Die Calabrò-Show
Als die Chefs von Südtirols größtem Energieunternehmen vor zwei Wochen ihr geplantes gemeinsames Unternehmen vorstellten, stach einer von ihnen als Ober-Chef hervor: Etschwerke-Generaldirektor Nicola Calabrò übernahm bei der Präsentation der SEL-Etschwerke-Fusion nicht nur den ausführlichsten und interessantesten Teil. Der ehemalige Generaldirektor der Bank für Trient und Bozen (BTB) schien sich dabei auch so in seinem Element zu fühlen, dass bereits so mancher ahnte, den künftigen Kapitän des fusionierten Energieunternehmens vor sich zu haben.
Doch offenbar kehrt der Bozner der Energiebranche nach nur eineinhalb Jahren wieder den Rücken – und kehrt in sein Core Business zurück: Darauf deuten zumindest alle Spekulationen vor der offiziellen Präsentation des neuen Sparkasse-Generaldirektors am Montag hin. Landtagsabgeordneter Paul Köllensperger setzte sogar bereits im vergangenen Dezember im Rahmen der Haushaltsdiskussion im Landtag auf den langjährigen Bankmanager. „Mich würde es nicht wundern, wenn auf der anderen Seite Herr Calabrò aufsteigen würde", erklärte er damals im Zusammenhang mit den SEL-Etschwerke-Verhandlungen.
Wie damals stellt er nun auf seiner Facebook-Seite erneut einen möglichen Interessenskonflikt in den Raum. Immerhin habe Sparkasse-Boss Gerhard Brandstätter für die SEL mit den Etschwerken und damit mit ihrem Generaldirektor Calabrò über eine Fusion der beiden Gesellschaften verhandelt - die das Land und die SEL unbedingt brauchen würden, „um eine Katastrophe, also den Verlust der Konzessionen, abzuwenden“ schreibt der 5-Stelle-Vertreter. Verhandlungspartner Calabrò sitze aber gleichzeitig mit Brandstätter im Verwaltungsrat der Sparkasse – und beerbe nun wohl den aus dem Amt gejagten vorherigen Generaldirektor Peter Schedl. „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“, meint Paul Köllensperger und spricht von einer für das "System Südtirol" ganz typischen Rochade. Seine Schlussfolgerung: „Ganz unabhängig davon, wie man zur Fusion bzw. zur Person des neuen Generaldirektors steht - das Auswahlverfahren scheint doch eher eine Show gewesen zu sein, vor dem Hintergrund einer längst gefallenen Entscheidung.“
Viel Glück dem neuen
Viel Glück dem neuen Generaldirektor.
Nur ein schneller Blick auf die nackten Fakten.
Calabrò war Direktor der BTB, als diese mindestens 3 Jahre lang große Verluste schrieb. 2014 ist das erste Jahr nach langer Zeit, in dem BTB wieder Gewinne schreibt. Und das erst, nachdem Calabrò seit Mitte 2013 weg ist. Man hört, daß man in der BTB alles andere als betrübt war, als er ging.
Die Frage ist also mehr als legitim, ob dieser Mann in der Lage ist, den "Karren Sparkasse"aus dem Dreck zu ziehen.
Die Sparkasse ist viel komplexer und größer als die BTB. Ihr Bilanzlöcher sind das Dreißigfache der BTB (300 Mio und nicht 10 Mio). Und in der Sparkasse gibt es einen internen Verwaltungsapparat, den Calabrò in der BTB nie verwaltet sondern nur mit dem Fernglas gesehen hat, weil Banca Intesa von Mailand aus diese Leistungen erbrachte. Die BTB ist seit Jahren eine leere Vertriebsschachtel ohne Verwaltungsapparat. Der Beweis liegt in der Tatsache, daß nun BTB ohne jeglichen Abbau von Mitarbeitern in Intesa hineinfusioniert wird. Es bleibt nur der Name BTB, nichts dahinter; pure Kosmetik. Und wer eine leere Schachtel geführt hat, soll die Sparkasse retten?
Das schaue ich mir an.
Ich mag vielleicht Vorurteile haben, aber mir scheint auch diese Ernennung wieder mal politisch. Ist es nur ein Zufall, daß Calabrò bei den Etachwerken ist und daß diese gerade mit SEL fusionieren? Da gibt’s ja also einen Generaldirektor zuviel. Und ist es ein Zufall, daß wieder einmal Brandstätter bei der SEL-Etschwerke-Fusion hinter den Kulissen als Berater agierte?
Zudem: Calabrò sitzt seit 1 Jahr im Verwaltungsrat der Sparkasse. Wenn er so gut wäre, dann hätten sie ihn ja sofort ernennen können, gleichzeitig zum (überfälligen) Rausschmiss von Schedl. Daß Calabrò erst nach 3 Monaten ernannt wird, erhärtet die Vermutung, daß die wirklich fähigen Leute nicht zur Sparkasse wollen. Brandstätter mußte wohl eine Wahl sehr fraglicher Qualität treffen.
Zum Wohle der Sparkasse hoffe ich sehr, daß ich nur einen falschen Eindruck oder unbegründete Vorurteile habe. Allerdings würde es mich nicht wundern, wenn die Sparkasse sehr bald von Banca d'Italia kommissariert würde, wie so viele andere politisierten Banken Italiens, die im Dreck stecken. Von wegen "Südtirol ist nicht Italien" ...
A prescindere dalla qualità
A prescindere dalla qualità delle persone che vanno a ricoprire le diverse cariche, è ormai consolidato un patto di governo (potere) Svp-Pd egemone e che pervade tutte le espressioni della vita istituzionale e, purtroppo, anche molte espressioni della vita economica. Dalla rappresentanza nel Parlamento europeo, fino all'ultima Giunta Comunale (passando per Roma e per la Provincia), tutto fa capo a due partiti, Svp e Pd che evidentemente hanno avuto la delega degli elettori per farlo e va bene così. Non fa bene invece alla nostra democrazia ed alla nostra economia quando questi stessi partiti condizionano la Governance delle oltre 200 società pubbliche "strumentali" operanti sul nostro territorio e delle strutture economiche e finanziarie di interesse pubblico, come la Cassa di Risparmio. Che alla piena egemonia, corrisponda anche la piena responsabilitá!
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auch interessant in diesem zusammenhang finde ich ja, dass ausgerechnet herr brandstätter, der jahrelang als präsident der stiftung sparkasse, dem haupteigentümer der sparkasse, tatenlos zugesehen hat wie der karren dorthin gefahren wurde wo er jetzt ist, nun als präsident der sparkasse dafür sorgen soll dass der karren wieder auf kurs kommt.