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Politik | Echt idiotisch

Sucht der Macht

Seit dem 5. November 2024 ist der sogenannte "Kampf gegen das Establishment" Republikanischer US-Amerikaner ein skrupelloser Kampf gegen alles "Etablierte" und das heißt jetzt gegen alles Bestehende.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Donald Trump
Foto: upi
  • Wie so mancher Regierungschef unserer Tage, ist auch der neue amerikanische Präsident nicht nur selbstgefällig, selbstgerecht und selbstverliebt, sondern selbstsüchtig eigenmächtig.

    Als Süchtiger aber kann er seinem Rauschmittel nicht widerstehen, da er ihm haltlos verfallen ist. Wo nun das Rauschmittel die Macht ist bzw. eine verblendete Illusion von ihr und der Süchtige ihr willenlos ausgeliefert, da ist er in Bezug auf sie ohnmächtig. Sucht ist immer Schwäche weil in Abhängigkeit von der Droge, die den benötigten Rausch bewirkt und d. h. einen Wirklichkeitsverlust, der sich jedoch fatal als Wirklichkeitsgewinn behauptet. 

    Da gilt die Wirklichkeit als ganze nichts, sondern nur ausgewählte Momente von ihr werden einseitig umgedeutet und als das Ganze der Wirklichkeit vorgetäuscht – anderes darf es nicht geben, wird nicht zugelassen, ist überhaupt nicht und muß dementsprechend unbedingt ausgeschaltet werden. Darum führen die Ziele und Maßnahmen dieser radikal beschränkten Wirklichkeit ausnahmslos Zerstörung und Vernichtung mit sich, deren Brutalität jedoch nicht nur in Kauf genommen wird, sondern als ein Zeichen von Kraft und Stärke gilt und letztlich als ein Beweis von Macht.

    Diese Brutalität ist totalitär und hemmungslos und macht vor nichts und niemandem Halt, gerade auch nicht vor anderen politischen Auffassungen und Ideen, am aller wenigsten aber vor Kritik, die ja das Bedrohlichste für Machtsüchtige in ihrer Ohnmacht ist. Und wie jede Sucht so saugt auch die Macht den Süchtigen aus und steigert sein Verlangen und seine Abhängigkeit. Doch ein der Sucht Verfallener ist kaum auf einen Entzug ansprechbar, noch wird er sich aus eigener Verantwortung selber darum bemühen. Statt dessen treibt ihn die Haltlosigkeit seines Rausches auch hier unausweichlich weiter in eine Beschaffungskriminalität.  

    Die besteht in diesem Fall in der Unterwerfung des demokratischen Staates und seiner  offenen Institutionen wie auch der Medien unter das Diktat eines machtsüchtigen Idiotismus, der, was das Wort sagt, ausschließlich auf sich selbst versessen ist und allein sich ohne jegliches Gegenüber will. Derartig ausschaltende Gleichschaltung von Institutionen und Medien aber beseitigt faktisch jeden offenen gesellschaftlichen Dialog und Austausch und führt demzufolge zu einer Art politischen Inzucht – mit allem, was das heißt. 

    Aber schauen wir nicht einseitig nur nach Westen über den Atlantischen Ozean, sondern auf unsere eigenen hiesigen Verhältnisse, dann müssen wir kritisch feststellen, dass auch in Europa der Boden für ein ebensolches politisches, wirtschaftliches und kulturelles Gleichschalten längst bereitet ist und mit entsprechend brutaler Ignoranz bearbeitet wird. Wie können demokratische Staaten ihrer Usurpation durch rücksichtslose Raserei Einhalt gebieten oder ihr doch standhalten? Wir hätten aus unserer Geschichte zu lernen – hätten … 

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Salto User
Milo Tschurtsch Do., 14.11.2024 - 21:15

"Die besteht in diesem Fall in der Unterwerfung des demokratischen Staates und seiner offenen Institutionen wie auch der Medien unter das Diktat eines machtsüchtigen Idiotismus..."

"Derartig ausschaltende Gleichschaltung von Institutionen und Medien aber beseitigt faktisch jeden offenen gesellschaftlichen Dialog und Austausch und führt demzufolge zu einer Art politischen Inzucht"

Corona docet !

Do., 14.11.2024 - 21:15 Permalink
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Salto User
veronika dapra Fr., 15.11.2024 - 08:19

Chruschtschow hat gesagt, dass man von allem genug bekommt, vom essen, trinken, Geld, Frauen, aber nicht von Macht, denn Macht ist der Genuss der Genüsse. Ich zitiere das aus dem Gedächtnis, er sagte auch „Die Macht ist ein ausgesprochenes Danaergeschenk, denn wer sie hat, muß ständig um ihren Besitz bangen.“

Fr., 15.11.2024 - 08:19 Permalink