Weniger ist mehr
-
Am Ende schaut es für die SVP gut aus. Denn die Südtiroler Langzeit-Regierungspartei hat zwar leicht an Stimmen verloren, aber in den Prozentpunkten sogar dazugewonnen. 46,96 Prozent schafft die SVP, das sind 0,42 Prozentpunkte mehr als bei den EU-Wahlen vor 5 Jahren. Vor genau zehn Jahren im Mai 2014 hatte die SVP südtirolweit noch 48 Prozent der Stimmen bekommen.
Trotz Zunahme der Wähler und verschiedener Mitbewerber lassen sich diese drei Wahlgänge unterm Edelweiss bestens vergleichen. Denn in allen drei Wahlgängen heißt der Spitzenkandidat der SVP, Herbert Dorfmann. -
15.000 Stimmen weniger
Der Feldthurnser EU-Parlamentarier wurde an diesem Wochenende im Amt bestätigt. Doch er und seine Partei werden diese Wahl mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. Denn Herbert Dorfmann hat im Vergleich zu 2019 über 15.000 Vorzugsstimmen verloren. Der SVP-Spitzenkandidat bekommt 2024 Südtirol weit auf 72.057 Vorzugsstimmen. Im Vergleich zu 2019 sind das genau 15.434 Vorzugsstimmen weniger.
-
Noch deutlicher als Dorfmanns Vorzugsstimmen nehmen auch Listenstimmen für die SVP ab. 2024 erhielt die SVP in Südtirol 91.849 Stimmen, vor fünf Jahren waren es mit 113.359 Stimmen noch um über 22.000 Stimmen mehr gewesen.
Dasselbe Bild zeigt sich im gesamten Wahlkreis Nord-Ost. 2019 kreuzten 141.353 Wählerinnen und Wähler im Wahlkreis das Edelweiß an. Fünf Jahre später sind nur mehr 120.722 (Es fehlt noch eine Wahlsektion).
Es fehlen am Montagvormittag in der Auszählung der Vorzugsstimmen zwar noch rund 750 von den 12.110 Wahlsektionen, dennoch wird Herbert Dorfmann auch hier an Stimmen verlieren. 2019 holte er im Wahlkreis Nord-Ost 100.048 Vorzugsstimmen, derzeit steht der SVP-EU-Parlamentarier bei 82.745 Stimmen. Es wird zwar noch einiges dazukommen, doch 18.000 Stimmen werden es in den Südtirol fernen Sektionen sicher nicht mehr sein. -
Die Verluste
In Prettau scheint man weder Herbert Dorfmann noch die SVP besonders zu mögen. Dort hat die Volkspartei in Südtirol mit einem Minus von 6,67 Prozentpunkten am meisten verloren. Es folgt Montan, die Heimat der grünen Spitzenkandidatin Brigitte Foppa mit einem Minus von 5,93 Prozentpunkten. Konsistente Verluste muss die SVP aber auch in Gais (-5,85%), Graun (-4,90%), St. Lorenzen (-4,67%), Taufers im Münster (-4,30%), Schnals (-3,80%), Völs (-3,24%), Pfalzen (-3,23%), Ritten (-3,14%), Hafling (-3,09%), Mals (-2,83%), Tscherms (-2,64%), Partschins (-2,44%), Tramin (-2,44%), Proveis (-2,30%), Sand in Taufers (-2,13%), Kurtatsch (-2,07%) und Schlanders (-2,02%) hinnehmen.
-
Die Gewinne
Die SVP hat bei diesen Wahlen in einigen Gemeinden deutlich zulegen können. An der Spitze steht die Gadertaler Gemeinde Enneberg mit einem Plus von 8,90 Prozentpunkten. Aber auch in Leifers kann die SVP um 7,53 Prozentpunkte zulegen. Dieser Zuwachs dürfte vor allem auf die gleichzeitig stattfindende Stichwahl, um das Bürgermeisteramt in Leifers zurückzuführen sein. Das Ergebnis könnte auch ein Fingerzeig für das Abschneiden von Giovanni Seppi bei diesen Bürgermeisterwahlen sein.
Weiter Zugewinne kann die SVP in Ratschings (+7,20%), Mölten (+6,94%), Pfatten (+5,96), Rodeneck (+5,50%), Branzoll (+4,94%), Salurn (+4,83%), Franzensfeste (+4,50%), Kurtinig (+4,41%), Tisens (+4,28%), Abtei (+4,28%), Corvara (+4,25%), Neumarkt (+4,05%), Brenner (+4,02%), Vöran (+3,79%), St. Martin in Passeier (+3,83%), St.Christina (+3,66%), Truden (+3,51%), Jenesien (+3,28%), Lajen (+3,24%), Wolkenstein (+3,15%) und Barbian (+3,00%) verzeichnen.
Ja Herr Dorfmann sie und…
Ja Herr Dorfmann sie und ihre SVP Partei können sich ein altes Sprichwort merken:Wer angibt hat mehr vom Leben.
...typische Nachwahlanalyse!…
...typische Nachwahlanalyse!
...man habe gewonnen, wenn man auch an Stimmen verloren hat!
...die SVP redet sich das Ergebnis schön, das nur wegen der Nichtwähler "scheinbar" so positiv ausgefallen ist!
Verdammt, jetzt hat Südtirol…
Verdammt, jetzt hat Südtirol schon wieder keine Vertretung im Europaparlament ...
Argument der SVP. Der…
Argument der SVP. Der Spitzenkandidat Dorfmann hat gewonnen.Welcher Kandidat hat also verloren? Der Kandidat der nicht auf der Liste stand.
Über den Stimmenrückgang…
Über den Stimmenrückgang der SVP in Taufers im Münstertal von 4,67 % muss man sich nicht wundern,wenn man den SVP dominierten Gemeinderat kennt,noch schlimmer die politische ARROGANZ der Bürgermeisterin,die in der Oposition diktatorisch keinen Wiederspruch duldet! Zustände alles eher,als DEMOKRATISCH,SVP Methoden!!!