Der Heimatverräter
Reinhold Messner wird am 17. September 2014 70 Jahre alt. Fast genau fünf Jahre vor seiner Geburt, am 21. Oktober 1939 schließen Adolf Hitler und Benito Mussolini einen Pakt, der Südtirols Geschichte für immer verändern sollte. Im Berliner Abkommen wird die Option und die Aussiedlung der Südtiroler vereinbart.
Wie sehr Messners Geburtstag mit dem 75. Jahrestag der Option verbunden ist, zeigt ein Blick zurück. Das offizielle Südtirol lässt den Villnöser Extrembergsteiger heute so hochleben , als gehöre er wie der Speck, der Wein und der blaue Himmel zu Südtirol. Man ist stolz auf den „großen Sohn der Heimat“ und zelebriert ihn, wo immer es geht.
Wie scheinheilig und verlogen vieles davon ist, wird klar, wenn man weiß, dass derselbe Mensch vor 30 Jahren auf dem Bozner Waltherplatz noch angespuckt wurde und man ihm Pakete mit Scheiße zuschickte. Der Grund dafür: Ende 1981 tut Reinhold Messner einen Satz, der nicht nur Südtirols Geschichtsschreibung nachhaltig verändert hat, sondern auch die Lebensgeschichte des heute 70jährigen Bergsteigers geprägt hat.
Die Aussage
Der Satz fällt am 16. November 1981 kurz vor Mitternacht. In Südtirol sind es wenige, die zu dieser späten Stunde noch vor dem Fernseher sitzen. Aber die Worte gehen trotzdem in die Geschichte dieses Landes ein. Denn weder vorher noch nachher hat je ein Sager in Südtirol zu mehr öffentlicher Aufregung geführt als dieser eine Satz.
Reinhold Messner wird diese Aussage bis zu seinem Lebensende verfolgen. Für viele ist es ein Kainsmal, das dem Extrembergsteiger anhaftet und ihn zu einer „persona non grata“ in diesem Land stempelt. Bis heute. Dabei hätte sich der unbequeme Zeitgenosse allein für diesen Satz den höchsten Verdienstorden des Landes verdient. Denn seine Aussagen sind die Initialzündung für die kollektive Aufarbeitung eines bewusst lange verschütteten Stückes Südtiroler Zeitgeschichte.
Verständlich wird die gesamte Tragweite der Polemik nur, wenn man in das Südtirol des Jahres 1981 zurückblendet. Die Aufarbeitung der jüngsten Südtiroler Zeitgeschichte steckt noch in den Kinderschuhen. Die offiziell geförderte Geschichtsschreibung endet bei der lautstarken Reklamierung und Wiederkäuung der faschistischen Unrechtspolitik in diesem Land. Südtirol als Opfer. Täter gab es keine.
Die Geschichte erzählt zumeist von Protagonisten, die in ihrer eigenen Biographie die Jahre zwischen 1939 und 1945 nur allzu gern ausklammern. Die Option und die Zeit des Nationalsozialismus werden in der Geschichtsschreibung jener Zeit bewusst ausgeblendet. Die Politik, allen voran Landeshauptmann und SVP-Obmann Silvius Magnago, gibt dabei das Motto vor: „Nur net rogeln“.
Nach dem „Vater“ der Südtiroler Zeitgeschichte, dem Sextner Journalisten Claus Gatterer, sind es die „linken“ Historiker wie Leopold Steurer, Karl Stuhlpfarrer und Christoph von Hartungen oder Journalisten wie Gerhard Mumelter, Gerd Staffler und Alexander Langer, die sich dieser von oben verordneten Zuschüttung der eigenen Landesgeschichte widersetzen und damit beginnen die Kapitel Option, Nationalsozialismus, Verfolgung und Verantwortung wissenschaftlich und publizistisch aufzuarbeiten.
1980 erscheint in einem ausländischen Verlag Leopold Steurers Standardwerk zur Südtiroler Geschichte und im selben Jahr widmet die Gesamttiroler Kulturzeitschrift „Föhn“ dem Thema Option eine Sondernummer. Diese ersten umfassenden und streng wissenschaftlichen Aufarbeitungen der Option kommen aber von der falschen Seite und werden vom offiziellen Südtirol bewusst totgeschwiegen. Das Spiel geht (fast) auf.
Erst fast ein Jahrzehnt später – zum 50. Jahrestag des Berliner Optionsabkommens 1989 – wird das Trauma „Option“ dann offiziell in einer vielbeachteten Landesausstellung und durch das Institut für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck offiziell aufgearbeitet und in den Fokus der breiten Öffentlichkeit gerückt. Dazwischen veröffentlichte 1984 Friedl Volgger mit Hilfe Claus Gatterers seine – für viele Mächtige in Südtirol unbequemen – Lebenserinnerungen.
Mitten in dieser Phase des politisch verordneten Schweigegelübdes fällt ein einziger Satz, der die jahrzehntelang künstlich zugeschütteten Gräben buchstäblich über Nacht wieder aufzureißen vermag. Die beiden RAI-Journalisten Piero Agostini und Georg Schedereit gestalten für „RAI 1“ eine längere Reportage über Südtirol. Neben anderen in- und ausländischen Persönlichkeiten wird dabei auch Reinhold Messner interviewt.
Der Extrembergsteiger äußert sich im Interview äußerst kritisch über den traditionellen Südtiroler Heimatbegriff und die besonders gerne zur Schau gestellte „Heimatliebe und -verbundenheit der Südtiroler“. Messner argumentiert, dass gerade jene Südtiroler, die das Wort „Heimat“ ständig in den Mund nehmen, im Jahr 1939 die Heimat für den „Führer“ verraten hätten. Auf eine gezielte Frage der Journalisten antwortend, sagt der Everest-Bezwinger wörtlich: „Ich glaube, dass kein Volk die Heimat so verraten hat wie die Südtiroler“.
Der Dolomiten-Angriff
Zwei Wochen lang passiert nichts. Dann bläst die „Dolomiten“ zum Angriff. In einem großen halbseitigen Artikel werden am 28. November 1981 – perfekt getimt zur SVP-Landesversammlung – unter dem Titel „Alle haben die Heimat verraten...“ Reinhold Messners Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen wiedergegeben. Die Untertitel zum Artikel legen die Marschrichtung unmissverständlich fest, die das „Tagblatt der Südtiroler“ vorgibt: „Empörung über das Fernsehinterview von Reinhold Messner“ – „Seltsames Geschichtsbild“ – „Die Südtiroler Landsleute geschmäht“ – „Zahlreiche Leser protestieren in Briefen“.
Im Artikel selbst werden dann ganze vier Leserzuschriften abgedruckt. Zwei stammen von Privatpersonen, ein Leserbrief von einer nicht näher genannten „Gruppe von Alpenvereinsmitgliedern“ und der vierte von einem bekannten Brixner Altnazi und ehemaligen SS-Mann.
Die „Athesia“-Anklage gegen ihren abhandengkommenen ehemaligen Bestseller-Autor lautet auf „Schmähung der Südtiroler Nation“. Und die Hetzkampagne geht auf – wochenlang folgen weitere Leserbriefe. Als prominenter Ankläger wird dabei sogar Luis Trenker aufgeboten, dessen komplizenhaftes Lavieren zwischen dem faschistischen und dem nationalsozialistischen Regime inzwischen aktenkundig nachgewiesen ist.
Fast alle Leserbriefe haben aber von Anfang an eine Gemeinsamkeit: Sie sind nicht durch einen sachlichen Dialog oder ernsthafte Argumenten gekennzeichnet, sondern durch persönliche Angriffe auf Reinhold Messner. Die veröffentlichten Aussagen „wahrscheinlich ist ihm der Sauerstoffmangel am Everest nicht gut bekommen, so dass ihm einige Gehirnzellen abgestorben sind“ oder „Reinhold Messner sollte eigentlich ganz still sein und das Wort Verrat auf sich und seine Familie anwenden, nachdem er ja nun mit seiner Zweitfrau auch ein Kind hat“, sind noch die kleinsten Entgleisungen.
Der 37-jährige Extrembergsteiger, der damals noch in Villnöß wohnt, erhält Hunderte von Schmähbriefen. Ein anonymer Südtiroler schreibt ihm am 1. Februar 1982: „Einen Rat für Dich: Sobald du des Herumzigeunerns müde wirst, und das wird auch kommen insofern es dir nicht so ergehen sollte wie deinem Bruder [Günther Messner kommt 1970 auf einer Nanga- Parbat-Expedition ums Leben – Anm. des Verf.] werde außerhalb Südtirols seßhaft!“
In mehreren Briefen, die von ehemaligen Mitgliedern des „Völkischen Kampfringes Südtirol“ (VKS) stammen, wird unverhohlen damit gedroht, Enthüllungen über Messners Vater zu machen. „Mein Vater war einer der Optionsaufhetzer in Villnöß und in der Brixner Gegend“, sagt Reinhold Messner später in einen Interview mit dem Verfasser. Der Extrembergsteiger hat das Zuschütten der alten Gräben und das Nicht-Reden-Wollen über die Optionszeit in der eigenen Familie miterlebt. Er weiß, wovon er redet.
Das Kesseltreiben gegen Reinhold Messner geht monatelang weiter. Für jene, die es betreiben, durchaus mit Erfolg. „Man hat mir in Paketen Scheiße geschickt und mich am Waltherplatz angespuckt“, erinnert sich Messner später.
Die Dankesbriefe
Was bis heute aber kaum bekannt ist: Reinhold Messner hat neben den Schmähbriefen eine Reihe von Dankesbriefen erhalten. Von Menschen, die die Option miterlebt haben, die aber auf der anderen Seite standen. Menschen, die fürs Dableiben optierten und dafür von den eigenen Landsleuten gebrandmarkt, gedemütigt und verfolgt wurden.
Es sind Stimmen, die ganz anders klingen als die Kampagne, die durch den Blätterwald rauscht. Hier melden sich Menschen, die über 40 Jahre lang schweigen mussten. Die ihre Erlebnisse für sich behalten haben, eingebrannt ins Gedächtnis. Stumme Zeitzeugen fangen plötzlich an zu reden. Durch ihre Erzählungen und Schilderungen kommt eine Südtiroler Wirklichkeit an die Oberfläche, die von den Schreiern, der Politik und von den Mächtigen bewusst verschleiert wird.
Am 27. Jänner 1982 schreibt eine Südtirolerin:
„Sehr geehrter Herr Messner,
als Dableiberin, geboren 1919 in Seis auf einem Bauernhof, erlaube ich mir Ihnen zu danken für ihre tapfere Offenheit, die sie gegenüber den Südtirolern haben. Es ist ganz genau wie sie sagen, 90 % haben die Heimat verraten.
Wir waren eine große Familie. Waren nie bei den Faschisten, obwohl wir vielleicht damals manchen Vorteil gehabt hätten. Wurden nie von den Italienern auf- gefordert, für Italien oder für Deutschland zu optieren. Aber von den einheimischen Nazis wurden wir dauernd aufgefordert, nun endlich einmal für Deutschland zu optieren, denn es würde uns in Deutschland viel viel besser gehen.
Aber auf diese Versprechungen gingen meine Eltern und volljährigen Geschwister nicht ein. 1940 ging dann die Verfolgung los, nicht nur einmal wurden wir die Walschenfocken genannt. Vieles wäre zu schreiben, aber ich bin keine Schriftstellerin. Eines möchte ich noch sagen; ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie den Mut hatten nicht zu optieren.“
Es sind Briefe, zumeist in ungelenker Handschrift, die von der Verfolgung und Bestrafung all jener berichten, die nicht in den Jubelchor fürs Dritte Reich eingestimmt haben. Für diese Menschen hat Reinhold Messner endlich das gesagt und öffentlich gemacht, was sie erleiden mussten. In einem anderen Brief heißt es:
„Danke Ihnen herzlich, dass Sie jetzt im Radio das Dableiberproblem aufgeworfen haben. Immer wird alles verschwiegen, was damals geschehen ist. Wir Dableiber waren nur mehr die Walschenfocken, obwohl wir nie bei den Faschisten waren. Wir waren verhasst wie Verbrecher, man hat uns nachgeschrien und verfolgt, nur was möglich war. So mancher der nicht „Heil Hitler“ sagte, wurde im Straßengraben geschlagen. In ein Dableiberhaus hat ein Nazi hineingeschossen, zum Glück wurde niemand getroffen.
Männer wurden von den Nazis hinaus geschickt in den Krieg und sobald sie draußen waren, hieß es, ihr freiwilligen Schweine. Der junge P. R. vom ****hof musste auch einrücken, da er aber kein begeisterter Nazi war, wurde er in Bozen eingesperrt und sollte dann ins Reich überführt werden. Er konnte dann aber in Waidbruck aus dem Zug flüchten, ist dann nach Hause und die erste Nacht ist er zur frommen Muttergottes wallfahrten gegangen, um dort Trost und Hilfe zu suchen. Zurückgekehrt und in aller Früh wurde von den SOD-Männern [SOD ist die Abkürzung für den Südtiroler Ordnungsdienst – Anm. des Verf.] das Elternhaus gestürmt und der P. verhaftet und mitgenommen.“
Eine Frau aus St. Ulrich in Gröden beschreibt selbstkritisch ihre Entscheidung zu optieren:
„Ich danke Ihnen für die Zivilcourage, die beschämende Optionszeit wieder wachgerufen zu haben, grad weil „andere“ sie so gerne für immer vertuschen möchten. Wer getraut sich schon heute offen zu reden? Es sind allzuwenige!
...(...)...Ich komme aus einer großen Familie von Dableibern – dass meine Mutter so vernünftig war! (Vater lebte nicht mehr) – aber ich selber zur damaligen Zeit furchtbar ignorant (18. J.) ergriff die Gelegenheit vom monotonen Leben zu Hause auszubrechen, trotz Mutterleiden und ging zu einer in Österreich verheirateten Schwester.
Die durch eine feinst gelenkte Propaganda auflodernde Begeisterung für „Großdeutschland“ – ein Land mir so unbekannt wie der Nordpol – flaute aber nach wenigen Monaten ab. Ich musste dorthin „einrücken“ und mich einem Beruf widmen. Es sind „draussen“ viele von ihrer „Krankheit“ geheilt, allerdings, diejenige, denen es zur Medizin gereicht hätte, sind ja meistens nicht hinaus!
Nach zwei Jahren hatte ich den ersten Urlaub, aber an der Innsbrucker Meldestelle wurde ich aufgefangen und nicht hereingelassen. Das ging ja allen so, damit man nicht Unliebsames erzähle...“
Die meisten Briefe sind mit Namen und Anschrift unterzeichnet. Es gibt aber auch Schreiben, die – aus der Angst heraus, immer noch ausgegrenzt zu werden – anonym an Reinhold Messner geschickt werden. In einem kurzen Brief, unterzeichnet mit „Ein Bleiber für viele“ heißt es:
„Sehr geehrter Herr Messner,
Ich als Bleiber und ebenso Verfolgter, komme nicht umhin, Ihnen meinen innigsten und aufrichtigsten Danke und Anerkennung auszusprechen für den unglaublichen Mut endlich einmal öffentlich das gesagt zu haben, was einfach einmal notwendig ist...(...)...In meinem Freundeskreis haben Sie nur Anerkennung und Achtung und Dank erhalten. Bitte lassen Sie sich nicht beirren, Ihre Freunde und Anhänger sind größer als Sie glauben.
Nochmals vielen Dank für diesen Mut. Leider ist die Zeit. bzw. möchten noch viele die Zeit des Maulkorbs eingeführt wissen und würden heute noch bzw. wieder genauso brutal handeln wie damals. Gott gebe, dass diese Zeit nicht wiederkommt.“
Reinhold Messner hat mit einem einzigen provozierenden Satz das geschafft, was die offizielle Politik bis dahin – und mit wenigen Abstrichen auch bis heute – verabsäumt hat: Den Dableibern endlich jenen Platz in der Südtiroler Zeitgeschichte einzuräumen, der ihnen gebührt.
Das ist der unbekannteste Achttausender, den Reinhold Messner je bestiegen hat. Einen, den man auch jetzt zum 70. Geburtstag ganz bewusst verschweigt.
Sehr schöner Artikel, danke
Sehr schöner Artikel, danke Christoph!
Die Vorgehensweise der
Die Vorgehensweise der Athesia-Medien kommt einem irgendwie bekannt vor...
Hat sich also in den ganzen Jahren nicht viel geändert.
Sehr guter Artikel, vielen
Sehr guter Artikel, vielen Dank!
Verstehe nicht ganz, von
Verstehe nicht ganz, von welchem Blätterwald der Autor des obigen Beitrages, der Gatterer-Preisträger Christoph Franceschini, spricht. Ich liebe Wälder. Ich kenne viele provinzweit. Ich weiß auch, dass man aus Holz Papier gewinnt. Doch das Produkt daraus wurde hier zu Lande in der Hauptsache stets nur von einem Schwärzer eingeschwärzt. Einen Wald, einen Blätterwald, sieht man vom Bannwald des 'Heimatverlages' einmal ab, gab es nie. Es sei denn, man zählt die Stockschwammerln und zittriges Birken- und Espenlaub dazu. All das aber nur so nebenbei. Im Übrigen finde ich nicht nur den Artikel Franceschinis aufschlussreich und hinsichtlich der Einordnung der Person Mesners nützlich. Messners radikaler Gesinnungswandel dem Geiste des Weinbergs gegenüber ist wohl als brüderliches Zeichen eines konvertierten Heimkehrers zu werten, der nach einem Leben über den tiefsten Abgründen dieser Welt, endlich zur Ruhe finden und künftig ebner gehen möchte. Wenn's ihn glücklich macht, so seien ihm das Glück und noch viele gesunde Tage in Friedfertigkeit gegönnt.
Wunderbare, auch bewegende
Wunderbare, auch bewegende Geschichte!
Wer die Athesia-Brüder aus
Wer die Athesia-Brüder aus dem Weinbergweg des Herrn und den Messner kennt, der wundert sich über diese neu entdeckte Liebe überhaupt nicht. Pecunia non olet.
Antwort auf Wer die Athesia-Brüder aus von Hartmuth Staffler
Zu Stafflers Aussage passend
Zu Stafflers Aussage passend ein Zitat von Lucius Annaeus Seneca: "Siehe dich vor, dass du in deiner Schätzung derer nicht sinkst, die an deine Seelengröße und Kraft glauben." ( Aus Hans H. Hinterhubers Buch 'Zitate fürs Manager')
Antwort auf Wer die Athesia-Brüder aus von Hartmuth Staffler
Im Artikel steht "Die
Im Artikel steht "Die „Athesia“-Anklage gegen ihren abhandengkommenen ehemaligen Bestseller-Autor ...". Also war Messner zuerst Pro, dann Contra und jetzt zumindest eher Neutral?
Im übrigen ein schöner Artikel zu historischen Hintergründen. Ich bin zwar nicht der Meinung, daß 90% die Heimat verraten haben, aber was die Anführer jener 90% den Dableibern angetan haben ist unter jeder Menschenwürde, welche in Kriegszeiten aber insgesamt weit unter unseren heutigen Ansprüchen blieb, selbst wenn man die fanatisch überzeugten Nazis subtrahiert.
Danke für diesen wunderbaren
Danke für diesen wunderbaren Beitrag pünktlich zum 75jährigen Gedenken an die Option! Wie nachhaltig die 1980er Jahre die Erinnerung an die Umsiedlung geprägt haben, zeigen die vielen Interviews, die wir im vergangenen Jahr mit Südtirolerinnen und Südtirolern, Ausgewanderten und Dagebliebenen, machen durften, bald auch zu lesen in "Option und Gedächtnis. Erinnerungsorte der Südtiroler Umsiedlung 1939": http://www.raetia.com/de/shop/item/2234-option-und-ged%C3%A4chtnis.html
Sehr interessant, da ich als
Sehr interessant, da ich als Berliner Freund der Region immer dachte, Herr Messner sei den Südtirolern einfach nur zu suspekt.
Es ist wieder mal bemerkenswert, wie ein bewusst national gesteuerte Pressekampagne so die öffentliche Meinung beeinflusst; gerade, wenn sie sagt, was man gegen Unbequemes so gerne hören möchte.
Offensichtlich hat die Selbstkritik eines solch wichtigen Südtirolers aber die Scheinheiligkeit der undifferenzierten Tiroler Nationaldeppen aufgerührt.
Denen taugt die Heimat maximal nur für den Stammtisch und die eigene Wahrheit.
Seid froh, dass Ihr den Kerl (und auch gute Journalisten) habt, sonst würde man Euch im Bewusstsein von Aussen nur hinter Geranien am Törggelen-Tisch sitzen sehen.
Ich freue mich sehr über den Artikel!
Antwort auf Sehr interessant, da ich als von Nils Naporra
Am Törggelen-Tisch sitzen vor
Am Törggelen-Tisch sitzen vor allem Berliner und andere bundesrepublikanische Deppen, denen man jeden Dreck andrehen kann. Südtiroler gehen schon längst nicht mehr zum Törggelen.
Antwort auf Am Törggelen-Tisch sitzen vor von Hartmuth Staffler
Staffler, wieviel Achtel
Staffler, wieviel Achtel waren's heute schon?
Wenn's einer kann, dann der
Wenn's einer kann, dann der Christoph!
Zu Option und Reinhold Messner äußere ich mich nicht.
Dass zum 70. das neueste Buch über Reinhold in den Schaufenstern der Athesia ausgelegt war, gibt Zeugnis davon, dass wirtschaftliche Interesse alle Hindernisse überwinden. Das gilt sicher für beide Seiten.