Paolo Sartori
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Gesellschaft | Reaktion

Aus der Liste gestrichen

Der Bozner Quästor Paolo Sartori hat umgehend auf den kritischen SALTO-Kommentar reagiert, indem er dieses Portal aus der Mailing-Liste der Quästur nehmen ließ. Auch so kann man mit Kritik umgehen.
  • Es dauerte nur wenige Stunden bis zur offiziellen Reaktion.
    Da Ihr euch darüber beschwert, dass wir mit unseren Pressemitteilungen euren Mailserver verstopfen, werde ich euch einfach aus der Verteilerliste der Quästur streichen lassen“, erklärt Paolo Sartori am späten Freitagnachmittag. 
    Der Bozner Quästor meldet sich per Telefon bei SALTO-Chefredakteur Fabio Gobbato, um auf den kurz zuvor erschienen Kommentar Unser täglicher Kriegsberichtpersönlich zu reagieren. In dem Meinungsbeitrag hat sich der Autor dieser Zeilen kritisch mit der (Kommunikations)Strategie des neuen Bozner Quästors auseinandergesetzt. 
    Die Quästur Bozen und der neue Quästor Paolo Sartori überschwemmen die Redaktionen täglich mit ganz besonderen Pressemitteilungen. Über das Marketing in Richtung Polizeistaat“, heißt es im Vorspann des Kommentars.
    Tatsache ist, dass die Bozner Quästur im Juli 57 Pressemitteilungen verschickt hat und in den ersten 16 Tagen im August bereits 19 Mitteilungen. Täglich wird hier mindestens ein Bulletin des Schreckens verbreitet, in denen ausgewählte Straftaten und Polizeiaktionen für die Medien detailliert aufbearbeitet serviert werden. 

     

    „Alle diese Mitteilungen erfolgen ausschließlich auf Italienisch, was ein klarer Verstoß gegen die auch für die Sicherheitskräfte geltenden Zweisprachigkeitsbestimmungen in Südtirol ist.“

     

    Alle diese Mitteilungen erfolgen ausschließlich auf Italienisch, was ein klarer Verstoß gegen die auch für die Sicherheitskräfte geltenden Zweisprachigkeitsbestimmungen in Südtirol ist. Zudem wird nur ein Mann in diesem Mitteilungen zitiert: Paolo Sartori.
    Im Kommentar wird dann auch diese One-Man-Show kritisiert. Auch dazu gibt es einen Hintergrund. 

  • Bozner Quästur: Prompte Reaktion des Quästors Foto: Hannes Prousch
  • Der Autor dieser Zeilen recherchiert eine Geschichte über drei sogenannte Südtiroler „Anarchisten“, die in den vergangenen Wochen von einschneidenden polizeilichen Vorbeugemaßnahmen des Bozner Quästors betroffen sind. Dazu versuchte er verständlicherweise auch die Bozner Quästur zu befragen. Wie aber der Leiter der zuständigen Abteilung DIGOS und der Vizequästor freundlich und offen erklärt, dürfe nur der Quästor über diese Angelegenheit mit der Presse sprechen. Sartori sei aber bis zum kommenden Dienstag in Urlaub.
    Gestern meldet sich der Quästor dann direkt telefonisch aus dem Urlaub. Er verstehe nicht, was SALTO zu kritisieren habe. Alle anderen Medien - selbst jene, die ihm kritisch gegenüberstünden - würde diese Pressearbeit begrüßen, erklärte der Quästor dem SALTO-Chefredakteur.  
    Um das Ganze dann auf einen Aspekt zur reduzieren, der mit keinem Wort von SALTO erwähnt oder beanstandet wurde: Die angebliche Verstopfung des Redaktionsservers.

     

    „Eine kritische Betrachtung dieser Polizeiarbeit gehört eigentlich zur normalen Dialektik in einem zivilisierten Land. Aber selbst sachliche Kritik wird hier umgehend mit einer Retourkutsche beantwortet.“

  • Quästor Paolo Sartori (im Bild im Interview mit den SALTO-Redakteuren Elena Mancini und Valentino Liberto): „Werde euch aus der Verteilerliste der Quästur streichen lassen." Foto: Seehauserfoto
  • Es ist eine kindische Reaktion des höchsten Polizeibeamten des Landes. Die eines deutlich macht: Selbst sachliche Kritik an der Chefetage am Giovanni-Palatucci-Platz wird umgehend mit einer Retourkutsche beantwortet.
    Die Anti-Terror- und die Anti-Mafia-Gesetze verleihen einem Quästor in diesem Staat die Macht, polizeiliche Präventionsmaßnahmen gegen Personen zu erlassen, die es so einschneidend in kaum einem anderen westeuropäischen Staat gibt. Paolo Sartori wendet dieses Instrumentarium bewusst und so intensiv an, wie vor ihm noch kein Südtiroler Polizeichef.
    Eine kritische Betrachtung dieser Polizeiarbeit gehört eigentlich zur normalen Dialektik in einem zivilisierten Land. 
    Die prompte Reaktion von Paolo Sartori auf dem SALTO-Kommentar lässt aber eine andere, weniger schmeichelhafte Lesart aufkommen.
    Wer aus dem dominierenden Lobgesang ausschert und andere Töne anschlägt, der wird bestraft. Mit einem „foglio di via“. 

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Salto User
Andres Pietkiewicz Sa., 17.08.2024 - 14:30

Grazie Salto per aver fatto luce su una questione che denunciamo da mesi da diverse organizzazioni ancha non politiche. Era evidente la strategia propagandistica, questa si totalmente politica, per portare i cittadini all'ovile della destra. Molti ci sono cascati e continuano a cascarci anche di nuovi. Questa politica di "sicurezza" dove non occorre incrementare la "sicurezza", parla alla pancia delle persone preoccupate di perdere lo status penosamente raggiunto, il benessere raggiunto con anni di sacrifici, basta sapere usare l'informazione per spaventare le masse,bastano le masse per vincere elezioni, basta avere il potere sulle masse per dominare una nazione, ed ecco che la democrazia,divenuta dittocrazua,si trasforma in dittatura. Il potere ha i suoi servi, quelli delle foto sui giornali e il nome in neretto nei quotidiani di cui sono padroni.

Sa., 17.08.2024 - 14:30 Permalink
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Hartmuth Staffler Sa., 17.08.2024 - 18:48

Dass Polizei und Carabinieri Informationen nach (politischer) Sympathie verteilen, ist in Südtirol ja nichts Neues. Früher, als es noch keine Pressemitteilungen gab und die Informationen im vertraulichen Wege an der Bar den Bevorzugten zugeschanzt wurden, war das weniger auffällig. Jetzt macht es der Polizeipräsident ganz offiziell, damit kein Journalist, der auf seine Informationen angewiesen ist, auch nur die geringste Kritik zu äußern wagt. So schafft man Unterwürfigkeit.

Sa., 17.08.2024 - 18:48 Permalink
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Hartmuth Staffler So., 18.08.2024 - 10:17

Antwort auf von pérvasion

Die einzige und bisher wohl auch letzte Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Bozen in deutscher Sprache ist vom 11.01.2024. Darin wurde mitgeteilt, dass dank der Hilfsbereitschaft der Gemeinde Bruneck (der dafür aber nicht gedankt wurde) auch in Bruneck Passanträge gestellt werden können. Sonst ist seither nichts passiert, was nach Meinung des selbstherrlichen Polizeipräsidenten die Mehrheit der Bevölkerung interessieren könnte.

So., 18.08.2024 - 10:17 Permalink
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Patrizia Zambai So., 18.08.2024 - 16:26

Antwort auf von K V

Al di là delle questioni linguistiche, resta il fatto che questo questore, applaudito da ogni parte, sta compiendo delle azioni che hanno conseguenze gravi. Perché convincono le persone che viviamo in una città pericolosa, minacciati da extracomunitari violenti e sovversivi pericolosi. E ciò è falso.
Ma soprattutto penso alle decine di persone che su ordine del questore vengono rimpatriate o rinchiuse nei CPR, senza possibilità di appello, colpevoli di essere irregolari, marginali, di non essere riuscite ad integrarsi in questa società esclusiva. Un uomo solo decide della vita di altri esseri umani che non hanno né gli strumenti né la possibilità di difendersi. È possibile, è giuridicamente corretto?

So., 18.08.2024 - 16:26 Permalink
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Hartmuth Staffler So., 18.08.2024 - 19:10

Das Sprachenproblem spielt schon eine Rolle. Der Polizipräsident missachtet konsequent die gesetzlichen Vorschriften zur Zweisprachigkeit, um sich selbstherrlich als Richter über Menschen aufzuspielen, die nach seiner persönlichen Meinung Gesetzesvorschriften missachtet haben.

So., 18.08.2024 - 19:10 Permalink