Vielleicht sind Satiriker*innen wie Jan Böhmermann in Deutschland heute näher an der Wahrheit als jene, die von sich behaupten, keinen Unfug zu erzählen. In einem Gastbeitrag auf ZEIT ONLINE beschreibt er die „Menschen von gestern“, die sich von unserer „schrecklich kompliziert gewordenen Welt“ zu unrecht herausgefordert fühlen.
Sein Credo: „Wir müssen alle Gräben im Land zuschütten. Und dafür einen neuen aufreißen: zwischen den Menschen von heute und morgen – und denen von gestern.“ Lieber Herr Palermo, ich muss zugeben, dass auch ich mich manchmal wie „von gestern“ fühle. Das mag wohl daran liegen, dass wir Menschen wie Herr Böhmermann schreibt, „unverbesserlich und ein bisschen doof“ sind.
Aber diese Erkenntnis muss uns nicht zwangsläufig in den Pessimismus treiben. Es wäre Zeit, dass wir anderen Menschen ein Sprachrohr geben und lernen auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Ich unterstütze Ihre Forderung, dass Institutionen diverser werden müssen, aber um es einfach zu halten: Sie müssen vor allem jünger werden!
„Wieso dürfen wir nicht mitentscheiden, wie sich Südtirol in Zukunft aufstellen wird?“
Menschen unter 40 Jahren werden von der Klimakrise noch stärker betroffen sein als die Generationen vor ihnen, wieso dürfen sie aber nicht mitentscheiden, ob in Meran oder Bozen schon wieder eine neue Parkgarage für Autos gebaut wird? Wieso dürfen wir nicht mitentscheiden, wie sich Südtirol in Zukunft aufstellen wird?
Es reicht nicht, im Klimabürger*innenrat sechs Jugendliche mitreden zu lassen. Wir sind wütend und wir werden hoffentlich noch lauter. Liebe alte Menschen, hört uns doch mal endlich zu! Wir haben eine Meinung und wir können diese sogar begründen. Ihr braucht uns eigentlich nur zu fragen.