Team K-Chef Paul Köllensperger gilt spätestens seit seinem Beschlussantrag zur Zerschlagung des Wirtschaftsdienstleisters als vehementer Gegner der IDM. Nun sticht er mit seiner Anfrage zur Tourismusreform und zum aktuellen Status erneut in ein Wespennest. Wie Köllensperger in seinem Vorwort schreibt, wurde die Reform der Tourismusorganisationen im Jahr 2017 beschlossen, womit die Tourismusverbände abgeschafft und durch Außenstellen der IDM ersetzt wurden. Die Aufgaben der IDM und der Tourismusorganisationen wurden im Zuge der Reform gesetzlich definiert. Die IDM erhielt die öffentlichen Gelder der ehemaligen Tourismusverbände und weitere finanzielle Mittel durch die Erhöhung des Anteils der Einnahmen aus der Ortstaxe. Seinerzeit habe Landeshauptmann und Tourismuslandesrat Arno Kompatscher erklärt, dass damit die Unmittelbarkeit zwischen den Akteuren vor Ort und IDM Südtirol verbessert würde. 

„Heute wissen wir: Das Gegenteil war der Fall.“

„Heute wissen wir: Das Gegenteil war der Fall“, lautet dagegen das Fazit von Team K-Chef Köllensperger. Laut Art. 8 des LG 15/2017 habe die IDM die Kontrollfunktion über die Tourismusorganisationen. Diese Kontrolle umfasst die Bestätigung des Tätigkeitsprogrammes und des Tätigkeitsberichtes der einzelnen Tourismusorganisationen, die Kontrolle der Umsetzung der vereinbarten Jahresprogramme laut Tätigkeitsprogramm und Tätigkeitsbericht sowie die Kontrolle der Einhaltung der Qualitätskriterien. Die jeweiligen Kontrollberichte sind der für den Tourismus zuständigen Landesabteilung zu übermitteln. Die Zusammenarbeit des Sonderbetriebs IDM mit den Tourismusorganisationen erfolgt über die Außenstellen. Im Einzugsgebiet jeder Außenstelle der IDM ist ein Präsidentenkollegium eingerichtet. Art. 11. besagt, dass die Zusammenarbeit der Tourismusorganisationen bei der Abstimmung des Tätigkeitsprogramms der Tourismusorganisationen, der Umsetzung ihrer Tätigkeiten laut Tätigkeitsprogramm, Marketinginitiativen mit der IDM über die zuständigen Außenstellen des Wirtschaftsdienstleisters erfolgt. Wie Köllensperger erklärt, gebe es die IDM Außenstellen nicht mehr. Vertreter gebe es vor Ort ebenfalls keine mehr. Weite Teile des zitierten Landesgesetzes seien damit de facto obsolet. Daraus ergebe sich die Frage, ob die  Tourismusvereine unter diesen Umständen noch weiterhin an die Anweisungen und die Kontrolle der IDM gebunden sind. Weiters will Köllensperger wissen, weshalb der Anteil der Ortstaxe der IDM weiterhin erhöht bleibt, wenn all diese Funktionen abgegeben worden sind. Zu guter Letzt bleibt die Frage, was mit den vorgesehenen Geldern zur Förderung der IDM Außenstellen passiert ist.