Wirtschaft | Gastgewerbe

Katerstimmung im Tourismus

Auch Südtirols Tourismusbetrieb leider unter den Wetterkapriolen. Fast ein Drittel ist laut WIFO mit seinen Erträgen nicht mehr zufrieden.

Zuerst die Krise, und dann auch noch das Wetter: Auch Südtirols Gastgewerbe macht derzeit harte Zeiten durch. Das spiegelt sich auch in der fast fertigen Bilanz für das Jahr 2014 wider. Zwischen Jänner und November blieben die Nächtigungszahlen laut dem Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer (Wifo) um 2,2 Prozent hinter jenen des Vorjahres zurück. Besonders stark dazu beigetragen hat der italienische Gast, bei dem es einen Nächtigungseinbruch um sieben Prozent gab. Neben der anhaltenden Krise der italienischen Wirtschaft gibt man bei der Handelskammer auch dem Wetter Schuld an diesem schwierigen Jahr. Immerhin folgte auf einen regnerischen Sommer ein schneearmer Winterbeginn, der den Anfang der Skisaison erschwerte.

Das Ergebnis spiegelt sich auch im aktuellen Wirtschaftsbarometer des WIFO wider. Wie die Konjunkturerhebung zeigt, sind lediglich 70 Prozent der Unternehmer/innen im Tourismus mit ihren Erträgen des Vorjahres zufrieden. Ein Wert, der laut WIFO für diesen Sektor als sehr niedrig einzustufen ist. Für das laufende Jahr erwarten sich die Hoteliers zumindest eine leichte Verbesserung. Stark gezählt wird dabei auf Gäste aus dem Ausland, die den Einbruch bei den italienischen und Südtiroler Gästen ausgleichen sollen. Hoffen allein reicht aber nicht, signalisiert HGV-Präsident Manfred Pinzger. Seine Botschaft: „Ungeachtet der vielen externen Faktoren sollten die gastgewerblichen Unternehmer stetig das eigene Produkt hinterfragen, sich entsprechend beraten lassen und bei Bedarf Produkt und Betrieb optimieren.“

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Profil für Benutzer Willy Pöder
Willy Pöder Mi., 28.01.2015 - 13:42

Manfred Pinzger: "Ungeachtet der vielen externen Faktoren sollten die gastgewerblichen Unternehmer stetig das eigene Produkt hinterfragen..", Zitat aus obigem su-Bericht. Diese Empfehlung kann ich nur unterschreiben. Warum? Neulich passierte mir, dass ich in einem einheimischen, größeren Gastbetrieb meine Bestellung weder auf Deutsch noch auf Italienisch machen konnte. Auf Englisch konnte ich mich mit der Dame schließlich so weit "betaitschn", dass ich das gewünschte Getränk dann auch serviert bekam. Dabei dachte ich mir: Na billiger und zugleich kontraproduktiver geht's wirklich nicht mehr! Pinzger lässt grüßen: stetig das eigene Produkt hinterfragen...

Mi., 28.01.2015 - 13:42 Permalink