Rechte Netzwerke offenlegen
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Seit der vergangenen Woche steht fest, dass der Einsatz der österreichischen Polizei Ende Juli 2025 gegen ein antifaschistisches Camp am Peršmanhof im Gebiet der Kärntner Slowenen in Bad Eisenkappel rechtswidrig war – SALTO hat darüber berichtet. Das Gerücht, Antifaschisten und Antifaschistinnen hätten stets nur Böses im Sinn, wird gerne und regelmäßig von politisch rechts stehenden Parteien verbreitet und befeuert, auch wenn komplett aus der Luft gegriffen. Umso erschreckender war der polizeilich angeordnete Einsatz in Kärnten zu bewerten, denn nun ist belegt, dass es sich eher um ein böses Polizeispiel handelte. Erinnerungen an die polizeiliche Gewalt beim G8-Gipfel 2001 in Genua werden wach – dort dauerte es allerdings viele Jahre, bis die Gerichte das brutale Vorgehen der Polizei gegen zahlreiche friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten – allesamt natürlich Antifaschistinnen und Antifaschisten – offiziell ahndeten.
Unsere Solidarität ist stärker als ihre Repression
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Polizeieinsatz gegen antifaschistisches Camp: Die Razzia am Peršmanhof (Museum) in Bad Eisenkappel Ende Juli 2025 war rechtswidrig. Foto: Zdravko HaderlapUS-Präsident Trump ging vor wenigen Wochen noch einen Schritt weiter, indem er den Antifaschismus verbieten will. Dies sei – laut Antifa Meran – eine besorgniserregende Entwicklung und ein „Vorgeschmack auf eine autoritäre Wende, die längst begonnen hat und uns alle betreffen wird“, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber SALTO. Das von Trump angestrebte Verbot laufe laut der Meraner Gruppe jedoch „ins Leere“ und spiegle lediglich „Symbolpolitik“ für seine „rechtsextremen Anhänger“ wider. Antifaschistische Gruppen seien in der Regel „gut organisierte und vernetzte Akteurinnen der außerparlamentarischen Linken und der Zivilgesellschaft“ und stellten „keine konkrete Bedrohung“ dar. Trump sehe die lose organisierte Antifa vor allem deshalb als großen Feind, da er ihm bei seinem „expressiven Staatsumbau“ in die Quere kommt und obendrein konstant auf die von ihm vorangetriebene „soziale Zerstörung“ aufmerksam mache. „Antifa-Gruppen legen rechte Netzwerke offen, mobilisieren zu Demonstrationen und stellen sich rechtsextremen Gruppen auf der Straße entgegen“, erklärt Antifa Meran weiter. Ohne ihren Einsatz wäre die „Identitäre Bewegung längst eine Massenbewegung“.
Als „widersinnig“ bezeichnen die Mitglieder der Überetscher Antifa-Gruppe den Versuch, Antifa als Terrororganisation einzustufen. „Dass Trump den Antifaschismus insgesamt als Terrororganisation deklarieren möchte, zeigt, welche politische Haltung er vertritt“, beurteilen sie gegenüber SALTO.
Antifaschismus = Mafia: Antifa als Dorn im Auge von Casa Pound. Ein beliebtes Feindbild der Rechten. Foto: PrivatViele Menschen seien Antifaschistinnen und Antifaschisten, „ohne sich je ausdrücklich so zu bezeichnen“. Dass jedoch immer mehr neue Gruppierungen entstünden und an die Öffentlichkeit träten, spreche für ein „deutliches Bedürfnis, sich dem Rechtsruck in der Gesellschaft entgegenzustellen, sowie für die Notwendigkeit, aktiv gegen Faschismus und die Verbreitung faschistischer Ideologien einzutreten“. Antifaschismus sei eine „grundlegende Voraussetzung jeder Demokratie“ und habe „nichts mit Terrorismus zu tun“.
Auch wenn nun seit wenigen Tagen belegt ist, dass der Einsatz der Kärntner Polizei am denkmalgeschützten Peršmanhof gegen friedliche Antifaschinnen und Antifaschisten rechtswidrig war, bleibt dennoch die Frage, weshalb die Polizei wenige Wochen später untätig blieb, als sich junge Männer um den strammen Volksmann Martin Sellner nahe dem Laudachsee im Salzkammergut versammelten, um völkischen Vorträgen und martialischem Kampfsport beizuwohnen. Warum ist die Polizei (so häufig) auf dem rechten Auge blind?
eine politische Haltung, eine historische Verantwortung...
Vielleicht sollten künftig vermehrt antifaschistische Camps, Schulungen oder Workshops für Polizeikräfte angeboten werden – auf nationaler wie lokaler Ebene. Der brutale Polizeieinsatz in Fascho-Manier vor wenigen Tagen in Bologna wäre mit aufgeschlossenen und besser gebildeten Beamtinnen und Beamten nie und nimmer so passiert. Ein gerichtliches Nachspiel wird auch hier folgen. Ausgang ungewiss. Hoffentlich aber im Sinne antifaschistischer Aufgeschlossenheit und polizeilicher Einsicht. Oder der Vorfall in Rom von vorgestern, bei dem der Journalist Alessandro Sahebi wurde von drei Neofaschisten körperlich und verbal angegriffen wurde, als er mit seiner Partnerin und seinem sechs Monate alten Sohn unterwegs war. Sein „Vergehen”? Er trug ein antifaschistisches Sweatshirt.
„Unsere Solidarität ist stärker als ihre Repression“, kommentiert Antifa Meran ihr aktives Tun gegen Faschistinnen und Faschisten. „Es ist eine politische Haltung, eine historische Verantwortung, eine Gesellschaft aufzubauen, die auf Solidarität fußt – nicht auf Vernichtung und weißer Vorherrschaft.“Weitere Artikel zum Thema
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Es ist ganz einfach: wenn…
Es ist ganz einfach: wenn lokale Antifa-Gruppen Werte wie Toleranz und Meinungsfreiheit vorleben, gibt es kein Problem. Kritik und Aktionismus sind legitime Werkzeuge im politischen Diskurs.
Wenn lokale Antifa-Gruppen Wasser predigen und Wein trinken, indem sie beispielsweise zu Gewalt, Denunziantentum uÄ. greifen oder auch auf andere Weise die Versammlungs- und Meinungsfreiheit Andersdenkender einschränken, werden sie zu dem, das sie offiziell bekämpfen wollen und gehören entsprechend kritisiert.
Antwort auf Es ist ganz einfach: wenn… von Oliver Hopfgartner
Jetzt zähle mal auf, wie…
Jetzt zähle mal auf, wie viele gewalttätige Aktionen antifaschistische Demonstranten in den letzten 10 Jahren vom Zaun gebrochen haben (also nicht als Gegenwehr) und dann stelle sie den gewalttätigen Aktionen des rechten Spektrums gegenüber.
Das was du als Denunziantentum bezeichnest, wird von der italienischen Regierung gerade aktiv unterstützt und in vielen Gemeinden mit rechter Stadtregierung - beispielsweise Bozen - umgesetzt. Mit Antifa haben die alle nichts am Hut.
Mir wäre auch kein Fall bekannt, dass Menschen aus antifaschistischem Geist heraus, die Meinungsfreiheit Andersdenkender einschränken. Sie kritisieren höchstens deren Meinung und das ist auch gut, denn Faschismus beispielsweise ist keine Meinung sondern ein Vergehen.
Antwort auf Jetzt zähle mal auf, wie… von Manfred Klotz
Extreme und radikale …
Extreme und radikale Positionen haben auf beiden Seiten nichts zu suchen!
Rechts wird zunehmend mit Rechtsextremismus gleichgesetzt, und umgekehrt!
Es wird immer schwieriger offen seine Meinung zu sagen ohne in eine Ecke gestellt zu werden, was eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft mit sich bringt!
Politik mit Scheuklappen ohne die Ansichten des Gegenübers zu akzeptieren ist ein Sargnagel für gelebte Demokratie!
Antwort auf Extreme und radikale … von Robert Zagler
Sie müssen genauer lesen…
Sie müssen genauer lesen. Mir geht es darum die unterschwellige Behauptung zu korrigieren, antifaschistische Gruppen seien grundsätzlich gewalttätig, wobei die eigentliche Gewaltbereitschaft verschwiegen wird. Wenn Sie schreiben "Es wird immer schwieriger offen seine Meinung zu sagen ohne in eine Ecke gestellt zu werden", geben Sie genau einen rechtsextremistischen Slogan wieder, mit dem diese Seite ihre Haltung gerne verteidigt. In eine Ecke wird man nur gestellt, wenn man sich dort befindet.
Antwort auf Sie müssen genauer lesen… von Manfred Klotz
Das Problem ist nur, dass es…
Das Problem ist nur, dass es in dieser "Ecke" immer voller wird. Du genderst nicht, du bist rechts. Du hast ein Problem mit Situationen alà Bahnhofsareal Bozen, rechts! Du hinterfragst die undurchdachte, ökonomisch selbstmörderische Klimapolitik, rechts! Du hinterfragst das moralische Aufladen der Regenbogenfahne, ultrarechts! Du hast ein Problem damit wenn in Schulklassen ein der Anteil von Kindern mit nicht europäischem Hintergrund auf die oder über die 50% zugeht, rechts.
Wenn immer mehr Menschen die offensichtliche Probleme ansprechen, als rechts oder sogar rechtsextrem diffamiert werden, dann haben wir ein massives Problem, das sich auch bei den nächsten Wahlen noch heftiger niederschlagen wird.
Antwort auf Das Problem ist nur, dass es… von Cicero
Ich ergänze: Du bist rechts,…
Ich ergänze: Du bist rechts, haust permanent rechte Aussagen raus, schon bist du rechts. So eine Frechheit.
Antwort auf Ich ergänze: Du bist rechts,… von Markus Schwärzer
Ja ich bin rechts. Und?…
Ja ich bin rechts. Und? Andere sind links. Ich unterhalte mich gerne mit Linken. Diskutiere, streite, lass mich auch mal überzeugen von Argumenten. Ich will weder die Demokratie abschaffen noch bürgerliche Freiheiten beschneiden. Wird eine Mehrheit links der Mitte gewählt entspricht das zwar nicht meinem politischen Geschmack aber dann geht man eben zur nächsten Wahl und versucht Dinge wieder zu ändern bzw. Gestaltungsmacht anderen zu übertragen.
Antwort auf Jetzt zähle mal auf, wie… von Manfred Klotz
Ich stimme dir insofern zu,…
Ich stimme dir insofern zu, dass man auf keinen Fall alle Antifa-Gruppen über einen Kamm scheren kann und ich denke das kommt in meinen Beiträgen zu diesem Thema ausreichend zum Ausdruck. Falls nicht, betone ich es hiermit ausdrücklich.
Einer meiner wesentlichen Kritikpunkte ist das militante Auftreten diverser Antifa-Gruppen gegen Gruppen wie den Hayek-Club, das so weit geht, dass dadurch Veranstaltungen nicht stattfinden können. Dasselbe gilt für Veranstaltungen in denen es um Themen wie Ayn Rand/Objektivismus oder auch sonstige Themen geht, die für klassisch liberal gesinnte Gruppen interessant sind. F.A. Hayek ist vordergründig für seine antizentralistischen und antiplanwirtschaftlichen Haltungen bekannt.
Problematisch finde ich auch, dass sich selbst Antifa-Leute schwer tun, sich hier solidarisch mit den Opfern zu zeigen. Normale Antifa-Aktivisten können ja nichts dafür, wenn Idioten in ihrem Namen so handeln.
Wenn Faschismus ein Vergehen ist, gäbe es auch den Rechtsweg. Doch da hört es eben nicht auf. Denken wir z.B. an Burschenschaften: Burschenschaften sind nicht verboten. Wenn sie tatsächlich faschistische, NS-verherrlichende Parolen schwingen würden, könnte man sie bei der in Österreich, Deutschland und Italien geltenden Gesetzgebung belangen. Warum also muss man dann hergehen und derartige Veranstaltungen verhindern? Besser wäre es sie stattfinden zu lassen und Entgleisungen zu dokumentieren und dann zur Anzeige zu bringen. Das wäre dann sauber und keine Selbstjustiz.
Sie haben Recht, im rechten…
Sie haben Recht, im rechten Eck wird es voller. Warum? Es reagiert sich z. B. auf die von Ihnen genannten Zeitfragen leichter aus dem Dickdarm heraus als komplexere Ursachenforschung zu betreiben und entsprechend komplexe Lösungsansätze zu entwickeln. Dann lässt sich z. B. mit dicker Lippe über "selbstmörderische Klimapolitik" und meint damit gerade nicht die Nicht-Politik, die derzeit reihum vorexerziert wird.
Antwort auf Sie haben Recht, im rechten… von Thomas Strobl
"schwadronieren" bitte an…
"schwadronieren" bitte an passender Stelle dazulesen.
Antwort auf Sie haben Recht, im rechten… von Thomas Strobl
Komplexe Ursachenforschung?…
Komplexe Ursachenforschung? Na dann legen Sie mal los! Und die Klimapolitik ist ökonomischer Selbstmord. Die EU kleistert Firmen mit Meldeauflagen, Auflagen für irgendwelche Berichte usw. voll. Deutschland, als wirtschaftlicher Motor Europas und ehemaliger Stromexporteur schaltet Atom aus und dafür Fosil ein, wissend dass eine CO2 Bepreisung kommen wird, welche Energie noch teurer machen wird. Wir deindustrialisieren Europa sehenden Auges.
Ich halte es da mit Brecht. "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral." Ein Satz der früher tief in der linken DNA eingeprägt war, auf die wirtschaftlich abgesicherte und moralisch aufgeladene Bourgeoisie Linke längst nicht mehr zutrifft.
Antwort auf Komplexe Ursachenforschung?… von Cicero
Keine Klimapolitik ist…
Keine Klimapolitik ist globaler Selbstmord, da ist die Wissenschaft eindeutig. Und tatsächlich ist keine Klimapolitik auch ökonomischer Selbstmord, der Markt regelts gerade.
Auch Brecht: „Man denkt, das kommt nicht wieder, doch
der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“
Zitat: “US-Präsident Trump…
Zitat: “US-Präsident Trump ging vor wenigen Wochen noch einen Schritt weiter, indem er den Antifaschismus verbieten will”:
korrekter Journalismus macht das nicht;
die Antifa als Organisation, nicht fer Anti-Faschismus wurde verboten.
Auch wenn ich dies Verbot ablehne, bleibt ein korrekter Sprachgebrauch trotzdem fundamental, so meine Sichtweise dazu.
Bitte höflich um Richtigstellung im Text, wenn der Artikel ernst genommen werden soll - andernfalls bedient der Artikel sich selbst Trump’scher Methoden.
Antwort auf Zitat: “US-Präsident Trump… von Peter Gasser
Es gibt keine Organisation…
Es gibt keine Organisation Antifa. Antifa ist eine lose Bewegung. Bitte korrekt bleiben.
Niemand weiß wie sich sich…
Niemand weiß wie sich sich die "Antifa Südtirol" wer immer die Leute auch sind (Untergrundorganisation), z.B. mit der Antifa in Deutschland vernetzt.
Und in D gab es in letzter Zeit gehäuft Anschläge auf die zivile Infrastruktur, auf Privatbesitz und auch auf Personen, die militant an Versammlungen zum Meinungsaustausch oder Parteitagen gehindert werden sollten und wo vermummt auch Polizei angegriffen wurde.
Da wurden Schlösser und Autos abgefackelt, Bahninfrastruktur und Stromnetze beschädigt, was zu tagelangem Ausfall geführt hat (Berlin) usw.
Außerdem werden Adressen von Politikern ins Netzt gestellt mit der unverhohlenen Aufforderung denen mal einen "Besuch" abzustatten uvm.
Das alles reklamiert die "Antifa" unter ihrer Flagge auch auf der Seite "Indymedia" wie selbstverständlich für sich, denn sie fühlt sich dafür verantwortlich den Leuten die "rechte Gesinnung " auszutreiben, was sie dann gewaltsam umzusetzen versucht.
Denn es ist nur ihre (linke) Gesinnung die salonfähig ist, alles andere ist "faschistisch??".
Dass "Rechtsextremisten" in ähnlich militanter Weise vorgehen hört man nicht.
Hier ein Link zum Bundesamt für Verfassungsschutz und dessen Einschätzung der Antifa, nicht sehr schmeichelhaft.
Ein Auszug der das eigentliche Ziel beschreibt:
Das übergeordnete Ziel der "Antifa" im Sinne des autonomen "Antifaschismus" bzw. des linksextremistischen Aktionsfelds "Antifaschismus" ist dabei weiterhin die Überwindung des "Kapitalismus" und zwar nicht durch politische Reformen, sondern durch einen Umsturz der bisherigen Staats- und Gesellschaftsordnung. Der "Antifaschismus" im linksextremistischen Sinn richtet sich also gerade nicht nur gegen als solche ausgemachte oder tatsächliche Rechtsextremisten, sondern auch immer gegen den Staat und seine freiheitliche demokratische Grundordnung, welche kontinuierlich ausgehöhlt werden soll.
https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/hintergruende/DE/linksextre…
"Wenn der Faschismus wiederkommt wird er sagen ich bin der Antifaschismus"
(Ignazio Silone).
Zitat: “Wenn der Faschismus…
Zitat: “Wenn der Faschismus wiederkommt wird er sagen ich bin der Antifaschismus" (Ignazio Silone)”m
Trump, Putin...