Die Kunst und das Geld
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Künstler oder Künstlerinnen „sind nicht überflüssig“, weil „sie was zu sagen haben“ und „uns den Alltag vergessen lassen“, heißt es in einem Song des bekannten Liedermachers Funny van Dannen aus den 1990er Jahren. Der Liederbarde singt darin über Fleischer, Bäcker, Unternehmer und Soldaten und geht der Frage zur Wichtigkeit bestimmter Berufe nach. Er schließt seinen Song, indem er sich natürlich auf die Seite der Kunstschaffenden stellt, und singt, dass er finde, dass diese „prima in unsere Gesellschaft passen.“ Das ist löblich.
In der aktuellen Debatte In der Streitergasse geht es zwar nicht in erster Linie um den eigentlichen Wert von Kunst und Kunstschaffenden für die Gesellschaft. Auch nicht darüber, wie überflüssig ihr Berufsbild eines Kunstschaffenden manchen kulturlosen Zeitgenossen erscheint, sondern es geht darum, wie "flüssig" es in Sachen Finanzen im Südtiroler Kunst- und Kulturbetrieb zugeht...
Was wollen die Künstlerinnen und Künstler erreichen? Gemeinsam mit der Politik?
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In der Streitergasse diskutieren die Kulturjournalistin und Kuratorin Eva Gratl, Vertreterin des Südtiroler Künstlerbundes, die Geschäftsführerin der Südtiroler Autorinnen und Autoren-Vereinigung (SAAV) Joanna Voss, sowie der Schauspieler und PERFAS-Vorsitzende Peter Schorn.
PERFAS steht für Performing Artists Association South Tyrol und kümmert sich als Interessensgemeinschaft seit gut vier Jahren um die Belange zahlreicher Künstlerinnen und Künstler. Vor wenigen Tagen präsentierte die Vereinigung mit politischen Vertreterinnen (SVP und Grüne) neue Errungenschaften rund um die verstärkt seit 2020 geforderten besseren Vorsorgemaßnahmen für Künstlerinnen und Künstler.Wo aber war der vielbeschäftigte Landesrat Galateo? Vielleicht bei einem Fackelumzug...
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Wie hoch sollen zeitgemäße Lesehonorare sein? Warum stand die italienische Autor*Innen-Vereinigung der dreisprachig angelegten Fair Pay-Aktion zunächst kritisch gegenüber? Wie gut bezahlen Hoteliers und Gastwirte Kulturabende, wenn sie Künstlerinnen und Künstler in ihre Gaststuben laden? Und:
Wer darf sich überhaupt Künstler oder Künstlerin nennen?
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Ein Gespräch über Forderungen und Fördermittel, (politische) Unsicherheiten und Absicherung, über kollektive Zusammenschlüsse und individuelle Bedürfnisse.
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In der Streitergasse - Die aktuelle Debatte auf SALTO -
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Bello ,bellissimo, veramente…
Bello ,bellissimo, veramente adesso so perche pago le tasse
wenn man sich bemühen soll,…
wenn man sich bemühen soll, einen -zusatz bzw eine zusatzrente dazu zu bekommen.
da ist sicherlich der herr Peter Schorn PERFAS, der nach deutschland klingt, der richtige ansprechpartner. schließlich geht es hier ja um das liebe geld, um das er sich stark einsetzt.. und wo er recht hat, kann man ihm dies wohl kaum abstreiten.
er vergisst halt das wesentlichste und zwar, dass es künstler gibt, die überhaupt keine rente beziehen. oder trotz zusatzgeld nicht künstler werden können. so verstehe ich seinen einsatz nur zum teil.
ich finde es auch eine tolle politische qualität, wenn die politik miteinander arbeitet, anstatt gegeneinander.
dafür habe ich mich auch schon 02/06/2014 eingesetzt.
ich habe “-liebe- kunst- politik-” versucht über den, oder durch den künstlerbund, als kunstprojekt zu vereinen und so weiter zu vermitteln.
frau Eva Gratl war schon seit jahrzehnten, wie man aus ihren aussagen entnehmen kann, in einer führenden rolle dabei.
mein projektvorschlag hat den vorschlag bewirkt, ich möge doch den herrn Pergher in brixen kontaktieren, was ich daraufhin auch am 06/08/2014 mit vorbereiteten werken auch tat. bozen und brixen ist ja der selbe laden. ich habe darauf nie eine antwort erhalten.
hier ein kurzer ausschnitt meiner damals eingereichten zweiseitigen dokumentation von damals, warum es eine gute idee wäre:
eine gute idee finde ich, dass
1. es wird die politik direkt mit der kunst konfrontiert.
2. sie durch das wegnehmen oder auch zum teil bestehen lassen der farbe teilnehmer am kunstprozess werden
3. sie dem künstler durch das ankaufen des ausgesuchten bildes helfen
4. sich die politik damit eine gute reputation damit schaffen wird.
die werke waren schon mit photos vorbereitet und geschaffen. die landesräte und -rätinnen hätten sich nur mehr mit farbe hinzufügen oder wegnehmen, an einem neuen innovativen, wenn man so will, “kunstweltprojekt”, teilnehmen können. nichts zu machen!
herr Schorn wenn die politik, und erst recht die grünen freunde, die kunst tatsächlich ernst nehmen wollten und es nicht nur ein bla bla theater von ihnen ist, so ist dies mein damaliges “- projekt-” ernst zu nehmen und “hinüber” in die kunstgesellschaft zu bringen.
herr Schorn, sie scheinen tatsächlich sprachlich gewandt und somit der richtige vermittler. diesbezüglich finde ich sie wirklich toll!
Bitte erkundigen sie sich darüber, wenn sie wirklich die kunst der politik vermitteln wollen. das projekt ist innovativ und immer noch hochaktuell, wie man aus den äußerungen der polit-gesellschaft entehmen kann.
sie könnten eine theatrale einlage kreieren
frau Gratl könnte endlich mal eine ausserordenliche kunstperformance in den neuen künstlerräumen ermöglichen
frau Voss möge in ihrer a-dialektalen deutschen sprache vortragen.
und ich versichere ihnen, es wird ein voller erfolg!
was Eva Gratl im anfänglichen gespräch sagte, stimmt so leider nicht ganz.
was stimmt ist, es hat früher weniger künstler gegeben und weniger förderungen. dafür meistens immer an dieselben.
diese kleine broschüre, über die gesprochen wird, macht es für mich möglich zu verstehen, wie es im kunstlerbund ablief und abläuft. wieso jemand zweimal in brixen präsent ist. einmal in der galerie, die auch der künterbund inne hat, und zugleich beim licht mitmacht und noch dazu einen bildverkauf in brixen hat und nochmal gleichzeitig in franzensfeste und bozen ausstellt, dies alles zugleich in einem jahr.
es scheint, die methoden sind immer die gleichen geblieben.
frau Eva Gratl, ich wusste nicht, dass sie im vorstand in der gefängnisgalerie sind. was das betrifft, so hatte ich schon vor 5 sechs jahren angesucht, um auszustellen, aber es hat anfänglich überhaupt keine antwort gegeben.
nach einer weiteren anfrage kam diese dann irgendwann mal doch und besagte: “ihr name wurde in unserer datenbank hinterlegt.” in der zwischenzeit sind wieder 5 jahre vergangen und ich liege immer noch da drinnen. wenn ich einen vorschlag machen darf, ich würde da mal aufräumen.
wenn es um das denken im kopf geht, wie sie betonen, so haben sie es wohl schon lang durch die eingereichten arbeiten, sowie durch das curriculum fühlen und sichten können. man macht ja immer dasselbe!
es freut mich, dass frau Voss als geschäftsführerin der autorinnen und autoren aus dem “hoch-deutschen”-land kommt was natürlich auch sprachlich betont werden muss. vielleicht kann ein südtiroler es ja nicht gleich hören. viele sprechen sogar von einem komplex der südtiroler, den die hochdeutsche sprache zu nutzen weiss.
ich habe damit kein problem weil ich stehe zu meiner bildsprache und zu meiner “einfacheren” kleinschreibung.
fein ist der vorschlag von frau Gratl die künstler, die heute zwischen 60 und 80 jahre alt sind, selbst zu fragen, wie es “damals” war.
ich nehme die gelegenheit wahr!
vorwiegend war es so, dass nur wer in gröden, nach der mittelschule zur schule gegangen ist, künstler war und dann schon gleich kunstlehrer. ein paar wenige gingen nach urbino oder venedig um weiter zu studieren wo es keine aufnahmeprüfung gab. die kunstrichtung aus gröden war vorwiegend realistisch und verkaufte sich auch recht gut.
dann waren da noch die hausfrauen von der oberschicht die verkauften ihre aquarell landschaften in den bankgalerien auch recht gut. beiträge gab es nur für jene, die wussten wie und bei wem man anzusuchen hatte. es wurde nicht weitergesagt, dass man ansuchen könnte. lange haare waren bei minderbemittelten künstlern verpönt. und wenn mit ohrring, dann sowieso. man war dann ja schließlich einer der kiffte. obwohl die anderen soffen “wie die löcher”, entschuldigen sie den ausdruck. ausstellen durfte man, es wurde aber oft nicht publik gemacht. so stand man ziemlich allein in den räumen herum. in der damals einzigen (dolomiten-)zeitung stand trotz betteln um publikation, nichts. diejenigen künstler, die verkauften und in den museen zu sehen sind, wussten, wie die “vorgaben” lauteten und danach wurde gearbeitet.
ein beispiel:
man hat mir aufgetragen ich solle zum (damaligen) museumsdirektor gehen, wo ich auch hinkam. die arbeiten gefielen ihm und so verwies er mich zum damaligen herrn museumskurator, er würde mir sagen was und wie ich, mit welchen farben, zu malen hätte.
ich habe mich bedankt bin aufgestanden und gegangen!
Ich war der meinung “die kunstseele verkauft man nicht!”
soviel zum damaligen kunst-verkaufssystem.
ist es heute anders, frau Eva Gratl?
ein difiziles projekt, wie sie es nennen, hätte ich schon lange, wenn es aber ihr/euer kunstdenken nicht sehen will, ist guter rat teuer.
in den 80er und 90er jahren kam dann die sonntagszeitung zett heraus. für einige monate war dann jeden sonntag unter kultur, bzw -wenn ich mich nicht irre- jede woche, von jeweils einem anderen der südtiroler künstler/innen eine seite, oder sogar eine doppel seite, ein portrait mit werken abgebildet. das prikäre an der sache ist, dass der heutige künstlerkbund einige davon immer noch fördert, bis in die katholische hofburg hinein, trotz jeder menge handwerklichem verkaufserfolg. wahrscheinlich sogar samt rente und zusatzrente dazu.
jetzt sind wir, nach herrn Schorn, am logischsten einfachsten thema angelangt.
herr Schorn weiß, wenn auch mit etwas stottern, dass es pragmatisch logisch ist, dass wer zur hälfte von seinem beruf bzw der tätigkeit kunst geld einnimmt, künstler ist.
aber nicht mal eine rest kunst scheint es für ihn zu geben, die auch gefördert werden sollte.
natürlich, kommt diese behauptung nach südtirol auf “hochdeutsch”, wahrscheinlich, damit die zusammengehörigkeit, geld-politik und -macht, besser verstanden wird, dass es letztere braucht.
ich habe noch nie so eine billige und entwürdigende aussage gehört, was kunst betrifft und sein soll. kunst als wirtschaftlichen fakt abtun, um eine zusatzrente zu bekommen oder sie öffentlich zu rechtfertigen, damit man künstler genannt werden kann. so kann man es tatsächlich anscheinend nur hier den südtirolern auf schriftdeutsch weiss machen, sonst nirgends auf der erde. wo gibt es auch sonst noch so eine kleine provinz mit nur um die 500.000 einwohnern mit einen haushalt von 7 bis 8 milliarden euro?
natürlich gehört kunst mit allen kräften gefördert. aber nur aus jenen gründen, die herr Schorn als schauspieler, vertritt. nein, jene behauptung wage ich eben energisch zu wiederlegen!
frau Gratl meinen sie das ernst, was sie da sagen, sie möchten die südtiroler sensibilisieren mit den neuen künsterbundräumen? ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, wie das von sich gehen soll. mit immer den gleichen alten methoden, “du öfters, du nicht, bei dir passt der ton nicht” usw. schlussendlich sind es doch alles zusammen über 400 nummern, die alle gleich der politik zuliebe, wie man eindeutig heraus hören kann, behandelt werde müssen.
ausserordenlichkeit wird weder anerkannt noch geduldet.
nehmen sie sich meinen obigen vorschlag zu herzen, oder mein project 2000, wenn sie wirklich die südtiroler ins haus holen wollen.
zum glück hat die seelenverwandteste in der runde, Joanna Voss, doch noch zum schluss einige richtige worte gefunden, mit denen man in dem fall als nicht künstler/in, was anfangen kann!