichtig und grundsätzlich hoffnungsvoll gespannt darüber welche Konzepte für Aufzug an sich und Kontext insgesamt (Erhaltung und Nutzung der klösterlichen Anlagen) angedacht sind.

Zu einem Aufzug an sich in einer ähnlichen Konstellation fällt mir eigentlich immer Ljubljana ein, ein wunderschönes Städtchen dessen Burg hoch ober der Altstadt durch einen Schrägaufzug vorsichtig und geschmackvoll erschlossen ist - was die öffentliche Nutzung - und damit auch Erhaltung - der Gemäuer für Dinge wie Bibliothek, Café, Museum und Konzertsaal erst überhaupt ermöglicht hat.

Ich erhoffe daher a priori erstmal Chancen statt Untergang in ein solches Vorhaben - vorausgesetzt es lässt sich ein tragfähiges und dem geschichtsträchtigen Berg entsprechendes Nutzungskonzept erarbeiten.

Sa., 10.02.2024 - 10:56 Permalink