Gesellschaft | Gewalt

Rape Culture (*)

(*) "Rape Culture" bezeichnet soziale Milieus oder Gesellschaften, in denen sexuelle Gewalt und Vergewaltigung verbreitet sind und weitgehend toleriert werden (wikipedia)
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Es kreuzte gestern via NZZ ein Text meine Wege, den ich eigentlich lieber nicht hätte lesen müssen. Einerseits. Andererseits ist es mit solchen Dingen und generell aber wohl so, wie Goethe einst sagte, nämlich: „Man sieht nur, was man weiß“, oder, nach meiner freien Interpretation: Achtsamkeit/Aufmerksamkeit entsteht erst, wenn Bewusstsein besteht. Insofern werde ich den Text also jetzt nicht, wie ich es am liebsten täte, in den tiefen Falten meines Bewusstseins versenken, sondern ihn kurz zur Sprache bringen. Vielleicht hilft’s ja, so oder anders.

Der Text also berichtete von „rape culture“, zu deutsch: Vergewaltigungs-Kultur, jawoll, und darin stehen Sätze wie dieser:

„(…) ein Anspruchsdenken, in dem Frauen als rechtmäßige Beute betrachtet werden“,

oder Textpassagen wie diese:

Drei der insgesamt vier Beteiligten hatten die Gruppenvergewaltigung (…) mit ihren Handys gefilmt. (…) Einer der Täter, der mit dem Mädchen zuvor eine kurze Beziehung gehabt hatte, gab die Anweisungen, ein anderer hat anschließend auf das Opfer uriniert. (…) Es gab einige Zeugen. Hat einer eingegriffen? Nein. Wurde das Verbrechen von einem von ihnen gemeldet? Nein.“

Nun springt vermutlich im Versuch der Zuordnung dieses abscheulichen Geschehens die Fantasie des Lesers und der Leserin beispielsweise nach Indien, wo – wie wir alle wissen - (Gruppen-)Vergewaltigungen an der Tagesordnung sind, oder in den „Gottesstaat“ der IS, oder einen anderen Terror-Staat, wo Frauen oft weniger Achtung erfahren als manche Tiere, oder vielleicht in ein Kriegsgebiet – Stichwort „sexualisierte Kriegsgewalt“ -, aber jedenfalls mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an irgendeinen, räumlich und kulturell Lichtjahre von uns - zivilisierten! Menschen -, entfernten, düsteren Ort. Leider falsch. Und zwar richtig falsch.

Denn diese und ähnliche Verbrechen spiel(t)en sich tagtäglich in den Vereinigten Staaten ab, der höchst entwickelten Weltmacht, Leadernation und Leaderkultur, und dort nicht etwa in den verarmten und verwahrlosten Vororten verwahrloster und verarmter Städte. Nein, sie geschahen – und geschehen – an Amerikas Hochschulen, insbesondere an den Elite-Hochschulen. Man lasse sich das einmal langsam und gründlich durch die Gehirnwindungen laufen.

Jede fünfte Studentin wird im Laufe ihres Studentinnenlebens einmal Opfer eines sexualisierten Übergriffes, aber nur fünf Prozent dieser Übergriffe werden bei der Polizei gemeldet. Warum das so ist, und übrigens, der ganze Text kann hier nachgelesen werden.

Es ist, aus meiner Sicht, mehr als nur verstörend, dass Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe überhaupt passieren, im Jahre 2015 und bei vermutlich größtmöglicher sexueller Freiheit, es ist sogar einer entwickelten und zivilisierten Kultur ganz und gar unwürdig. Dass überdies diese Gewalt größtenteils ungesühnt bleibt, auch diese Tatsache (!) spricht keineswegs für die Entwicklung und/oder Güte unserer Gesellschaft, von Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter gar nicht zu reden.  Aber es besteht doch – vielleicht, wenn alles gut geht – ein kleiner Grund, Hoffnung zu schöpfen. Denn es ist nicht so, wie man manchmal meinen möchte, dass überhaupt kein Umdenken – oder besser: Kulturwandel - stattfinden würde. Ein bisschen was tut sich, hin und wieder, hie und da: Die Verbrecher aus dem Bericht wie oben wurden zwar von den Zeugen nicht von ihrem Tun abgehalten, und von diesen auch nicht angezeigt – aber die Universität selbst hat den Vorfall zur Anzeige gebracht, was keineswegs die Norm und also umso bemerkenswerter ist. Der Präsident der US und erklärte Feminist Barack Obama höchstselbst hat neulich seine traditionelle Rede zu den Grammy Awards „zweckentfremdet“, um über Vergewaltigungen und Gewalt gegen Frauen zu sprechen, und dazu aufzurufen, „zusammen unsere Kultur zum Besseren (zu) verändern.“ Barack Obama ist auch Testimonial in der Kampagne „It’s on us“ (www.itsonus.org), die sich nicht - wie sonst bei Gewalt gegen Frauen (ja, nicht nur) hierzulande eher üblich – an die Opfer wendet, und darauf, wie diese sich schützen können. Sie ist vielmehr überwiegend Täter-fokussiert und darauf, wie diese an ihrem Tun gehindert werden können. Die Verantwortung über das eigene Heil-Sein oder Heil-Bleiben wird also mithin zum größten Teil von der Frau/dem Opfer fort genommen und dorthin verlagert, wo sie hingehört, nämlich zum (potentiellen) Vergewaltiger/Täter, und zur Gesellschaft, die wegschaut.

Und hierzulande? Können wir, Frauen und Männer, wohl noch lange davon träumen, dass unser Landeshauptmann oder eine andere herausragende Persönlichkeit z. B. die Verleihung des Landesverdienstkreuzes oder ein anderes, medien- und öffentlichkeitswirksames Ereignis zum Anlass nimmt, um laut und unmissverständlich gegen Gewalt (weitaus überwiegend gegen Frauen) anzusprechen, und Stellung zu beziehen. Oder eine Kampagne wie „It’s on us“ finanziert. Oder, warum nicht, ein Land Südtirol auf den Weg bringt, in dem es keine „Frauenparkplätze“ gibt (geben muss), und keine "Sicherheitstipps für Gitschn", dafür aber groß angelegte Sensibilisierungskampagnen, flächendeckend plakatierte (Warn-)Hinweise, dass Frauen keine Beute sind, und Gewalt nicht (mehr) Teil unserer Kultur.

Denn was – beispielsweise - für Motorrad- und Autofahrer recht ist, das sollte doch für die „andere“ Hälfte der Gesellschaft  (ohne die ja übrigens keine Gesellschaft lebensfähig ist) nur billig sein.

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Frederik Frick Di., 10.02.2015 - 18:07

Ich betrachte diese Berichte über eine angebliche rape culture an amerikanischen Universitäten kritisch. Vielleicht verschließe ich hier ja mutwillig die Augen, aber ich glaube nicht, dass solche Dinge in einem so großen Ausmaß, wie von den Medien kolportiert, stattfinden. Erst vor einigen Wochen gab es, ich glaube in der FAZ, kann auch die NZZ gewesen sein, einen Artikel darüber, dass ein geringer Anteil dieser Vergewaltigungen tatsächlich angezeigt wird. Angezeigt bei der Polizei, wohlgemerkt. Offenbar hat sich an diesen Universitäten eine Paralleljustiz gebildet. Ein Disziplinarverfahren an der Uni ist weniger schädigend für den Täter, andererseits werden geringere Anforderungen an die Beweise gelegt. Da es bei solchen Dingen oft Aussage gegen Aussage steht, werden bestimmt auch genug Männer trotz Unschuld vor einer solchen Kommission als Vergewaltiger abgestempelt. Das Prinzip der Unschuldsvermutung gilt in diesem Umfeld wohl offenbar auch nicht.

Was ich sagen will: Sexuelle Gewalt gehört angezeigt. Bei der Polizei. Alles andere ist unwürdig. Und solche Dinge, die es nicht wert sind, wirklich angezeigt zu werden, in der Presse zu einer rape culture aufzublasen, ist Boulevardjournalismus. Schon klar, eine gute Schlagzeile ist es ja, wenn eine mit sich immer eine Matratze über den Campus schleppt. Aber hilfreich ist das nicht.

Di., 10.02.2015 - 18:07 Permalink
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Sylvia Rier Mi., 11.02.2015 - 08:17

Antwort auf von Frederik Frick

Ich glaube, der Text der NZZ (! Boulevardjournalismus???), erklärt schon sehr schön, warum nicht jeder sexuelle Übergriff bei der Polizei gemeldet wird. Ich finde aber deinen Einwurf trotzdem interessant, weil ich nämlich selbst über diesem (Ab-)Satz lange mit mir diskutiert habe:

"Eine Strategie ist das «public shaming», das hauptsächlich über die Social Media verbreitet wird. Die öffentliche Blossstellung der als Täter gebrandmarkten Studenten hat freilich, besonders wenn sie von der Universität freigesprochen wurden, den schalen Geschmack von privater Lynchjustiz. Der von Emma Sulkowicz angeklagte Student kann sich, nachdem sein Name publik gemacht wurde, jedenfalls nirgends mehr blicken lassen."

So?, habe ich mir gesagt, "der Student kann sich also nirgends mehr blicken lassen?" Und? habe ich mich - spontan - gefragt, wo ist das Problem? Hätte er die Frau in Ruhe gelassen, könnte er sich nach wie vor überall blicken lassen. Weniger spontan erkenne ich natürlich die Problematik - ich glaube allerdings nicht, dass eine Frau sich grundlos zum Opfer eines sexuellen Übergriffs macht - und die, die es tun, sind ganz sicher eine sehr vernachlässigbare Minderheit und jedenfalls sehr viel weniger als die Täter, die ungeschoren davon kommen...

Ich würde also dafür plädieren, das jedenfalls sehr geringe Risiko der Falschanschuldigung in Kauf zu nehmen - und im Zweifel auf der Seite der Schwächeren (in diesem Fall: körperlich sowieso, aber auch in ihrer - hier - gesellschaftlichen Position, s. "Vergewaltigungsmythen") zu bleiben.

NB: Wer definiert, was es "wirklich (!) wert" ist, angezeigt zu werden? Die Polizei? Die Gesellschaft? Auch hierzu und auch dich darf ich zu "Scobel" verweisen.

Mi., 11.02.2015 - 08:17 Permalink
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Frederik Frick Mi., 11.02.2015 - 18:05

Antwort auf von Sylvia Rier

Gewisse boulevardeske Züge können Sie einem Artikel nicht absprechen, der unter dem Schlagwort rape culture läuft. Ist das überhaupt noch ein Schlagwort oder schon ein Hashtag für den Twitter-Lynch-Mob? Ich glaube nicht, dass die Ziffer der falschen Anschuldigungen so gering ist, wie Sie behaupten. Wenn ein solcher Übergriff echt bzw. ernst war, dann kann das auch zur Anzeige gebracht werden. Rufmord hingegen ist nichts als Rache und eines Rechtsstaates nicht würdig. Das, was Sie hier propagieren, ist nichts als eine umgedrehte Form der Hexenjagd, wir begeben uns hier im direkten Weg zurück ins Mittelalter. Sie wissen bestimmt, dass Twitter- und andere Social-Media-Kampagnen sehr schnell anziehen können und einen enormen Einfluss auf ein einzelnes Leben haben können, wenn sie aus dem Ruder laufen. Ich kann Ihre Position hier überhaupt nicht nachvollziehen.

Mi., 11.02.2015 - 18:05 Permalink
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Sylvia Rier Fr., 13.02.2015 - 07:27

Antwort auf von Frederik Frick

Also ich glaube, dass in Gesellschaften, in denen jede dritte Frau mindestens einen sexuellen Übergriff erfährt, und jede 20. vergewaltigt wird, aber nur jedes 4. dieser Vergehen angezeigt wird - aus den Gründen, die im NZZ-Text und bei Scobel erläutert werden - ist die Bezeichnung "rape culture" nicht gänzlich unpassend. Dass "public shaming" nicht unproblematisch ist, ist mir schon klar, ich würde allerdings - noch einmal - das Problem lieber an der Wurzel packen: Keine sexuellen Übergriffe, kein public shaming. So einfach. Stellen Sie sich vor, alle Männer dieser Welt hörten von heute auf morgen auf, Frauen zu "belästigen", und sexuelle Übergriffe wären kein Thema mehr. Dann wäre tatsächlich sehr schnell jede Frau, die einen Mann grundlos beschuldigt, tatsächlich unglaubwürdig. NB: Und Sie glauben, eine "stille" Vergewaltigung übe keinen Einfluss - oder auch nur einen geringeren - "auf ein einzelnes Leben" aus?

Fr., 13.02.2015 - 07:27 Permalink
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Steve P. So., 15.02.2015 - 21:44

Antwort auf von Sylvia Rier

Nur kurz zwei Sachen:

>> Hätte er die Frau in Ruhe gelassen, könnte er sich nach wie vor überall blicken lassen.

Er wurde von der Universität freigesprochen.

http://www.focus.de/panorama/welt/politik-und-gesellschaft-ich-habe-emm…

Es gilt also die Vermutung, dass er die Frau tatsächlich in Ruhe gelassen hat. Sie kehren also, zumindest unter juristischen Gesichtspunkten, Opfer und Täter um.

>>Ich würde also dafür plädieren, das jedenfalls sehr geringe Risiko der Falschanschuldigung in Kauf zu nehmen

Laut einer Studie des Bayrischen Landeskriminalamt:

„Alle Sachbearbeiter von Sexualdelikten sind sich einig, dass deutlich
mehr als die Hälfte der angezeigten Sexualstraftaten vorgetäuscht werden.
Viele angezeigte Fälle lassen zwar die Vermutung einer Vortäuschung
bzw. falschen Verdächtigung zu, berechtigen jedoch nicht zu einer
entsprechenden Anzeige.“

Zu finden auf Seite 177: http://www.polizei.bayern.de/content/4/3/7/vergewaltigung_und_sexuelle_…

Hier von einem sehr geringen Risiko zu sprechen, finde ich, mit Verlaub, naja Sie wissen schon...

Wobei ich der Letzte bin, der Frauen benachteiligen will. Vergewaltigung von Menschen durch Männer und Frauen gehört verfolgt und bestraft. Trotzdem sollte man die alte Klischees hinter sich lassen und Fakten sprechen lassen. In diesem Sinne bekenne ich mich auch nicht als Feminist, sondern wenn schon als Equalist.

So., 15.02.2015 - 21:44 Permalink
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gorgias So., 15.02.2015 - 22:56

Antwort auf von Steve P.

Es ist erstaunlich wie der Feminismus nur mehrere Phasen zu diesem Zustand degeneriert ist. Ich sprach einmal schon von Vulgärfeminismus als eine Variante die jegliche Theoriebildung zu trivialen pauschalisierenden eindimensionalen Aussagen reduziert hat.
Die Vorverurteilung durch Denuntiation, die sich einige wünschen ,ist eine wahre Barbarei die die Errungenschaften unseres Justizssystem rückgängig machen würden und uns zu Zeiten des Spätmittelalter und der frühen Neuzeit zurückwerfen würden.
Danke für diese Information, die wieder einmal das simple Schwarz-Weiss-Denken mit stereotypen Geschlechterbilder widerlegt mit den zu viele Artikel auf salto unterfüttert sind.

So., 15.02.2015 - 22:56 Permalink
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Sylvia Rier Mo., 16.02.2015 - 08:06

Antwort auf von gorgias

Also wenn Sie so weitermachen, gorgias, mit der Wertung und Wahl Ihrer Quellen und Informanten, und Dankesreden, schmieren Sie noch völlig ab, in der Art, wie Sie - hin und wieder auch positiv - wahrgenommen werden. Hier und überhaupt (Sie wissen schon: Wer sich zu weit aus dem Fenster lehnt, riskiert schon mal, abzustürzen. Aber das kann Ihnen vermutlich egal sein, was hätten Sie auch schon zu verlieren, als Anonymer...

Mo., 16.02.2015 - 08:06 Permalink
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gorgias Mo., 16.02.2015 - 15:07

Antwort auf von Sylvia Rier

Sie können mir vielleicht etwas positives Abgewinnen, ich kann das bei Ihnen leider nicht tun. Egal zu welchem Thema Sie bis jetzt geschrieben haben ich fühle mich bei Ihnen immer schlecht informiert. Ich finde Ihre Beiträge sind ein Schaden für jeglichen Diskurs. Wenn ich mich überwinde darauf zu Antworten ist das nur eine Maßnahme zur Schadensbegrenzung. Sie warnen mich davor nicht abzuschmieren, ich kann bei Ihnen keine Fallhöhe feststellen.
Wie Sie Quellen beurteilen ist zum Haareraufen. Der Werdegang einer Person zählt bei Ihnen nicht wenn jemand einmal für einen Konservativen Think Tank arbeitet. Da muss bei Ihnen wohl im Kopf die Gleichung konservativ = frauenfeindlich herumschwirren.
Dann kritisieren Sie Inhalte ohne Sie wirklich verstanden zu haben. Die Entwicklung auf die Sie Antworten wurde mehrere Jahrzehnte beobachtet und wie Ihre Antwort glauben lässt ein Jahr.

Mo., 16.02.2015 - 15:07 Permalink
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Sylvia Rier Mo., 16.02.2015 - 08:00

Antwort auf von Steve P.

Zu Ihrer ersten Anmerkung: Die "Unschuld", die Sie meinen, kam in einem - für das Opfer, aber auch im Sinne der Schuld-oder-Unschulds-Erhebung - äußerst ungünstigen und ungerechten Umfeld zustande. Indem Sie die ganze Wahrheit (ihre Kern) vernachlässigen, outen Sie sich leider nicht als fairer, unvoreingenommener Kritiker (s. verlinkter NZZ-Text) so:

"Wie die Armee, in der Vergewaltigungen endemisch sind, versuchen viele Universitäten durch Herunterspielen ihre Reputation zu schützen. Ermöglicht wird dies durch ein System, das die Strafverfolgung – sofern die Betroffenen nicht zur Polizei gehen – den Unis selbst anheimstellt. Sexuelle Übergriffe auf dem Campus werden so als interne Angelegenheit behandelt, die meist mit milden Sanktionen wie etwa einer vorübergehenden Suspendierung von der Hochschule geahndet wird.
Dieses zivilrechtliche Vorgehen, heisst es, sei unter anderem eingeführt worden, um den Opfern die harschen Befragungen der Polizei zu ersparen; auch die Auflagen bei der Beweisführung sind in diesem Verfahren nicht so hoch. In der Praxis freilich werden die Opfer – die sich selbst lieber als «survivor» bezeichnen – oft entmutigt, sexuelle Übergriffe überhaupt anzuzeigen. Weil die Studentinnen sich von den Unis im Stich gelassen fühlen, greifen sie inzwischen vermehrt zur Selbsthilfe."

Zu Ihrer 2. Kritik: Auch hier scheinen Sie auf unseriöse Quellen zurück zu greifen (ich fand den von Ihnen verlinkten Text nur bei wikimannia (!) und MANNdat (!) wieder), aber selbst im Original-Dokument ist von "schätzen" und von "Einschätzung der Beamten" die Rede. Das finde ich, nun ja, Sie wissen schon… aber jedenfalls schade… Die weniger ideologisch verbrämte Wahrheit sieht so aus (wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Vergewaltigung#Falschbeschuldigungen_und_-…, Absatz 3.3): „Davon wurden 8 Prozent von Polizeibeamten als Falschbeschuldigungen klassifiziert. Das Forscherteam stellte jedoch fest, dass viele dieser Klassifikationen gegen die offiziellen Kriterien zur Bestimmung falscher Anschuldigungen verstießen und lediglich auf den persönlichen Meinungen der Polizisten beruhten. Nach näherer Analyse und Anwendung der Home-Office-Richtlinien schrumpfte der Anteil der Falschbeschuldigungen auf 3 Prozent. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass in der Polizei weiterhin ein Misstrauenklima gegenüber Vergewaltigungsopfern herrsche und die Häufigkeit von Falschbeschuldigungen überschätzt werde. Außerdem bestünde die Tendenz, falsche Anschuldigungen mit Rücknahmen von Anzeigen zu vermischen, ganz so als ob in diesen Fällen keine sexuellen Übergriffe stattgefunden hätten.[47] (…) Eine Studie aus dem Jahr 2010 wertete den Verlauf von 100 Strafanzeigen wegen Vergewaltigung aus. Die Untersuchung stützt sich jedoch nicht auf die Einstellungen der Beamten, sondern wertet den Verfahrensverlauf nach einem eigenständigen Satz von Kriterien aus. Das knappe Ergebnis lautet, dass während der Ermittlungen bis zur Eröffnung des Hauptverfahrens drei Prozent Falschanschuldigungen festgestellt wurden und in etwa 80 Prozent der Fälle das Strafverfahren eingestellt wurde.[50] In Europa schwankte der Wert zwischen einem und neun Prozent mit einem Mittel von rund sechs Prozent.[51][52]“

„Equalistin“ wäre ich auch sehr gerne. Nur leider sind im Moment die Voraussetzungen dafür nun wirklich nicht gegeben. Also bleibe ich bis auf weiteres gern Feministin.

Mo., 16.02.2015 - 08:00 Permalink
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Steve P. Mo., 16.02.2015 - 21:58

Antwort auf von Sylvia Rier

> outen Sie sich leider nicht als fairer, unvoreingenommener Kritiker

Voreingenommen bin ich sicher nicht. Wenn schon, dann nicht vollständig informiert. Aber wer ist das schon? Ich nicht, und Sie sicher auch nicht.

> Die "Unschuld", die Sie meinen, kam in einem - für das Opfer, aber auch im Sinne der Schuld-oder-Unschulds-Erhebung - > äußerst ungünstigen und ungerechten Umfeld zustande

Warum ungerecht? Im Artikel vom Fokus (der nun wahrhaftig nicht zu den antifeministisch verbrämten oder unterwanderten Medien gehört!) heißt es:
"Die Uni hat sieben Monate lang sehr ausführlich ermittelt. Ich wurde mehr als 30-mal zu Anhörungen vorgeladen und befragt, musste unzählige Statements verfassen. Anders als in der Presse oft dargestellt, wusste Columbia sehr genau, wie viel sie bei einem Freispruch zu verlieren hatte. Amerikanische Unis riskieren den Verlust an Bundesmitteln, wenn ihnen nachgewiesen wird, dass sie in solchen Verfahren nicht sorgfältig ermitteln."
Im Zweifel halte ich die Fahne vom Fokus hoch. Außerdem zeigt dieser Artikel (welcher übrigens von einer FRAU verfasst wurde) einige Ungereimtheiten in diesem Fall auf:
http://www.mindingthecampus.com/2015/02/the-mattress-story-under-more-f…

>ich fand den von Ihnen verlinkten Text nur bei wikimannia (!) und MANNdat (!) wieder

Diesen Punkt verstehe ich nicht, da ich die von Ihnen genannten Seiten weder kenne noch erwähnt habe. Die Studie ist auf dem Server des Bayrischen Landeskriminalamtes verfügbar und diesen habe ich auch angegeben. Keine Ahnung, in welche Ecke sie mich hier drängen wollen.

> ist von "schätzen" und von "Einschätzung der Beamten" die Rede. Das finde ich, nun ja, Sie wissen schon…

Sie stellen also die Professionalität und/oder Ehrlichkeit ALLER Sachbearbeiter für Sexualdelikte des Bayrischen Polizei, welche als Beamte eine hervorstechende Funktion und Verantwortung für das Rechtssystem innehaben, in Frage? Gut, kann man schon so machen...

> Die weniger ideologisch verbrämte Wahrheit sieht so aus

Wenn Sie schon Wikipedia zitieren (wie war das noch mal mit der Seriosität der Quellen?), dann bitte vollständig. Im von Ihnen genannten Artikel heißt es außerdem:
"Auch nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen noch fragliche Fälle werden in der Regel als Anzeige wegen Vergewaltigung oder sexueller Nötigung an die Staatsanwaltschaft abgegeben. Laut der Studie ist „[Der] Tatnachweis für ein Vortäuschen oder eine falsche Verdächtigung aber insbesondere deshalb meist nicht zu führen, weil ein Geständnis des angeblichen Opfers nicht vorliegt. Trotz vieler Inkonstanzen in den Zeugenaussagen und dem Vorliegen weiterer Kriterien, welche die Glaubwürdigkeit in Frage stellen, bleibt letztendlich die Aussage des angeblichen Opfers neben der des von ihm Beschuldigten stehen; andere Personen- oder Sachbeweise liegen in ausreichender Beweiskraft in der Regel nicht vor. Anzeige erstattet wird in diesen Fällen fast ausschließlich wegen Vergewaltigung oder sexueller Nötigung und nicht wegen Vortäuschens oder falscher Verdächtigung.[48]"
Auch das britische Forscherteam "stellte nur fest" oder "kamen zum Ergebnis". Wer steckt wirklich hinter dem Forschungsauftrag und was sollte damit bezweckt werden? Wer ist glaubwürdiger: Polizeibeamte oder ein Forscherteam, dessen Folgeauftrag davon abhängt, ob die Ergebnisse der ersten Studie dem Auftraggeber passen?

So, ich glaube, Sie haben erkannt, wo wir nun angelangt sind. An einem festgefahrenen Stellungskrieg (ich bin sicher, Sie könnten wieder Studien und Seiten finden, welche meine Aussagen widerlegen. Diese könnte ich wieder locker kontern, woraufhin sie wieder...), welcher unglaublich viel Kraft und Zeit kostet und der uns in der Sache keinen mm weiterbringt. Dazu habe ich, ehrlich gesagt, keine Zeit und keine Lust und warum sollte ich auch? Ich habe eine Schwester, Mutter, Freundin, irgendwann mal vllt. eine Tochter...wieso sollte ich Frauen benachteiligen wollen? Genauso habe ich aber auch einen Bruder, Vater, Freunde, irgendwann mal vllt. einen Sohn...und ich möchte nicht, dass sie in einem Klima leben müssen, wo sie lediglich aufgrund ihren Geschlechts bereits als Täter vorverurteilt werden. Ich kenne Ihre Familiensituation nicht, aber ich vermute, dass es auch Ihnen nicht gefallen würde, würde Ihr Mann/Sohn/Enkel aufgrund einer Falschbeschuldigung Arbeit und gesellschaftliche Reputation verlieren (der Fall Kachelmann lässt grüßen).
Wie kommen wir also weiter? Eines muss klar sein: Wizorek und Konsorten verdienen an dieser Debatte ein Heidengeld und sind nicht im geringsten daran interessiert, die Lage der Frauen und das Verhältnis zwischen den Geschlechtern nachhaltig zu verbessern, verlören sie so doch ihre Existenzgrundlage. Oder glauben Sie etwa, dass z.B. der Pharmaindustrie wirklich etwas daran liegt, die Menschen nachhaltig zu heilen?
Ich gehe mal davon aus, dass sie im Grunde Ihres Herzens die Lage der Frauen und das Verhältnis zwischen den Geschlechtern wirklich aufrichtig verbessern wollen. Dazu muss Ihnen aber klar sein, dass sie außer den 50% der von Ihnen "vertretenen" Bevölkerung auch die Unterstützung der anderen 50% benötigen werden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: sie können den anderen 50% entweder "mit dem A.... durchs Gsicht fahrn" oder Sie können konstruktive Vorschläge unterbreiten, bei denen beide Seiten einen Konsens finden und ihr Gesicht wahren können. Ich vermute, Sie wissen, welche Strategie erfolgversprechender ist? Mit Ihrem Schreibstil tendieren Sie aber, vllt. sogar ungewollt, sehr stark zu ersterer Variante. Damit werden sich sehr viele Männer angegriffen fühlen und ein halbherzig nachgeschobenes "wer nicht so ist, braucht sich ja nicht angesprochen zu fühlen" nützt da wenig. Ich mache Ihnen, in meinem Selbstverständnis als Equalist, einen Vorschlag zur Güte: wie wäre es, wenn wir die Welt anstatt in Männer und Frauen in TäterInnen und OperInnen einteilen und entsprechende Maßnahmen und Konsequenzen setzen würden?
Falls Sie aber gänzlich andere Ziele verfolgen...dann habe ich nichts mehr zu sagen. Mögen alle Menschen glücklich werden :-)

Mo., 16.02.2015 - 21:58 Permalink
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Sylvia Rier Mi., 18.02.2015 - 09:36

Antwort auf von Steve P.

Ok, dann einigen wir uns einfach mal auf Equalistin, die Idee gefällt mir, auch wenn ich mir noch nicht wirklich vorstellen kann, wie das gehen soll. Aber ich darf mir noch wünschen, dass Sie mich aus der Schachtel holen, in die Sie mich offensichtlich geschubst haben, und in der ich mich nicht wirklich wohl fühle. Feminismus ist für mich eine Frage der Gerechtigkeit, nicht mehr, nicht weniger. Als Frau liegt mir aber halt - logisch - die (Gerechtigkeits-)Sache der Frau am nächsten. Ich habe übrigens in meinem Rücktrittsschreiben an den Beirat für Chancengleichheit vorgeschlagen, dass mein Platz von einem Mann eingenommen werde, es gibt tolle Männer, die ich dort sehr gut sehen würde, und deren Dabei-Sein ganz sicher für alle ein Gewinn wäre. Nichtsdestotrotz erfahre ich täglich, im Großen wie im Kleinen, dass Gleichheit, die gleiche Achtung, die gleiche Wertung, was immer Sie wollen, noch Lichtjahre entfernt ist, und es noch sehr viel zu tun gibt. Ich fürchte, das werden Sie anerkennen müssen, da führt - leider - kein Weg dran vorbei, wenn Sie Equalist sein wollen. Oder zumindest kann ich keinen erkennen. Und nein, es ist keineswegs meine Absicht, IRGEND jemanden anzugreifen. Wenn ich mit meinen Texten so rüberkomme, dann bedaure ich das, aber ich fühle mich dafür nicht verantwortlich. In diesem Sinne: Bis zum nächsten Mal, wenn Sie mögen!

Mi., 18.02.2015 - 09:36 Permalink
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gorgias Mi., 18.02.2015 - 10:40

Antwort auf von Sylvia Rier

Wenn Sie immer wieder Wörter benutzen, die Sie nicht richtig verstehen dann dürfen Sie sich nicht wundern wenn man Sie als bildungsfremd verurteilt.
Das jüngste Beispiel ist wohl wie Sie sich selbst als Equalistin bezeichnen und ein paar Zeilen später ihren Frauenlobbyismis verteidigen. Ganz davon abgesehen dass Sie sich immer wieder als Quotenbefürworterin hervor getan haben.

Mi., 18.02.2015 - 10:40 Permalink
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Sylvia Rier Mi., 18.02.2015 - 12:44

Antwort auf von gorgias

Ich wundere mich über sehr wenig, bei Ihnen über noch viel weniger. 2. Es ist nicht meine Schuld, wenn Ihre Denkschienen eher eng sind und Sie offensichtlich kein bisschen springen können. 3. Niemand muss besonders gebildet sein, um Equalistin zu verstehen. 4. Allerdings frage ich mich, wie ungebildet man sein muss, um zu glauben, andere verstünden solche simplen Wörter nicht. 5. Außerdem pflegen Sie eine sehr eigentümlich Falschverwendung des Konjunktivs. Das kann gefährlich sein. 6. Ich bin immer noch Quotenbefürworterin, würde aber auch, beispielsweise, im Beirat für Chancengleichheit eine Männerquote befürworten. Jetzt Sie.

Mi., 18.02.2015 - 12:44 Permalink
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gorgias Di., 10.02.2015 - 18:45

Möchte mich dem von Frederick Frick gesagtem anschließen. Es gab ein Skandal an amerikanischen Universitäten die weniger an einer Paralleljustiz gleichen als an einem Lynchmob. Anstatt von rape culture würde ich hier lieber von automaitscher Vorverurteilung durch Denunzierung sprechen und zwar gegen die vermeintlichen Täter:

http://www.youtube.com/watch?v=PJYvMXjcd9I
http://www.youtube.com/watch?v=gIygmneQJCA

Die Gewalt in westlichen Gesellschaften geht allgemeint zurück und so auch die Gewalt spezifisch gegen Frauen. Es wird aber immer wieder aufgebauscht von einigen idologisch verbohrten Feministinnen um sich und anderen ihre Weltsicht zu bestätigen.

Hier geht es auch anders:

http://www.youtube.com/watch?v=TZrzCAuiw7w
http://www.youtube.com/watch?v=Dq3Ju_sI_Ew
http://www.youtube.com/watch?v=lNsJ1DhqQ-s

Di., 10.02.2015 - 18:45 Permalink
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Sylvia Rier Di., 10.02.2015 - 20:23

Antwort auf von gorgias

Ich weiß ja nicht, wie Sie's mit Ihren Quellen halten, aber im Zweifel ziehe ich NZZ (die nun wahrhaftig nicht zu den feministisch verbrämten oder unterwanderten Medien gehört!) den dünnlippigen Prediger/inne/n von AEI vor: "
"The American Enterprise Institute for Public Policy Research (AEI) is an extremely influential, pro-business, think tank founded in 1943 by Lewis H. Brown. It promotes the advancement of free enterprise capitalism and its people have served in influential governmental positions. It is the base for many neo-conservatives."

"Unter George W. Bush galten Mitglieder des AEI als „Architekten“ der militärischen US-Außenpolitik, insbesondere des Irak-Kriegs. Zu den neokonservativen Falken vom AEI den Strategen des Unilateralismus und militärischen Alleingangs unter George W. Bush zählen Dick Cheney, Donald Rumsfeld, Richard Perle und Paul Wolfowitz.[1]
Die niederländische Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali trat, nachdem sie die Niederlande 2006 verließ, eine Position beim AEI an und ist dort resident fellow.
Am 2. Februar 2007 berichtete die britische Tageszeitung The Guardian, dass das AEI Forschern 10.000 US-Dollar für Artikel angeboten habe, die die Ergebnisse des UN-Klimaberichts in Frage stellen. Der Guardian berichtete zudem, dass das AEI mehr als 1,6 Millionen Dollar an Spenden vom Ölkonzern ExxonMobil erhalten habe.[2]
Im Juli 2007 bekam Paul Wolfowitz eine Stelle im AEI, nachdem er wegen Korruptionsvorwürfen als Chef der Weltbank zurücktreten musste.[3]"

Selbstredend, dass solch ideologisch verbohrtes (ha!) Personal nicht viel für Feminismus übrig haben kann.

Soviel fürs Erste.

Di., 10.02.2015 - 20:23 Permalink
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gorgias Di., 10.02.2015 - 21:35

Antwort auf von Sylvia Rier

Fürs Erste würde ich mich ein bischen gewissenhafter außeinandersetzen, anstatt gleich Etiketten zu verteilen. Wenn Sie ein bischen weniger oberflächlich wären, würden Sie sich auch informieren wer Christina Hoff Sommers ist, und ob Bezeichnungen wie "solch ideologisch verbohrtes (ha!) Personal nicht viel für Feminismus übrig haben kann" wirklich passend sind.
Dann wenn ich Ihnen noch als Bildungsferne wirklich nicht zuviel zumute, können Sie sich die Videos ansehen und auf die Inhalte eingehen.

Des weiteren gibt es ein Video, das nicht von Prof. Sommers ist. Auf dieses möchte ich nochmals getrennt hinweisen, um Ihnen die Möglichkeit zu geben, der Versuchung zu widerstehen gleich eine Etikette zu verpassen und statt dessen sich das Video ansehen, um dann auf die Inhalte eingehen:

http://www.youtube.com/watch?v=gIygmneQJCA

Di., 10.02.2015 - 21:35 Permalink
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Sylvia Rier Mi., 11.02.2015 - 07:58

Antwort auf von gorgias

1. Schade, dass Sie als "Gebildeter" immer so schnell ihre Tiefschläge aus Ihrem wahrhaft beeindruckenden Arsenal holen müssen, sobald Ihre "Argumente"-Kartenhäuser in sich zusammenzufallen drohen.
2. Hinterfrage ich im Zweifel immer die Quellen, im Gegensatz, offensichtlich, zu Ihnen; und, noch einmal, im Zweifel halte ich die Fahne von NZZ hoch;
3. Christina Hoff Sommers mag sein, wer sie will - wenn sie für AEI spricht, ist, was sie sagt, für mich leider nicht mehr als "professionell" also wertfrei und ideologisch unbelastet einordenbar;
4. "Etiketten" ist nicht ganz korrekt: Ich zitiere zu AEI (und also im weiteren Sinne zu der von Ihnen gewählten "Fachperson") die wikipedia, und die beruft sich ihrerseits u. a. auf "The Guardian".
5. Mit "ideologisch verbohrt" zitiere ich Sie (Anführungszeichen beachten!).
6. Haben Sie meinen Text gelesen? Und den verlinkten NZZ-Text auch? Wohl kaum. Aber Sie wissen trotzdem, was Sache ist, gell (zu "Etiketten").

7. und Fazit: Wer Sätze sagt wie diesen hier "Die Gewalt in westlichen Gesellschaften geht allgemeint zurück und so auch die Gewalt spezifisch gegen Frauen." sollte sich nicht über "Oberflächlichkeit" der anderen echauffieren. Die Gewalt "geht also zurück"? Wie meinen Sie das, genau? Was soll das heißen? Sind es in 2015 vielleicht nicht mehr 33, sondern "nur" noch 32,8 Prozent der über 15jährigen Frauen, die einen sexuellen Übergriff erfahren - und nicht mehr jede 20., sondern "nur" noch jede 19. Frau, die vergewaltigt wird? Und "das Problem" kann also archiviert werden?! Wissen Sie, es sind, letztlich, "gebildete" ""Männer"" wie Sie, aus den so genannten "bildungsnahen" Verhältnissen, die durch ihr selbstherrliches Leugnen und Wegschauen diese sehr spezifische Art von Gewalt und ihre Täter unterstützen, decken, ermöglichen. Und verhindern, dass (nach Barack Obama) sich "unsere Kultur zum Besseren wendet". Also machen Sie ruhig weiter so, Sie sind auf einem guten Weg.

8. Ich stelle weiter oben einen Scobel ein, zum Thema. Er und seine Studiogäste dürften manche Ihrer "Zweifel" ausräumen. Ich bin gespannt auf Ihr Urteil.

9. Sie ganz besonders lade ich ein, ab ca. 52:00 ganz besonders genau hinzuhören, bei "Prävention": Wir hatten dieses Thema schon einmal, und Sie wollten's schon damals - wie heute auch - nicht begreifen (anerkennen). Vielleicht verstehen Sie's ja jetzt, wenn's Ihnen eine Staatsanwältin, eine Psychologin und eine Professorin für Sozialpsychologie erklären (und mithin keineswegs "bildungsferne"...). Oops... alles Frauen. Aber vielleicht glauben Sie Gerd Scobel?!

Mi., 11.02.2015 - 07:58 Permalink
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Sylvia Rier Mi., 11.02.2015 - 08:03

Hier der Link zu "Scobel" vom 29.1., zum Thema "sexualisierte Gewalt". Ganz besonders möchte ich auf die letzten Minuten (ab ca. 52:00) aufmerksam machen: dort wird bestätigt, was ich in meinem Text sage (und in früheren Texten schon einmal zu sagen gewagt hatte...), dass nämlich "Prävention" beim Täter ansetzen muss und nicht, wie bisher üblich, beim Opfer.

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=49037

Mi., 11.02.2015 - 08:03 Permalink
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gorgias Fr., 13.02.2015 - 14:54

Ja manche Frauen benehmen sich wie Herodias und sind erst zufrieden wenn man ihnen den Kopf von dem der sie gekränkt hat auf dem Silbertablett serviert wird.

Fr., 13.02.2015 - 14:54 Permalink
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Sylvia Rier Fr., 13.02.2015 - 16:08

Lieber Oliver, WIR - also du, oder ich, oder der Otto, die Anna - ziehen keine Grenzen. Diese Grenzen sind so persönlich wie jedes Individuum - und haben respektiert zu werden, ohne Wenn und Aber. Das findest du doch auch, habe ich verstanden und wir sind uns einig. 2. Wenn dich der Kuss der Fremden nicht stört, ist's eh kein Problem, wenn mich dasselbe aber stört, ist das mein gutes Recht und bin nur ich allein der Maßstab. 3. Bei der Story über die Avancen habe ich ein heftiges Dejà-vu. Hast du eine Ahnung, worauf es beruhen könnte?! 4. Wir können uns gern weiter unterhalten, zu Prävention, wie ich sie mir vorstelle(n könnte). Vorher aber würde ich mir wünschen, dass du dir - zumindest - den letzten Teil von Scobel anschauen würdest, wo eXXakt diese deine Frage Antwort findet (also wie schon einmal gesagt, ab ca. Minute 52). Lbnl: Ich gehe stark davon aus, dass du dem Türsteher glaubhaft vermitteln konntest, dass du die betrunkene junge Frau nicht angepöbelt hattest - oder?

Fr., 13.02.2015 - 16:08 Permalink
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gorgias Fr., 13.02.2015 - 16:25

Ich finde es geradezu unterirdisch wie man über erstandene Rechtsgüter wie die Unschuldsvermutung drüberfährt. Frauen geradezu als reine Wesen, Engel in Menschengestalt darstellt, die nur noch denunzieren brauchen und den Mann ist fast schon hinter Gitter.

Dass hier eine neue Willkür entsteht die nicht eines funktionierenden Rechtsstaat würdig sind zweigt wie wenig entickeltes Rechtsempfinden und Rechtskultur jene besitzen die sich so was herbeiwünschen.

Hier noch ein Video das sich mit der Problematik außeinandersetzt:

http://www.youtube.com/watch?v=PxuUkYiaUc8

Fr., 13.02.2015 - 16:25 Permalink
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Sylvia Rier Sa., 14.02.2015 - 12:17

@Oliver: (zu 2.) Dann ist’s ja noch besser, denn dann kannst du wohl das Gefühl – ich schätze mal – einer gewissen Ohnmacht nachvollziehen? Und dabei muss ja noch berücksichtigt werden, dass weibliche Übergriffe auf Männer - bei allem Respekt - vergleichsweise harmlos und jedenfalls vergleichsweise wenige sind. Hättest du, nach Frederik Frick, zur Polizei gehen können/wollen? Oder doch eher diesen Einbruch in deine intim(st)e Privatsphäre tolerieren/schweigend hinnehmen müssen? Womit endgültig klar sein dürfte: Der Veränderungsprozess kann gar nicht gelingen, wenn er beim Opfer ansetzt, und dabei ist es völlig nebensächlich, ob das Opfer männlich oder weiblich ist.
@gorgias: Kluges Video, Ihr letztes, sehr sachlich und einleuchtend aufgearbeitet, die Problematik. Ich habe hier was Ähnliches, zur Ergänzung: https://www.youtube.com/watch?v=45Z_QzmHuNU
NB: Wenn Sie Kritik an männlichen Verhaltensweisen oder deren Infragestellung als „pauschalisierend abwertend“ empfinden, dann könnte das womöglich ein Problem sein. Aber bitte nicht meins.

Sa., 14.02.2015 - 12:17 Permalink
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Anna Renzler Sa., 14.02.2015 - 18:12

Noch interessanter als die hier publizierten Artikel zu den Themen Gewalt an Frauen, Gleichberechtigung, Quoten, usw. sind die dazu abgegebenen Kommentare.
Sie beweisen (leider), dass es noch nicht weit her ist, mit dem Respekt und der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern. Nahezu alle Artikel, egal zu welcher Gleichstellungs-Thematik werden zerrissen.
Mit einer Ausnahme: an Frau Oktavia Brugger traut man sich nicht. Aber das liegt natürlich daran, dass diese etwas komplett anderes aussagt als ihre Kolleginnen! Mit Sicherheit liegt es nicht an der Tatsache –wie man vielleicht vorschnell vermuten könnte-, dass sich eine Frau Brugger nach jahrzehntelanger Ausstrahlung vernünftiger Radiobeiträge nicht als inkompetent darstellen lässt ohne dass der Autor in Gefahr gerät, sich selbst zu disqualifizieren…
Erschreckend und alarmierend finde ich nun die Kommentare zu diesem Artikel!
Es ist entwürdigend und unterste Schublade, Opfer von Vergewaltigungen als unglaubwürdig darzustellen, sofern sie die Courage haben, dies öffentlich zu machen. Glaubt einer der Kommentatoren etwa wirklich, dass diese Art des Sich-Bloßstellens eine schlaue Möglichkeit ist, sich an jemandem zu „rächen“ oder auch nur böse und gemein zu sein? Ist es wirklich so leicht, sich eine Vergewaltigung auszudenken (die auf der einen Seite ein Täter fast zwangsläufig leugnen muss)? Was sind denn die wahrscheinlichen Konsequenzen für die betroffenen Studentinnen? Finden sie noch einen Job? Außerdem ist es sicherlich angenehm, sich als Vergewaltigungsopfer den Blicken der Mitmenschen auszusetzen...
Hat denn –so habe ich zumindest den Eindruck bei manchen Kommentaren- ein Wort aus Frauenmund einen geringeren Wert als das Wort eines Mannes?
Immerhin ist es schon viel, dass die gebildeten Kommentatoren einen etwas größeren Wortschatz haben als ihre Kollegen in anderen Medien, aber die übermittelte Botschaft könnte genauso gut auch als Kommentar in der NST stehen.
Es braucht also weiterhin Autorinnen, die mit Geduld (Kompliment und weiter so!) die Totschlagargumente (z.B. „Frauen geradezu als reine Wesen, Engel in Menschengestalt darstellt, die nur noch denunzieren brauchen und den Mann ist fast schon hinter Gitter.“ Hat das irgendjemand behauptet?) haben, um einige (nicht alle!) Männer argumentativ zu widerlegen. Der Lohn winkt schon: sie werden beschimpft als „idologisch verbohrte(n) Feministinnen“.

Sa., 14.02.2015 - 18:12 Permalink
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Anna Renzler Mo., 16.02.2015 - 21:43

Antwort auf von gorgias

Das ist ja nett, dass mir endlich jemand durch Anschauungsunterricht vermittelt, wann ich zu lachen habe!

Genaugenommen habe ich aber noch nicht verstanden, auf welche Textstelle sich das Video beziehen soll...
... ich versuche mich also einfach ein bischen genauer zu erklären:
Zu "... Nahezu alle Artikel, egal zu welcher Gleichstellungs-Thematik werden zerrissen. ...":
Das ist natürlich mein persönlicher, subjektiver Eindruck. Ich habe allerdings keine Textanalyse (was wirklich interessant wäre) der betreffenden Kommentare unternommen, aber wenn Sie es überprüfen würden, und geschätzt dem Fall, dass... na, wie dem auch sei, ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen! Was ich bemerke (und was ihre Antwort auf meinen Kommentar zeigt) ist, dass öfters Argumentieren mit den Gegenüber-ins-Lächerliche-ziehen verwechselt wird.
Zu "Es ist entwürdigend und unterste Schublade, Opfer von Vergewaltigungen als unglaubwürdig darzustellen, sofern sie die Courage haben, dies öffentlich zu machen. ":
Ich halte auch viel von der Unschuldvermutung, die hier so hochgepriesen wird... aber warum gilt sie nicht auch für die/den Vergewaltigten (v.a. bezogen auf die geschilderten Vorfälle in EliteUnis)? Warum scheint man hier davon auszugehen, dass das Opfer zumeist intrigant, böse oder sonstwie verlogen ist?
Es ist schon recht, dass wir Südtiroler zu den Minderheiten halten, aber die kleine Minderheit jener Männer, die wirklich unschuldig beschuldigt werden (und auch das bestreite ich nicht, und auch sie sind leider für ihr Leben gezeichnet), sollten nicht herbeiargumentiert werden, um die vielen anderen Opfer wirklicher Täter bloßzustellen bzw. die Vergewaltigung/Nötigung als Verbrechen zu verharmlosen.
Zu "Hat denn –so habe ich zumindest den Eindruck bei manchen Kommentaren- ein Wort aus Frauenmund einen geringeren Wert als das Wort eines Mannes?":
Wie genau soll denn eine Vergewaltigung bewiesen werden, wenn nicht durch eine Aussage (die Gegenaussage "Ich war es nicht" erfolgt ja sicherlich leichter)? Also es kann ja manches freiwillig passieren, eigentlich alles, und in Zeiten von fifty shades of grey, sind Verletzungen auch kein Argument mehr. ein Foto kann vielleicht auch gestellt sein, ein ärztl. Attest kann vielleicht auch von einem zu nahestehenden Arzt kommen usw.
Was ich sagen will: man kann alles wegargumentieren, wenn man will! Ich persönlich finde es anmaßend und wenig mutig, sich auf diese Art und Weise mit dem Thema auseinanderzusetzen.
So, das wäre mein (letzter) Beitrag zum Thema, für Ihren nächsten werden sie doch hoffentlich eigene Worte finden :-)!

Mo., 16.02.2015 - 21:43 Permalink
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gorgias Mo., 16.02.2015 - 23:39

Antwort auf von Anna Renzler

"Genaugenommen habe ich aber noch nicht verstanden, auf welche Textstelle sich das Video beziehen soll..."
Die Aussage des Videos ist, wenn eine Frau kritisiert wird, muss es nicht automatisch sein weil sie eine Frau ist, sondern das was sie sagt.

"... Nahezu alle Artikel, egal zu welcher Gleichstellungs-Thematik werden zerrissen. ...":
Weil nahezu alle Artikel die sich mit Gleichstellungs-Thematik (? oder besser gesagt Frauenquoten) von ein und der selben Person verfasst werden.

Was fifty shades of grey angeht, wird natürlich die Person die behauptet nach ihrem Sexualleben gefragt. Natürlich wenn die Person sagt sie über regelmäßig harten SM aus, wird sie sich natürlich schwerer tun eine Vergewaltigung zu beweißen.
Einfach behaupten vergewaltigt zu sein, kann jeder. Und das passiert anscheinend gar nicht so selten ( siehe Komaentare von Steve P.)

Mo., 16.02.2015 - 23:39 Permalink
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Martin B. Sa., 21.02.2015 - 13:29

Antwort auf von Sylvia Rier

Tsk. Als obs der Waffenlobby um irgendwas außer um Geschäft und gesellschaftlichen Einfluß gehen würde. Ein Beispiel: In Florida wurde die Tochter eines Freundes des Rektors aus Versehen von einem Kommilitonen erschoßen, der ihr die Waffe zeigen wollte. Der Rektor (Republikaner) ist seither strikt gegen Waffen am Campus. No more comments.

Sa., 21.02.2015 - 13:29 Permalink
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gorgias Sa., 25.07.2015 - 07:38

Hier eine besonnene Diskussion über die Folgen von sog. anti rape culture kampagnen.
Zwei Studenten haben einverständlichen Sex. Beide waren betrunken. Der männliche Part wird von der Universität rausgeschmissen?

Ist das Gleichberechtigung? Ist das noch Normal? Nein es ist der Wahnsinn, den wir Feministen zu danken haben.

https://www.youtube.com/watch?v=iU0fez-dTUA

Sa., 25.07.2015 - 07:38 Permalink