Politik | Schottland

Erstmals Mehrheit für schottische Unabhängigkeit

10 Tage vor dem Referendum zur Unabhängigkeit in Schottland gibt eine neue Umfrage den Befürwortern erstmals einen dünnen, aber aussagekräftigen Vorsprung.

Yes or No? Mit zunehmendem Näherrücken des Abstimmungstermins am 18. September spitzen sich die Fronten zu, die Nebel die bisher noch über den Prognosen zum Unabhängigkeitsreferendum in Schottland lagen, lichten sich. Und zwar auf eine Weise, die erstmals den Befürwortern eines freien Schottlands Recht gibt.

Die neue Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, die am Sonntag in der britischen Sunday Times veröffentlicht wurde, gibt den Ja-Wählern 51%, jene die weiterhin am Vereinigten Großbritannien hängen, kämen auf 49%. Ein "Weckruf" sei das, ließen die Betreiber der "Better Together" Kampagne wissen, jetzt sei es Zeit, noch einmal aktiv zu werden für die Union und zu verhindern, dass ein Drittel der britischen Insel ein eigener unabhängiger Staat Schottland werde.

Sollten die Ja-Wähler am 18.09.2014 gewinnen, würde das Land im Frühjahr 2016 unabhängig. Um dies zu verhindern, und die neue Umfrage unterfüttert diese Ängste, will jetzt die britische Politik angeführt von David Cameron die Schotten mit neuen Angeboten und mehr Rechten bei der Steuer- und Finanzpolitik zum Einlenken bewegen. 

So kurz vor dem Wahltermin könnte eine derartige Umfrage aber auch zu einer "self fulfilling prophecy" werden, wird der politische Kommentator des "The Observer" Andrew Rawnsley auf Spiegel Online zitiert. Der Stimmungsumschwung könnte deutlich mehr Wasser auf die Mühlen der schottischen Nationalisten und ihres Anführers Alex Salmond leiten, zu deren Vorteil auch im Falle eines Referendumsausganges mit Nein.

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Willy Pöder Do., 11.09.2014 - 09:10

Laut anderen, neueren Umfragen, sollen rund 53 Prozent der Schotten gegen die Abspaltung sein. Schauma amol, es eilt ja nicht!

Do., 11.09.2014 - 09:10 Permalink