Umwelt | Kuhangriff

Auf die Hörner genommen

Erneute Kuh-Attacke in Tirol. Eine Info-Broschüre klärt über das richtige Verhalten beim Aufeinandertreffen mit Weidetieren auf.

In Seefeld in Tirol ist am Wochenende erneut eine Wanderin von einer Kuh attackiert worden. Die 46-jährige Frau hat sich nach Berichten der Tiroler Tageszeitung dabei eine schwere Fleischwunde am Gesäß zugezogen. Die Einheimische aus dem Bezirk Innsbruck-Land war mit ihrem Ehemann und ihrem siebenjährigen Sohn am Sonntagnachmittag in Seefeld unterwegs, während sie durch ein Gatter ging von der Kuh auf die Hörner genommen wurde. Unklar ist, warum das Tier auf die Frau los gegangen ist: "Die Familie hatte keinen Hund dabei, auch ein Kalb war nicht in der Nähe", schildert Hannes Mader, stellvertretender Kommandant der Polizeiinspektion Seefeld gegenüber der TT.

Erst vor kurzem war ebenfalls in Tirol eine Frau von einer Kuhherde zu Tode getrampelt worden. In Südtirol war eine Bäuerin im Vinschgau von einem Stier getötet und eine Wandererin in Vöran von einer Kuh verletzt worden. Kürzlich ist es auch in der Steiermark zu einem Vorfall gekommen, bei dem ein Wanderer – er war mit seinem Hund unterwegs – von einer Kuhherde leicht verletzt worden ist.

Die Tiroler Landwirtschaftskammer reagiert nun mit Aufklärung: Sie hat jüngst eine Informationsbroschüre herausgegeben, in der das richtige Verhalten bei einem Aufeinandertreffen mit einer Kuhherde erklärt wird. Anlass dafür, mehr Information zu verbreiten, gab der tödliche Kuhangriffs im Pinnistal am 28. Juli diesen Sommer.

Der Folder wird an alle Tiroler Gemeinden, Tourismusbetriebe und Almwirtschaft zum Auflegen verschickt und steht auch online zum Download bereit, mit Empfehlungen und Bildern, wie sich Wanderer auf Almen verhalten sollen.
Die schicksalhaften Begegnungen mit teils tragischen Ausgang lassen nur den einen Schluss zu: Der Klügere gibt nach. 

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Oskar Egger Mi., 01.10.2014 - 13:50

Wenn die Kühe noch ihre Hörner haben dürften, wie auf dem Infoblatt, wären sie vielleicht auch noch so friedlich wie dazumal.

Mi., 01.10.2014 - 13:50 Permalink