Die Ungewissheit neuer Lebensabschnitte
-
salto.music: Theresa, kürzlich hast du deinen Song „Time“ als digitale Single veröffentlicht. Da der Songtext von Sommer-Erlebnissen bzw. -Erinnerungen handelt, hast du dir den Sommersound-Producer Fabian Pichler geholt. Wie bist du auf „Fabsque“ gekommen? Hast du diesbezüglich einen Tipp erhalten? Und wo hast du deinen Song eingesungen?
Theresa „Thessa“ Longobardi: Ich habe meine Songs sonst eigentlich immer mit dem Musikaufnahmeprogramm Pro Tools und jenes in meinem Home Studio in meinem Zimmer selbst produziert. Ich habe jedoch mit Coversongs begonnen. Da ich schon seit Längerem auch eigene Songs schreibe, wollte ich endlich den Schritt wagen professioneller zu werden und einen Producer zu kontaktieren, der mehr Know-how in diesem Gebiet besitzt.
Ich habe angefangen einige Demo-Songs zu erstellen. Schrieb Text und Melodie und nahm die Versionen auf. Schlussendlich habe ich mich zunächst entschieden mit einer Single in die Musikbranche zu starten. Die Entscheidung von der engeren Auswahl traf ich schnell: der Song „Time“.
Durch die Medien bin ich dann auf Fabsque gestoßen, aber auch, da er mit vielen bekannten Künstlern zusammenarbeitet, die ich auch sehr cool finde und deren Musik höre, wie z.B Tracy Merano. Bei ihr hat er den Song „Differently“ produziert. Zusätzlich haben mir ihn viele andere Künstler in Südtirol weiterempfohlen. Ich habe ihn dann per Mail kontaktiert, ob er Interesse hätte an einer Zusammenarbeit.
Wir haben uns zunächst in seinem Studio getroffen, das sich direkt am Bozner Obstplatz befindet, also sehr zentral. Wir haben uns sofort verstanden und ich habe schnell gemerkt, dass er sich super auskennt. In nur drei Aufnahmesessions haben wir den Song abgeschlossen. Der Song wurde verfeinert, zusätzliche Stimmen aufgenommen, Drums, Effekte und weiteres hinzugefügt, damit der Song den Vibe bekam, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Das ist mir schon wichtig gewesen.
Außerdem habe ich schlussendlich den Song von Dominik Aster mixen lassen. Er ist so wie Fabsque ein Experte auf seinem Gebiet. Fabsque hat ihn mir weiterempfohlen. Ich habe schon von vielen gehört, dass er super ist. Nina Duschek und Tracy Merano haben auch schon mal einen Song von ihm mixen lassen. Außerdem lassen auch viele Künstler in Deutschland viel von ihm mixen, wie Luciano oder Yung Hurn.
-
(c) Theresa Longobardi
-
salto.music: Du sagst, dass der Song „Time“ in der schwierigen Zeit entstanden ist, als du dich entscheiden musstest, welchen (Studien)Weg du nach der Oberschule einschlagen möchtest.
Schlussendlich fiel deine Entscheidung auf ein Filmstudium an der Bayerischen Akademie für Fernsehen und Digitale Medien (BAF) in München. Hast du dir Beratung geholt, um die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten zu erkennen? Wenn ja, bei wem bzw. wo? War es ein langer Weg?Theresa „Thessa“ Longobardi: Ich war mir schon immer sicher, dass ich beruflich etwas Kreatives machen möchte, da ich mich in meiner Freizeit ständig damit beschäftigt habe. Ich hatte immer nur Bedenken, ob ich als Sängerin, Filmemacherin… erfolgreich sein würde.
Ich habe meine YouTube-Covervideos selbst gefilmt und mir hat das immer so gefallen. Außerdem hatte ich beim Ausgehen mit Freunden immer meine Polaroid Kamera bei mir und habe die schönen Momente festgehalten. Zusätzlich habe ich dafür viel positives Feedback von außen bekommen, was meinen Selbstwert gestärkt hat.
Hingegen in der Schule war es eher nicht so. Ich war zwar nicht schlecht und musste nicht ständig zittern, ob ich eine Klasse wiederholen musste, aber ich tat mich einfach in manchen Fächern schwer und musste dafür immer viel mehr Zeit als meine Mitschüler investieren. Außerdem bin ich nicht jemand, der Freude an BWL hat. Das habe ich gemerkt, als ich einen Monat lang an die WFO gegangen bin. Ich brauchte meine Zeit, um das zu realisieren.
Ich war dann bei einer Berufsberatung in Erlangen und habe einen Test über meine Fähigkeiten gemacht. Die Berufsberaterin bestätigte meine kreativen und sozialen Fähigkeiten. Ich war auch sehr gut im logischen Denken. -
salto.music: Obwohl du Film studierst, sucht man im Netz vergebens nach einem dazugehörigen Videoclip zur Single „Time“. Folgt das Musikvideo noch oder möchtest du es so belassen?
Theresa „Thessa“ Longobardi: Natürlich ist ein Musikvideo geplant und ich kann es kaum erwarten, bis es veröffentlicht wird! Beim Musikschrieben habe ich auch schon ständig eine visuelle Herangehensweise im Kopf, wie das Musikvideo zu jenem Song aussehen könnte.
„Time“ wird an einem alpinen See gedreht, da meine Leidenschaft zum Schwimmen eine wichtige Rolle spielt. Zusammen mit der Filmproduktion Kiwitree Films werde ich mein Musikvideo verwirklichen. Ich habe sie beim Dreh von Nina Duschek’s Musikvideo zu „People“ kennnengelernt, in dem ich auch kurz zu sehen bin. Die Dreharbeiten finden bald statt und das Musikvideo wird dann online sein. -
salto.music: Wie sehen deine näheren Pläne als Singer/Songwriterin aus?
Theresa „Thessa“ Longobardi: Bald starte ich nach L.A. und studiere dort "Filmmaking and Filmproduction" weiter. Drüben möchte ich auch mit der Musik weitermachen. Die Stadt eignet sich auch super dafür. Zudem möchte ich gerne mehr Konzerte und Auftritte haben. Auch ein Album zu machen wäre ein Traum von mir!
-
salto.music: Ich mache Musik, weil …
Theresa „Thessa“ Longobardi: … weil es mich erfüllt. Ich kann mich besser ausdrücken. Das Schöne am Musikmachen ist, dass sich die Hörer reinfühlen können und aus eigener Erfahrung ähnliche Schlüsse ziehen können, wenn sie sich selbst in einer ähnlichen Situation befinden bzw. befunden haben.
-
Theresa „Thessa“ Longobardi Offizielle Homepage: https://www.thessalongobardi.com/
Singer/Songwriterin. Ja, ich…
Singer/Songwriterin. Ja, ich verstehe, Sängerin und Liederschreiberin ist bei weitem nicht so sexy. Aber Songwriterin; Englisch und Deutsch in einem Wort verbunden, das ist hohe Kunst.