Gesellschaft | Bauern-Demo

Ein Zeichen setzen

Der Südtiroler Bauernbund wird die Demonstration vor dem Landhaus nicht offiziell unterstützen. Werden die ranghohen Funktionäre trotzdem kommen?
Manfred Vallazza Daniel Gasser
Foto: Landtag/Privat
  • Am vergangenen Samstag (10. Februar) wurde Daniel Gasser im Rahmen der Klausurtagung in Nals zum neuen Obmann des Bauernbundes gewählt. Er folgte auf Leo Tiefenthaler, der aufgrund der Mandatsbeschränkung nach 15 Jahren aus diesem Amt ausscheiden musste. Noch während seiner Amtszeit betonte Tiefenthaler, dass Bozen der falsche Ort sei, um zu demonstrieren – wenn, dann müsste man seine Solidarität in Brüssel unter Beweis stellen. 

  • Daniel Gasser: Der neue Bauernbund-Obmann wird der Linie seines Vorgängers Leo Tiefenthaler folgen. Foto: Seehauserfoto

    Dieser Linie folgt auch der neue Obmann Daniel Gasser. Was ist jedoch mit den Ortsobmännern oder gar seinen Stellvertretern Michael Kaufmann aus Naturns und dem ehemaligen Gadertaler Landtagsabgeordneten Manfred Vallazza? Sollen sie der Veranstaltung fernbleiben, wenn sogar ihr Landesrat Luis Walcher sprechen wird?

    Während Kaufmann diplomatisch ein „no comment“ abgibt, erklärt Vallazza, dass das Thema Bauern-Demo eigentlich auf der Klausurtagung hätte besprochen werden sollen. Dazu sei es allerdings nicht gekommen. Zwar gelte das ungeschriebene Gesetz, dass, wenn der Obmann nicht hingeht, die Stellvertreter seinem Beispiel folgen sollten, allerdings sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. Man werde sich in den kommenden Tagen noch eingehender beratschlagen und dann eine Entscheidung treffen. 

     

    „Sollte es zu einem Verbot kommen, können wir zusammenpacken.“

     

    Aus Sicht Vallazzas wäre es jedoch sinnvoll, „dass man zumindest ein Zeichen setzen würde – aus Solidarität mit allen Bauern“. Es gehe dabei weniger um Entscheidungen, die in Bozen getroffen werden, sondern vielmehr um Vorgaben, die aus Brüssel bzw. Rom kommen und mit denen man zunehmend seine Schwierigkeiten habe. Als Beispiel nannte Vallazza die Richtlinien zu den Förderbeiträgen, die das Tierwohl betreffen (Classyfarm), über die derzeit in der Regionen-Konferenz verhandelt wird. Die widersprüchlichen Aussagen, die vor allem zum Thema Anbindehaltung kursieren, sorgen bei den Viehbauern für große Unsicherheit. „Sollte es zu einem Verbot kommen, können wir zusammenpacken“, wird Vallazza deutlich.