Fazit: M5S leider keine
Fazit: M5S leider keine Partei die Italien weiterbringt als Andere :-(
Seit dem Ausbleiben des von Beppe Grillo prognostizierten Triumphes bei den Europawahlen im Mai wirkt die Fünfsterne-Bewegung zunehmend orientierungslos. Zögernd schwenkte sie nach der Niederlage auf den stets verteufelten Kurs des Dialogs ein, um nach ein paar halbherzigen Gesprächen mit Matteo Renzi wieder zur gewohnten Selbstisolierung zurückzukehren. Letzthin übte sich die Bewegung in kompromißloser Obstruktion, ihre Senatoren bewarfen mit den Lega-Kollegen Senatspräsident Piero Grasso mit Wurfgeschossen aller Art. Auch unbedarfte Beobachter kamen zum Schluß, daß dem M5S vor allem eines fehlt: eine brauchbare politische Strategie. Die sollte endlich eine dreitägige Großveranstaltung auf dem römischen Circus Maximus liefern, wo sich die Bürger in 170 Zelten über die Ziele der Bewegung informieren und mit ihren Vertretern diskutieren konnten. Die Veranstaltung kostete eine halbe Million Euro. Das Fußvolk spendete trotz eindringlicher Appelle nur die Hälfte der Summe.
Doch die Veranstaltung geriet einmal mehr zur unvermeidlichen Selbstdarstellung des Parteigründers. Schon zum Auftakt ließ sich Beppe Grillo von einem Kranwagen 20 Meter in die Höhe hieven und brüllte gestikulierend die üblichen Slogans ins Mikrofon: "O noi o la fine della democrazia." Natürlich durften auch die üblichen Attacken gegen Renzi und die peste rossa nicht fehlen:" Preferisco Berlusconi che lotta per le sue aziende." Hatte Grillo noch vor Monaten angekündigt, seine Bewegung werde "das Parlament wie eine Thunfischdose öffnen", so ordnete er nun den Kurswechsel an: "Usciamo dal parlamento e torniamo nelle piazze." Grillo kündigte eine Volksabstimmung gegen den Euro an, für das die Bewegung "bis zu 5 Millionen Unterschriften sammeln" werde. Die Lega Nord und der in Brüssel mit dem M5S alliierte britische Rechtsausleger Nigel Farage reagierten begeistert. Auch das TV-Verbot wurde neu aufgelegt: In Talkshows will Grillo in Zukunft keine M5S-Vertreter mehr sehen. Die Schlußkundgebung geriet vor rund 200.000 Anhängern zur Grillo-Show und brachte damit erneut den Beweis, daß nur der Parteigründer in der Lage ist, Zehntausende zu mobilisieren. Doch die notwendige Diskussion über den politischen Kurs des M5S blieb aus. Parmas Bürgermeister Pizzarotti: "Un'occasione mancata."
An Diskussionsstoff hätte es nicht gefehlt. Ein beträchtlicher Teil der Parlamentarier weigert sich, den vereinbarten Teil des Gehalts abzuliefern. In Brüssel hatte wenige Tage vorher Gianroberto Casaleggio die gesamte Pressemannschaft der Fraktion um Claudio Messora gefeuert. "Credo ci sia una crisi d'identitá", gesteht der Turiner Regionalratsabgeordnete Vittorio Bertola. Das Nachspiel folgte am Montag. Nach heftigen internen Polemiken mußten die Parlamentarier der Bewegung ihre populistische Aktion in Genua absagen, wo sie sich nach der Überschwemmungskatastrophe mit Stiefeln und Schaufeln unter die Freiwilligen mischen wollten. Am Abend folgte ein Paukenschlag, der einiges über das Klima in der Bewegung verrät: Mit der Genueserin Cristina De Pietro trat eine weitere Senatorin aus der Fünfsterne-Bewegung aus.
Fazit: M5S leider keine Partei die Italien weiterbringt als Andere :-(
Xenophobe Parolen sind von Seiten der Ukip nichts ungewohntes, die kann man schnell googeln.
Was die 5 Sterne Bewegung angeht, stellt sich immer mehr die Frage ob es nicht an der Zeit wäre Grillo nach Hause zu schicken...
Korrekt. Er ist ein Klotz am Bein der vielleicht fähigen und (noch) motivierten M5S-"Aktivisten".