Bauern am Brenner
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Nach den groß angelegten Demonstrattionen in den Jahren 2013 und 2015 finden rund zwei Monate vor der EU-Wahl erneut Bauernproteste am Brenner statt. Organisiert wird die über drei Tage dauernde Kundgebung vom italienischen Bauernverband Coldiretti, der sowohl den nationalen wie auch den europäischen Institutionen mit Nachdruck seine Forderungen am wichtigsten Grenzübergang der Alpen präsentieren will. Bereits am vergangenen Samstag wurde mit den Aufbauarbeiten begonnen, heute (8. April) werden gegen Mittag die ersten Demonstranten erwartet.
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Neben Verbandsvertretern wie Präsident Ettore Prandini werden auch hochrangige Politiker anwesend sein. So hat Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida bereits sein Kommen zugesagt, und auch lokale Politiker wie der Trentiner Landehauptmann Maurizio Fugatti und Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher werden sich mit den Demonstranten treffen. Zentrales Anliegen des nationalen Bauernverbandes ist der Schutz der italienischen Landwirtschaft bzw. der Schutz der Marke „Made in Italy“. In Absprache mit der Polizei sollen in diesem Zusammenhang ausländische Lebensmitteltransporte kontrolliert werden, deren Ladung für die Weiterverarbeitung und Veredelung in Italien bestimmt ist bzw. auf diese Art und Weise Produkte auf den Markt kommen, die nicht von italienischen Bauern produziert wurden. Insbesondere diese Forderung hat auch lokale Bauernvertreter auf den Plan gerufen, die sich vor allem gegen die Milchtransporte nach Südtirol aussprechen und mit eigenen Aktionen darauf aufmerksam machen wollen. Ein weiteres zentrales Anliegen betrifft die Einkommen, die im Landwirtschaftssektor erzielt werden. Die Kluft, die sich zwischen Erzeuger- und Händlerpreisen aufgetan hat, sei laut Coldiretti nicht länger akzeptabel.
Wo sie denn schon am Brenner…
Wo sie denn schon am Brenner sind sollten sie noch Bären und Wölfe jagen.
Nein im Ernst, die traditionellen Bauernverbände sind ja selber schluld am Schlamassel!!
Und die Bauern sollten besser aufpassen wem sie als Interessensvertreter wählen! !
Der Schuss der italienischen…
Der Schuss der italienischen Bauern kann natürlich auch in die Hose gehen. So könnten Bauern anderer Länder gegen den Import italienischer Nudeln protestieren, die nach dem teilweisen Ausfall der Importe aus der Ukraine und den Missernten in Kanada jetzt hauptsächlich aus Hartweizen aus der Türkei hergestellt werden, oder gegen angeblich italienisches Olivenöl, das - wenn überhaupt Oliven verwendet werden - vor allem aus tunesischen Oliven besteht. Es gibt viele gute Gründe, auf italienische Landwirtschaftsprodukte zu verzichten.
Antwort auf Der Schuss der italienischen… von Hartmuth Staffler
Ich glaube es gibt mehr gute…
Ich glaube es gibt mehr gute Grùnde, auf Italienische Produkte nicht zu verzichten. Wer sparen will kann immer noch "Oliven"öl aus Nordafrika kaufen...
Antwort auf Ich glaube es gibt mehr gute… von Christian I
Olivenöl, das aus…
Olivenöl, das aus nordafrikanischen Oliven (meistens Tunesien) in Italien gepresst wird, ist als "Olio extra vergine italiano" in jedem Supermarkt in Italien günstig zu erwerben. Mit den Nudeln verhält es sich ähnlich.
Und wenn dann die Bauern der…
Und wenn dann die Bauern der anderen Länder gegen den Import vonÄpfeln aus Italien auf die Straße grhen, was dann?
Lustig wird es, wenn…
Lustig wird es, wenn italienische Bauern gegen den Import von Schweinefleisch aus Deutschland protestieren und deutsche Bauern gegen den Import von Speck aus Italien.
Antwort auf Lustig wird es, wenn… von Hartmuth Staffler
Oder Import aus Südtirol, wo…
Oder Import aus Südtirol, wo doch mit der meiste "italienische" Speck herkommt.
Antwort auf Oder Import aus Südtirol, wo… von Cicero
Der meiste Speck, der in…
Der meiste Speck, der in Italien vorwiegend aus deutschem Schweinefleisch hergestellt und dann nach Deutschland exportiert wird, wird von den "Grandi Salumifici Italiani" mit Sitz in Modena und Produktionsstätten auch in Südtirol produziert.
Es ist weltfremd in einer…
Es ist weltfremd in einer durch und durch globalisierten Welt die in allen Sektoren arbeitsteilig aufgestellt ist zu glauben, dass Protektionismus auch nur ein Problem lösen könnte. Wie schon von anderen hier geschrieben sind Südtiroler Bauern, italienische Bauern, deutsche Bauern usw. mindestens so stark auf den Export angewiesen, wie sie selbst den Import von landwirtschaftlichen Erzeugnissen verbieten wollen.
Ich denke auch, die…
Ich denke auch, die Italienischen Bauern mögen ganz still sein, denn auch sie exportieren enorm viel billige Agragrprodukte. Italien ist der größte Weinlieferant nach Deutschland, zu ca. 2 €/Liter....
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/73950/umfrage/wein-deuts…
Das Problem ist - wie heute fast überall - die zu niedrige Besteuerung von Energie! So aber kostet der Transport nichts und alle Waren werden wie blöde herumgekarrt. Zudem sind Massenprodukte billig, weil auch der extrem energieaufwändige Stickstoffdünger nichts kostet. Also gilt: Düngen bis zum Anschlag, ernten bis zum Anschlag.
Eine bedeutend höhere Energiebesteuerung würde dies abstellen und zugleich die biologische und regionale landw. Produktion begünstigen.
Genau. Wie in den meisten…
@ Sigmund Kripp: Wie in den meisten Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen wird es wohl beides brauchen: kurzfristige Anpassungsschritte mit dem längerfristigen Ziel einer sozial und ökologisch eingebetteten Wirtschafts- und Lebensweise.
Das Marktsystem ist faul…
Das Marktsystem ist faul. Für landwirtschaftliche Produkte (und für viele andere wohl auch) gilt, dass der Handel zu viel abschöpft. Nicht von ungefähr gehören die LIDL/Schwarz zu den reichsten Deutschen.