Politik | Gemeindewahlen

„Ich bin bekannt in Leifers“

Bruno Ceschini, Team-K-Bürgermeisterkandidat für Leifers, über seine Kandidatur, die Probleme einer einheitlichen Kandidatur, Hauptthemen in Leifers und die SVP.
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Foto: Team K
  • Nachdem SALTO bereits gestern über Bruno Ceschini (der dritte von links im Titelbild), den Bürgermeisterkandidaten des Team K für die Gemeindewahlen in Leifers berichtet hat, wurde Ceschini auf der heutigen Pressekonferenz der Köllensperger-Partei offiziell vorgestellt, zusammen mit zwei anderen Kandidaten, dem ehemaligen Gemeinderat und Arzt Walther Clementi und das Team K-Vorstandsmitglied und Krankenpflegerin Katia Trevisani.

    SALTO: Herr Ceschini, wie sind Sie nach langen Zeiten bei der SVP und später bei der Bürgerliste „Bronzolo con futuro“ beim Team K gelandet?

    Bruno Ceschini: Das Team K ist an mich herangetreten. Meine Kandidatur kommt von der Basis, die Leute in Leifers halten mich auf der Straße auf und fragen: „Bruno, du siehst wie wir dastehen, hättest du nicht Lust zu kandidieren?“. Daraufhin hatte ich viel Kontakt mit allen Parteien außer den rechten, weil die mich kaum fragen werden, was ich in nächster Zeit vor habe. Ich habe ansonsten mit allen positive Gespräche geführt. Ich bin bekannt in Leifers, das kann ich ruhig sagen und habe mit Mitte-Rechts, Mitte-Links sowie den Grünen gesprochen, eben mit allen außer der Lega und den Fratelli. Die einzige Partei, die mich sonst nicht gefragt hat, ist die SVP. Und das ist ein bisschen… Ich habe der SVP 30 Jahre lang „gedient“ und war 15 Jahre lang Gemeinderat, die letzten fünf davon Vizebürgermeister. Wenn die SVP zur richtigen Zeit gekommen wäre, hätte ich vielleicht wieder eine Tür aufgemacht. Sie sind nicht gekommen, sie haben es wohl nicht notwendig und haben auch so super Kandidaten. Am Ende zählt die Stimme und es entscheidet der Bürger. Wir sind auch nach den Wahlen offen, sollte man mit uns Gespräche führen wollen: Wir werden mit jedem reden, auf die Programme schauen und dann werden wir sehen, was rauskommt.

    „Die einzige Partei, die mich sonst nicht gefragt hat, ist die SVP.“

  • Zur Person

    Bruno Ceschini war bereits Vizebürgermeister von Leifers ( unter der SVP) bis er 2015 die Begrenzung auf drei aufeinanderfolgende Amtszeiten als Rat erreichte. Er war weiters auch von 2015 bis 2017 Vizebürgermeister von Branzoll mit der Bürgerliste „Bronzolo con futuro“. Ceschini war in seiner politischen Karriere in verschiedensten Bereichen als Gemeindereferent tätig und sammelte Erfahrungen als Verwaltungsbeamter. Zurzeit hat er das Amt des Präsidenten der Leiferer Sektion des Vereins AVULSS (eine Non-Profit-Organisation, Freiwilligenorganisation, die sich um ältere beziehungsweise erkrankte Menschen kümmert) inne. 

  • Bruno Ceschini: Der Bürgermeisterkandidat neben Team K-Generalsekretär Alessandro Beati (rechts) Foto: Privat

    Warum der Split und keine gemeinsame Kandidatur mit PD, Grünen und Konsorten?

    Das ist das einzig Negative, was ich sagen kann, dass man im Mitte-Links-Lager keinen gemeinsamen Nenner für einen Bürgermeisterkandidaten gefunden hat. Dieser Fakt macht mich nicht direkt traurig, aber lässt mich nicht ohne Wehmut. Wenn man die Rechten bekämpfen will, dann hätte man den gemeinsamen Nenner finden müssen. Das ist nicht erfolgt, jeder will seinen eigenen Garten pflegen und weiterbringen, was vielleicht der Grund ist, warum wir uns nicht einig wurden.

    Warum lassen Sie sich nun als Bürgermeisterkandidat aufstellen?

    Nicht nur in Leifers war ich Vizebürgermeister, sondern auch in Branzoll. Die Erfahrung ist da und deswegen ist die Entscheidung auf mich als Bürgermeisterkandidat gefallen, sowie aufgrund meiner politischen Tätigkeit, die ich für rund 30 Jahre lang ausgeführt habe. Jetzt, da es sich in Leifers ein wenig herumgesprochen hat, dass ich fürs Team K als Bürgermeisterkandidat antrete, halten mich die Leute mit positivem Feedback auf der Straße auf. Wie gesagt, letztlich entscheidet der Bürger in der Kabine und man muss sehen, was da rauskommt.

    Was sind die Hauptthemen, die Sie in Leifers ansprechen wollen?

    Erstens einmal den Verkehr im Kern der Stadt, sowie auf die Radwege. Wir haben viel zu viel Verkehr im Zentrum, das muss man in den Griff bekommen, sonst ist die Lebensqualität ziemlich beeinträchtigt. Ich habe viel für Radwege übrig, denn wenn wir den Verkehr verlagern wollen, müssen wir mit dem Ausbau von Radwegen, Buslinien, Kleinbussen und ähnlichem die Voraussetzungen schaffen. Im sozialen Bereich haben wir auch einige Punkte, die wir zusammen mit Doktor Clementi ansprechen wollen. Weiters geht es um die Wiederaufwertung der Vereine. Mir kommt vor, dass die Vereine, auch von mir in letzter Zeit ein wenig links liegen gelassen worden sind. Bei Veranstaltungen wie den langen Freitagen in Leifers werden sie nicht mehr so einbezogen wie früher. Das ist in der letzten Legislaturperiode stehengeblieben. Leifers ist eine große Gemeinde, die viertgrößte Südtirols, es steht viel Arbeit an. Arbeit hat uns aber nie abgeschreckt, das werden wir angehen. Das Programm wird derzeit noch ausgearbeitet, wir müssen uns noch mit weiteren Kandidaten treffen, die sicherlich Beiträge beisteuern werden.

    „Wenn man die Rechten bekämpfen will, dann hätte man den gemeinsamen Nenner finden müssen.“

    Gibt es bereits konkrete Pläne?

    Es gibt einen Plan für die Qualifizierung der Kennedystraße, damit müsste man fortfahren. Natürlich wird das eine Menge Geld kosten, das ist vorauszuschicken, aber man muss anfangen, das anzugehen, sonst geht es nicht.

    Was prognostizieren Sie für die Wahl?

    Wenn ich an die Rückmeldungen von den Leuten auf der Straße denke, dann erwarte ich mir ein tolles Resultat. Wir rechnen damit, gut abzuschneiden, wir haben fähige Kandidaten wie auch Doktor Clementi, der schon Referent in Leifers und Montan war und damit genug Erfahrung hat. Wir haben eine gute Liste, die der Bürger auch anerkennen wird.

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Profil für Benutzer Sebastian Felderer
Sebastian Felderer Mi., 10.04.2024 - 07:14

Bruno Ceschini ist ein optimaler Schachzug für das Team K. In dieser verfahrenen politischen Situation, wie sie derzeit in Leifers sich darstellt, auf einen Kandidaten wie Bruno Ceschini zurückgreifen zu können, ist ein großes Glück. Sein Bekanntheitsgrad in Leifers ist enorm, er hat sich seinen guten Ruf und seine Beliebtheit durch politische Reife und Verantwortungsgefühl, sowie enormen Einsatz über Jahre hindurch redlich verdient. Dass eine SVP an seinen Namen nicht mehr denkt, liegt bestimmt nicht an Bruno Ceschini, sondern vielmehr am Verfall der Partei landesweit. Mein persönlicher Wunsch für Bruno ist der Wahlerfolg in Leifers, zum Wohle der politisch geplagten Leiferer und zu seiner eigenen Genugtuuung. TEAM K, wird der lachende Dritte in Leifers sein. Bravo Bruno!!!

Mi., 10.04.2024 - 07:14 Permalink
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Carl Defranceschi Mi., 10.04.2024 - 17:22

Lieber Bruno Ceschini
Als Branzoller Bürger hast Du drei Legislaturen unter Leiferer SVP-Sonne als VizeBürgermeister genossen. Dann zurück nach Branzoll im neuen Partei-Kleid einer Bürgerliste „Il progetto per Bronzolo“ langte es noch für zwei Jahre zum Vizebürgermeister bis 2017. Nach der kommissarischen Verwaltung nochmals Anwärter als Bürgermeisterkandidat des „Il progetto per Bronzolo“. Daraus geworden ist ein einfacher Gemeinderat...
Die SVP Leifers hat eine gute Kandidatenmannschaft, ein Wahlprogramm für die Zukunft wie die Leiferer sie wollen und mit Giovanni Seppi eine erprobte Verwaltungserfahrung. Warum soll die SVP Dich fragen? Leifers den Leiferern.

Mi., 10.04.2024 - 17:22 Permalink