Umwelt | Koexistenz

Bären

Der Bevölkerung im Balkan und in Skandinavien sind die Bären vertraut, - wie uns Rehe und andere Waldtiere.
In Südtirol und im Trentino herrscht weitverbreitet Angst vor Bären.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
  • Gegen diese Angst hilft mehr über die Bären zu wissen, die bei uns leben.

    Wer ist der Bär? Informationsvideo des Landesamtes für Jagd und Fischerei:

    https://youtu.be/g1e-EuoIoYc

    Neun Minuten lang ist das Video, in dem die Biologie des Braunbären und vor allem eine Reihe von Ratschlägen für die Vermeidung von gefährlichen Begegnungen mit dem Bären gezeigt werden.

    Bären meiden in der Regel den Kontakt mit dem Menschen, weil sie ihn als Gefahr empfinden. In einem Gebiet, in dem sie heimisch sind, ist es aber wichtig zu wissen, wie man sich im Fall einer Begegnung verhalten sollte:

    https://www.provinz.bz.it/land-forstwirtschaft/fauna-jagd-fischerei/fau…

Zitat: “Der Bevölkerung im Balkan und in Skandinavien sind die Bären vertraut, - wie uns Rehe und andere Waldtiere”:

bei allem Verständnis, Frau Abram, aber dieser Vergleich erscheint mir doch unwirklich und unpassend.

Einem Reh begegnen, ist völlig gefahrlos, einem Bären begegnen, kann Verstümmelung und Tod bedeuten.
Ich bin in Bärengebieten Bären begegnet - da macht man keinen Schritt ohne kundige und bewaffnete Begleitung: weil Bären eben keine Rehe sind!

Bei aller Liebe auch zum Bären,

Di., 23.07.2024 - 15:18 Permalink

Herr Gasser, Sie haben das Video nicht angschaut, gell? Weil, es sagt und behauptet niemand, dass Bären ungefährlich sind...
- Auch ich habe Gebiete ( Europa, Asien,..) durchwandert (allein mit Zelt), welche man Bärengebiete nennen könnte. Also hat mein Informationsbeitrag, viel mit dem Wissen zu tun, welches auch mir bei meinen Touren hilfreich war. Und immer noch ist.

Di., 23.07.2024 - 15:45 Permalink

... doch, aber ich bin der Ansicht, dass es bei uns einfach keinen geeigneten Lebensraum für Bären mehr gibt - mir tun die Bären hier schlichtweg leid.

Daher bin ich auch überzeugt, dass die Gebiete am Balkan und in Skandinavien, von denen Sie sprechen, bei weitem nicht derart erschlossen und genutzt und vom Menschen benutzt sind, als dies bei uns hier der Fall ist.
Wo soll der Bär bei uns ein Revier und seine Ruhe finden können - wodenn?

Di., 23.07.2024 - 17:23 Permalink

Ich finde den Vergleich von Bären mit Rehen und anderen Wildtieren durchaus gerechtfertigt. Am Balkan ist man mit all diesen Tieren vertraut und weiß, wie man mit ihnen umzugehen hat. Der Bär, der vor rund zwei Wochen eine 19jährige Studentin im Butschetsch-Gebirge an der Jepii-Mici-Spitze in den rumänischen Südkarpaten getötet hat, ist sofort erschossen worden, wie es dort üblich ist; der Bär, der einige Tage darauf einen Hirten trotz elektrischem Schutzzaun angegriffen und schwer verletzt hat, wurde vorerst von der Polizei vergrämt, darf aber jederzeit geschossen werden. Bären sind am Balkan, so wie Rehe, jagdbare Tiere, und man sorgt dafür, dass sie nicht überhand nehmen.

Di., 23.07.2024 - 15:42 Permalink

auch hier: Information bei ntv heute, 23. Juli 24:

“ Trotz strengem Schutz: Mehr als 40 "Problembären" abgeschossen:

Die Slowakei ist bekannt für ihre große Braunbärenpopulation. Doch kommt es immer wieder zu Konflikten mit Menschen. Seit Jahresbeginn bis Mitte Juli seien bereits 41 sogenannte "Problembären" abgeschossen worden, teilte die staatliche Naturschutzbehörde des Landes mit. "In jedem einzelnen Fall handelte es sich um Individuen, die ihre Scheu vor den Menschen verloren hatten beziehungsweise eine Gefahr für Leben, Gesundheit und Eigentum der Bürger bedeuteten", teilte ein Sprecher in Banska Bystrica mit. Vor der Freigabe zum Abschuss finde eine eingehende Prüfung statt.

In der Slowakei mit rund 5,4 Millionen Einwohnern gibt es Schätzungen zufolge rund 1.300 Braunbären. Bevorzugt leben sie in den Gebirgen oder in dichten Wäldern. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen. Im Frühjahr wurden mehr als ein Dutzend Menschen zum Teil schwer verletzt, darunter Wanderer, Pilzsucher und Forstbedienstete. Im März stürzte eine Touristin auf der Flucht vor einem Bären und starb.”

Di., 23.07.2024 - 16:37 Permalink

Dietmar Nussbaumer: ob es gelingt die Koexistenz von Menschen und Braunbären und anderen Wildtieren langfristig zu fördern, ist eh nicht sicher!
Das «Grossraubtierproblem» ist überall dasselbe: meist ein Konflikt, der mit Emotionen und Instrumentalisierung, auf das Tier projiziert wird, und aufgeladen ist. Allerdings geht es dabei vielmehr um zwischen/menschliche Dinge und Kontrolle, - das Wildtier steht da nur als Symbol dazwischen.
- Und in Südtirol - wissen wir ja - hängen Meinungsbilder meist von einzelnen Meinungsmachern ab, die (Falsch-​) Informationen verbreiteten.

Mi., 24.07.2024 - 06:34 Permalink

Es gibt keine Koexistenz von auf Viehhaltung basierender Landwirtschaft und Beutegreifern wie Wolf und Bär. In den Alpentälern hat es eine solche nie gegeben, weil diese das Leben in den eh schon kargen Hochtälern unmöglich macht.
Deshalb ist es sinnvoll es so zu handhaben wie es seit der Zeit als die Hochtäler urbar gemacht wurden, gemacht wird: Es gibt einen Lebensraum für Bergbauern und einen anderen für Bären und Wölfe (den es zuhauf gibt) , also keinen gemeinsamen Lebensraum, was für alle Beteiligten das am wenigsten Stressbehaftetste ist. Vorbild ist da wiederum die Natur wo es genügend Beispiele, von verschiedenen Tierarten gibt, wo es unmöglich ist sich Lebensräume zu teilen, da sie nicht koexistieren können.
Das hat jetzt seit vielen Jahrhunderten funktioniert und deshalb sollten jene Natur-Romantiker und Grün-Ideologen aus Respekt für die eh schon mühsame und wenig ertragreiche Arbeit der Bauern in den Hochtälern, die durch nichts zu begründende Idee einer Koexistenz, die sie sich plötzlich völlig realitätsfern ausgedacht haben und den Bergbäuerlein überstülpen wollen, endgültig begraben. Denn diese Idee einer Koexistenz bringt weder Alpentalbewohnern noch den Tieren etwas, sondern befriedigt bloß das Ego von grünen naturfernen Ideologen.

Mi., 24.07.2024 - 22:49 Permalink

Wenn man verfolgt, wie das größte Medienhaus im Land seit Jahren gegen Wolf und Bär agitiert (jetzt ist es gerade wieder extrem), dann versteht man auch, weshalb das Thema nicht sachlich diskutiert werden kann.

Mi., 24.07.2024 - 07:09 Permalink
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Salto User
nobody

Rückblende: Ich kann mich noch vage an die Berichte über den letzten, einsamen Brentabären erinnern. Er hatte unser aller Mitgefühl. Zeitgleich kam der Disneyfilm "Der Bär" in die Kinos und hat uns in unserer Bambimemtalität voll erwischt (zumindest mich). Aber jetzt bleibt von alldem nichts mehr übrig. Ich verabscheue jene weltfremden sogenannten Experten, die dieses LifeUrsus ins Leben gerufen haben. Die Bevölkerung im Bereich der Brenta lebt in ständiger Angst. Auch bei uns kenne ich keinen, der jetzt noch dieses Projekt gutheißt. Ich bin Biologe, und selbst jene Biologen, die ich kenne, stehen diesem Projekt inzwischen mehr als skeptisch gegenüber. Ich bin überzeugt, dass 99% der Bevölkerung dieses inzwischen Projekt äußerst kritisch sehen (daher wäre es interessant, ein Referendum abzuhalten, dann würde man genaue Daten haben, aber das wollen die Verantwortlichen nicht, denn sie wissen genau, dass nur eine kleine Gruppe dieses Projekt als sinnvoll erachtet). Glauben Sie wirklich, dass es sinnvoll ist, Entscheidungen gegen den Großteil der Bevölkerung durchzusetzen?

Mi., 24.07.2024 - 22:31 Permalink

Anbei eine realistische Beschreibung zur Situation, mit den grossen Beutegreifern. Zwar von 2017, - gilt in Südtirol zum allergrössten Teil auch für 2024.
https://www.barfuss.it/leute/maerchen-eines-wolfsfreien-suedtirols/
Auszug:
"Müssen die Menschen hierzulande einfach lernen, mit Bär und Wolf zu leben?
Wie gesagt: Auch wenn die gesetzlichen Voraussetzungen geändert würden, leben derzeit Dutzende von Bären und Wölfe, die sich in den nächsten Jahren vermehren werden, in unmittelbarer Nähe zu Südtirol. Zwischenlösungen, das heißt Präventionsmaßnahmen, sind einfach unweigerlich.
Auf der Alm muss ein Hirte 24 Stunden pro Tag und sieben Tage pro Woche anwesend sein, also immer. In der Nacht muss die Herde zusammengetrieben werden und mit E-Zäunen geschützt werden, auch über Herdenschutzhunde muss man nachdenken.
Für Touristen gilt: Örtliche und zeitliche Abgrenzung mancher Tätigkeiten, zum Beispiel Mountainbike-Fahren und Nachtwanderungen usw. Das heißt, einige Gewohnheiten der Leute müssen wesentlich geändert werden. Das öffentliche Interesse besteht darin, dass die Almen weiterhin bewirtschaftet werden. Die Landesverwaltung wird sich also dafür einsetzen.
Die Betroffenen dürfen aber nicht stehenbleiben und warten, bis etwas passiert.
Sie müssen ab sofort mitrudern."
Frage Sie Herr Nussbaumer: Rudern die meisten Betroffenen und die Meinungsmacher mit? - MIT Prävention und sachlicher Auseinandersetzung und Aufklärung, u. a. zu MenschVerhalten in Bärgebieten, oder den Zielen der Fauna- Flora- Habitat Richtlinie - was die Gründe dafür sind?....

Bei meinem Infobeitrag geht es einfach darum: Wie man (Mensch) sich verhalten soll, wenn man auf einen Bären trifft.

Do., 25.07.2024 - 11:47 Permalink
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Salto User
nobody

Kein Gesetz ist in Stein gemeißelt (von den 10 Geboten abgesehen). Der Gesetzgeber hat m.E. die Pflicht, Gesetze vernünftig anzupassen. Dazu würde für mich eine Regulierung von Wolf und Bär gehören.

Do., 25.07.2024 - 14:13 Permalink