Lago di Cavedine
Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Am See

Zum Lago di Cavedine

Auch heute wird nicht viel gewandert, wir machen wieder einen Ausflug zu einigen versteckten Schönheiten in unsere Nachbarprovinz Trentino.
  • Fahrstrecke ab Autobahnausfahrt Trient: 72 km

    Reine Fahrtzeit: 1 h 30 Min.

    Streckenverlauf, Link zu Google Maps: https://maps.app.goo.gl/x7C8TiENwy8E6HCe9

  • Das Tal der Seen wird seinem Namen gerecht, es liegen im Abstand von keinen 20 km über ein halbes Dutzend Seen, etliche davon von erstaunlicher Größe, manche sind bekannt wie der Lago di Massenza und der Lago di Toblino, die auf der Strecke zum Gardasee liegen, andere wie die Doppelseen Lago di Lamar und Lago di Trerlago, der Lago di Cavedine und der Lago di Lagolo verstecken sich im welligen Gelände. Einheimische kenne sie gut und suchen sie an schönen Tagen auf, für uns Südtiroler gibt es dort Einiges zu entdecken, machen wir uns also auf Seenjagd!

    Die Fahrt geht wieder über den Sattel des „Bus della Vela“ in die Valle dei Laghi, bald nach dem Scheiteltunnel verlassen wir die Staatsstraße SS54bis und fahren nach Terlago ab. Nach einer kurzen Dorfbesichtigung geht es auf Nebenstraßen weiter, auf den Berg Paganella zu, wir folgen den Schilder Laghi di Lamar bergauf, an den Dörfchen Monte di Terlago und Vallene vorbei durch Wiesen und Felder, fahren am Südufer eines Sees vorbei bis zum Parkplatz (gebührenpflichtig) am zweiten, glasklaren und blau-grünen See. Das Restaurant Ai Tre Faggi ist unser erster Einkehrstopp. (bis hierher von Terlago 6 km)

    Anschließend geht es weiter nach Vezzano, das an der Staatsstraße zum Gardasee liegt. (ab Lago di Lamar 9 km) Nach Vezzano biegen wir links ab und verlassen die Hauptroute, unser Ziel ist das Dörfchen Lasino. Auf der Route dorthin, es geht durch wunderschöne gestufte Landschaft mit Weinbergen, Obstanlagen und Wiesen, grüßt von einem erhöhten Standpunkt vom Monte Bondone die Burg Madruzzo, das Stammschloss des mächtigen Geschlechtes, das Fürstbischöfe und Kardinäle stellte und die Geschichte des Trentino maßgeblich prägte. 

    Kurz vor Lasino winkt von einem Hügel das romanische Kirchlein San Siro, ein Abstecher lohnt, vom Parkplatz unter der Kirche ist man in wenigen Minuten bei der Kirche und dem darüberliegenden Aussichtspunkt mit einem Kreuz. Neben dem Parkplatz liegt ein Picknickplatz mit Tisch, Bank und Grillstelle, Wasser gibt es bei der Kirche. Aber wir wollen weiter, Picknick gibt es ein anderes Mal, auf uns wartet ein Restaurant am See. 

    Davor geht es noch zum Schloss Drena, einer mächtigen Halbruine, die zu einem Museumsschloss umgebaut wurde. Die wenigen Euro Eintritt sind gut investiert, die weitläufige Anlage zeigt Fundstücke aus verschiedenen Bau- und Siedlungsepochen, ein gut gemachtes Video rundet Alles ab. Nächstes Ziel ist der größte der Seen im Tal, der Lago di Cavedine. Wer durch das Tal der Seen, das Valle dei Laghi fährt, dem bleibt er verborgen, er liegt in einer Geländefalte zwischen dem Monte Bondone und dem großen Felssturz der Marocche. Der See bzw. das Restaurant am See ist unser Etappenziel. Nach Einkehr und Rast gibt es noch einen ausgiebigen Seespaziergang, danach treten wir die Heimfahrt an, am Nordende des Cavedine-Sees gibt es eine Verbindungsstraße nach Sarche, wo wir wieder auf die Staatsstraße nach Trient und Richtung Südtirol treffen.

  • Terlago

    Es ist ein verschlafenes Dörfchen, das die beste Zeit hinter ich hat. Zur Zeit des Konzils von Trient wichen die kirchlichen Würdenträger, die immerhin fast 20 Jahre lang in Trient tagten, in diesen Ort zur Sommerfrische aus. Es finden sich hier erstaunlich viele Adelspalazzi berühmter Geschlechter wie das Schloss der Grafen von Terlago mit dem mittelalterlichen Turm Braidone, die Palazzi Tabarelli de Fatis, Cesarini Sforza, Palazzo Altenpurger (genannt Palazzo del Principe), das Palais Mamming, Palazzo Mazzonelli e Paissan. Sie sind in Privatbesitz, nicht zu besichtigen, manche davon sind renovierungsbedürftig, das ganze Dorf macht einen pittoresken Eindruck. 

  • San Siro bei Lasino

    Obwohl das Kirchlein erst im 13. Jh, erwähnt wurde lassen die Bauform mir derRundapsis auf einen älteren Bau schließen. Auch dass sie zuerst dem hl. Prokulus geweiht war, -wir erinnern uns, auch in Naturs im Vinschgau steht eine uralte Prokulus Kirche-, lässt auf die Zugehörigkeit zum Patriarchat Aqulieja schließen. Der kurze, gepflegte, mit Blumen und Zypressen gesäumte Weg zur Kirch ist sehr stimmungsvoll.

  • Die römische Quelle bei Lasino

    Vom Dorfzentrum in Lasino führen uns die Wegweiser zu einer besonderen Wasserstelle, der „Fonte Romana“. Auf einem alten Karrenweg sind wir in wenigen Gehminuten in einer Senke angelangt, wo Mauern und ein Torbogen zu einer großen Wasserstelle im Boden führen. Das Bauwerk ist unzweifelhaft sehr alt, aber eine Datierung in die Römerzeit ist nicht gesichert, auch der Verwendungszweck ist nicht geklärt. Die Einheimische sprechen von der „Fonte Romana“ dabei wollen’s wir belassen 

  • Burg Drena

    Die Burg entstand im 12. Jh an einem bereits seit der Jungsteinzeit besiedelten erhöhten Platz, sie sicherte gemeinsam mit den Burgen von Arco und Madruzzo den Weg vom Gardasee nach Trient. Innerhalb der Mauern finden sich auch Reste einer St. Martins Kirche aus dem 9. Jh. Sie war über Jahrhunderte ein Lehen der Grafen von Arco, wie viele anderer Burgen auch wurde Drena im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges von den Truppen des General Vendôme zu Beginn des 18. Jh. erobert und niedergebrannt und verfiel zur Ruine. Sie kam im letzten Jh. in den Besitz der Gemeinde Drena und wurde mit öffentlichen Geldern saniert. Sie wird als Museum und Ausstellungsort genutzt. 

    Via al Castello, Drena. Tel. 0464 541220, www.gardatrentino.it/de/infos/castel-drena_4279

  • Die Marocche und der See von Cavedine

    Marocche heißen die riesigen, teils haushohen Felsblöcke, die zu Füßen des Monte Brento liegen und auf deren Ostseite der Cavedine-See liegt. Die bizarre, beeindruckende Felsenlandschaft entstand erst vor wenigen tausend Jahren, der letzte große Felssturz wird auf 400 und 200 v. Chr. datiert. Durch diese Naturkatastrophe wurde der 1,5 km lange Cavedine See aufgestaut. An Ostufer verläuft eine schmale Autostraße und in Ufernähe eine Seewanderweg mit Ruhebänken, an etwas breiteren Stellen gibt es Liegewiesen und Badeplätze, eine Strandbar und ein Restaurant. 

  • Einkehrmöglichkeiten

    Am Lago di Lamar

     

    Ai Tre Faggi

    Trentiner Landgasthof, viel Platz im Freien unter Buchen. Str. dei Laghi di Lamar, 31, Terlago, Tel.0461 861186

     

    Am See Cavedine

     

    Lido Paradise

    Moderne Strandbar, Liegewiese, Bademöglichkeit, Grillgerichte. Via Lungo Lago Cavedine Tel. 0461 1351036, 347 0526032.

     

    Osteria da Gio 

    Lago di Cavedine. Restaurant, Tische unter Sonnenschirmen und Pergola im Freien, Pizzeria und Restaurant mit Trennten Spezialitäten, für die großen Portionen bekannt 

    Via Lungo Lago 39, Lago di Cavedine. Tel. 0461 143 1314