Gesellschaft | Bevölkerung

Wandel der Bevölkerung

Geburtenrückgang, mehr Abwanderung als Zuwanderung und ein Anstieg im Durchschnittsalter: Eine neue ASTAT-Studie untersucht Südtirols Demografie.
Bolzano dall'alto
Foto: timothyjosephthomas via Pexels
  • Am 31.12.2022 belief sich Südtirols amtliche Bevölkerung auf exakt 534.147 Menschen. Das entspricht 0,3 Prozent und 2,9 Personen je 1.000 Einwohner mehr als im Jahr zuvor. Dem Landesamt für Statistik (ASTAT) zufolge ist der geringe Zuwachs ausschließlich auf die Wanderungskomponente zurückzuführen. Das natürliche Wachstum nimmt nämlich seit Jahrzehnten stetig ab. Die Wanderungsrate hingegen stieg im Jahr 2022 von 1 Prozent auf 3,2 Prozent. 

    Mit einer Rate von 9,2 Prozent (4.942 Lebendgeburten) war 2022 das geburtenärmste Jahr seit 1970. Die Geburtenrate war somit niedriger als die Sterberate (9,8 Prozent). Die Zahl der Todesfälle überstieg mit 5.221 klar die Marke der Geburten. Aufgrund dessen fiel die Geburtenbilanz mit -0,6 pro 1.000 Einwohner negativ aus. Die höchste Geburtenbilanz Südtirols verzeichnete das Eisacktal mit 1,6 pro 1.000 Einwohner. Dort überstieg auch die Geburtenrate die Streberate (10,0 zu 8,4 je 1.000 Einwohner). Außerdem erreichte die Bezirksgemeinschaft das größte Bevölkerungswachstum im Verhältnis zur ansässigen Bevölkerung (+ 8,3 Prozent). Die höchste Geburtenrate wies hingegen Salten-Schlern auf. Hier wurden 10,4 Neugeburten je 1.000 Einwohner verzeichnet. Indes war in Bozen die höchste Sterberate zu beobachten (11,3 Prozent).

    Allgemein wies der Großteil der Südtiroler Gemeinden einen Bevölkerungszuwachs auf. Nur 44 Gemeinden, darunter die Landeshauptstadt, verzeichneten einen Bevölkerungsrückgang. In 23 der Gemeinden ist der Rückgang einer negativen Wanderungs- und Geburtenbilanz geschuldet. In 16 schrumpfte die Bevölkerung hingegen, da mehr Menschen abwanderten als zuwanderten. 

  • Statistik: Der Wanderungssaldo erreichte 2007 einen Rekordwert. Foto: SALTO
  • Fortschreitende Alterung der Bevölkerung

    Ein weiterer Grund für die stagnierenden Bevölkerungszahlen ist die Alterung der Gesellschaft. Die Bevölkerung wird aufgrund von steigendem Wohlstand und medizinischer Fortschritt immer älter, auch in Südtirol. Die aktuelle Lebenserwartung im Land liegt bei 81,2 Jahren für Männer und 85,7 Jahren für Frauen. Beide Werte liegen über dem gesamtstaatlichen Durchschnitt. Durch den Anstieg der Lebensdauer steigt auch das Durchschnittsalter der Bevölkerung. Dieses liegt in Südtirol derzeit bei 43,5 Jahren. Die jüngste Gemeinde des Landes ist Feldthurns (39,3 Jahre). Prettau ist hingegen die älteste Gemeinde, mit einem Altersdurchschnitt von 48 Jahren. 

    Auch die Anzahl der Überhundertjährigen steigt. Während diese Marke vor 20 Jahren noch 43 Südtirolerinnen und Südtiroler knackten, waren es 2022 bereits 161 Personen, wovon die meisten Frauen waren (86,3 Prozent). Fünf Südtirolerinnen waren 2022 sogar 105 oder älter

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Salto User
nobody Fr., 23.02.2024 - 20:23

Hoffentlich finden auch unsere Politiker irgendwann die Zeit, dieses Diagramm anzuschauen und sich Antworten darauf einfallen zu lassen. Ansonsten sind sie mit 1000 € im Monat bereits mehr als überbezahlt.

Fr., 23.02.2024 - 20:23 Permalink