Wohnungsnot: Heimplätze begehrt
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Über 4.300 Studierende sind für dieses Studienjahr an der Freien Universität Bozen eingeschrieben, doch auch für sie gestaltet sich die Wohnungssuche schwierig. Laut der Antwort auf eine Landtagsanfrage von Madeleine Rohrer (Grüne) sind für die Heimplätze des Landes insgesamt 859 Anträge eingegangen.
Derzeit befinden sich noch 79 Studierende auf der Warteliste für einen Heimplatz. In Bozen stehen 602 Heimplätze des Landes zur Verfügung, in Brixen 117 Plätze. Das Amt für Hochschulförderung konnte 780 Studierenden einen Platz anbieten, manche der Antragstellenden hatten aber bereits eine andere Unterkunft gefunden.
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Soziale Kriterien
Bis letztes Jahr wurden die begehrten Heimplätze an einem Klick Day vergeben. Wer schneller war, bekam den Platz. Dieses heftig kritisierte Vergabesystem wurde heuer endlich geändert: Im April beschloss die Landesregierung soziale Kriterien für die Vergabe von Heimplätzen für Studierende. Zwar haben Studienanfänger*innen Vorrang, dann aber zählen soziale Kriterien. Dazu zählen etwa die Arbeitslosigkeit der Eltern, die Invalidität der Studierenden, einen Halbwaisen- oder Waisenstatus, die Anzahl der Familienmitglieder, die aus Studiengründen außerhalb der Familie leben, sowie die Beschäftigungssituation der Studierenden.
Die monatlichen Mietpreise betragen 360 Euro für ein Einzelzimmer und 270 Euro für den Platz in einem Doppelzimmer. Im vergangenen Jahr investierte die öffentliche Hand rund 1,1 Millionen Euro, um alle Kosten der Heime zu decken. Zudem hat die öffentliche Hand Verträge mit Dritten abgeschlossen, um zusätzlichen Wohnraum anbieten zu können, diese Heime bieten im Schnitt einen Mietpreis von rund 470 Euro pro Monat an.
Während der Wohnbedarf für Studierende in Brixen weitgehend gedeckt sei, fehlt es in Bozen noch an günstigen Unterkünften. Deshalb hat die Gemeinde Bozen vier Unternehmen damit beauftragt, neue Wohnheime für Studierende zu errichten. Insgesamt sollen bis September 2026 rund 770 Heimplätze geschaffen werden. Dabei hat sie einen Mietpreisdeckel von maximal 600 Euro festgelegt. Das sei eindeutig zu hoch, kritisiert die Südtiroler Hochschüler*innenschaft.
Auch in Bruneck soll der Wohnbedarf der Studierenden laut Einschätzung der Uni Bozen in den nächsten Jahren steigen, 60 bis 100 Heimplätze seien dann notwendig. Mit der Erweiterung des Kolpinghauses Bruneck entstehen voraussichtlich 25 Wohnplätze ab Herbst 2027. Wie der zusätzliche Wohnbedarf gedeckt werden soll, wird derzeit von der Landesverwaltung im Auftrag der Landesregierung geprüft.
Die Verteidigung des LandesratsDer zuständige Landesrat Philipp Achammer erklärt in seiner Antwort auf Rohrers Anfrage, dass es bereits heute einen preislich differenzierten Markt für Studierende gebe: „Das Preisspektrum zwischen den billigsten Heimen und Unterkünften auf dem privaten Markt ist breit; etwa 23 Prozent der ordentlichen Studierenden in Bozen und etwa 7 Prozent der Studierenden in Brixen sind in Heimen untergebracht, mit denen es Vereinbarungen des Landes gibt oder die durch Dritte für das Land geführt werden.“
Damit liegt Südtirol über dem Durchschnitt in Innsbruck (10,5 % Heimplatzquote von 10,5 % im Jahr 2019) und Trient (Heimplatzquote von 6,6 % im Jahr 2022). Zu erwarten sei, dass auch die neu entstehenden Heime unterschiedlich hohe Mietpreise haben werden und sich das Preisspektrum noch weiter ausdifferenziert.
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Im Vergleich sieht s gar…
Im Vergleich sieht's also gar nicht so schlecht aus.
Lehr- und Studienjahre sind bekanntlich keine Herrenjahre. Man sollte ein wenig abkommen von diesem Anspruchsdenken.
Wieso nicht pendeln, wenn es in der Peripherie günstiger ist. Wieso nicht gegen Logie auch Senioren oder Einrichtungen ein wenig zur Hand gehen?
Es gibt dazu interessante Modelle im Ausland.
Ich denke nicht, dass es Aufgabe der Autonomen Provinz ist, allen Studierenden politisch bezahlbaren Wohnraum (in der Stadt Bozen) zu garantieren und den Landeshaushalt entsprechend stark zu belasten. Da sind auch Private gefordert. Im Übrigen garantiert das Land anderen ja auch keinen Wohnraum zu politischen Preisen.