Umwelt | Imkerei

Mehrere Millionen tote Bienen

Im Passeiertal wurden Anfang des Monats eine große Menge an toten Bienenvölkern gefunden. Die Betroffenen Imker sprechen von gezielter Vergiftung.
Tote Bienen
Foto: Privat
  • Der Schaden ist immens. Anfang Juli wurden in Pfelders im hinteren Passeiertal über 120 verendete Bienenvölker von Imkern gefunden. Der Sachverhalt war schnell klar; es muss sich um vorsätzliche Tötung der Bienen handeln. Auffällig sei dabei, dass nur Völker von Imkern, die nicht aus dem Passeiertal kommen, angegriffen wurden, erklärt einer der Betroffenen, der Bioland-Imker Wolfgang Pichler. „Man konnte gleich erkennen, dass die Bienen vergiftet wurden. Hier in Pfelders gibt es aber nichts, wo sich die Bienen hätten diesen Schaden zufügen können. Also muss es Vorsatz gewesen sein“, bekundet er. 
    Die Tat könne er sich nur durch Missgunst oder Neid erklären. Insgesamt sind 122 Bienenstöcke betroffen, in einem Bienenstock halten sich rund 40.-50.000 Bienen auf. Allein Pichler hat 29 betroffene Stöcke, alle, die er im Passeiertal hat. Welches Gift genau verwendet wurde, kann er nur mutmaßen: „Es muss irgendetwas sehr Aggressives wie Wespenspray oder Ähnliches gewesen sein.“ Wie er schildert, wurden seine Stöcke geöffnet und das Gift direkt in die Völker gespritzt - Somit sind auch die Königinnen tot. Bei anderen Imkern habe der Täter „nur“ in die Fluglöcher gespritzt, weshalb dort noch etwas zu retten sei. 

  • Die Untersuchungen laufen

    Vergiftete Bienen: Nur Imker die nicht aus dem Passeiertal stammen sind betroffen. Foto: Privat

    Um die Todesursache genau benennen zu können, wurden die Wachsproben und toten Bienen in ein Labor gebracht. Gegen die oder den Täter ermitteln derzeit die Carabinieri von Moos in Passeier. Pichler will jetzt versuchen, das Beste aus der Situation zu machen und schauen, was noch zu retten ist. Trotzdem rechnet er damit, dass die Bemühungen keine Früchte tragen werden und bedauert, dass in Pfelders 2024 eigentlich ein herausragendes Honigjahr mit Rekordernten herrsche, er nun aber mehrere tausende Euro an Schaden habe. „Wenn jemand ein Problem mit mir hat, soll er es mit mir klären und nicht solche Taten verüben“, kommentiert der Bioland-Imker. Romana Schuster, eine weitere betroffene Imkerin, teilt diese Meinung und fügt an: „Wir finden, es ist eine feige Aktion, seine Wut an den unschuldigen Tieren auszulassen.“ Neben Pichler und Schuster sind weitere fünf Imker betroffen, deren Honig- und Wachsernten für dieses Jahr verloren sind. Hinzu kommt der Verlust der Bienenvölker, der Beuten und des Materials. Auch Franz Laimer, Sprecher der Imkereigruppe bei Bioland, ist über den Vandalenakt empört: „Es geht vor allem um den moralischen Schaden, der hier entstanden ist. Aus diesem Grund hoffen wir sehr, dass der oder die Täter ermittelt werden und dass Anzeige erstattet wird.“ 
    Romana Schuster ist sich sicher: man werde sich nicht von den Tätern einschüchtern lassen und nächstes Jahr bestimmt wieder mit neuen Bienen ins Passeiertal kommen - und dementsprechender Überwachung.