Die Botschaft ist angekommen: Zufriedene Bilanz von Landeshauptmann Arno Kompatscher am Ende eines Tages der Autonomie, der erstmals seine Handschrift trug. Alle Türen auf, lautete das Motto für den diesjährigen Gedenktag zur Unterzeichnung des Pariser Vertrags im Jahr 1946. Ein Abkommen, das die SüdtirolerInnen einst bitter enttäuscht hatte, und dennoch eine wesentliche Voraussetzung dafür war, dass sich Südtirols Autonomie heute durch ihre internationale Verankerung von allen anderen Italiens unterscheidet, sagte Kompatscher am Ende des von ihm initiierten „Tags der offenen Tür“ auf dem Bozner Silvius Magnago Platz.

Wo das aufgebrachte Volk noch vor wenigen Monaten die Landtagsabgeordneten ausbuhte, war am Freitag Nachmittag das Herzstück des Aktionstages eingerichtet worden – mit  offenen Türen zum Palais Widmann und dem Landtag. Ob an symbolischen Orten der Entscheidungsfindung wie dem Sitzungsaal des Landtags, der Landesregierung und dem Büro des Landeshauptmann oder in insgesamt 19 Landesgebäuden in Bozen, Meran, Brixen, Bruneck, Schlanders und Neumarkt: Das Motto des Tages lautet „Autonomie spürbarer zu machen und einen Blick in das Räderwerk zu werfen, das die administrativ und politisch am Leben hält“, sagte der Landeshauptmann. Eine Gelegenheit, die jedes Jahr viele Delegationen aus der ganzen Welt wahrnehmen, wie Landtagspräsident Thomas Widmann erklärte. Höchste Zeit, dass auch die SüdtirolerInnen die Gelegenheit erhielten.

Eine neuerliche Einladung an die BürgerInnen sprachen die beiden Politiker auch zur Teilnahme an der  Weiterentwicklung der Autonomie aus. Bereits im Herbst werde der Landtag das Gesetz zur Einberufung eine Südtirol-Konvents im Landtag behandelt werden. kündigte Kompatscher an. Parallel dazu müssten mit Rom die Zuständigkeiten zwischen Staat und Land geregelt werden. Ein wenig Abstand nahm der Landeshauptmann von der vielzitierten Autonomiekrise: Schwierigkeiten bei der Durchsetzung der Autonomie hätte es seit jeher gegeben. „Wir jammern auf hohem Niveau.“