Gesellschaft | Gastbeitrag

Schäm dich, Bozen!

Es wird eine neue Liste mit einem einzigen Programmpunkt sein. Der Listenname: „Klo – Cesso“. Er steht für Toilette, zweisprachig, kurz und beides leicht aussprechbar.
Talferwiesen
Foto: Privat
  • Vorerst belass ich es bei der Androhung: Ich schließe nicht aus, dass ich noch einmal kandidiere. Ich werde das für den Bozner Gemeinderat tun müssen. Tut mir leid für alle bislang regierenden Parteien, auch die meine, denn notgedrungen muss ich für mein Vorhaben mit eigener Liste antreten.
    Es wird nämlich eine Liste mit einem einzigen Programmpunkt sein. Jeder anderen wäre das zu minder. Und ich werde gewinnen, triumphal in den Gemeinderat einziehen. Dort sitz ich dann für Notdurft, und nichts als die Notdurft. Mein Listenname wird „Klo – Cesso“ sein. Steht für Toilette, zweisprachig, kurz und beides leicht aussprechbar. Für ganz Begriffsstutzige wird darunter erklärt stehen: „Öffentliche Toiletten auf den Talferwiesen!“
    Was die Talferwiesen – ja, die grünen Uferflächen von der St.-Anton-Brücke im Norden bis zur Talfer-Mündung in den Eisack – was diese Wiesen für Bozen sind, muss keinem Nichtbozner erklärt werden. Es beneidet uns alle Welt um dieses Geschenk des Schöpfers. Und wenn bei schönem Wetter Tausende Menschen darauf liegen, spielen, lustwandeln, dann ist es nicht übertrieben, von Bozens Central Park, Hyde Park, Englischem Garten zu sprechen.

  • Journalist und Ex-Parlamentarier Florian Kronbichler: „Ich schließe nicht aus, dass ich noch einmal kandidiere.“ Foto: Privat
  • Was freilich die meisten Nichtbozner nicht wissen, ja sich nicht einmal vorstellen können: Die Talferwiesen haben nicht eine einzige öffentliche Toilette. Auch die angrenzenden Wassermauer-Promenaden links und rechts nicht. Es gab hier welche, zu vordemokratischen Zeiten, als die Talfer noch keine Wiesen hatte. Das demokratische Bozen ließ sie verkommen. 
    So wie es die drei Bars an den Wassermauern, allesamt in Gemeindebesitz, verkommen lässt und schließt statt saniert.

    „Es ist hier nicht vorgesehen, dass Menschen müssen. Aus dem Rathaus heißt es: ci stiamo lavorando. Seit zwanzig und noch mehr Jahren heißt es das.“

     

    Wer an der Talfer muss, … Es ist hier nicht vorgesehen, dass Menschen müssen. Aus dem Rathaus heißt es: ci stiamo lavorando. Seit zwanzig und noch mehr Jahren heißt es das. Reiches, teures Bozen, Italiens Hauptstadt der Lebensqualität, eingebildete, schäm dich!

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Johannes Engl Do., 01.08.2024 - 21:08

Die "Toiletten" im Bild sind mir seit mind. 54 Jahren ein Ärgernis: seit ich als kleiner Bub dringend musste, und dort eine stinkende, verdreckte Kloschüssel vorfand.
Es ist der Beweis der Unfähigkeit der Stadtverwaltung, konkrete Probleme zu lösen.
Dabei hat es die Stadtverwaltung geschafft, im Laufe der Jahrzehnte mehrmals "tief ins Klo" zu greifen:
- Benko, "Retter der Stadt"
- Bahnhof Bozen, Ort zum Schämen
- Pläne für den Tunnel unter der Talfer, zum Glück von einer Bürgerinitiative verhindert
......

Ich bin sonst kein Freund von Protestparteien, lieber Florian Kronbichler, aber in diesem hochbeschissenen Fall könnte ich nicht widerstehen .....

Do., 01.08.2024 - 21:08 Permalink
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Christian I Fr., 02.08.2024 - 14:05

Antwort auf von Peter Obexer

Keine andere Probleme? Logisch gibt es gròssere und traurigere Probleme! Die gibt es immer, leider! Aber es stimmt, Hunde dùrfen problemlos ùberall hinpinkeln, ein Mensch darf nicht ein mal versteckt hinter einem Busch, weil schon eine saftige Strafe droht wenn man von der Polizei erwischt wird. Zum Glùck gibt es genug Bàume entlang der Talfer, da kann man sich gut verstecken und in Ruhe pinkeln...

Fr., 02.08.2024 - 14:05 Permalink
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Salto User
Oskar Pohl Do., 01.08.2024 - 22:58

Ja, und wie schaut’s mit der Oswald- und mit unserer Guntschnapromenade aus, lieber Flor, wo der Fagenbachwasserfall so wildstimulierend rauscht… und man wegen der schnellen Renner (die Radler sind, dank der kinderwagenfeindlichen Treppen Gott sei Dank verschwunden) sich trotzdem nicht mehr für einen kurzen Pit-stop zurückziehen kann?
Gerade heute habe ich gelesen, dass die Gemeinde wieder die sogenannte Ringpromenadenidee (30 km!) ausgegraben hat. Hoffen wir, dass dabei die Pro-locus ein Wörtchen mitzureden hat und vielleicht mit den lukrierten Mitteln aus der geplanten Veräußerung von Maretsch (unserem Schloss Maretsch!) wenigstens ein paar gendergerechte Häusln entlang der Strecke baut!
Kandidiert die Kloliste eigentlich auch in Gries (ist nicht Bozen)?
P.S.: Diesen Hyde-, mittlerweile leider eher Görlitzerpark, hat uns nicht der Schöpfer, sondern der ehemalige Vizebürgermeister Hugo Gamper geschenkt.

Do., 01.08.2024 - 22:58 Permalink
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Massimo Mollica Fr., 02.08.2024 - 05:08

Non capisco perché il problema sia evidenziato solo sulle passeggiate del Talvera. Praticamente in tutti i parchi e le passeggiate della città mancano servizi igienici pubblici. A onor del vero sulle passeggiate lungo l' Isarco è presente un bagno pubblico autorizzato che però mi risulta non funzionante. E tanto tempo fa al parco Petrarco vi era un orinatorio che per fortuna è stato chiuso.
Il problema principale dei bagni pubblici è la gente! In Giappone i bagni pubblici sono dei luoghi puliti e funzionali, che rimangono tali nel tempo, mentre da noi risultano inutilizzabili causa inciviltà nell' utilizzo. Si potrebbe prevedere un uso misto di bagni pubblici autopulenti con bagni pubblici presiedati. Il tutto a pagamento ma con prezzi "umani".

Fr., 02.08.2024 - 05:08 Permalink
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Factum Est Fr., 02.08.2024 - 11:31

Da gab es doch einen Vice Bürgermeister der im Hauptberuf Landwirt ist. Da Dieser letztes Jahr in den Südtiroler Landrag gewechselt hat und dort das Ressort Landwirtschaft übernommen hat könnte Er doch mitsamt der Aufgabe der Hunde DNA sicher auch für öffentliche Toiletten am Ufer der Talfer übernehmen. Das Geld für die DNA wäre sinnvoll angelegt und auch der Landtagspräsident könnte beruhigt auf den Wiesen wandeln.

Fr., 02.08.2024 - 11:31 Permalink