Der Schulterschluss?
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Offiziell ist noch nichts entschieden. Luis Walcher ist gesundheitlich angeschlagen und hat zwischenzeitlich einen Krankenhausaufenthalt hinter sich. „Ich bin dabei die Anhörungen und Gespräch zu führen“, sagt der Landesrat für Landwirtschaft und Tourismus, „noch ist nichts entschieden“.
Alle Mitglieder der Landesregierung haben in den vergangenen Wochen ihre Ressortdirektoren oder -direktorinnen ernannt. Es fehlen nur zwei Landesräte, die diese Entscheidung noch nicht gefällt haben: Marco Galateo und Luis Walcher.
Vizelandeshauptmann Galateo will sich noch Zeit lassen – wie er vor einigen Wochen SALTO gegenüber meinte – und vorerst den amtierenden Ressortdirektor Antonio Lampis im Amt lassen.
Luis Walcher kann das nicht. Er hat derzeit keinen Ressortdirektor. Der von seinem Vorgänger Arnold Schuler ernannte Kopf in seinem Ressort, Klaus Unterweger, ist gleichzeitig Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz. Es ist ein Job, der seinen Inhaber voll beansprucht. Unterweger dürfte sich auch deshalb am Auswahlverfahren zum neuen Ressortdirektors erst gar nicht beteiligt haben. -
Die Favoriten
Bei Luis Walcher haben sich für die Leitung des Ressort Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus vier Personen beworben. Nach Informationen von SALTO gibt es dabei zwei Favoriten auf den Job.
Einer davon ist Heinrich Corradini. Der Bozner Architekt ist Direktor der Abteilung „Technik und Vermögen“ im Sanitätsbetrieb Bozen und damit auch in das Verzeichnis der Führungskräfte der Landesverwaltung der 1. Ebene eingeschrieben. Zudem ist Corradini Ortsobmann der SVP Gries, dort wo auch Luis Walcher politisch zuhause ist.
Das einzige objektive Problem. Corradini ist 62 Jahre alt und dürfte damit in den kommenden Jahren in Rente gehen. -
Doch es gibt einen Jüngeren, der im Stechen um die Ressortleitung eindeutig in der Pole Position steht: Ulrich Höllrigl.
Der 52jährige Haslacher hat in Wien und Innsbruck Politikwissenschaften studiert und war von 1997 bis 2000 in der Abteilung für deutsche und ladinische Berufsbildung in der Landesverwaltung tätig und betreute dort den Bereich „EU-Projekte“. 2001 geht Höllrigl dann zum Südtiroler Bauernbund, wo er die Leitung der Abteilung Weiterbildung übernimmt. Im Mai 2009 wird Höllrigl zum Vizedirektor des Bauernbundes befördert und mit der Leitung der Stabsstellen für Verbandsmanagement, Kommunikation und EU-Projekte betraut.
Höllrigl ist nebenbei auch Geschäftsführer der „Plattform Land“. Einer 2014 gegründeten Interessengemeinschaft „für lebendige ländliche Räume und intelligente Flächennutzung“ zu der neben Bauernbund und Land auch die Handelskammer, HGV, LVH, hds und der Gemeindeverband gehören. Damit ist er auch für alle wichtigen Stakeholder in diesem Land ein Bezugsperson. -
Die Schubumkehr
Mit einer Berufung von Ulrich Höllrigl zum Ressortdirektor würde Luis Walcher aber auch ein klares politisch-strategisches Ausrufezeichen setzen. Es wäre die Rückkehr des Bauernbundes in das Assessorat.
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Während Arnold Schuler bewusst Siegfried Rinner & Co. auf Distanz gehalten hat und es in den vergangenen zehn Jahren immer wieder zu Grabenkämpfen zwischen dem Bauernbund und der Landesregierung gekommen ist, würde diese Personalie auch einen neuern Schulterschluss zwischen Politik und Bauernbund signalisieren.
„Diese Berufung wäre auch die Rückkehr des Bauernbundes in das Assessorat.“
Luis Walcher wird seine Ressortdirektor innerhalb März ernennen müssen. Danach wird sich zeigen, ob es im Landwirtschaftsassessorat wirklich zu jener Schubumkehr kommt, die sich Südtiroler mächtigste Lobbyorganisation herbeisehnt.
Es konn bold nimmer…
Es konn bold nimmer schlimmer kemmen!
Gibt es den keine Hoffnung mehr??
Leider nicht!
Leider nicht!
Inzucht ...!
Inzucht ...!
Inzucht als…
Inzucht als Hoffnungsschimmer? Nun ja, Rassentierhaltung ist auch eine Form von Inzucht. Und es gibt auch noch die geistige Inzucht.