Politik | Mandatsbeschränkung

Auch die Referenten

Die JG spricht sich entschieden nicht nur für die Beibehaltung aller Mandatsbeschränkung aus, sondern sie fordert eine Ausdehnung der Beschränkung auch auf die Gemeindereferenten.
Anna Künig
Foto: Privat
  • Wir sehen in der Mandatsbeschränkung ein wirksames Mittel, um die politische Teilhabe zu fördern und so für eine moderne und zukunftsfähige Demokratie zu sorgen“, sagt JG-Landesvorsitzende Anna Künig. Und weiter: „Aus unserer Sicht hat sich das bisherige Reglement bewährt und hat dafür gesorgt, dass neue Sichtweisen und innovative Ideen Einzug halten.“
    Die Jugendbewegung der SVP rudert damit auch gegen die eigene Mutterpartei. Der Anlass ist ein  Gesetzesvorschlag, der in diesem Herbst im Regionalrat behandelt wird. Es geht dabei um die Mandatsbeschränkung.

  • Die Debatte

    Die Gemeindewahlen werden über ein Regionalgesetz geregelt. In diesem Gesetz gilt in Südtirol für allen Gemeinde unabhängig von ihrer Größe eine Mandatsbeschränkung für die Bürgermeister von drei Amtsperioden, spricht 15 Jahre. Damit unterscheidet man sich vom restlichen Italien, wo Bürgermeister nur zwei Amtsperioden - also zehn Jahre - dieses Amt bekleiden dürfen. 
    Nach einem Urteil des Verfassungsgerichts vom März 2023 müssen die Mandatsbeschränkungen aber im ganzen Staatsgebiet gleich sein. Das heißt: Auch in Südtirol müssen die Beschränkungen den staatlichen Vorgaben angepasst werden. 

  • Regionalrat: Noch im Herbst wird die Mandatsbeschränkung Thema sein.
  • Die SVP hat lange im Parlament versucht in den Südtiroler Großgemeinden, die 15-Jahre-Beschränkung aufrecht zu erhalten. Auch in der Debatte zum Regionalgesetz wird dieser Vorschlag lanciert werden. So schlägt der Südtiroler Rat der Gemeinden, den man getrost auch als verlängerter Arm der SVP-Bürgermeister sehen kann, eine völlige Aufhebung der Mandatsbeschränkung für Bürgermeister in Gemeinden bis 5.000 Einwohnern vor. In den Gemeinden mit mehr Einwohnern sollen hingegen die drei Amtsperioden oder maximal 15 Jahre für Bürgermeister beibehalten werden. Zudem will die SVP mit einem Gesetzesvorschlag alle Beschränkungen für die Gemeindereferenten – und -innen aufheben.
    Und hier hakt die JG ein.

  • Die Ausdehnung

    Die Junge Generation in der SVP JG spricht sich grundsätzlich für die Beibehaltung der Mandatsbeschränkung aus. „Wir wollen den jungen Menschen den Zugang zur Gemeindepolitik erleichtern“, heißt es in einer Aussendung. „Die Mandatsbeschränkung ist aus unserer Sicht der Jungen Generation ein wichtiges Mittel, um sicherzustellen, dass Gemeindepolitik zeitgemäß bleibt.

  • JG-Gemeindereferent Lukas Mair: „Eine Mandatsbeschränkung für Gemeindereferenten garantiert ein stückweit den Zugang zu politischen Ämtern zu erleichtern.“ Foto: JG

    In den Gemeinden unter 5.000 Einwohnen sollen die Beschränkungen abgeschafft werden. Doch in allen anderen Gemeinden fordert die SVP-Jugendbewegung die Regelung der Mandatsbeschränkung hingegen auch auf die Gemeindereferenten und -referentinnen auszudehnen. Der Vorschlag: Drei Amtsperioden bei Gemeinden mit 5.000 bis 15.000 Einwohnern und zwei für alle Großgemeinden mit mehr als 15.000 Einwohnern
    Es sei ein notwendiger Schritt, um eine lebendige und anpassungsfähige Politik auf Gemeindeebene zu fördern. Durch die Mandatsbeschränkung seien die Parteien dazu gezwungen, sich aktiv um Wechsel zu bemühen. Damit sollen vor allem jüngere Generationen ermutigt werden, sich aktiv an der Politik zu beteiligen.
    Eine Mandatsbeschränkung für Gemeindereferenten garantiert ein stückweit den Zugang zu politischen Ämtern zu erleichtern und so für zukunftsfähige Gemeinden zu sorgen“, begründet Lukas Mair, JG-Mitglied und Gemeindereferent auf dem Ritten diese Forderung.
    Die Junge Generation hat diesen Vorschlag bereits in der Südtiroler Volkspartei vorgebracht, ist aber damit abgeblitzt. Die Jungen unterm Edelweiss wollen aber nicht das Handtuch werfen. „ Als Junge Generation wollen wir unsere Kräfte aber weiterhin dafür einsetzen, dass künftig mehr junge Menschen mit am Tisch sitzen, wenn Entscheidungen über ihre Zukunft getroffen werden“, betont Landesvorsitzende Anna Künig.