Politik | Leifers

„400 bis 500 italienische Stimmen“

SVP-Bürgermeisterkandidat Giovanni Seppi rechnet sich für die Stichwahl gute Chancen aus. Seine Konkurrentin ist Claudia Furlani vom italienischen Mitte-Rechts-Lager.
Giovanni Seppi
Foto: SVP Leifers
  • SALTO: Herr Seppi, was sagen Sie zu Ihrem Wahlergebnis?

    Giovanni Seppi: Das Ergebnis ist äußerst positiv und für uns sehr, sehr überraschend. Wir haben mit einem Zuwachs an Wählern gerechnet und auf sechs Gemeinderäte gehofft (derzeit vier SVP-Mitglieder im Gemeinderat, Anmerkung d. R.). Dass es im Endeffekt acht Gemeinderäte werden, hätte sich niemand von uns gedacht. 

    „Ich habe versprochen, dass ich mich mit allen Vereinen treffen werde, sollte ich Bürgermeister werden.“ 

    Wie wollen Sie gegen Ihre Konkurrentin Claudia Furlani vom italienischen Mitte-Rechts-Lager in der Stichwahl gewinnen?

    Wir werden mit unserem Wahlkampf und auch mit unserer Arbeit so wie bisher weitermachen. Mit der Kompetenz und Seriösität, die wir in den letzten Jahren und Monaten bewiesen haben, können wir nicht nur bei der deutschen Bevölkerung punkten, sondern auch bei der italienischen. Ich denke, wir haben recht gute Chancen.

  • Das Wahlergebnis

    Die Südtiroler Volkspartei (SVP) hat bei der Gemeindewahl in Leifers 30,3 Prozent der Stimmen (2.001 Stimmen) erhalten, Uniti per Laives mit Claudia Furlani als Bürgermeisterkandidatin 16,2 Prozent (1.072). Es folgen Fratelli d’Italia (FdI) mit 8,8 Prozent und Partito Democratico (PD) mit 8,5 Prozent. SVP-Bürgermeisterkandidat Giovanni Seppi erhielt 29,9 Prozent der Stimmen, Furlani 31,8 Prozent. Die Stichwahl findet am 9. Juni statt. Die Wahlbeteiligung lag bei 55,5 Prozent. 

  • Giovanni Seppi: „Deshalb ist es wichtig, mit allen, auch kleinen Parteien Sondierungsgespräche zu führen.“ Foto: SVP Leifers

    Welche Probleme sind in Leifers am dringendsten?

    Ich habe versprochen, dass ich mich mit allen Vereinen treffen werde, sollte ich Bürgermeister werden. Die Vereine wurden in den letzten Jahren ein wenig vernachlässigt. Zudem werden wir die neue Lokalfinanz politisch verhandeln müssen, die nächstes Jahr genehmigt wird. Es stehen Ausschreibungen auch für Großprojekte an sowie die große Arbeit für das Gemeindeentwicklungsprogramm. 

    Mit welcher Partei würden Sie gerne eine Regierungskoalition bilden?

    Zurzeit will ich niemanden vorziehen und auch niemanden ausschließen. Wir werden im Gemeinderat die stimmenstärkste Partei sein, wir haben fast doppelt so viele Gemeinderäte wie die zweitstärkste Partei. Deshalb ist es wichtig, mit allen, auch kleinen Parteien Sondierungsgespräche zu führen, sie anzuhören, Programme zu vergleichen und über die Zukunft von Leifers zu diskutieren. 

    „Schon bei diesem ersten Wahlgang haben wir einige Hundert Stimmen von italienischen Wählern bekommen.“ 

    Laut dem Politologe Hermann Atz sei ein deutschsprachiger Bürgermeister in Leifers für viele nicht vorstellbar.

    Ich glaube, es ist genau umgekehrt. Gerade in Leifers ist das Zusammenleben zwischen der italienischen und deutschen Bevölkerung ausgezeichnet, schon seit Generationen. Als Modell des friedlichen und konstruktiven Zusammenlebens könnte es auch ein Wechsel zwischen italienischem und deutschem Bürgermeister geben. Schon bei diesem ersten Wahlgang haben wir einige Hundert Stimmen von italienischen Wählern bekommen, schätzungsweise 400 bis 500 italienische Stimmen.  

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△rtim post Di., 28.05.2024 - 10:02

... vittoria al candidato di lingua italiana a Laives..." (Bianchi)
Furchtbar diese völkisch (heißt rassistische) Position hier. Besonders beschämend für einen Vertreter der Südtiroler Landesregierung und einer gesamtstaatlichen Liste, die ansonsten ja auch (strategisch) dt./lad. Kandidaten nominiert.
Wieso ist ein Giovanni Seppi etwa nicht Italienisch?
Sollten nicht vielmehr Erfahrung und Kompetenzen für ein Amt maßgebend sein?

Di., 28.05.2024 - 10:02 Permalink
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△rtim post Di., 28.05.2024 - 12:11

Antwort auf von Sepp.Bacher

Mehrsprachig sind im Südtirol wohl alle Bürgermeister-innen — auch ein Renzo Caramaschi, obgleich er im sozialen Netzwerk mit der Bürgerschaft nur auf Italienisch kommuniziert.
Die SVP und andere ethnoregionale Listen bzw. einer Minderheit wird man wohl kaum mit einer gesamtstaatlichen, die zudem an der Regierung in Rom ist, vergleichen.

Di., 28.05.2024 - 12:11 Permalink